Einstieg Astrofotografie (ggf. "Smart")

  • Hallo okmi22...

    also anscheinend machen die gekühlten Kameras Sinn (weniger Rauschen, Stabilität)

    In deinem Fall kann das zu treffen, in einem anderen sind sie sinnvoll... kommt halt immer daruaf an.


    Ich mache jetzt mal meinen beliebten Autovergleich:

    Stell dir vor du bist irgendwo/-wann aufgewachsen und hast nie ein Autog gesehen, vielleicht mal aus der Ferne vorbeifahren.

    Dann holt dich jemand mit seinem Auto ab und fährt mit dir zu einem Formel1 Rennen.

    Auf dem Weg siehst du LKWs, Traktoren und was halt so rum fährt.

    Bei dem Rennen siehst du wahnsinnig schnelle Autos.

    Auf dem Heimweg überlegst du dir, du brauchst auch ein Auto und hast auch das nötige Kleingeld.

    Jetzt fragst du den Fahrer, er soll dir sagen welches das beste Auto ist, du willst es dir kaufen.


    Der Faher kennt sich super mit Autos aus, Hersteller,Modelle Ausstattungs und Motorvarianten, Tuningteile,....

    Es ist egal ob LKW oder Rennwagen, er hat richtig gute Ahnung, logo er weiß nicht alles, aber schon sehr sehr viel.

    Was sol er dir raten, welches Auto das Beste ist?


    Wenn er jetzt Grundansprüche (ich gehe mal wieder zu Astro über) wie fotografie, recht einfach und automatisch, nicht zu teuer und für Deepsky hört,

    kann das Forum (der Faher) dir eine grobe Empfehlung aussprechen, was man beachten muss, was eher geeignet ist und warum und so weiter.

    Wenn du jetzt aber nach Kamera Pixelgröße unabhängig vom Teleskop und kühlung usw. erfragst ist es vergleichbar,

    also sollte man beim Auto sagen welches Komplettpaket das beste ist.

    2,5 l Benziener - 3 l Diesel - Hybrid - Elektro, Stoff- oder Ledersitze, weches Fahrwerk oder Bremsen,....

    Da kann man keine genaue Aussage treffen, so sehr man es auch will.


    Du muss verstehen warum im Fall A Pixelgröße X mehr Vor- als Nachteile hat und im Fall B das weniger die Rolle spielt und man mehr auf das Teleskop achten muss ....

    Dafür muss man entweder sich lange mit dem Thema intensiv auseinander stezen bevo man etwas kauft oder man kauft etwas mit der Gewissheit, dass man da mit der Zeit noch was anpassen muss.

    Daher auch die algemeine empfehlung fang mit etwas an was du hast, z.B. die Kameras mit Festobjektiv.

    Da hast du dann schon viel Softwarseitig gelernt, merkst was undersampling ist, entdeckst Bildfehler selber und kannst sie herleiten....

    Wenn du dann weiter machst hast du mehr Sicherheit beim Einkauf, zielgerichteter für deine Bedürfnisse zu kaufen.



    Ich hätte am Anfang gerne 7894mm Brennweite f1.2 gehabt mit Dekodern auf beiden Achsen und voll automatisiert.

    Jetzt nach 4-5 Jahren kaufe ich mir gerade ein 100-300mm f4.5-5.6 Zoomobjektiv.

    Ich weiß, es wird Farbringe an Sternen haben.

    Ich weiß, die Randsterne sind nicht so wirklich schön.

    Ich weiß, Zomm ist wie ein Ganzjahres Reifen, für jedes Wetter die schlechtere Alternative aber immer noch okay.

    Ich weiß es ist nicht gerade extrem schnell (Blendenwert) für ein Objektiv.

    Warum kaufe ich es?

    Mir fehlt was in der Brennweite, es kostet mich 80€ und viel kannich schon Aufnahmetechnisch und Softwarseitig beheben, bei anderem versuche ich es noch.



    So und jetzt noch deine Fragen genauer (ich weiß labersack, hat mir jedes Kindergarten-Frauenteam bestätigt ;) :(

    - Das M31 ist ja saugroß im Verhältnis, bei dem 294 sieht alles andere dann zu klein aus? Kann/sollte man dann mit einem Reducer arbeiten?

    Wenn du einen Flattner brauchst haben die oft eine Reducerwirkung inklusive.

    Du wirst nicht für jedes Objekt mit einem Teleskop auskommen, daher gibt es ja soviele.


    - Das 533 erscheint mir wie eine Art Mittelweg

    Vorteil, nicht so vingettenlastig durch den Quadratischen Chip, aber man hat halt ein Quatratisches Endbild, muss man mögen.

