Warum ist der Tubus innen größer als der Spiegel?

  • Also ich will jetzt mit meinen 30€ Spiegeln auch nicht dem Hubbel Konkurrenz machen.

    Ich habe die Druckkosten für einen Tubus mal grob überschlagen, das sind 50-70€ da will ich dann doch nicht erst 5 versuche machen bis es passt :S

    Wenn ich dann aber nach einer Zeit feststelle, dass mich eine bestimmte Eigenschaft stört, dann ist ein zweiter Druck kein Weltuntergang.

    Darum geht es mir in erster Linie nur darum, einen richtig groben und leicht vermeidbaren Fehler zu vermeiden.

  • Ich habe Stefan lediglich gebeten, sich in bestimmten Fällen einen anderen Zitatpartner zu suchen …

    Du hast den Orion Optics ins Spiel gebracht und dessen mechanische Auslegung seitens des Herstellers angesprochen. Meine Antwort darauf ist in dem folgenden Beitrag zu lesen.

    Kannst du dir andere Zitatpartner für deine Orion-Optics-Einlassungen aussuchen?

    Der Zusammenhang zwischen Ursache - Folge oder Aktion - Reaktion scheint dir irgendwie abhanden gekommen zu sein

    Zum Thema „Konzipierung eines Newton“ gibt es mit Sicherheit ausreichend Fachliteratur

    Ja, die gibt es. Und wenn man sich diese zur Hand nimmt, findet man darin die nötigen Hinweise zur Auslegung eines Tubus, passend zum HS und zum FS und zum OAZ. Alle Komponenten und Maße sollen so ausgelegt sein, dass nicht durch ein einzelnes Teil oder ein falsches Maß das optimal erreichbare Ergebnis beschränkt wird. Der zu enge Tubus tut das, so wie es ein zu kleiner FS oder ein übermäßig hochbauender OAZ ebenfalls tun wird.

  • Der Zusammenhang zwischen Ursache - Folge oder Aktion - Reaktion scheint dir irgendwie abhanden gekommen zu sein

    Bitte respektiere mein Bedürfnis und belästige mich nicht mit neuen Vermutungen.

    Meine Antwort darauf ist in dem folgenden Beitrag zu lesen.

    Stefan, ich habe dich nicht gefragt. Ich bin der falsche Adressat für das , was du Antwort nennst. Deine Einlassungen zu Orion Optics, können durchaus mit „Hallo zusammen“ beginnen, wenn du meinst, zu deren Newtons etwas abspulen zu müssen.


    Nochmal, respektiere bitte mein Bedürfnis, dass ich in deine sehr persönlichen Überlegungen zur Firma Orion Optics nicht mit hineingezogen werden möchte. Mit dem Vortragsstil will ich auch nichts zu tun haben. Wenn du den pflegen kannst, ohne mich durch Zitatnahme hineinzuziehen.

  • Kannst du dir andere Zitatpartner für deine Orion-Optics-Einlassungen aussuchen?

    Du möchtest anderen Mitgliedern Vorschreiben, was sie von dir zitieren dürfen und auf was sie Bezug nehmen dürfen? Interessante Auffassung.


    MuellerC: Bitte selbst suchen unter "saugender Lüfter", "Zwangsbelüftung", "Isoliertubus", "Tubusseeing" usw.


    Z.B.:



  • Du möchtest anderen Mitgliedern Vorschreiben, was sie von dir zitieren dürfen und auf was sie Bezug nehmen dürfen? Interessante Auffassung.

    … verstehst du mich absichtlich falsch? Ich halte dich für einen Bildungsbürger.


