Warum ist der Tubus innen größer als der Spiegel?

  • Hallo,


    Solarteleskope werden fast ausnahmslos mattweiß, hochreflektierend beschichtet und materialsparend knapp in Metall konstruiert.

    Das kann mit allen Refraktoren so gemacht werden.

    Der Lichtkegel eines Refraktors verjüngt sich ab dem Objektiv. Der Abstand zur Tubuswand gewinnt dadurch von selbst an Abstand. Wie oben schon geschrieben, darf die Taukappe vor dem Objektiv bei einem Refraktor nicht zu klein im Durchmesser sein.


    40/400, f/10, Tubusinnendurchmesser circa 53mm. Davor ein leiser Ventilator, der nach oben ausbläst.

    Falls mit dem Foto (Tubus) Seeing Probleme veranschaulicht werden sollen:

    Hier werden die Seeingprobleme mit großer Wahrscheinlichkeit durch die örtlichen Gegebenheiten verursacht und nicht durch das Teleskop selbst. Ich kenne diese Situation selbst und auch die Unterschiede zwischen einer Beobachtung in dicht verbauten Örtlichkeiten und der Beobachtung in der Natur. Das ist ein großer Unterschied in der Beobachtung, von wo aus ich beobachte.


    Bei der Sonnenbeobachtung nimmt der Tubus mit der Zeit die Temperatur der Luft an. Die Situation wie in der Nacht mit der nächtlichen Abstrahlung kann meiner Meinung bei der Beobachtung der Sonne nicht verglichen werden.

    Auch hier hat meiner Erfahrung nach der Standort der Sonnenbeobachtung, und vor allem die Tageszeit der Beobachtung einen sehr großen Einfluss auf die Ruhe und Schärfe des Sonnenbildes im Okular. Sehr wenig hat in dieser Situation das Teleskop Einfluss auf die Ruhe des Bildes im Okular.

    Ich habe selbst schon mit einem schwarz lackierten Refraktor inklusive Herschelprisma die Sonne beobachtet. Auch mit diesem Teleskop galt: die Wahl des Standorts und die Zeit der Beobachtung sind Entscheidend über die Qualität des Bildes im Okular. Ein Tubusseeing hat kaum bis keinen Einfluss.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Ach ja? Wirklich? - Coronado-Solarmax oder DayStar H-Alpha Solar Telescop oder das Profi-Teil LUNT LS300THaDS/B3400 H-alpha solar telescope


    Von dir kommt wirklich reichlich unsinniger Müll, haltlose Behauptungen und/oder alternative Physik (wie bei deinen Erklärungsversuchen zum thermischen Verhalt

    Modewellen machen auch vor uns Astrofreunden nicht halt. Nachdem kostengünstig in knackigen Farben - ausser in Weiß - eloxiert werden kann, ist nach Schwarz und Gold nun Rot mächtig en vogue …


    Ich konnte mich dessen auch nicht erwehren und daher ist meine H-Alpha-Fassung in Rot.


    Was anderes, auf dem Niveau des letzten Absatzes werden wir nicht unterwegs sein … wer so unqualifiziert um sich fuchtelt … überleg mal, was du hier gegenüber einem Novizen inhaltlich ablieferst.

  • […] Die Situation wie in der Nacht mit der nächtlichen Abstrahlung kann meiner Meinung bei der Beobachtung der Sonne nicht verglichen werden. [..]

    Doch. Jeder Vergleich ist erlaubt. Ein Ergebnis des Vergleiches könnte sein, dass für die Tagbeobachtung bezüglich eines wie auch immer gearteten Tubusseeings eine neue, andere Modellvorstellung entwickelt werden müsste oder sollte oder könnte.


    Dies wiederum ließe möglicherweise Rückschlüsse zu, ob das bisherige Weltraumabstrahlmodell bezüglich der Wahl des konstruktiven Tubusdurchmessers noch hilfreich ist.