    Das 183 scheint mir bei kleineren Objekten besser zu sein?

    Man kan den Chip oder das Teleskop anpassen.

    Wie gesagt nur gucken ob die Öffnung noch mit der Abbildungsqulität hinter her kommt.



    Ist das mit der Objektgröße nicht alles egal weil es die "Mosaik" Funktion gibt mittlerweile?

    Ja, also im Prinzip schon.

    Wenn du aber den ganzen Schwan mit z.B. 1000mm Vollformat in ein Mosaik mit 5 Stundenbelichtungszeit (also pro Feld) machen möchtest, hoffe ich du bist noch jung.

    Das ist was übertrieben, aber ich habe bei 800mm APC die möglichkteit Andromeda mit 3 Panel in ein Mosaik zu bringen.

    Ob ich jetzt eine Nacht brauche um mit Glück 5 Stunden zusammen zu bekommen oder ob ich 3 brauche für das Mosaik ist schon was anderes.

    Da ich mobil bin und Platsolving noch nicht nutze, mache ich gerne pro Abend ein Foto fertig.

    In der Zukunft ist auch anderes geplant, aber ich bin noch im Aufbau (nach 4-5 Jahren), ich habe aber garade auch Spaß am basteln, versuchen und herausfinden.

    Die Bilder danach finde ich auch schön, aber das ist nicht meine Befriedigung an dem Hobby.


    Ich hoffe es war nicht viel zu viel und hilft dir weiter zu verstehen, warum es jetzt viel um persönlichen Geschmack von UNS ginge und nicht von dir.

    Einiges muss man halt selbst wissen.

    Ich würde nie weißes Nubukleder im Innenraum nutzen und mag es mit möglichst wenigen Elesktronischen Bauteilen im Auto, Klima Anlage mag ich auch nicht,....

    Ich tipp du fändest meinen Ford Fiesta 2000 schrecklich.

    Ich würde sagen, 0 Rost, motor Top in Schuss und alles passt rein. :thumbup:



    Dann viel Spaß bei der weiteren Suche, Sven

  • Sven, das hast du schön (und irgendwann dann auch tatsächlich 8o) auf den Punkt gebracht! ^^


    Vieles kann man planen, aber irgendwann muss man sich auch einfach mal entscheiden, im Wissen, dass sich eine Entscheidung halt auch mal als Fehlgriff bzw. Entscheidung mit Verbesserungspotential erweisen kann. So oder so kommt nach einer gewissen Zeit der Wunsch nach mehr / anderem Equipment (mehr Brennweite, evtl. gekühlte Kamera, Mono-Kamera, Schmalbandfilter und was es noch so alles gibt), da bin ich mir sicher ;)


    Ich habe mich - nach Weitwinkelaufnahmen der Milchstrasse - für den Anfang im Bereich Deep Sky für 250mm Brennweite entschieden. Weil ich eine Kamera mit APS-C-Chip habe, komme ich so auf einen Bildausschnitt, der 375mm Brennweite (umgerechnet auf Vollformat) entspricht. Ich bin bislang damit sehr zufrieden: Die Andromeda-Galaxie passt da ganz drauf, der Orion-Nebel sowieso. Aber man ist noch immer „nah genug dran“, um noch Details zu erkennen :)


    Natürlich ist auch das wieder subjektiv. Ich bin aber froh, dass ich nicht zu mehr Brennweite gegriffen habe.


    Bezüglich Mosaik-Aufnahmen: Beachte das, was Sven geschrieben hat. Du machst dann natürlich pro Mosaik (Bildbereich) Aufnahmen. Dadurch vervielfacht sich die benötigte Belichtungszeit.

  • Ich fand den Einstieg eigentlich recht simpel: Stativ, Kamera, Teleobjektiv und los gings. Ganz ohne Nachführung. Jedes Foto 1 s belichtet, davon ein paar Hundert gemacht und dann die Fotos gestackt. Damit kann man schon einges machen. Der Hantelnebel ist beispielsweise groß genug für kleinere Brennweiten.


    Dann erste Aufrüstung durch das Omegon Mini Track LX3. Damit konnte ich mein 200 mm-Tele nachführen. Grob, aber es hat gereicht. Meine Kamera und das Tele zusammen waren etwas zu schwer für das kleine mechanische Uhrwerk, aber es ging. Die Bilder wurden besser und ich konnte mehr in die Tiefe gehen. Mein erster Andromedanebel, mein erster Orionnebel (usw.).


