Filter für Jupiter

  • Guten Tag!


    Leider spielt die Zeit und das Wetter nicht immer mit für meine ersten Jupiteraufnahmen.

    Ich habe mit Okularen bis 6,7 mm beobachtet . 4,7 mm war zwar näher, aber die beiden Ringe waren nicht deutlicher.

    Eine 2x Barlow habe ich erst garnicht ausprobiert.


    Nur zu der Frage : Der Planet ist recht hell, kann ich einen Mondfilter vor dem Okular verwenden um mehr Kontrast zu bekommen und welcher?


    Mein weiters Vorgehen ist dann, mit der Planetenkamera i ASI 174 Color, i.V mit Sharpcap und der ASi 120 Mini 15x 20 Sek. zu filmen.

    Braucht es dafür auch einen Filter vor der ASi 174 ?


    Gruß

    Rudi

  • Grüß Dich Rudi,

    man kann einen leichten Graufilter nehmen um die visuelle Helligkeit von Jupiter etwas zu dämpfen. Das ist vermutlich vor allem bei großen Teleskopöffnungen interessant.

    Persönlich schaue ich mit 4" und 6" ohne Filter. Welches Teleskop benutzt Du?

    Für die Planetenkamera würde ich bei keinen Filter zur Helligkeitsdämpfung einsetzen. Wenn es zu hell ist, kann man kürzer belichten, den Gain etwas niedriger setzen und je nach Teleskop und kann auch eine Barlow sinnvoll sein. Bei den Barlows gehen die Meinungen etwas auseinander, aber was alle vermutlich ähnlich sehen ist, dass die Kamera bei Jupiter kein Filter zum dämpfen der Helligkeit eingesetzt werden sollte.

    Was man bei den Farbkameras oft hat, sind UV/IR Filter. Ich weiß aber nicht, ob dir schon bei Deinen Kameras dabei sind. Bei meiner ASI120MC war so ein Filter damals dabei.

    Servus,

    Roland

  • Visuell hilft ein Grünfilter, der die bräunlichen Bänder wie auch die bläülichen Girlanden etwas verstärkt. Für Bildgewinnung würde ich einen UV/IR-Blocker empfehlen. Ein Graufilter erhöht keinen Kontrast.

  • Visuell hilft ein Grünfilter, der die bräunlichen Bänder wie auch die bläülichen Girlanden etwas verstärkt. Für Bildgewinnung würde ich einen UV/IR-Blocker empfehlen. Ein Graufilter erhöht keinen Kontrast.

    Gerade bei Achromaten würde eine Grünfilter den maximalen Kontrast bringen. Allerdings hat man dann einen grünen Jupiter. Falls es ein Achromat ist, wird oft ein Gelbfilter (oder Fringekiller) verwendet, eventuell auch einen Geld Langpassfilter bei größerem Farbfehler. Da ist das Bild natürlich gelbstichig, aber es ist noch etwas "natürlicher" wie mit einem Grünfilter.

    Blau, grün und Rotfilter können einzelne Details besser hervorheben, aber das ist sehr speziell. Der Blaufilter würden den GRF oder die rote Farbe sehr dunkel zeigen und den Kontrast erhöhen usw. aber das muss man mögen und wäre vielleicht etwas um den GRF auszumessen, aber persönlich würde es mir nicht so gefallen.

    Bei weitgehend farbreinen Systemen würde ich persönlich nur einen Graufilter/Neutralfilter nehmen um die Farben unverfälscht zu lassen und nur die Helligkeit zu verringern.

    Leider habe ich da selber keine Erfahrung, da meine Teleskope Jupiter nicht zu hell zeigen.

    Es gibt einen günstigen Neutralfilter ND 0,3 - 50 % Durchlass oder einen Baader 1,25" Neutralfilter - Graufilter ND0.6 - Dämpfungsfaktor 4 (Durchlass 25%).

    Das sind jetzt nur Beispiele und da ich da keine eigene Erfahrung habe, kann ich keine Empfehlung aussprechen. Ich weiß aber, dass andere Hobbyastronomen mit Neutralfilter bei Jupiter positiver Erfahrungen gemacht haben. Die Farbfilter, die teilweise auch verwendet werden sind aus meiner Sicht sehr speziell und eher zum Herausarbeiten von irgendwelchen Besonderheiten. Ich würde die nicht als Einstiegsfilter empfehlen, außer man hat einen Achromat oder Fraunhofer, bei dem der Farbfehler minimiert werden kann oder wenn man experimentieren will.

    Ich würde mich daher zum Helligkeit reduzieren einen Neutralfilter mit 50% Durchlass oder 25% Durchlass kaufen und versuchen einen möglichst hochwertigen und entspiegelten Filter zu bekommen, damit das Bild nicht verschlechtert wird.

    Servus,

    Roland

  • Danke Roland!


    Ist sicher das gleiche wie ein sogenannter Mondfilter mit optischen Dichte von ND05 ?

    Sonst den Baader 1,25" Neutralfilter - Graufilter ND0.6

    Ich habe einen 8" Newton, und Mond und Jupiter könnten etwas mehr Kontrast haben.