    Ich habe Stefan für mich betreffend darum gebeten … der Unterschied zwischen Bitte (Bedürfnisäußerung) und Vorschreiben ist dir klar? Und Stefan ist nicht „andere Mitglieder“ …

  • […] Darum geht es mir in erster Linie nur darum, einen richtig groben und leicht vermeidbaren Fehler zu vermeiden. […]

    Hallo Chris,


    ich hatte mich ja in einer persönlichen Konversation schlau gemacht. Und ja, ich sehe, es läuft auf ein Newtn-Selbstbauprojekt hinaus. Und dafür hätte ich jetzt nicht so die Zeit frei. Es liefe am Ende auf das Schreiben eines Buches hinaus. Und ja, das würde ich dann auch schreiben und allerdings verkaufen.


    Deine obige Bitte beruhigt mich. Dazu kann ich noch einen - hoffentlich guten Gedanken beitragen.


    Den besagten Orion Optics Newton VX6L hatte ich gekauft, um damit die Sonne per Herschel-Keil zu beobachten. Ich habe jedes Detail vor dem Kauf beachtet. Aber ein Detail ist mir entgangen. Ich habe den Lichtweg meines Herschel-Keils nicht richtig berücksichtigt. Kurz, so wie vorgsehen, also ohne nachträglich erforderliche Hilfsmaßnahmen, kann ich den Newton nicht nutzen. Stichwort Zweckbestimmung.


    Wenn ich dich vor einem groben Fehler bewahren sollte, dann vor dem des Themas Okularauszug. Dessen Raumbedarf, dessen Platzierung, dessen Justage, dessen Größe, dessen Gewicht und dessen Beschaffung. Und ganz wichtig die Lage des Fokus. Kann mit dem ins Auge gefassten Okularauszug und dem geplanten Zubehör scharfgestellt werden?


    Und abschließend zur Mutter aller Newton-Fragen: Muss der Tubus unbedingt zylindrisch rund sein?


    Ich verabschiede mich aus diesem Faden mit besten Grüßen für ein gutes Gelingen.


    Grüße

    Reinhold

  • Und abschließend zur Mutter aller Newton-Fragen: Muss der Tubus unbedingt zylindrisch rund sein?

    Die Form ist im 3D-Druck beliebig gestaltbar, da gibt es (fast) kein Limit. Ich dachte nur, dass rund gut wäre, weil ja der Spiegel auch Rund ist.

    Den besagten Orion Optics Newton VX6L hatte ich gekauft, um damit die Sonne per Herschel-Keil zu beobachten. Ich habe jedes Detail vor dem Kauf beachtet. Aber ein Detail ist mir entgangen. Ich habe den Lichtweg meines Herschel-Keils nicht richtig berücksichtigt. Kurz, so wie vorgsehen, also ohne nachträglich erforderliche Hilfsmaßnahmen, kann ich den Newton nicht nutzen. Stichwort Zweckbestimmung.

    Ich rechne fest damit, das mir etwas ähnliches passieren wird :) Auf Anhieb klappt es normal nie...

    Da der Tubus aber modular wird, kann man einzelne Teil leichter Tauschen.


    Wenn ich dich vor einem groben Fehler bewahren sollte, dann vor dem des Themas Okularauszug. Dessen Raumbedarf, dessen Platzierung, dessen Justage, dessen Größe, dessen Gewicht und dessen Beschaffung. Und ganz wichtig die Lage des Fokus. Kann mit dem ins Auge gefassten Okularauszug und dem geplanten Zubehör scharfgestellt werden?

    Ich glaube den baue ich auch selbst, denn vermutlich werden die günstigen OAZ eine ähnliche Qualität wie der an meine 76/700 Teleskop haben :)

  • Bitte selbst suchen unter "saugender Lüfter", "Zwangsbelüftung", "Isoliertubus", "Tubusseeing" usw.

    Ich glaube, ich baue das Teleskop erst Mal ohne Lüfter, weil bis jetzt weiß ich ja noch nicht mal wie das Tubus Seeing aussieht. Kann ich das mit meinem 76/700 er Teleskop provozieren, also mit Absicht welches erzeugen? Z.B. das Teleskop in der Nacht von außen mit einem Fön anblasen und dann rein schauen?

