Mond-Timelapse erstellen - wie geht das?

  • Moin Forum!


    Ich habe über die Zeit immer mal wieder den Mond in verschiedenen Phasen fotografiert. Ich würde mir da gerne ein Timelapse draus basteln - ich weiss nur nicht wie.

    Gibt es eine Software, die am Ende registrierte und normalisierte EINZELFRAMES (= keinen Stack!) ausspuckt? Kann Autostakkert sowas? Oder PIPP? Oder APP - kann APP registrieren ohne Sterne?

    Oder muß ich die frames händisch in Photoshop übereinander legen und Helligkeit usw. anpassen?


    Fehlt mir evt. ein Stück Software in meiner gut sortierten Toolbox? :/

    Wer hat einen Tipp für mich?


    Viele Grüße, Jochen

  • Hallo Jochen


    Ralf hatte mal geschrieben wie er eine Animation (Sonne) erstellt. Geht mit dem Mond natürlich ganau so.

    Ich habe festgestellt, dass PS immer etwas in der Bildmitte finden muss, sonst kann es die Bilder nicht genau ausrichten.


    CS Bernd

  • Hallo Jochen,


    verstehe ich das richtig: Du willst eine Animation machen, wie sich der Anblick des Mondes innerhalb einer Lunation verändert? Wenn ja, dann hast Du Dir m. E. etwas zu Großes vorgenommen. Warum? – Ganz grob gesagt, wegen der sehr unregelmäßigen Mondtopografie. Die Schattenverläufe ändern sich nicht linear. Das heißt, wenn Du nicht lückenloses Bildmaterial hast, wird das nix. Mit Morphen von Zwischenbildern ist nichts zu machen. Hinzu kommt die Libration, die den Mond quasi taumeln lässt.

    Wollte man das wirklich qualitativ hochwertig umsetzen, müsste man über die 28 Tage einer Lunation lückenlos z. B. aller 30 Minuten ein Bild aufnehmen. Das wären dann 48 Bilder pro Tag, d.h. bei 30 fps rund 1,5 Sekunden Filmlänge bzw. 45 Sekunden Gesamtdauer für die komplette Lunation.

    Weil das erdgebunden wegen Sichtbarkeit, Wetter, Seeing und und und nicht zu machen ist, müsste das Bildmaterial in der Umlaufbahn gewonnen werden. Von der NASA gibt es so eine Animation bereits. Ich habe sie mal in einer Ausstellung gesehen, ohne jetzt auf die Schnelle mit einer Quellenangabe dienen zu können.


    Mit sehr großen qualitativen Abstrichen lässt sich vielleicht auch aus Amateurbildern etwas basteln. Aber es wird sehr kurz und ruckelig. Das solltest Du bedenken, bevor Du da viel Zeit investierst.


    CS, Jörg

  • Hallo Jochen

    ich habe mal in Inet gesucht und eine (fehlerhafte) Darstellung gefunden. Da ich selber Animationen mache und auch bearbeiten kann, habe ich die Mondanimation korrigiert und sehr verkleinert. Hier nun die ganze Libration mit 59 Bildern (entspricht ca. 2 Bilder / Tag)



    CS Bernd

  • Hallo Zusammen und vielen Dank für Eure Antworten.


    Ralf hatte mal geschrieben wie er eine Animation (Sonne) erstellt. Geht mit dem Mond natürlich ganau so.

    Hallo Bernd,

    stimmt, Danke - das pdf von Ralf hatte ich mir seinerzeit heruntergeladen. Ich hatte das verworfen, weil da steht, dass der Algorithmus von PS zu Ausrichten der Bilder einen Punkt in der Bildmitte benötigt und mir war nicht klar, wie das bei einer schmalen Mondsichel funktionieren soll.


    Zitat aus dem pdf von Ralf:


    Zitat

    a) Der PS-Algorithmus beginnt beim Ausrichten in der Mitte des Bildes. Ist die Mitte des Bildes aber schwarz, dann kommt PS nicht weiter. Wir sollten also darauf achten, dass eine Protuberanz mit dunklem Hintergrund eher am Rand sitzt und die Mitte des Bildes durchgezeichnete Sonnenoberøäche zeigt.