    Erst deutlich später (zwei Jahre nach dem Beginn per Stativ und ohne Nachführung) kam dann erst mein Teleskop. Die Basics der Bildbearbeitung hatte ich dann schon drauf und ich wusste, welche Objekte mir am meisten Freude bereiten. Ich habe für mich "beschlossen", eher kleines Zeugs wie Planetarische Nebel, Kugelsternhaufen, Galaxien oder auch Offene Sternhaufen zu fotografieren und die großflächigen Objekte links liegen zu lassen (oder die immer noch mit meinem Teleobjektiv zu knipsen).


    Stück für Stück geht's immer weiter. Nicht sofort alles, sondern einfach reinschnuppern, sich treiben lassen und dann erst zuzuschlagen, wenn man genau weiß, was man will. Da ich mit einen RC gegönnt habe, brauche ich keinen Flattener, keine Korrekturdingenskirchens im Strahlengang, kann einfach meine Kamera (immer noch eine DSLR) anschließen und kann fotografieren. Keine allzu lange Auskühlzeit durch den offenen Tubus. aber alles handlich und kurz. Astrokamera kommt sicher irgendwann. Aber da bleibe ich bei Schritt für Schritt. Und ich habe dank des Teleskops das visuelle Beobachten wiederentdeckt und lieben gelernt.


    Ich fand den Einstieg gar nicht so schwer. Ich kann aus eigener Erfahrung den Start ohne Teleskop mit ner normalen Kamera und einem nicht zu schlechten Objektiv nur empfehlen. Dann muss man sich nicht alles auf einmal an Skills aneignen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Lucifugus lustig, ich habe ganz ähnlich angefangen, inkl. dem Omegon LX-3. Ich habe dem armen Kerlchen aber „nur“ ein Weitwinkelobjektiv zugetraut - des Gewichtes wegen (das Sigma 20mm f 1.8).


    Simpler Einstieg und mal die Basics und Zusammenhänge begreifen bzw. praktisch erfahren :)


    Gruss

    Filippo

  • Dann erste Aufrüstung durch das Omegon Mini Track LX3.

    1A meine Rede!

    Erstmal ganz ganz langsam.

    Ich habe mit dem Kauf eines Newton 114/900er für meine Tochter angefangen.

    Dann nur mit Objektiv und der manuellen EQ2 nächte lang festgefrohren.

    Dann kamm die CEM und mir war nicht mehr zu Helfen. :rolling_on_the_floor_laughing: :face_with_tears_of_joy:



    Ich kann mich nicht an ein Thema erinnern wo der Einstieg so schwierig ist außer vielleicht "Algorithmen und Datenstrukturen II" ^^

    Hey, das hört sich auch lustig an, hast du da was? :winking_face: :rolling_on_the_floor_laughing: :face_with_tears_of_joy: :rolling_on_the_floor_laughing: :face_with_tears_of_joy: (Joke)


    Aber recht hast du, das Problem sind so Foren (im Positiven Sinne).

    Man bekommt zu früh Ahnung und will es direkt richtig machen bei Start.

    Ich war am Anfang ein Depp der sich gut in der Tageslichfotografie auskannt und Astrophysik schon länger Hobbymäßig verfolgte =>

    "Da kann das bisschen Sterne knipsen ja nicht so schwer sein." :grinning_face_with_sweat:

    Vorwissen ist meist am Anfang erstmal sehr schädlich, bis es von nutzen ist.


    Ich scralle jetzt nicht mehr hoch, aber deine 50mm Kamera auf LX3/4 kann (wenn die Sternform bei leicht abgeblentet passt,

    Mega Fotos machen, 50mm, sehr lichtstark, mit guter Abbildung und Tracking = Richtig gute Widefields!


    Ja dann, viel Spaß, Sven

  • Ich finde das Thema EAA irgendwie spannend, also rein technisch schon. Meine Leica hat eine maximale Belichtungszeit von 8 Sekunden bei ISO 1600 und 120 Sekunden bei ISO 50. Ich glaub das Mini Track nutzt mir nicht so wirklich was. Die Sony kann bestimmt mehr, aber die Bilder sehen jetzt nicht wirklich toll aus - also bei Licht auch nicht :)

  • Hallo


    Visuell und fotografisch steht sich doch sehr im Weg.

    Dann soll es noch wenig kosten und Leicht sein. 😁


    So als Teleskop gibt es das, brachst du ein SC, für die kleinen Pixel im Faststar Modus mit F/2, das kann ach F/10 oder mit Reducer F/6.

    Leider groß und teuer und schwer.


    Schöne Bilder sieht man von 135mm Samyang oder den ASKAR Objektiven,

    Pferdefuß, Auflösung kommt von Öffnung.

    Visuell kann es auch nicht dick genug sein, da ist Dobson besser, weil du wolltest ja kleine Montierung.

    Fang doch erst mal irgendwo an, man kann sich einreden was kleines wird immer als Reisesetup Sinn machen, es wird sicher irgendwann mehr Teleskop und mehr Montierung, weil andere Hardware erfüllt ein anders Ziel.