  • Servus Harold,

    Ein Helligkeitsabfall am Rand von z.B. 30% hört sich dramatisch an. Die Wahrnehmung ist aber nicht linear. Ich meine die Angaben in mag entsprechen eher dem was man visuell wahrnimmt. Die 30% entsprechen etwas weniger als 0,4mag Verlust.

    Kurz nochmal darauf eingehend mit einem Beispiel.


    Bei visuellerBeobachtung von flächigen Objekten sehen wir das mit keiner Optik heller, als mit dem freien Auge. Ein Teleskop zeigt es uns lediglich größer.


    Als Annahme gesetzt, die Pupille in deinem Auge öffnet sich auf max. 7mm Größe, damit würdest du also 100% des vom Teleskop gesammelten Lichts in dein Auge bringen, wenn die AP am Okular ebenfalls 7mm groß ist. Nun willst du mit dem 150/731 Newton von Chris den Teil NGC 6960 des Cirrusnebels betrachten und suchst ein passendes Okular, damit der auch größtenteils ins Blickfeld passt. Ergebnis- ein Okular mit 10mm und 70° eGF ist passend und auch vorhanden- also eingestöpselt und NGC 6960 suchen.


    NGC 6960 ist ein relativ lichtschwaches Objekt, die scheinbare Helligkeit von mag7 täuscht, da der Nebel sich über eine Fläche von 230′ × 160′ erstreckt. Du kannst ihn trotzdem finden und siehst auch einiges, allerdings fehlt dir zum Bildfeldrand hin das Licht, das durch die unsinnige enge Tubuskonstruktion genommen wird.


    Nur zur Größenordnung, was beibt von dem eingesammelten Licht für deine Beobachtung übrig? Von den 100% eingesammelten Licht geht schon im Teleskop einiges verloren, 2 Spiegel, die vielleicht nur etwas mehr als 90% reflektieren, dazu ein bisschen Lichtverlust im Glas des Okulars.


    Weiter- das 10mm Okular liefert in dem Fall eine AP von 2mm Größe. Damit kommen von den ins Okular eintretendem Licht nur noch 29% in deinem Auge an. Das aber auch nur in dem zuz 100% ausgeleuchteten Teil des sichtbaren Feldes. Zum Rand hin fehlt durch die Vignetierung zunehmend Licht bis hin zu den 30% Verlust nahe dem Bildrand. Damit fehlt dort von den schon nur noch 29% Licht nochmals fast ein Drittel- und dann musst du dich nicht wundern, wenn du die feinen Filamente der Nebelstruktur zwar im zentralen Bereich des Blickfelds sehen kannst, aber nach außen hin wird das zunehmend dusterer.


    Mein erstes Gerät (110 F/7,3) hatte (hat) einen Helligkeitsabfall am Rand des maximal möglichen Bildfeldes von ca 50%. Ich wusste das nicht. Nicht beim Kauf und nicht bei der Benutzung. Ich habe das tatsächlich nie bemerkt.

    Wie solltest du das auch bemerken? Der Lichtverlust bei Beobachtung eines flächigen Objekts wäre nur bemerkbar, wenn du ein zweites Teleskop direkt neben deinem stehen hättest und wechselweise durch beide beobachtest. Dann könnte dir auffallen, dein Teleskop zeigt dir Richtung Rand des sichtbaren Feldes etwas nicht oder deutlich schwächer/dunkler, als das andere korrekt ausgelegte Teleskop, bei dem keine Vignetierung auftritt.


    Gruß Stefan

  • Servus Chris,

    Ich glaube, ich baue das Teleskop erst Mal ohne Lüfter, weil bis jetzt weiß ich ja noch nicht mal wie das Tubus Seeing aussieht. Kann ich das mit meinem 76/700 er Teleskop provozieren, also mit Absicht welches erzeugen? Z.B. das Teleskop in der Nacht von außen mit einem Fön anblasen und dann rein schauen?