    Mir schwebte ein etwas einfacheres vor, so eine Mischung aus dem Alignment im "Surface"-Modus von Autostakkert und der Registrierung im APP mit anschließender Speicherung von Einzelframes.

    In APP nutze ich das "save registered frames" z.B. wenn ich Schmalband-Aufnahmen aufeinander ausrichten will. Funktioniert super - aber APP benötigt halt Sterne im Bild.


    Warum? – Ganz grob gesagt, wegen der sehr unregelmäßigen Mondtopografie. Die Schattenverläufe ändern sich nicht linear. Das heißt, wenn Du nicht lückenloses Bildmaterial hast, wird das nix. Mit Morphen von Zwischenbildern ist nichts zu machen. Hinzu kommt die Libration, die den Mond quasi taumeln lässt.

    Mit sehr großen qualitativen Abstrichen lässt sich vielleicht auch aus Amateurbildern etwas basteln. Aber es wird sehr kurz und ruckelig. Das solltest Du bedenken, bevor Du da viel Zeit investierst.

    Hallo Jörg,


    vermutlich hast Du recht - das hatte ich nicht bedacht. Und vermutlich ist mein Material (dessen Aufnahmezeitpunkt zeitlich teilweise weit auseinander liegt, also in verschiedenen Monaten aufgenommen wurde) auch viel zu lückenhaft. Eine durchgängige Aufnahme von Neumond bis Vollmond dürfte hier in Norddeutschland wetterbedingt unmöglich sein.


    Nachsatz: PIPP kann aus Einzelbildern avis machen. Auch das Zentrieren kann man dort erledigen. Voraussetzung: Die Mondphasen wurden zuvor auf den gleichen Monddurchmesser skaliert.

    Die AVI-Funktion von PIPP ist mir geläufig, dass mit dem Zentrieren kannte ich nicht. Der Durchmesser sollte eigentlich immer passen (Stellina-Aufnahmen), ich fürchte nur, dass die Bilder aufeinander ausgerichtet werden müssen wegen der Bildfeldrotation. Ein Zentrieren allein wird nicht reichen.

    Hallo Jochen

    ich habe mal in Inet gesucht und eine (fehlerhafte) Darstellung gefunden. Da ich selber Animationen mache und auch bearbeiten kann, habe ich die Mondanimation korrigiert und sehr verkleinert. Hier nun die ganze Libration mit 59 Bildern (entspricht ca. 2 Bilder / Tag)

    Exakt sowas schwebte mir vor. :)

    Hast Du dafür einen link bzw. steht irgendwo beschrieben, wie der Ersteller das zusammengebastelt hat?


    Viele Grüße, Jochen

  • PS: Meine Antwort wurde durch die Wartungsarbeiten erfolgreich zerstört ... also nochmal ...


    ---


    Hi Jochen,

    das ist sehr ambitioniert, aber erdgebunden? Ich denke da spontan ähnlich wie Jörg und Bernd.

    Die Animation findet man u.a. bei Google - erster Treffer bei "Mond" bei Wikipedia. Das Ding eiert schrecklich herum, steht jeden Monat woanders am Himmel ist zudem manchmal auch nur tagsüber sichtbar, die Entfernung - also auch die Größe - variiert, ... Die Fotografien lassen sich auch nicht über Monate verteilen, wegen aller Variationen.


    Die Idee ist gut - keine Frage - hab ich aber auch schon verworfen. Da waren es von der Idee bis zum verwerfen zwei Minuten Überlegungszeit. Da lasse ich gerne jedem den Vortritt, auch wenn ich auch mal wieder etwas Ruhm nötig hätte :P


    Ganz ehrlich! Wandernde Schatten über mehrere Stunden wäre für mich schon ein großes Ziel als Animation.

    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Hallo Zusammen!

    Die Idee ist gut - keine Frage - hab ich aber auch schon verworfen. Da waren es von der Idee bis zum verwerfen zwei Minuten Überlegungszeit.

    Ok, ich denke ich verwerfe das dann vorerst auch mal - ich habe vermutlich auch viel zu wenig Material.