    Bei allen Modellvorstellungen kommt es auch darauf an, welchem konstruktiven Zweck sie dienen sollen. So kommt es, dass man in der Optik gelegentlich gut beraten ist, vom korpuskularen Modell in die Modellvorstellung der Wellenoptik zu wechseln.


    Durch Wechsel der Modellierungen ergäben sich möglicherweise für uns Amateure neue Ansätze, neue Konstruktionen, neue Versuche, neue Ergebnisse.


    Die Ergebnisse der Bemühungen rund um größere Newtons mit großen Luftmassen im Inneren, lassen sich nun mal nicht ohne Weiteres auf lange Ofenrohre, so nenne ich die jetzt mal wieder, übertragen. Und das muss ich auch einem Novizen nicht andienen.


    Man könnte hier einen differenzierten Sprech hinlegen, und sagen, pass auf, in deinem schlanken Tubus läuft die Geschichte etwas anderes als in meinem dicken Mörsertubus.


    Merkwürdig, dass das nicht geschieht …

  • Hallo,


    Doch. Jeder Vergleich ist erlaubt.

    Da bin ich anderer Meinung.

    ich bin nicht dafür eine Tag, oder Sonnenbeobachtung mit der Beobachtung in der Nacht zu vergleichen. Beides sind meiner Meinung nach zu unterschiedliche Situationen die jede für sich ihre eigene Betrachtung verdient.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

    Einmal editiert, zuletzt von CorCaroli ()

  • […] Bei der Sonnenbeobachtung nimmt der Tubus mit der Zeit die Temperatur der Luft an. […]

    Hallo Gerd,


    Ein unvorteilhafter Sonderfall ist es, ein Teleskop (Tubus) nächtens unvernünftigerweise ungeschützt der „Weltraumkälte“ auszusetzen.


    Ein unvorteilhafter Sonderfall ist es, ein Teleskop (Tubus) tagsüber unvernünftigerweise ungeschützt der „Sonnenglut“ auszusetzen.


    Was eint die beiden Fälle? Nun, der Unverstand des Astronomen, der sein Teleskop vor Strahlungswirkung ungeschützt betreibt! Und auf der Grundlage dieses Unverstandes wird jetzt ein Zuviel oder Zuwenig eines Tubusdurchmessers diskutiert? Ja, es wird noch nicht einmal zwischen einem großen und kleinen Newton unterschieden? Donnerwetter, kann ich da immer nur sagen.


    Nimm mal an, der besagte Astronom würde sein Teleskop sowohl für den Tag, als auch für die Nacht schützen. Was bliebe am Ende als Gemeinsames? Genau, die Lufttemperatur. Daher habe ich deine Ausführungen als Zitat gewählt.


    Dein Satz müsste also, um im Hinblick auf das Fadenthema stimmig zu werden, geändert werden in „Bei den üblichen Beobachtungen mittels Teleskopen, nächtens wie tagsüber, nehmen die Tubusse der Teleskope mit der Zeit die Temperatur der Luft an.“


    Und wenn beide, Luft und Tubus, die gleiche Temperatur haben, dann? …. genau, können dort keine bildstörenden Luftschlieren mehr entstehen. Der Grund für zumindest dieses Tubusseeing ist weitestgehend entfallen …


    Positiv ausgedrückt: Es kommt darauf an, dem Tubusmantel eine Chance zu geben, der Lufttemperatur möglichst verzögerungsfrei folgen zu können … und gleichzeitig den Tubus (Teleskop) vor „Weltraumkälte“ und „Sonnenglut“ zu schützen.


    Dünnwandige Tubusmantel, wie der des VX6 sind da im Vorteil, dickwandige offenbar wie der des TAL1 sind da eher im Nachteil. Zudem, eine kräftige Lackierung behindert den Wärmefluß Metall nach Luft und umgekehrt.


