Spikes extrem aufgefächert

  • Hallo zusammen,


    Da ich noch nicht so lange fotografiere und meist kleine und schwache Sterne habe ist mir das ganze erst an einem etwas helleren Stern aufgefallen wo Spikes erkennbar waren.

    Daraufhin hab ich auf Polaris gehalten und siehe da =O aufgefächerte Spikes.

    Wie bekomm ich die am schnellsten gerichtet? Kann man die Fangstreben auch direkt im Livebild von Polaris drehen oder besser mit künstlichem Stern oder Eigenbau?


    CS

    Markus

  • Moin Markus,


    zur Ausrichtung der Spinnenarme ist ggf. eine einfache Lehre hilfreich:


    Dem Bild nach vermute ich, dass da außer den Spinnenarmen weitere Teile mitspielen (OAZ, Spiegelhalterung, Teile die seitlich einfallendes Licht reflektieren, ...)


    vG

    Harold

  • Hallo Harold,


    Bild wurde ohne Nachführung mit zigmal 0,3 s generiert. Ist nicht so toll.Gegen Lichteinfall will ich noch staubschutzabdeckungen holen. Damit kommt kein Licht hinter den Hauptspiegel.

    Im Fokus war ich

    Der OAZ (8" Newton) ist auch nicht absolut dicht.

    Habe ein neues Lineal.Das kann ich wie eine Lehre nutzen.Ansonsten sind die Spinnenarme verdreht.


    Grüße

    Markus

  • Hallo Markus,


    sich verbreiternd auseinander laufende Spikes sind eher ungewöhnlich. Neben der Justage/Ausrichtung der Spinnenbeine scheint da wohl noch was anderes nicht zu passen.


    Wie ist es um die Kollimation/Justage des Geräts bestellt? Wie sieht die Abbildung am defokussierten Stern aus? An den schwächeren Sternen meine ich Koma zu erkennen, die sind aber aufgrund der kurzen BLZ sehr schwach.


    Hattest du während der Aufnahme einen Komakorrektor im Strahlengang?


    Grüße,

    Alex

  • Montierung war nicht nach Norden ausgerichtet und auch ohne Nachführung.Kann es daran liegen?Habe so immer mehrere hundert Bilder gemacht und dann wieder von Hand nachgeführt.Bei Sternen wo sich normal bewegen ist der Fächer nicht so breit.

    Vielleicht summiert sich die Breite mit der Anzahl und evtl Vibrationen :/


    Grüße

    Markus

  • Moin Markus,


    es gibt sicher einige Faktoren.

    Ich fotografiere nicht, daher fehlt mir da spezifische Erfahrung.

    Wenn die Software die Rotation der Bilder anhand der Konstellationen enfernt, kann das sicher zum auffächern führen. Aber nicht mehr, als die Feldrotation während der Aufnahmezeit ist. Damit das so sichtbar wird, müsste die Aufnahmezeit schon recht lange sein (denke ich).

    Der Öffnungswinkel der Spikes ist grob geschätzt über 10°. Dazu müsste die Belichtungszeit schon grob 40 Minuten betragen, um das verschmieren der Spikes in Folge herausrechnen der Feldrotation begründen zu können.

    Der Test ist ganz einfach: mache mehrere Bilder mit 5, 10, 15, 30, ... Minuten Belichtungszeit und vergleiche die erhaltenen Bilder.


    Schiefe/verdrehte Spinnenarme können auf jedenfall auch einen ähnlichen Effekt machen.
    Grob mit Maskulator simulierte schiefe Spinne:


    vG

    Harold

  • Hallo Markus,


    schau doch einmal mit einem Okular durch dein Teleskop. Wie sieht da Polaris oder ein anderer hellerer Stern aus? Siehst du dann die Spikes auch "aufgefächert"? Wenn nicht, dann liegt es entweder an den Kameraeinstellungen, am Fokus, am Streulicht oder einer Kombination an verschiedenen Faktoren.


    Welche Kamera verwendest du, welche Aufnahmesoftware?


    Die Spinnenarme müssten schon ordentlich verdreht sein, damit du so eine "Auffächerung" siehst.


    LG Christian

  • Hallo Christian,Hallo Harold,


    zu dem Zeitpunkt wars die asi 120,hab jetzt die asi 178. Beim Einzelbild waren die Spikes nicht mal ein Viertel so weit aufgefächert aber der Stack waren über 9000x0,3s da keine Nachführung. Software war Sharpcap.


    Grüße

    Markus

  • Moin Markus,


    9000 x 0,3s = 2700s <=> 15°*2700/3600 = 11,25° Feldrotation

    Wenn nicht nachgeführt wurde ist das die Rotation die die Spikes gegenüber dem aufgenommenenn Sternfeld erfahren.

