Mein erster „richtiger“ Jupiter vom 11.10.22 im 10“ Dobson

  • Hallo zusammen,


    Das war ein mega gutes seeing diesen Abend und so wusste ich schon am Anfang, dass dies ein gutes Bild werden wird. Ich bin erst seit 2 Wochen bei der Planetenfotografie dabei und ich glaube, dass diese Bild nicht allzu schlecht ist für einen 10 Zöller Dobson ohne Nachführung und als Anfänger. Nun habe ich mich also doch dazu entschieden etwas reinzustellen. Das erste Bild ist nicht derotiert und mit Io noch drauf zu sehen. Das zweite Bild ist derotiert, allerdings ist dadurch irgendwie Io verloren gegangen. Mein Setup: ZWO ASI678MC, 254/1250 Dob, 2x Barlow, ZWO ADC, ZWO UV/IR Cut. Processed: PIPP, Autostakkert3, Registax6, WinJupos. 6x90 Sekunden (100Fps), 50% Stakked. Insgesamt ca. 15 Minuten derotiert. Ich glaube, es ist ganz gut geworden. Ich bin gespannt auf euer Feedback und offen für Kritik. :)


    Liebe Grüsse,

    Lennart

  • Hallo Lennart,


    Dein Jupiter ist Dir richtig gut gelungen. Die Maße Deines Spiegels klingen nach dem TS Photon, den ich selbst habe, 10"/F5. Damit habe ich vor ein paar Wochen ebenfalls versucht den Jupiter abzulichten. Ein Bild habe ich auch hin bekommen, aber im Gegensatz zu Deinem Bild, sieht mein Jupiter eher bescheiden aus. Ich vermute, dass mir unbemerkt meine Barlow im Laufe der Zeit beschlagen ist. Oder das Seeing war einfach zu schlecht. Oder ich habe den Fokus nicht wirklich getroffen, da ich in dieser Nacht noch meinen handbetriebenen Motorfokus (OAZ per Knopfdruck ein/ausfahren in einstellbarer Geschwindigkeit) in Verwendung hatte. Der ZWO-EAF ist erst diese Woche eingetroffen, mit dem ich Autofokus durchführen kann. Die Bilder im Anhang sind bereits gestackt. Aufgenommen wurde per Sharpcap mit meiner SVBony205. Keine Ahnung warum mit den FITS-Dateien keine Farbinfos rüber gekommen sind. Die Kamera ist auf jeden Fall eine Farbkamera.


    Also, Du siehst, für die ersten Bilder, sind Dir Deine Aufnahmen richtig gut gelungen. Und mich freut es, zu sehen, was mit einem 10"/F5 Teleskop möglich ist ;) .


    Gruß Stefan.

  • Hey Stefan,


    Also mein Teleskop habe ich mit einer Bahtinov Maske genau fokussiert. Kann ich übrigens sehr empfehlen. Ist nur manchmal etwas schwer alles ohne Nachführung.


    Grüße,

    Lennart

  • Hallo Lennart,


    stimmt, das Teil liegt bei mir bislang ungenutzt herum. Wäre ne Idee, mit der mal zu fokussieren :) . Kann ich nachvollziehen, das es manchmal was doof ist, wenn das Zielobjekt binnen Sekunden aus dem Sichtfeld entschwindet. So ging es mir auch mit meiner Selbstbau-Dobsonmontierung. Zudem lief die auch nicht ganz so butterweich, als das ich damit Jupiter und Co hätte mal eben hinterher schwenken können. Daher habe ich jetzt auf eine EQ6 SynScan umgestellt. Kostet zwar ne ganze Stange Geld, aber sofern korrekt eingenordet, kannst zwischendurch Kaffee kochen gehen und Jupiter rennt nicht mehr aus dem Bild. Zudem kann durch die Montierung alles automatisiert werden, so das man den Kaffee sogar im warmen trinken kann, während man per Remote-Verbindung die Technik im Garten überwacht und steuert.