    Es bleibt der konstruktiven Phantasie eines Jeden überlassen, das anzugehen. Es mag jeder selbst entscheiden, ob eine Wärmeisolation im Sinne des Wortes hilfreich ist und wo sie denn anzubringen wäre. Ein klassischer Strahlenschutz, auf den es bei „Weltraumkälte“ oder „Sonnenglut“ ankäme, sieht jedenfalls anders aus.


    Es ist von allen Ideen keineswegs die Blödeste, sich tags ein außen weißes und innen schwarzes Tuch und nachts ein außen schwarzes und innen weißes Tuch über Teleskop und Kopf zu werfen und loszulegen. Und das Teleskop so zu benutzen, wie es geliefert wurde. Der winterliche Reflex sich eine Mütze anzuziehen sei auch dem eigenen Teleskop gegönnt.


    Und welche Bedeutung hat der Tubusdurchmesser im Hinblick auf diese Form des Tubusseeings noch, wenn Tubusmantel und Luft die gleiche Temperatur haben? :)


    Grüße

    Reinhold

  • Ein unvorteilhafter Sonderfall ist es, ein Teleskop (Tubus) nächtens unvernünftigerweise ungeschützt der „Weltraumkälte“ auszusetzen.


    Ein unvorteilhafter Sonderfall ist es, ein Teleskop (Tubus) tagsüber unvernünftigerweise ungeschützt der „Sonnenglut“ auszusetzen.


    Was eint die beiden Fälle? Nun, der Unverstand des Astronomen, der sein Teleskop vor Strahlungswirkung ungeschützt betreibt! Und auf der Grundlage dieses Unverstandes wird jetzt ein Zuviel oder Zuwenig eines Tubusdurchmessers diskutiert? Ja, es wird noch nicht einmal zwischen einem großen und kleinen Newton unterschieden? Donnerwetter, kann ich da immer nur sagen.

    Hirnrissig :evil1:


    Sonnenbeobachtung: Der Tubus ist direkt zur Sonne ausgerichtet, die aufheizende Wärmestrahlung trifft also nur vorne auf den Folien- oder h-alpha Filter. Der Tubus seitlich wird dabei nicht von der Sonne angestrahlt. Der Tubus nimmt Umgebungstemperatur an


    Beobachtung Nachts: das Teleskop zeigt mit seiner Öffnung zu einem gewählten Objekt, die Weltraumkälte kommt jedoch aus allen Richtungen bzw. senkrecht von oben und kühlt damit den Tubus auf der nach oben gerichteten Seite auf weit unter Umgebungstemperatur ab

  • Was mir neu ist, dass Sonnenteleskope innen nicht geschwärzt sein sollen. Ich habe keines und auch nie bei anderen drauf geachtet. Ist das tatsächlich so?

    Ich halte eine Schwärzung und auch Blenden eigentlich für jedes Teleskop sinnvoll. Streulicht ist doch immer störend oder spielt das bei Sonnenteleskopen keine Rolle?

    Gruß Armin

  • Zitat

    Hirnrissig :evil1:

    Schade, dass es dir nicht gelingt, Gespräche unter Wahrung von einschlägigen Anstandsregeln zu eröffnen …

  • Zitat von AS-Fan

    Was mir neu ist, dass Sonnenteleskope innen nicht geschwärzt sein sollen. Ich habe keines und auch nie bei anderen drauf geachtet. Ist das tatsächlich so?

    Ich halte eine Schwärzung und auch Blenden eigentlich für jedes Teleskop sinnvoll. Streulicht ist doch immer störend oder spielt das bei Sonnenteleskopen keine Rolle?

    Hallo Armin,


    soweit ich mich auskenne, müsste ich differenziert und ausholend antworten. Das gehörte aber nicht mehr in diesen Faden.


    Grüße

    Reinhold

  • Hallo,

    Ein unvorteilhafter Sonderfall ist es, ein Teleskop (Tubus) tagsüber unvernünftigerweise ungeschützt der „Sonnenglut“ auszusetzen.