    Stell auf einen helleren Stern mit etwas höherer Vergrößerung ein und betrachte ihn- steht der Lichtpunkt halbwegs ruhig oder zappelt er etwas herum? Dann bring irgendeine Wärmequelle an den hinten vermutlich offenen Tubus und beobachte, wie sich der Stern verhält. Du kannst zum Versuch auch von hinten her den Spiegel bzw. den hinteren Teil des Tubus mit einem Fön anwärmen, die Beobachtung aber ohne laufenden Fön, der soll keinesfalls zusätzlich Luftverwirbelungen erzeugen.


    Gruß Stefan

  • Damit kommen von den ins Okular eintretendem Licht nur noch 29% in deinem Auge an.

    Hallo Stefan, diese Aussage ist falsch. Wo sollen den die restlichen 71% bleiben? Nein, minus der Reflexionsverluste der Spiegel und der Transmissionsverluste des Okulars kommt alles Licht im Auge an. Es wird jedoch auf eine größere Flache der Netzhaut verteilt, - um beim Beispiel zu bleiben, auf die (7/2)^2= 12,25 - fache Fläche. Oder anders gesagt, die Flächenhelligkeit fällt auf das 1/12,25 - fache.

  • Servus Stathis,


    ja, das habe ich falsch beschrieben. Richtiger wäre, für das Lichtempfinden des menschlichen Auges entsteht der Eindruck, dass die Helligkeit auf 29% reduziert wurde. Man sieht das Ojekt dunkler im Vergleich zu weniger Vergrößerung bei Nutzung der ideal großen AP. Danke für den Hinweis auf die falsche Aussage.


    Gruß Stefan

  • Moin Stefan,


    da du in #35 recht ausgiebig auf meine Aussagen eingehst und ich scheinbar missverstanden werde:


    Es geht nicht um absolute Helligkeiten. Auch nicht um wahrgenommene Flächenhelligkeit in Relation zum freien Auge. Ich habe auch im Rückblick nicht den Eindruck, hierauf Bezug genommen zu haben.


    Es ging nur um die Vignettierung, die, imho überbewertet, Gegenstand der meisten letzten Einlassungen war. Dabei dann wie man die wahrnimmt, oder auch nicht. Man ist vielleicht schon zu verallgemeinernd. Ich spreche da für mich.


    Okulare an sich spielen dabei keine Rolle. Höchstens im Hinblick auf ihre Feldblende und in wie weit in diesem Bereich eine Vignettierung des Gerätes in Folge seiner Konstruktion vorliegt.


    Wie ich das hätte bemerken können? Recht leicht. In dem ich Sterne im Bereich der Grenze der Wahrnehmung in der Bildmitte mit der Sichtbarkeit am Rand verglichen hätte. Ich betreibe aber keine "Wissenschaft". Ich schaue hin und wieder, um zu entspannen und erfreue mich daran, eine Winzigkeit unserer Nachbarschaft mit eigenen Augen erfahren zu können.

    (Ja, da spielen mehr Faktoren mit. Die Reduktion ausschließlich mit einer Vignettierung zu begründen, greift ggf. zu kurz.)

    Einen Vergleich mit einem anderen Gerät halte ich dagegen für wenig nützlich, selbst wenn ein weiteres Gerät verfügbar ist.


    Also: Ich schrieb das, weil eine Vignettierung bei visuell ausgelegten Geräten vollkommen normal ist. Je kleiner das Gerät, um so ausgeprägter (im Normalfall). Die Wiedergabe meines Eindruckes sollte nur als Anhalt zur Einschätzung dienen. Konkret der Umstand, dass mir ohne (damalige) Kenntnis des Sachverhaltes nicht einmal die fast 50% Lichtverlust am Rand des Sehfeldes des 32mm Plössl aufgefallen sind.

    Einfach formuliert: Das stört (mich) nicht (, weil ich es gar nicht sehe, es imho auch nachgerechnet keine übermäßig große Rolle spielt und ohnehin typisch nur bei niedrigsten Vergrößerungen relevant ist.).

