Doppelsterne durchs 2080

  • Hallo Stephan,


    Also kann ich doch am Doppel oder Einzelstern die Leistung des Teleskops beurteilen und zwar auch für Jupiter. Warum sagst du dann erst was anderes?

    Wie ich oben geschrieben habe, geht das natürlich auch am Einzelstern, aber da fehlt der Maßstab. Durch den Doppelstern, und der muss auch nicht eng sein, aber dadurch hab ich einen Maßstab, wie groß das Beugungsmuster ist, und zwar egal, bei welcher Vergrößerung. Und deswegen ist es besser am Doppelstern.

    das Beugungsmuster steht für sich und es bedarf da keines extra Maßstabs zu dessen Beurteilung

    Das Beugungsmuster selbst ist der Maßstab.


    Der eng stehende Doppelstern hat den Nachteil das hier das Beugungsmuster der einen Komponente durch das Beugungsmuster der anderen Komponente gestört wird.

    Der weit auseinander liegende Doppelstern wo diese gegenseitige Störung nicht mehr erkennbar ist ist mit einem einzelnen Stern vergleichbar.



    Der einzige Grund wofür man einen Doppelstern braucht ist die beurteilung der Trennung der hellen Kerne.

    Meine Aussage zum Doppelstern bezieht sich daher auch nur ausschließlich darauf.

    Du kannst anhand der Trennung der beiden hellen Kerne leider keine Rückschlüsse auf die Qualität der Abbildung ziehen.

    Ich hatte das ja mit dem Vergleich der Optik mit heftig SA und Strehl 0,1 mit der perfekten Optik deutlich gezeigt.

    Und auch du lieber Stephan wirst nicht in der Lage sein allein anhand der Trennung der beiden hellen Kerne eine Aussage zur Qualität der Optik zu treffen.


    Es geht beim Doppelstern wohlgemerkt nur um das Trennen der beiden hellen Kerne, das ist der einzige Grund warum man den überhaupt braucht, alles andere kann man am einzelnen Stern und da am besten beim kompletten Sterntest viel besser beurteilen.


    Und in der Diskussion hier ging es ja um das Trennen oder Spalten von Doppelsternen und nicht etwa um die Beurteilung des ganzen Beugungsmusters.

    Deine Frage lautete.


    Und jetzt kommts: Zwar hab ich durch den 2080 von zuhause geguckt, die Refraktoren waren in einer Sternwarte ca. 15 km entfernt, wo normal besseres Seeing und die Luft viel klarer ist.


    Aber delta Cygni war durch den Tak deutlich schlechter zu erkennen, eigentlich nur zu erahnen. Das ist sehr komisch, denn Sterne spalten ist doch sein Hauptmetier. Durchs 2080 konnte ich um 22:00 Uhr Delta Cygni b leicht erkennen und später um 02:00 Uhr noch immer, obwohl der da schon tief stand. Dazwischen im Tak so schwer, dass mein Kollege ihn gar nicht sah. Das find ich komisch.


    Du wunderst dich warum der APO einen Doppelstern nicht oder schlechter trennen konnte und nicht über dessen komplettes Beugungsmuster.

    Meine Antwort bezieht sich daher auch auf deine Frage zur Trennung.


    Grüße Gerd

  • Gerd,


    du weißt viel und kannst auch einiges gut erklären. Aber es ist mühsam. Immer unterstellst du mir, irgendwas nicht zu verstehen und unterstellst mir falsche Sachen.

    Dann fühlst du dich berufen das von dir erzeugte Missverständnis aufzuklären.


    Über so ein Bild von Lambda Cygni mit 5er und 8er Optik bei jeweils 40% Obstruktion würde ich mich hingegen sehr freuen. Sowas kannst du doch. Das Seeing ist momentan nicht so gut, dass ich es direkt sehen kann. Aber nicht darüber, dass du mir falsche Sachen in den Mund legst, die du dann wieder aus der Welt schaffen musst. Ich habe immer wieder den Verdacht, dass du automatisch Anderen unterstellst, viel weniger zu verstehen als du selbst, und daher kommt auch dein Misstrauen, dass du anderen ständig unwahre, besser: unreine Gedanken :) unterstellst.