    Diese Aussage halte ich für sehr übertrieben, beziehungsweise nicht zutreffend. Man könnte zur Ansicht kommen, ein Teleskop fängt bei der Beobachtung der Sonne zum glühen an.

    Aus meinem praktischen Erfahrungen, die sicher noch viele weitere Sonnenbeobachter teilen, hat sich noch kein Teleskop bei der Beobachtung der Sonne merklich erwärmt. Warum sollte ein Teleskop das auch tun?

    Meine Teleskope richte ich bei der Beobachtung der Sonne genau zur Sonne aus, alles andere würde auch keinen Sinn manchen. Es zeigt damit nicht mit seinem Tubus quer zur Sonne, wodurch er erwärmt wird, sondern mit seiner Längsachse zur Sonne, wodurch er sich nur auf die Temperatur der Umgebung erwärmt.


    In den Tubus gelangt ebenfalls nicht recht viel Sonnenenergie.

    Mit einem frontseitigen Filter wird die überflüssige Sonnenenergie gänzlich aus dem Tubus gehalten.

    Bei einer Solarkonstante EO von $E_O^\ =1361\tfrac{W}{m²}$ kommen bei uns an einem schönen Tag mit der Sonne hoch am Himmel circa 1.000 W/m² am Erdboden an. Umgerechnet auf ein sechs Zoll Teleskop gelangen in dieses rund 18 Watt. Auch dieser Eintrag kann nicht als "Sonnenglut" bezeichnet werden.


    Ich bin immer noch der Meinung, das die Tag und die Nachtbeobachtung getrennt werden muss.

    Im Strahlungshaushalt der Erde brauchen wir unterm Tag die Abstrahlung in Richtung Weltraum nur eine untergeordnete Rolle zuschreiben, während Nachts die Abstrahlung eine hohe Bedeutung hat.


    Dein Satz müsste also, um im Hinblick auf das Fadenthema stimmig zu werden, geändert werden in „Bei den üblichen Beobachtungen mittels Teleskopen, nächtens wie tagsüber, nehmen die Tubusse der Teleskope mit der Zeit die Temperatur der Luft an.“

    Ich denke, das tun sie nachts zumindest nicht, sondern sie fallen unter dem Taupunkt. Der Tubus wird in der Nacht kaum eine gleichmäßige Temperatur annehmen, sondern unterschiedlich abkühlen.

    Das Tubusseeing kommt sicher nicht alleine daher das sich der Tubus nicht an die Temperatur der Nacht angleicht, sondern das der warme Spiegel die Luft im Teleskop erwärmt und diese zum Tubusseeing führt.

    Ich persönlich halte nichts davon einfach die Luft im Tubus auf welche Art auch immer nur durchzumischen sondern nach hinten abzusaugen. Zu diesem Zweck muss die Rückwand auch so konstruiert sein, das ein Lüfter hinten nicht nur im Kreis herum saugt, sondern tatsächlich durch den gesamten Tubus saugt.

    Weiter halte ich persönlich das verlinkte VX6 mit seinem zu engen (und zu dünnen) Tubus und vor allem dem vorderen Abschlussring für nicht gelungen.

    Die warme Luft, die vom Hauptspiegel aufsteigt hat doch gar keinen Platz im Tubus. Die Luftschlieren können doch gar nichts anderes, als in den Lichtweg zu gelangen. Bei der vorderen Blende kann ich mir gut vorstellen, das die Luft Wirbel oder Schlieren bildet, wenn diese durch das Absaugen in den Tubus strömt. Dadurch das die Blende genau so groß ist wie der Spiegel, muss die Luft hier wieder in den Lichtweg vom Spiegel gelangen.

    Das ist das selbe Problem wie bei den sechs und acht Zoll CC, die ebenfalls diese überdimensionierten Blenden haben, die nahe an den Hauptspiegel ragen.


