Hallo Mirco,
ich warte noch auf die Antwort zu meiner Fragen aus Beitrag 39. Baumelte der Fangspiegel wirklich lose an der Zentralschraube, oder ist es ein Missverständnis deinerseits mit den rausguckenden Schrauben? Das würde mich und sicher auch einige andere schon sehr interessieren, ob der Händler ein so mangelhaft montiertes Gerät ausgeliefert hat.
Das mit der Alufolie, ist mir neu, stand auch in keiner Beschreibung, die ich gelesen hatte.
In meiner bereits oben verlinkten Beschreibung zur Justierung mit Filmdose steht extra "...transparente Filmdose (Fuji)..." , dass man diese anstrahlen muss und dass es mit schwarzen Filmdosen oder Kappen nicht funktioniert. Das dunkle Zentralloch kann man ja gegen die schwarze Kappe nicht erkennen. Wenn du jetzt doch eine schwarze Kappe hast, musst du, wie von Stefan vorgeschlagen, Alufolie einkleben.
Noch was zur Fangspiegeljustage, da hier so viel um dein Foto aus Beitrag 44 diskutiert wird: Es ist schön und wünschenswert, wenn alles genau zentrisch ist wie von den anderen beschrieben. Dieser Schritt muss jedoch auch nicht mit übermäßiger Genauigkeit erfolgen, also nicht zu sehr davon verunsichern lassen. Der Fangspiegel beim Newton ist ja "nur" ein Planspiegel. Seine Aufgabe ist es, alles Licht vom Hauptspiegel in das Okular zu lenken. Vom Okular aus gesehen muss du den kompletten Hauptspiegel sehen können, dann passt die Sache schon(*). Siehe noch mal meine Kurzanleitung mit der Filmdose.
Wirklich genau muss hingegen der letzte Schritt erfolgen: Den Hauptspiegel so justieren, dass seine optische Achse genau in die Bildfeldmitte fällt. Das erreicht man mit dem Cheshire / Filmdose / Justierkappe, indem man mittels der 3 Hauptspiegeljustierschrauben die Mittenmarkierung des Hauptspiegels zentrisch zum Loch der Justierkappe bringt.
Der finale Test am Stern wird dir zeigen, ob du alles richtig gemacht hast. Am hellen Stern (beim Dobson am besten den Polarstern nehmen, da er nicht rauswandert) bei hoher Vergrößerung leicht defokusieren, bis sich im intra- und extrafokalen Sternscheibchen der Fangspielschatten als schwarzer Kreis abhebt. Liegt der Fangspiegelschatten zentrisch, hast du perfekt justiert. Ist er exzentrisch musst du am Hauptspiegel noch feintunen (siehe Star Testing your Collimation von Nils Olof Carlin. Jene Justierschraube wählen, die den Stern Richtung dicken Rand bewegt. Zum überprüfen, den Stern neu zentrieren. Durch Versuch und Irrtum lernt man schnell, welche Schraube man wie weit drehen muss. Die Geschichte ist in der Praxis viel einfacher und intuitiver als ich es hier mit Worten beschreiben kann. Wenn die Justierung mit der Filmdose richtig gemacht wurde, fehlt ohnehin nur ein kleiner Dreh - wenn überhaupt.
Wichtig: Der Test muss bei hoher Vergrößerung erfolgen (bei dir mindestens 100-fach, besser 200-fach oder noch mehr) und der Stern muss in die Bildfeldmitte geschubst werden. Bei zu starker Defokusierung wird der Test zu unempfindlich.
(*): Eine ungenaue Fangspiegelausrichtung beeinfluss nur die Ausleuchtung zum Okularfeldrand. Wenn es nicht gar zu sehr daneben ist, sieht man das visuell gar nicht.