    Um genau zu sein: Der Tak schien am Delta nicht ganz justiert zu sein. Das ganze Beugungsmuster zeigte Richtung b, erreichte es aber nicht. B war einfach so dunkel, dass man schon dran glauben musste. Aber gestern im CC6 war b, in demselben Glauben, schon bei 73x zu sehen, bei 120x nicht zu übersehen und bei 220x noch immer da. obwohl wieder schwächer. So, und für solche Spielereien mit dem Zoom brauche ich einen Maßstab.




    Gruß

    Stephan

  • Mal wieder was Praktisches:


    Gestern Nacht:

    Epsilon Ari (1.2") mit 233x getrennt (3mm Radian)

    52 Ori (1.0") mit 350x getrennt (4mm Radian plus 2x Barlow)

    Im 107/700 Triplet. Seeing hervorragend.

    Beide weder Dawes noch Rayleigh, sondern mit sehr dünnem schwarzen Zwischraum.


    Mal versuchen...:).

  • cool. 52 Ori hab ich schon letztes Jahr gesucht und nicht gefunden. Laut Theorie müsste der im 4Zöller zusammengewachsen sein. Die Größe der Scheiben hängt aber auch von der Helligkeit ab.

    Hier war schlechtes Seeing, nass und dann auch Regen. Dachte, da wär jetzt Nebel wegen Neckar, am Südzipfel Hessens.

    Und da wär dann wieder interessant, wie gut der Mak6 im Vergleich ist.

    Werd ich versuchen, auch wenn es noch spät ist im Ori. Der ist doch etwas rechts unterhalb von Beetlejuice, also südwestlich oder?


    Belagerungstechnik. Das gabs früher, zu Whympers und noch Toni Kurz' Zeiten bei großen Bergen. Wochenlang harrte man zu deren Füßen aus, um dann wenn es endlich zu gehen scheint, oder wenn nur langsam Geld oder Geduld ausgehen den Angriff zu versuchen. Der Kampf dauerte dann mehrere Tage, der Ausgang völlig ungewiss. Heute werden solche, früher als unmöglich angesehenen "Probleme" im alpinen Stil in wenigen Stunden gelöst, vielleicht sogar im Laufschritt.


    Tagelang hab ich Lambda Cygni bei mäßigem Seeing mit dem 5er Mak belagert, um ihn dann im alpinen Stil zu nehmen. Sah so aus:



    Die Nebenmaxima hab ich weggelassen. Eine echt harte Nuss. Alpin heißt hier: Wenn ich nicht gewusst hätte, was wo wie zu sehen ist, hätte ichs nicht gesehen. Und das nur augenblicksweise. Das Zentrum löste sich oft ganz auf und tanzte auch in alle Richtungen. Glücklicherweise sind die Beugungsscheibchen im Seeing in ihrer Form stabiler als der Rest des Beugungsmusters. Ist die Trennung jetzt wie vermutet einfacher als durchs 2080? Weiß nicht, 510x bei super Seeing, da glaubt man, alles geht, 350x bei mäßigem Seeing, das war gestern schon mühsam. Ich konnte auch nicht erkennen, ob b innerhalb des 1. Beugungsringes lag, weil es diesen nicht gab, nicht mal phasenweise.

    Und deshalb ist so ein Erfolg auch kein Genuss, sowenig, wie das Doubledouble Heckmair-Wörg und Kasparek-Harrer ihren Erfolg zunächst genießen konnten. Ganz trägt der Vergleich natürlich nicht, meine "Leistung" ist wohl nicht so hoch einzustufen wie die dieser Erstbesteiger. War ja auch keine Erstbeobachtung.

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