    Die Vignettierung vermeiden zu wollen, also 100% Ausleuchtung beim maximalen Sehfeld, führt kontrastmindernd zu einem übergroßen Fangspiegel. Beim 114/900 wären ca. 40mm erforderlich. Die Kontrastübertragung ist imho für die Sichtbarkeit vieler Objekte elementar.

    Das "das stört nicht" heißt nun aber nicht, dass das bei der Auslegung keine Rolle spielt.

    (Im übrigen: das TAL1, auf das ich bei meinem ersten Gerät Bezug nehme, halte ich durchaus für ordentlich ausgelegt. An der persönlichen Beratung einschließlich praktischer Vorführung durch den viel zu früh verstorbenen Herrn Birkmaier gab und gäbe es auch heute rückblickend nichts zu bemäkeln.)


    Bezogen auf die Tubus-Dimensionierung, als Aufhänger der Vignettierungs "Streitigkeiten" hat Statis in #22 eigentlich alles gesagt.

    Die zu Grunde liegenden Experimente liegen schon um 20 Jahre zurück. Bildmaterial ist in den Threads zum großen Teil nicht mehr vorhanden. Man kann alten, extrem erfahrenen Hasen wie Stathis aber auch einfach vertrauen. (Oder seine eigenen Experimente machen.)


    Und - ich "wundere" mich nach über 20 Jahren (nicht exzessiv betriebener Hobby-) Astronomie, einschließlich Selbstbau und regelmäßigem Kontakt zu weit versierteren Mithobbyisten über solche Dinge rein gar nicht. Das sind (mir) bekannte Gegebenheiten. Diesem Forum (Alois, Kurt, Stathis um nur ein paar ganz wenige zu nennen, von denen man viel lernen kann/konnte), Literatur wie z.B. Texerau, Suiter, Highe, und Internetseiten wie telescope-optics.net, von diversen Hobbyisten, .... sei Dank.


    CS

    Harold

  • Nochmal eine Verständnisfrage zu den Winkeln. Angenommen es gäbe das Tubusseeing nicht, dann wären die Daten bei 1 annähernd optimal, oder?


    Denn wenn ich den Tubus dünner machen würde um den Fangspiegel an einen dünneren Platz im Strahlengang zu bekommen, dann würde der durch die Tubusöffnung begrenzte Winkel kleiner werden (2).

    Wenn ich den Tubus dicker machen würde, dann würde im Gegenzug der durch den Fangspiegel begrenzte Winkel kleiner werden (3).

    Jetzt sind beide Begrenzungen annähend gleich groß, weshalb ich zu der Annahme komme, dass das Design gut ist.

    (Natürlich nur unter der Annahme, dass es kein Tubusseeing gibt)

  • Moin MC,


    den Tubus enger oder weiter zu machen ändert nicht notwendiger Weise irgendetwas am optischen Layout. Also: wie weit ist die Bildebene von der optischen Achse entfernt.


    Hier spielt eine Rolle, welcher Okularauszug verwendet werden soll und welche Okulare am Gerät funktionieren sollen.

    Dadurch ergibt sich der erforderliche Fokussierbereich und damit über die Länge des Auszugrohres die Position der OAZ-EIntrittsöffnung.


    Es gibt einige real existierende Geräte, bei denen der Okularauszug bei normaler Beobachtung mit gängigen Okularen in den Strahlengang ragt.

    Der stört da mindestens genau so wie der Fangspiegel. Der OAZ muss also so weit "raus", dass das - mindestens mal für Okulare mit höherer Vergrößerung - nicht der Fall ist.

    Der Tubus kann nun so groß werden, dass der OAZ in der gefundenen Position angebaut werden kann. Wo das ist, hängt von der Bauform und den Abmessungen des OAZ ab. Wird der Tubus größer, kommt der OAZ zwangsläufig weiter heraus. Die Randausleuctung wird dabei schlechter.

    Baut man den Tubus enger, muss zwischen Tubus und OAZ eine Distanzstück. Der AOZ soll ja nicht in den Strahlengang ragen. Es ist also nichts gewonnen.