    Für mich ist ein groß genug dimensionierter Tubus mit guter Absaugung die deutlich bessere Lösung als ein enger Tubus der eine dem Spiegel gleich große Blende als vorderer Abschlussring hat.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo,

    Was mir neu ist, dass Sonnenteleskope innen nicht geschwärzt sein sollen. Ich habe keines und auch nie bei anderen drauf geachtet. Ist das tatsächlich so?

    Das ist bei meinem Sonnenteleskop ebenfalls so und ich sehe keine Nachteile darin.

    Vor dem internen Etalon mit dem vorgeschaltenen ERF ist es nicht so tragisch ob Reflexe entstehen. Nach dem Etalon geht nur noch ein geringer Anteil zum Blockfilter. Hier entstehen ausgehend vom Tubus ebenfalls keine Reflexe.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo,

    Hirnrissig :evil1:

    Ich muss ganz ehrlich sein:

    Diese Smileys stören mich in den Beiträgen von Stefan auch immer wieder. Ein wenig differenzierter dürftest du schon antworten, ansonsten wirst du eben nicht mehr als Gesprächspartner wahrgenommen.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Servus Armin,

    Was mir neu ist, dass Sonnenteleskope innen nicht geschwärzt sein sollen. Ich habe keines und auch nie bei anderen drauf geachtet. Ist das tatsächlich so?

    Ich halte eine Schwärzung und auch Blenden eigentlich für jedes Teleskop sinnvoll. Streulicht ist doch immer störend oder spielt das bei Sonnenteleskopen keine Rolle?

    Ob bei den komplettsonnentleskopen mit Etalon der Tubus geschwärzt ist, kann ich dir nicht sagen. Ein externes Frontetalon kann vor einem beliebigen Refraktor angebracht werden, dann hängt es davon ab, ob dessen Tubus innen ausreichend geschwärzt ist.


    Aber prinzipiell ist das in dem Fall völlig egal. Du richtest das Teleskop senkrecht zur Sonne aus- wo bitteschön soll da denn noch störendes Streulicht herkommen? Nachts ist das völlig anders, da peilst du lichtschwache Objekte an und jede etwas seitlich stehende hellere Lichtquelle (egal ob am Boden oder am Himmel) kann damit sofort als Streulicht in den Tubus gelangen.


    Gruß Stefan

  • „Weltraumkälte“ und „Sonnenglut“ habe ich in Anführungszeichen gesetzt, um deutlich zu machen, dass es sich um Metaphern handelt. Die gibt es so in der Physik nicht.


    So wird das nichts. Hier gerät das Thema völlig aus dem Fokus. Als ginge es nur noch einen Anlass zu finden, um sich mit eigenen Geschreibe astroöffentlich selbst wiederzufinden zu können.


    So langsam müsste es doch dämmern, dass das Thema Tubusisolation, als Ergebnis von Weltraumkälteüberlegungen, auf diesem Planeten nur von einigen ganz selten vorkommenden Astrofreunden forciert wird.


    Es müsste doch mindestens stutzig machen, warum die Tubusse der Teleskope der grossen und kleinen Sternwarten und Hersteller dieser Welt, bis auf den Strahlenschutz durch die Kuppel nicht mit Styropor oder sonstigem Gedöns geschützt sind.


    Statt nachzudenken, stellen einige Sternfreunde ihre Scopes ungeschützt ins Wetter, und machen stolze Fotos vom gefrorenen Taubeschlag. Als gelte es eine Beweisführung hinzulegen, was „Weltraumkälte“ hier am Boden so alles bewirken kann. Hurra, Recht habe man, warum gegen Abstrahlung schützen, Recht haben scheint wichtiger …


    Gegen Abstrahlung schützen? nicht doch … Tubus Durchmesser vergrößern, das Motto der Stunde … konstruktiv wenig sinnvoll, wenns halt Spaß macht.