    Das passt ziemlich gut zu dem "Öffnungswinkel" der Spikes. Danach wäre ich mir recht sicher, dass der größte Teil des Effektes aus der Bildverarbeitung stammt. Mit Nachführung sollte das weg, zumindest aber viel schwächer sein.


    CS

    Harold

  • Hallo Harold,


    So krass ist es nur beim Polarstern.Auf meinen anderen Bildern mit normaler Bewegung sind die Spikes nur minimal gefächert.Werd mir mal einen Stern basteln und dann testen.Eine Nachführung werd ich unbedingt als nächstes holen.


    Grüße

    Markus

  • Moin Markus,


    dass es bei anderen Sternfeldern weniger ist, ist für mich nicht unbedingt plausibel.

    die Feldrotation ist nicht von der Blickrichtung abhängig.

    Rotation in 2h:

    Speziell ist bei Polaris nur, dass er auch ohne Nachführung nicht durch das Bild läuft.


    Wenn es visuell nicht auffällig ist, die Spikes da also definierter und nicht "aufgefächert" erscheinen, ist das Teleskop selbst wahrscheinlich nicht die Ursache, sondern die Bildbearbeitung. Dass es bei kürzeren Belichtungszeiten weniger ausgeprägt ist, spricht auch dafür. (Ich würde mir den Aufwand für einen künstlichen Stern sparen).

    Ggf. kommen aus der Fotografen-Ecke noch wichtige Hinweise, die das unterschiedliche Verhalten verständlich machen und ob es Möglichkeiten gibt, das zu beeinflussen.


    CS

    Harold

  • Hallo Harold,

    ich denke, du liegst ziemlich richtig mit der Feldrotation. Als Dobson Deep-Sky-Fotograf kenne ich das sehr gut. Tatsächlich ist es aber so, dass die Rotation an versch. Orten verschieden stark ist. Zum Zenit hin wird sie stärker. Man stelle ich eine Alt-Az-Montierung vor und einen Stern, der durch den Zenit läuft. In dem Moment, wo der Azimut das Vorzeichen wechselt, muss das Teleskop in Sekunden um 180° gedreht werden.

    Gruß,

    ralf

  • Hallo zusammen,


    Die fehlende Nachführung ist wohl mein größter Fehler gewesen beim Kauf.Da spare ich jetzt drauf hin.Bildbearbeitung mache ich mit Fitswork. Leichte Eiersterne habe ich auch mit 0,3 s X/ Werd mit Okular und künstlichem Stern mal schauen.


    Grüße

    Markus

  • Moin Ralf,


    ich bin "aufsässig" und bin immer noch der Meinung, dass die Feldrotation überall gleich ist.
    Das selbe "Spiel" wie vorhin, nur jetzt mit Blick zum Zenit. Wieder 2h zeitlicher Abstand:

    Dass es fotografisch bei einer alt AZ-Montierung stark variiert, wie du es aus deiner fotografischen Praxis kennst und hier beschreibst, kann man z.B. mit Stellarium auch leicht nachvollziehen, wenn man dem Stern folgt. Das liegt dann aber imho an der Kinematik der Montierung, die die fotografische Felddrehung durch ihre Nachführbewegung erzeugt.

    Für die Unterschiede bei Markus kann ich noch keinen Zusammenhang sehen bzw. verstehe ihn nicht, da er ja ohne Nachführung fotografiert hat.

    Obwohl - vielleicht doch mit (#6)? Die Infos von Markus lassen sich auch so lesen, dass die Aufnahmen in mehreren "Häppchen" erzeugt sind, zwischen denen das Teleskop manuell neu ausgerichtet wurde. Dann passt es (und mein Weltbild ist wieder in Ordnung).


    CS

    Harold

  • So isses.Nur daß ich bei Polaris 500 Bilder am Stück machen kann und somit die Erdrotation die Spikes aufwächst und bei anderen Sternen nur 50 Bilder machen kann bevor ich nachziehen muss.Das wirkt wohl der Rotation entgegen und die Spikes sind nur leicht gefächert.Werd ich mal am Wochenende testen wie bei Polaris ein Einzelbild ist und wie der Stack nach 500,2000 und 4000 Bildern ausschaut.Wäre interessant im Vergleich zu einem bewegten Stern.

  • Hallo,


    habe mal einen Test mit meiner neuen ASI 178 gemacht. Schaut besser aus aber noch nicht optimal mit den Spikes und den Reflektionen. Werde wohl erstmal den Fangspiegel seitlich schwärzen (Velourfolie oder Mouso Black) und ein Lehren Set für Fangspiegelstreben auf Ebay holen. Wenn die Spikes spitz sind geht es an die Reflexionen. Der OAZ ist ja auch innen blank.


    Grüße

    Markus

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