    Oben in etwa wie du es eingegeben hast. Unten mit großzügig bemessenem Tubus.

    Als OAZ ist ein klein bauender Kineoptics HC1 angenommen. Fokusweg einwärts maximal 12mm.


    Was sieht man. Oben ist die Ausleuchtung innen etwas besser. Unten ist sie am Bildrand besser (Gewinn 5,3mag statt 5,16mag (bezogen auf unbewaffnetes Auge bei 6mm AP)).

    Die Unterschiede sind gering und in meinen Augen wird auch ein geübter Beobachter diese nur schwer bemerken.


    Was sieht man nicht: Das Bild oben ist "zu schön"! Die tatsächliche Vignettierung ist deutlich größer. Dieses Programm zeigt das nicht, da die Konstellation bei (imho) korrekter Auslegung nicht auftritt. Hier ist die Lagerermittlung der Bauteile "ausgehebelt" bzw. die nach Design-Vorgaben ermittelten Positionen sind übersteuert, um den OAZ so weit nach innen zu setzen.

    Die Darstellung zeigt, dass der OAZ voll im Strahlengang steht. (Position 5mm einwärts - etwa die Position bei einem Panoptic 24 oder Delos 17)


    Imho ist der enge Tubus keine gute Wahl. Selbst wenn man die negativen Effekte durch Tubusseeing ausklammert.


    CS

    Harold

  • […] Denn wenn ich den Tubus dünner machen würde um den Fangspiegel an einen dünneren Platz im Strahlengang zu bekommen […]

    Hallo Chris,


    da du den Okularauszug selbst bauen möchtest und noch keine Fangspiegelspinne besitzt, bringe ich den guten alten Schlittenfokussierer ins Spiel.


    Focusers of telescopes. Types, difference, specifications
    Article about astronomical focusers.
    star-hunter.ru

    Are Newtonian sled focusers dead? - ATM, Optics and DIY Forum - Cloudy Nights
    Are Newtonian sled focusers dead? - posted in ATM, Optics and DIY Forum: I never see them any more. They do solve some problems, and there seem to be people…
    www.cloudynights.com


    Er ist in der Szene aktuell nicht mehr am Start, das sollte aber nicht beeindrucken. Er bringt ein paar Vorteile mit, nicht nur für den Selbstbauer ohne Drehmaschine … vielleicht ein Gedanke?


    Grüße

    Reinhold

  • den Tubus enger oder weiter zu machen ändert nicht notwendiger Weise irgendetwas am optischen Layout. Also: wie weit ist die Bildebene von der optischen Achse entfernt.

    WOW, dafür brauche ich erst ein bisschen, bis ich das verstanden habe, aber es sieht sehr interessant aus :)

    da du den Okularauszug selbst bauen möchtest und noch keine Fangspiegelspinne besitzt, bringe ich den guten alten Schlittenfokussierer ins Spiel.

    Danke, sieht sehr interessant aus. Mal ganz unabhängig von Sinn oder Unsinn ist so eine Sonderlösung für einen Bastler immer etwas interessantes :D

    Wenn ich das richtig verstanden ist der Okularauszug dazu da, den Brennpunkt des Okulars in den Brennpunkt des Spiegels zu schieben. Beim Newton mit OAZ ist der Brennpunkt des HS relativ zum Tubusdurchmesser (bzw. der optischen Achse) fest. Bei dem Schlittenfokusierer ist nun der Brennpunkt des Okulars (eines einzelnen Okulars) fest zum Tubusdurchmesser und man ändert durch das Verschieben des FS den Brennpunkt des HS relativ zur Außenwand des Tubus, richtig?

  • Moin MC,


    vielleicht zum besseren Verständnis, was ich meine.


    Alles was im Strahlengang steht wirkt sich negativ auf die Abbildung aus.