    Könnt ihr alles gerne machen … ich verabschiede mich aus diesem Faden. Kalle, höchstvorsorglich an deine Adresse, ich habe den besprochenen 76/700 Newton hier und weiß, wovon ich rede …


    Bonne Nuit

  • ich verabschiede mich aus diesem Faden

    Tschüss. Bye bye... Bis zum nächsten Streithema.


    Als ginge es nur noch einen Anlass zu finden, um sich mit eigenen Geschreibe astroöffentlich selbst wiederzufinden zu können

    Das gilt doch auch für dich...

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Ach Mensch ... wieder das Gallische Dorf.

    Meine Fische stinken nicht !!! - Wer ist hier dick?? - Nimm das !!!

    Um die Diskussion mal zu de-emotionalisieren:

    Ausgangsfrage: Warum beim Newton der Tubusdurchmesser groesser als der Spiegeldurchmesser ist.

    Ich habe das in der Antwort #69 ausgefuehrt. Reine Geometrie, ohne irgendwelche Gedanken ueber Turbulenzen, Thermik und Aufheizung. Diese geometrische Ueberlegung bezieht sich auf ein perfekt ausgekuehltes Nachtteleskop.

    Hier ein paar Anmerkungen aus meinem Erfahrungsschatz:

    - Tubusfarbe und Aufheizung - egal. Beim Sonnenteleskop zeigt dieses ja in dieselbe, und der Schatten des Frontringes oder der Taukappe fuehrt zusammen mit dem Umstand, dass der Einfallswinkel auf den Tubus deutlich reduziert ist (geht mit dem Kosinus der Flaechennormalen zur optischen Achse, und cos(90 Grad) =0.) dazu, dass dieser Effekt vernachlaessigbar ist. Ausser, ein in der prallen Sonne liegender Tubus wird erst nach diesem "Einheizen" auf die Sonne gestellt. In der Praxis eher unwahrscheinlich. Wer Sonne gucken will, stellt das Fernrohr unmittelbar vorher raus bzw. oeffnet das Sternwartendach erst unmittelbar vorher.

    - Innenleben: Der Hauptfeind ist hier Streulicht, entweder durch diffuse Streuung oder durch streifende Spiegelung an Flaechen, die sehr flach zum Strahlengang liegen (streifende Reflexion, im Englischen "grazing incidence" genannt). Neben der Schwaerzung hilft hier Struktur: Entweder eine strukturelle Aufrauhung wie Saegespaene in mattschwarzer Farbe (genialer Tip von Martin Birkmayer, ICS Augsburg) oder Velourfolie. Oder mechanische Mittel wie Antireflexgewinde (oft in Fotooptik zu finden) oder messerscharfe Blenden, die Schlagschatten werfen. Lichtenknecker zum Beispiel hatte seinerzeit den 200/2400er Schmidtcassegrain in einem deutlich groesseren Tubus untergebracht, um Blenden einzubringen. Celestron und Meade sind hier schlechte Beispiele, da die streifende Reflexion an der Tubusinnenwand immer noch Streulicht verursacht.

    - Turbulenzen im Tubus: Fuer Amatuerteleskope sind diese bei Sternwartenteleskopen vernachlaessigbar, da das Teleskop quasi draussen steht. Solange die Sternwarte nicht aussen dunkel lackiert ist oder sich tagsueber sonstwie aufheizt. Extrembeispiel hier bleibt das Wohnzimmerteleskop, das an einem Winterabend herausgetragen wird. In dem Fall gibt es eine Bifurkation zwischen offenen und geschlossenen Tuben - der offene Tubus fueht anfangs zu grossen Turbulenzen, die das System unbrauchbar machen. Einmal ausgekuehlt, findet es sein Gleichgewicht. Der geschlossene Tubus ist zunaechst ruhiger, tendiert aber dann zu lange stehenen Abweichungen, die durch den "Warmluftsee" bedingt ist, der sich oben im Tubus sammelt und nicht heraus kann. Dadurch wirkt das Bild zwar "ruhiger", aber es hat quasi-statische Aberrationen, die lange andauern.