    Ich habe allerdings etwas länger als 2 Minuten gebraucht - bzw. ich brauchte erst einen Denkanstoss von der Community. :)


    Viele Grüße, Jochen

  • das ist sehr ambitioniert, aber erdgebunden?

    Edit: in der Beschreibung von Tom Ruens Animation steht: "Source bitmap for projection from Nasa's Clementine Spacecraft".

    Also werde ich mit meinen Stellina-Bildchen hier wohl eher verlieren. ^^

  • [...] Ich habe allerdings etwas länger als 2 Minuten gebraucht - bzw. ich brauchte erst einen Denkanstoss von der Community. :) [...]

    Hi Jochen,

    die Idee war damals sicher schon länger im Kopf, aber wenn ich zwischendurch endlich mal Zeit finde und einen freien Kopf habe, um den Gedanken wirklich zu Ende zu führen, verwerfe ich vieles ziemlich schnell :D Da ist mittlerweile ein ziemlich großes "Ideengrab" in meinem Kopf :/

    Aber vielleicht könnte man einfach den Ansatz als Ideensammlung weiterführen, um daraus trotzdem mal eine Reihe interessanter Abbildungen und Animationen von Mond zu bekommen. Ich denke da ist genug Potenzial.

    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Hallo zusammen,


    an dem von Bernd gezeigten Video sieht man, dass die sehr rasch wechselnden, von lokalen Höhenunterschieden bestimmten Schattenverhältnisse am Monterminator unberücksichtigt bleiben. Das ist ein grundsätzlicher Unterschied zu einer Sonnenanimation, wo sich einzig die in erster Näherung flächigen Sonnenflecken verändern. Dort lassen sich sogar Zwischenbilder durch Morphing generieren.


    Interessant und technisch machbar wären allerdings Detailanimationen an bestimmten Mondformationen. Ich staune immer wieder, wie markante Krater innerhalb von ein, zwei Stunden aus dem Schatten auftauchen oder in der Ebene Rillensysteme nach und nach sichtbar werden. Ein solche Video ließe sich an einem einzigen Abend generieren.


    CS, Jörg



    CS, Jörg

  • Hallo Jochen,


    wenn die Koordinaten von drei Punkten auf dem Rand des Mondes gegeben sind, dann kann man die Koordinaten des Mittelpunkts und den Radius berechnen. Ich habe dazu mal ein kleines C# Tool geschrieben. Aber das ist nicht automatisiert. Man muss also die Koordinaten der drei Punkte mit irgendeinem Bildverarbeitungsprogramm ausmessen und dann manuell in mein Tool übertragen. Vielleicht hilft dir das weiter.

    http://www.astro-electronic.de/source/FindCenterOfCircle.zip
    Der entscheidende Source-Code steht in "Form1.cs" und das ausführbare Programm in bin/debug/FindCenterOfCircle.exe


    Gruß

    Michael

  • Hi Michael,

    Danke! Ich hab's mal runtergeladen und schau mir das mal an!


    CS, Jochen

  • Ich schmeiße mal LRTimelaps ins Rennen.

    https://lrtimelapse.com/de/

    damit lassen sich sehr professionell Zeitraffervideos erstellen. (Einschränkung der Demo Version maximal 400 Bilder, man kann aber die Ergebnisse z.B. mit MP4Joiner zu größeren Dateien zusammensetzen)


    Wenn man schon eine Bildserie hat, kann man die einfach laden und den Rest macht das Programm mit ein paar Klicks. Einfach mal schauen was die nackten Bilder ergeben wenn man sie rafft. Ob eine Normierung und Zentrierung der einzelnen Bilder geht weiß ich nicht, das Dingens kann aber sehr viel. Ich habe damit z.B. Zeitraffer vom Nachthimmel gemacht. (Allsky Serie).


    Schönes Beispiel :


    Externer Inhalt vimeo.com
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    Gruß und CS Thomas

  • Moin Thomas,

    das sieht tatsächlich sehr hilfreich aus - ich werde das mal testen.


    Danke & Gruß, Jochen

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