    Im Strahlengang stehen

    - der Fangspiegel

    - der Fangspiegelhalter (Spinne)

    - ggf. der OAZ


    Fangspiegel und Fangspiegelhalter sind beim Newton immer im Strahlengang. Die Teile sollten nicht größer als nötig dimensioniert werden.


    Ob der OAZ in den Strahlengang ragt oder nicht, legt der Konstrukteur fest.

    Ich möchte, dass das Auszugrohr in der OAZ-Position in der ich beobachte nicht störend im Strahlengang steht. Ich beobachte praktisch immer mit einem Komakorrektor, der verlangt, dass die Bildebene 15mm über dem Auszugrohr liegt. Das ist die Normalposition für den Auszug. Hierauf bezogen prüfe ich das Layout.


    Also allgemein: für den gewünschten Feldwinkel, soll der OAZ den Strahlenkegel nicht beschneiden. Das legt die innerste mögliche Position für den OAZ fest.


      


    Durch die (von mir gewählte) Vorgabe, dass der OAZ nicht im Bildfeld von 1,25" Okularen stören soll, kommt dieser auf einen Mindestabstand zur oprischen Achse. Wieviel Platz dann für den Tubus bleibt, hängt von der Bauform des OAZ ab. Im Bsp. oben ist links der für den Tubus verfügbare Platz nicht genutzt.


    CS

    Harold

  • […] und man ändert durch das Verschieben des FS den Brennpunkt des HS relativ zur Außenwand des Tubus, richtig?

    … ich meine, du hättest das zutreffend nachvollzogen. Legst du den Vorschub über eine Gewindestange fest, bekommst du „automatisch“ eine Feinverstellung.


    Der Bau oder Kauf eines Newton verlangt einem im Vorfeld (!) gewisse Kompromissentscheidungen ab. Eine der Entscheidungen ist der Durchmesser des Bildfeldes für volle Ausleuchtung, das kann man auch prozentual ausdrücken, für 100% Ausleuchtung.


    Astrofreund Peter aus dem Nachbarforum hat dazu eine vorzügliche Zeichnung präsentiert und mit einer Formel hinterlegt


    https://forum.astronomie.de/attachments/feldausleuchtung_-jpg.168492/


    Newton Ausleuchtung berechnen
    Hallo Zusammen, hat jemand Ahnung, wie ich die Ausleuchtung eines Newtons berechnen kann, also die 100% Ausleuchtung und die Sensorausleuchtung im…
    forum.astronomie.de


    Die Größe f‘ darin nimmt direkten Einfluß auf deine Konstruktion. Stell die Formel für deine Jeweiligen Bedürfnisse um, etwa nach f‘= …


    Kurz, für einen auf Planetenbeobachtung ausgelegten Newton durchdacht: Bei einem 114er Spiegel nähme man die förderliche Vergrößerung zu 150x an, ergibt bei 900mm Brennweite ein ungefähr 8mm Okular. Nehmen wir an, du wolltest über die volle Feldblende die volle Auflösung - was bei Planeten eine gute Idee ist - oder begrifflich eine volle Ausleuchtung, und die Feldblende hätte auch 8mm Durchmesser. Also wäre d=8mm. Dann liesse sich f‘ ausrechnen, da B=25mm bereits durch deine Kaufentscheidung feststeht. Hast du f‘ in Millimeter könntest du mit weiteren Überlegungen zur Konstruktion am Newton-Hut beginnen.


    Willst du auch Weitfeld-Beobachtungen hinlegen, beginnt die Überlegung andersherum. Du fragst dich, brauche ich volle Ausleuchtung bei kleinen Vergrößerungen oder darfs ein wenig Vignette sein? Was hats mit der Austrittspupille auf sich? Dann bekämest du einen zweiten Wert f‘ in Millimeter und die konstruktive Kompromissauslegung des Newton-Hutes kann beginnen.


    Das war aus Okularsicht. Käme Zubehör dazu, wie etwa eine Kamera, beginnt die konstruktive Kompromisssuche mit neuem f‘ von vorne.


    Am Ende der konstruktive Gesamtkompromiss.