    Die Ausgangsfrage hat mit diesen Details nichts zu tun. Sie laesst sich allein mit der Strahlengeometrie beantworten.

  • Hallo,

    Was mir neu ist, dass Sonnenteleskope innen nicht geschwärzt sein sollen. Ich habe keines und auch nie bei anderen drauf geachtet. Ist das tatsächlich so?

    Um nochmals auf diese Frage zurück zu kommen.

    Der Teil vom meinem Lunt Teleskop, der weiße Refraktor, hat eine Blende und ist auch innen geschwärzt. Auch der Okularauszug bis hinter zum Blockfilter ist geschwärzt. Das einzige das nicht geschwärzt ist, ist die Einheit mit dem Etalon. Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, halte ich nach dem Etalon eine Schwärzung für nicht mehr notwendig.

    Beim PST gilt das gleiche: Das "goldene" Rohr ist innen geschwärzt.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Was mir neu ist, dass Sonnenteleskope innen nicht geschwärzt sein sollen. Ich habe keines und auch nie bei anderen drauf geachtet. Ist das tatsächlich so?

    Ich halte eine Schwärzung und auch Blenden eigentlich für jedes Teleskop sinnvoll. Streulicht ist doch immer störend oder spielt das bei Sonnenteleskopen keine Rolle?

    Gruß Armin

    Mein SolarMax lll ist auch innen geschwärzt. Vergessen haben sie aber die Ränder der Objektivlinsen und die Fassung, ist von hinten jedoch nicht sichtbar.


    Gruß

    Stephan

  • So langsam müsste es doch dämmern, dass das Thema Tubusisolation, als Ergebnis von Weltraumkälteüberlegungen, auf diesem Planeten nur von einigen ganz selten vorkommenden Astrofreunden forciert wird.

    Die von dir bereits bekannte alternative Physik bzw. das Verleugnen der geltenden physikalischen Regeln

    Es müsste doch mindestens stutzig machen, warum die Tubusse der Teleskope der grossen und kleinen Sternwarten und Hersteller dieser Welt, bis auf den Strahlenschutz durch die Kuppel nicht mit Styropor oder sonstigem Gedöns geschützt sind.

    Die großen Teleskope haben keinen Tubus, das sind offene Trusskonstruktionen und gegen internes lokales Seeing wird mit ausreichender Durchlüftung des Gebäudes gesorgt. Und die kleineren in Sternwarten sind durch die vorhandene und nur teilgeöffneten Kuppeln geschützt, sozusagen der von dir erwähnte Sonneschirm über dem Teleskop

  • […] Die von dir bereits bekannte alternative Physik bzw. das Verleugnen der geltenden physikalischen Regeln […]

    Belästige mich nicht weiter! Ich möchte mir keine Sorgen machen müssen …

  • Belästige mich nicht weiter! Ich möchte mir keine Sorgen machen müssen …

    Nicht mal das scheinst du zu verstehen, hier einfach nichts mehr schreiben und keine anderen Beiträge lesen würde dein Problem sofort lösen


    Oder gründe dein eigenes Forum, dann kannst du bestimmen, wer dir antworten darf oder wen du aussperrst, hier geht das jedenfalls nicht

  • Nicht mal das scheinst du zu verstehen, hier einfach nichts mehr schreiben und keine anderen Beiträge lesen würde dein Problem sofort lösen

    Was immer dich umtreibt, ich stehe dafür nicht zur mehr Verfügung.

  • Ich dachte eigentlich, dass so ein Tonfall eher im Nachbarforum üblich ist, aber nicht hier.