    Gruß

    Ruidi

  • Hallo Ruidi,


    was Du mit "mehr Kontrast" meinst, ist wahrscheinlich, daß Mond und die Planeten bei Dir bei der visuellen Beobachtung zu hell, d.h. die Details überstrahlt sind. Das ist bei einem 8`` Newton aufgrund der schon respektablen Öffnung ganz normal. Bei der Photografie ist das anders, da braucht man alles an Licht, was durch die Öffnung kommt, man will da möglichst kurz belichten.


    Bei den Planeten geht es bei der visuellen Beobachtung immer darum, das "zu viel" an Licht so zu modellieren, daß man die Details erkennen kann, diese aber nicht untergehen. Dein Ansatz mit dem Mondfilter, das nichts anderes als ein ND- (Neutraldichte) oder Graufilter ist, ist dafür völlig richtig. Es macht absolut Sinn, sich zusätzlich den ganzen Satz von ND- Filtern, also 0,3, 0,6 und 0,9 und auch 1,8 hinzulegen, um dann je nach Objekt und Brennweite des Okulars entsprechend variieren zu können. Die ND-Filter sind auch die wichtigsten Filter, um auf Mars etwas zu erkennen und gerade da muß man den resultierenden Kontrast sehr genau austarieren, dafür braucht man mehrere ND-Filter. Man kann natürlich unterschiedliche Filter zusammenschrauben, um Zwischenstellungen zu erreichen. Bei den heute hochwertigen Filtern ist das kein Problem.


    Die ND-Filter von TS sind sehr gut und völlig ausreichend, mehr würde ich nicht investieren. Wenn Du mit Deinem Mondfilter erst einmal anfängst, ist das auch völlig ok.


    Berichte doch, wie weit Du gekommen bist.


    Beste Grüße


    Dietmar

  • Hallo Rudi,

    hast Du den Mondfilter (Neutralfilter/Graufilter) mit ND0.3 schon?

    Der Dietmar hat es schon gut beschrieben.

    Viel Erfolg.

    Servus,

    Roland

  • Hallo PolariZ4,


    ... ist das Dein Startreck-Avatar ?


    Der Zusammenhang ist folgender: mit dem ND-Filter reguliert man nur die Helligkeit, d.h. man dimmt das in das Teleskop einfallende Licht so weit ab, daß es nicht mehr zur Überstrahlung der Details kommt. Das ist auch individuell von der persönlichen Empfindlichkeit des Auges abhängig, und kann sogar zwischen den beiden Augen unterschiedlich sein - jedenfalls bei mir ist das so.


    Die Auflösung des Teleskops, also die Möglichkeit, Details zu trennen und zu erkennen, hängt vom freien Durchmesser ab, bei 8 `` ist das schon ziemlich gut.


    Mit einer Blende würde man nicht zur die Helligkeit regeln, sondern auch den in das Okular und das Auge eintretenden Lichtkegel verkleinern, also die Auflösung verringern, deshalb greift man zu ND-Filtern.


    Es macht aber tatsächlch Sinn, zusatzlich eine verstellbare Irisblende vor dem Okular einzusetzen, das ist aber schon ein höheres Beobachter-Level. Eine Irisblende hilft - so wie Du das sagst - das Öffnungsverhältnis zu "strecken" und den einen oder anderen Bildfehler zu "verstecken". Zudem bleibt in so gut wie jedem Teleskop ein Rest an Streulicht übrig, den man mit einer Irisblende situationsgerecht angepasst abschneiden kann. Daher ist eine Irisblende dann sinnvoll einsetzbar, wenn man sie zu maximal 10% schließt, darüber ist die Einbuße an Auflösung wieder zu groß.


    [Anmerkung: viele historische Großteleskope, die als Refraktor ausgelegt sind, haben deshalb eine Irisblende vor dem Objektiv eingebaut.]


    Eine Irisblende wird aber vor allem bei Dobsons und Newtons bei der Deep-Sky-Beobachtung eingesetzt, die ja klassicher Weise ohne Blenden im Tubus verbaut werden, um das Rest-Streulicht exakt im Durchmesser des Fangspiegels abzuschneiden, dadurch erhöht sich der Kontrast sichtbar. Aber auch bei Planeten und am Mond macht der Effekt Sinn, ist aber begrenzt.


    Irisblenden mit T2-Gewinde gibt es bei Edmund Optics:


    T-Mount-Zylinder mit Irisblende | Edmund Optics
    TECHSPEC C-, S- und T-Mount Irisblenden können eingesetzt werden, um die interne Apertur von optischen C-, S- und T-Mount Systemen zu steuern und sind bei…
    www.edmundoptics.de


    Beste Grüße


    Dietmar

  • ist das Dein Startreck-Avatar?


    Nein, das ist ein Mischmasch aus Amateurfunk Zeiten, Astronomie und meiner zweiten großen Leidenschaft: mit einem sahne-6Zylinder Roadster road-trips bis tief nach Südeuropa zu unternehmen.

    Das Avatar Bild dokumentiert den Stand der Dinge auf chemischen Film aus 1995, danach LX200classic 10" eingemottet und seit ein paar Wochen Bemühungen dies wieder zum Leben zu erwecken- vorerst visuell.

    Es grüßt Volker - aus einem Vorort von Mannheim...

    ...umgeben von 7 Natrium Dampflampen und beobachten aus einem großen Dachfenster ;)

    PS: deine Anmerkungen habe ich einigermaßen verstanden, mein Hintergrund war da mehr aus der 'normalen" Fotografie und deren Objektiven und den Auswirkungen von "Abblenden":)

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