    Das Du das so hinbekommen hast, mit Teleskop nachführen, respekt. Hätt ich so ganz sicher nicht hin bekommen. Dobson hat natürlich den großen Vorteil, dass man kein Vermögen für eine schwerlastfähige Montierung ausgeben muss und dafür ein deutlich größeres Teleskop kaufen kann. Übung macht eben den Meister. In so fern, wünsche ich Dir viele weitere derart tolle Bilder wie dieses vom Jupiter.


    Gruß Stefan.

  • Hallo Lennart,


    kommt darauf an, ob Du an Deinem Dobson eine Prismenschiene anbringen kannst. Da die EQ6 eine Tragkraft von max. 20kg bietet, schafft sie einen 10"/F5 Newton problemlos. Wenn ich meinen 10"er auf der EQ6 habe, wackelt da nichts. Das ist alles so steif, da kann ich rütteln wie ich will, nennenswert bewegt bekomme ich das Teleskop nicht ohne Motorantrieb oder lösen der Klemmschrauben. In meinem Avatar/Profilbild siehst Du übrigens meinen 10"er auf der EQ6. Als ich meinen 10" Newton als Dobson ausgeführt hatte, wurden die Prismenschienen-Anschlussmöglichkeiten meiner beiden Rohrschellen zur Aufhängung des Teleskops verwendet. Zu sehen in diesem Beitrag. Hat sich ganz gut gemacht. Aber meine Selbstbau-Dobsonmontierung war nicht so das gelbe vom Ei, da ihr die Leichtgängigkeit fehlte. Daher habe ich nun zur EQ6 gewechselt, was ich hier ein wenig dokumentiert habe.


    Gruß Stefan.

  • Hallo Lennart,


    das ist wirklich ein respektabler Einstand. Wüsste nicht, was ein Zehnzöller mehr bringen könnte als die gezeigten Details. Und dann noch ohne Nachführung! Respekt!


    Zu kritisieren habe ich eigentlich „nur“ die in Deinem Text fehlenden Informationen. Astronomie ist eine Wissenschaft, in der Fotos bzw. Summenbilder wertlos sind, wenn sie keine genauen Zeitangaben enthalten. Wann war „diesen Abend“? Das kann keiner Deiner Leser hier genau feststellen. Und ich wette, Du weißt es auch nicht mehr, wenn erst mal ein paar Wochen oder Monate vergangen sind. Gerade beim sich rasch verändernden Jupiter ist neben dem Datum eine genaue Zeit enorm wichtig, und bitte in UT (derotiert auf …), auch weil dann der Sommerzeitwechsel wegfällt. Am besten, Du kopierst diese Angaben in Dein Bild, dazu noch Instrument, Äquivalentbrennweite, Kamera usw. Nicht zu vergessen Dein Copyright. Dann spricht das Bild auch ohne einen dazu gestellten Text für sich und jeder kann was damit anfangen, und das auch nach Jahren noch.


    Noch so eine Sache ist das Schiefstellen der Rotationsachse des Planeten. Es gibt dafür keinen sachlich/wissenschaftlichen Grund, nur einen künstlerischen. Ralf (03sec) macht das so, und da er wirklich ausgezeichnete Bilder liefert, ist natürlich die Verlockung groß, ihm das nachzumachen. Letztlich musst Du das für Dich selbst entscheiden. Je nachdem, wo Du Dich in der Amateurastronomie verortest. Neigst Du eher zum Wissenschaftlichen oder willst Du vor allem schöne Bilder gewinnen und Dich daran freuen?


    CS, Jörg

  • Ich bedanke mich sehr für euer Feedback. :thumbup: Ich nehme mir das sehr zu Herzen und bisher war ich mir noch nicht so sicher, wie alles genau funktioniert und so. Ich werde mal versuchen bzw. schauen in Zukunft die Daten im Bild anzugeben. Übrigens, ich weiß doch noch, wann die Aufnahmen entstanden sind: 11.10.22 zwischen 21:49-22:05 UT. ;) Vielen Lieben Dank.


    Grüße,

    Lennart

  • Hallo Lennart,


    von der Auflösung ist das schon optimal. Bei der Bildbarbeitung scheint es mir, dass du relativ große Filterradien verwedet hast.


    Viele Grüße


    Oskar

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