    Als Amateur hat man es in sofern einfach, als das man sich an den Profis orientieren kann:


    1979MNRAS.188..249L Page 249


    Das Problem sind sich vom Spiegel ablösende Blasen warmer Luft. Eine laminare Strömung forciert die Ablösung warmer Stellen und verhindert die Blasen, so dass es vorwiegend zu einem Temperaturgradienten kommt, der die Qualität nicht mehr stark beeinflusst.


    So gesehen ist das Absaugen von Luft allein nicht ideal, denn das wird die Spiegelmitte trotz Tubus vernachlässigen. In der Realität funktioniert es bei meinem 6" dennoch sehr gut. Bei großen Spiegeln

    wäre ein zusätzlicher seitlicher Lüfter evtl. hilfreich. Was Stathis nicht sagte: Wer mal persönlich erlebte, was Ein- und Ausschalten der Absaugung auch nach Stunden am Himmel noch bringt, der ist überzeugt.


    http://atm.udjat.nl/articles/cooling.pdf


    Die Spiegelkante kühlt am schnellsten aus und sollte gedämmt werden, damit der Spiegel gleichmäßiger auskühlt.


    Ein Temperatursensor könnte für die Fotografie gut sein, um die Bedingungen zu dokumentieren, aber sinnvoll was regeln kann man nicht, weil der Spiegel bei geringen Unterschieden kaum noch Wärme abgibt, selbst damit nur minimal abkühlt, und die ganze Nacht hindurch bei fallender Lufttemperatur das Problem der Blasen besteht.


    https://www.researchgate.net/publication/229038345_First_light_of_the_OVLA_active_mirror_with_its_surface_heating_system/link/0912f50a28c97a37f9000000/download


    Der Spiegel wird von oben geregelt beheizt und von unten gekühlt, um den Wärmeverlust an den Himmel auszugleichen.


    Manche Leute dämmen den Fangspiegel von hinten, z.B. mit Schaum, damit er nachts nicht in den Himmel abstrahlt und sich dabei verformt.


    Beat the Heat: Conquering Newtonian Reflector Thermals — Part 1 - Gary Seronik
    What you need to know when it comes to optimizing your scope’s thermal behavior. Generations of backyard astronomers have debated why, inch-for-inch, the…
    garyseronik.com


    Ein Refraktor ohne Kühlung hat weniger Probleme als ein Newton. Das erklärt, warum viele alte Sternwarten mit großen Refraktoren gut klarkommen.


    Michael

  • Super, vielen Dank für die Links. Ein paar wissenschaftlich Publikationen dürften zur Versachlichung beitragen :)

    Ich habe noch nicht alle gelesen aber werde es demnächst machen.


    Im letzten der Verlinkten Beiträge ist ein schönes Bild in das ich was rein gemalt habe.

    In dem Beitrag heißt es dünne Spiegel, kleiner als 1/2" Dicke brauchen nicht zwingend eine aktive Belüftung.

    Wenn ich jetzt passiv belüfte, würde ich intuitiv sagen, Schlitze am Boden, die Hinter dem Spiegel beginnen und etwas vor dem Spiegel enden sowie Schlitze an der Decke, die über dem Spiegel beginnen und vor dem Spiegel enden dürften für eine sehr effektive Temperierung sorgen, da dann keine heiße Luft vom Spiegel in den Tubus eingeleitet wird.

    Oder habe ich da einen Denkfehler?


    Evtl. sollten sie nicht zu groß sein, damit die Stabilität nicht abnimmt und man sollte sie evtl, mit einem kleinen Aufbau versehen, damit man von der Seite kein Licht rein bekommt.


    Für den Angleichprozess, der Stattfindet nachdem man das Teleskop raus gestellt hat, könnten dann auch auf der Rückseite Schlitze sein. evtl. mit einem Drehrad wie bei einem Ofen, damit man sie auf und zu machen kann. Das wäre für mich zum Lernen vielleicht auch gut, weil dann kann ich an- und abschalten und den Unterschied beobachten.

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