Bino-Ansatz / Reflexe, Geisterbilder

  • Moin zusammen,


    nachdem ich einige Male mit einem vor einiger Zeit erworbenen kleinen, günstigen Bino (Lacerta) beobachtet habe, stören mich am meisten die auffälligen/hellen Geisterbilder, die auftauchen, wenn ich nicht exakt die richtige Augenposition habe. Die sonstigen Eigenschaften scheinen mir, ohne direkte Vergleichsmöglichkeit, i.O..

    (Zur Ehrenrettung des Binos: Auf den Bildern versuche ich es deutlich zu zeigen. Man könnte meinen "das ginge gar nicht". Es fällt aber nicht immer auf und hängt, wie geschrieben, deutlich von der Augenposition und natürlich dem Ziel und dem "Drumherum" ab.)


    Mit 13mm LVW - also einer Feldblende, die noch gut zum kleinen Bino passt. Deutlich erkennbar drängt sich die eigentlich außerhalb des Bildfeldes stehende Leitung ins Bild.

    Mit größerer Feldblende wird es auffälliger. Hier mit 17mm LVW das hinsichtlich Ausleuchtung eigentlich auch noch "passt".


    Das ist ein (leider auch unscharfer) Blick durch das "nackte" Bino, der die sehr wahrscheinliche Herkunft der Geisterbilder zeigt.

    Da ich an sich das beidäugige schauen mag, würde ich ggf. noch einmal ein anderes Bino versuchen wollen. Einfach kaufen und bei Bedarf zurückschicken ist nicht so mein Ding. Daher würde ich gerne vorab relativ sicher sein wollen, ob es Kandidaten gibt, die das Problem nicht oder nur deutlich vermindert haben.


    Optionen wären vermutlich

    - eines der chinesischen Großfeld-Binos

    - Mikroskop-Großfeld-Binos via BW (da sind derzeit zwei Varianten im Angebot)

    - das Baader Großfeld-Bino

    - das Denkmeier Binotron


    Wenn hier Erfahrungswerte vorhanden sind, würden mich diese sehr interessieren.


    Die Okularhalter sind bei allen nicht so ideal, da zumindest die Option bestünde, statt mittel-weitwinkligen quasi nur-Bino Okularen, vorhandene weitwinklige zu ergänzen. Die doppel-Steckstutzen der Ethos sind aber imho, positiv ausgedrückt, sehr ungünstig gemacht. So wüste ich nicht, wie sich die Halter bei diesen Okularen bei irgendeinem der Binos mit Varianten der Click-/Spannring-Halter noch bedienen lassen sollen, falls deren Durchmesser das einstecken der Okulare überhaupt zulässt.

    Falls jemand verbindlich weiß geht(wie)/geht nicht, wäre das auch eine interessante Info.


    (Der mechanische Stress ist sicher hoch. Vor vielen Jahren als Gast am 24" mit zwei 8er Ethos und OIII im Cirrus spazieren-sehen war aber genial.)

    Für den Bino-"Test" habe ich bisher zwei Paar Plössl. Deren Gesichtsfeld ist im Vergleich schon "traurig".


    Danke und CS

    Harold

  • Hallo Harold,


    Binoansätze sind wirklich klasse. Ich selbst beobachte seit Jahren so gut wie nur noch binokular. Aber auch hier gilt die alte Weisheit: Wer billig kauft, kauft doppelt. Wozu ich Dir ohne Bedenken raten kann, sind die Baader-Großfeldbinos und die Denkmeier-Binos. Inzwischen gibt es die vermeintlich günstigen Binos in vielen Varianten und bei fast allen Anbietern, aber sie dürften wohl alle von der gleichen fernöstlichen Werkbank gefallen sein.

    Damit Umtausch oder Nachbesserung problemlos funktionieren, sollte ein Bino beim heimischen Fachhandel gekauft werden. Nichts gegen Aliexpress und Co., dort kann man Verlängerungsringe, Sucherhalterungen usw. kaufen.


    CS, Jörg

  • Hallo Harold,


    frage doch mal bei Lacerta nach. Bisher bekam ich von dort immer eine angemessene Antwort.

    Solche Reflexe sind schon ungewöhnlich. Ich habe ein altes Baader/Zeiss Bino und so etwas mit Baader Okularen noch nicht beobachtet. Könnte es sein, dass die Gesichtsfelder der LVW einfach zu groß für das Bino sind?


    VG und CS, Thomas

  • Moin Jörg, moin Thomas,


    danke für eure Rückmeldung.


    Wegen der Okulare habe ich heute noch einmal ein wenig ausprobiert. An der Größe der Feldblende kann es eigentlich nicht liegen. Wenn ich ein (optisch im Verbund sinnloses) LVW5 nehme, ist der Effekt trotz der nun doch schon sehr kleinen Feldblende sogar noch ausgeprägter zu sehen.

    Das wirkt für mich eigentlich nicht plausibel. Daher habe ich noch einmal Optionen im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten verglichen.

    Geradsichtig ohne Wegkorrektor konnte ich das geschilderte Problem zumindest heute am Tag nicht wirklich dingfest machen. Testokulare dabei: 6mm und 13mm Ethos, 17mm LVW, 20mm Plössl (Bis auf das Plössl alles monokular :) ).

    Das lässt vermuten, dass entweder der Zenithspiegel oder/und die als Wegausgleich verwendete APM/Düring Barlow kräftig mitmischen, auch wenn ich aktuell nicht verstehe, wie das zusammenhängen kann.
    Eingrenzen kann ich es aktuell nicht wirklich, da ich ohne Wegausgleich mit Zenithspiegel nicht in den Fokus komme (innen) und ohne mit Wegausgleich (Barlow) geradsichtig auch nicht (außen).

    Die (wilde) Kombi mit zwei direkt zusammengesetzten APM-Düring-Barlow-Elementen zeigt den Effekt auch, obwohl die Fokusposition sehr deutlich anders ist.


    Die Tests mit den verschiedenen Verlängerungsfaktoren sind sicher so noch nicht allzu aussagegräftig, da ich nur begrenzt vergleichbare Vergrößerungen/Bildhelligkeiten herstellen kann.


    Zumindest die Konstellation ohne Zenithspiegel mit Wegausgleich kann ich noch testen. Dazu brauche ich nur eine Verlängerung, die leicht zu besorgen oder herzustellen ist.

    Oder mal den Dob parallel aufbauen. Den hatte ich zuletzt länger nicht im Einsatz. Da kann ich leider nur mit Wegausgleich testen. Die 50mm, die ich das Gitterrohr tiefer ansetzen kann, reichen nicht, da der Fokus normal nur max. 20mm über dem OAZ liegt.


    Ich wäre nicht böse, wenn sich das Problem relativ preiswert lösen ließe.


    CS

    Harold

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