    Gutes Gelingen, Grüße

    Reinhold


    Hier sind gute Gedanken dabei: https://www.e-periodica.ch/cnt…p-001%3A1991%3A1%3A%3A303


    Nachtrag 12:53 Uhr: Der Schiebefokussierer kann seinen Vorteil da ausspielen, wo geringe Zentralobstruktion bei voller Öffnungsauflösung gefordert wird, etwa an Planeten und Doppelsternen. Hier ist f‘ relativ kurz. Das Okular kann sehr dicht an den Fangspiegel gesetzt und fokussiert werden. Das kann von den heute üblich gewordenen 2“ Crayford Auszügen nur schwer bedient werden.

  • Ok, danke, das verstehe ich. Nur mit der Tabelle war ich etwas überfordert.


    Das mit dem Komakorrektor könnte später auch interessant werden, es ist immer gut wenn man so Sachen auf dem Schirm hat.

    Hier steht: https://abenteuer-astronomie.de/was-ist-eigentlich-koma/ das es ab f5 kritisch werden könnte. Da ich ja eher bei f8 bin glaube ich, ist es jetzt noch nicht so entscheidend.


    Das mit dem Okularauszug wird auf den beiden Bildern gut klar :thumbup:

  • Astrofreund Peter aus dem Nachbarforum hat dazu eine vorzügliche Zeichnung präsentiert und mit einer Formel hinterlegt


    https://forum.astronomie.de/at…ausleuchtung_-jpg.168492/

    Super, Danke :)


    f' = (B-d)*f / (D-d) = (25-8) * 900 / (114-8) = 144 die Lösung für einen Planeten-Newton das ist auch recht nahe an den 150 die das "My Newton" Programm vorschlägt.


    an die Position d kommt dann die Feldblende des Okulars?

  • so sieht es übrigens in meinem 76/700 Newton aus :D

    Als ich es gekauft habe war es in der OVP, mit den original Versiegelung. Allerdings war die Software, die dabei war für Windows Me :D

    Am Rand sind die Spiegel auch schon ein bisschen angelaufen :P

  • Der Justierlaser ging am Fangspiegel vorbei. Jetzt trifft er den FS aber der OAZ wackelt so, dass ich ihn nicht 100% in die Mitte bekomme 8o

    Aber das Bild ist jetzt etwas schärfer als vor dem Justieren.

  • Zwei drei Dinge sind mir aufgefallen, die du nebenbei zwischen Tür und Angel beseitigen kannst. Die machen aus dem 76/700 zwar kein Hubble Space Telescope, wohl aber einen zumindest farbfehlerfreien 76er. Bei der Gelegenheit könntest du versuchen den achsfernen Kugelfehler zu suchen und wahrzunehmen, das Pendant zur Coma des Parabolspiegels.


    - den kleinen Fangspiegel kannst du rundum mit einem elastischen Kontaktkleber einkleben. Das Halteblech wird überflüssig und ragt nicht mehr ins Bild. Den Kunststoffhalter durchbhren, der Spiegel wird dann hinterlüftet. Nicht wegwerfen, für andere Zwecke und kleine Fangspiegel erfüllt der seinen Zweck. Ich hatte mir für ein Projekt sogar extra einen nachgekauft.


    - die Achse des Okularauszuges zielt auf dem Foto überhaupt nicht auf die optische Achse des Hauptspiegel-Fangspiegelsystemes. So wird das kaum was mit dem Bild. Den eingebauten Okularauszug - komplett eingefahren als Orientierungshilfe - auf Achse „biegen“. Da lässt sich die unbedingt notwendige Ausrichtung des Okularauszuges - wie auch immer der aussehen mag - üben.


    - Die Einstellung des Offset des Fangspiegels ist der kleinen Größe wegen entbehrlich. Wäre aber auch eine Übung wert.


    - Kurz: die Optimierung des 76/700 lehrt … alles, was später am 114/900/25 offenkundig wird … und wegwerfen kannst du ihn immer noch.

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