    Gruß Frank

  • Meine Leica hat eine maximale Belichtungszeit von 8 Sekunden bei ISO 1600 und 120 Sekunden bei ISO 50.

    Gibt es wirklich keinen trick um das irgendwie zu umgehen?

    bei Canon gibt es z.B. Magic Lantern oder ähnliches um mehr nurtzbar zu machen.

    Da die Leica ja auch Appgesteuert werden kann gibt es hier ja vielleicht eine App, die das kann.

    Ist von Vorteil extern aus zu lösen.

    Hat sie keinen Bulb modus via App?

    Und 120 sec mit ISO 50 ist schon mal ordentlich.

    Du hast ja hellen Himmel und eine schnelle Öffnung da wäre es nicht so schlecht, bis passend.

    Ich habe gestern (hier war die Sonnen nicht unter den 18° also heller als sonst), bei f4 mit ISO 800 2 Minuten belichtet und das ist schon ordentlich hell.

    Mit f2 (sag ich mal Grob) und ISO 50 solltest du auch schon ein ordentliches Signal bekommen.

    Und man kann Nebel und Sterne in 2 Belichtunngsreihen machen, f1.6 für die Nebel und die Sterne mit einer passenden Blende damit sie nicht so unschön sind.

    Aber die Tricks kommen wenn du Fotos hast.


    Also den "Astroknochen" (LX) wirst du glaube ich (wenn es dir im allgemeinen gefällt) nie bereuen gekauft zu haben.

    Das Ding liegt irgendwann mit der Leica im Auto für Wochenendausflüge und mal eben so Ein Bild schießen oder Urlaub, Wandern auf einen Berg,.......

    Du machst halt jede Kamera zur Astrokamera.

    Mit 50mm und sagen wir mal Vollformat kannst du 10 Sekunden belichten ohne Verzug (sehr grob rechnerisch).

    Bei 120 Sekunden ISO 50 hättest du 12 Fotos in eins gebannt.

    Pro Belichtungszeitstunde 30 Bilder (du musst nach 30 Minuten den Knochen neu aufziehen und nachdrehen) und für 2-3 Stunden Gesammtzeit vor Ort mit Aufbau und so,

    hast du nachher 60+ Bilder, also über 2 Stunden.

    Mit Stativbildern wirst du bei 10 Sekunden 12 mal so viel haben (oder mehr) für 2 Stunden, dafür aber nicht mit dem Objekt stabil in der Bildmitte.

    Ich nutze im Sommer gerne Weitwinkel mit Vordergrund.

    "Schnelle", schöne Bilder, die "recht einfach" gehen und auch nicht Astrofans gerne begeistern.


    Nur eine Idee, kein muss, kein "Fang bloß nicht direkt mit EAA und Co an" oder so.

    Es ist halt ein Tipp um langfristig den Geldbeutel zu schonen.

    Man kann auch gebrauchtes Kaufen, dass hilft viel.

    Meist hast du den neu-zu-gebraucht Preisverfall und dannn ist der Kram lange Wertstabil, wenn er im guten Zustand ist und bleibt.

    Ein Newton bei dem die Spiegel in Ordnung sind und der OAZ läuft oder ein Reflektor mit sauberen, unbeschädigten Linsen und laufendem OAZ sind halt nach 20 Jahrne immer noch so.

    Die Technik geht halt weniger weiter in der Optik an sich, Licht ist recht gut verstanden.

    Die Elektronik ändert sich schneller und da hast du wie beim PC oder Tablett den schnellen Preisverfall, die "optische Hardware" belibt stabiel.

    Bei den Montierungen werden jetzt durch die Robotertechnik neue Arten kommen, die wahrscheinlich die alten Systeme ablösen.

    Aber das wird auch noch was dauern.


    Gute nacht, Sven

  • Die Leica Q2 ist sehr ungeeignet dafür, die Belichtungszeiten sind limitiert (nervt sehr viele User) und man kann die Rauschbearbeitung nach längeren Belichtungen auch nicht ausschalten. Da gibt es auch keine Alternative, auch Bulb ist limitiert.


    Die Sony ZV1 die kann da mehr, allerdings hat die nur einen 1" Sensor aber 28-70mm mit 1,8-2,8 Blende - Rauschverhalten bis ISO 800 ist "ok" bei ISO 1600 kritisch. Die Bilder sehen halt immer etwas enttäuschend aus im Vergleich - was irgendwie klar ist bei 1" Sensor vs. Vollformat - aber vielleicht ist das bei Astro gar nicht so wichtig.


    Im Grunde reicht es wahrscheinlich einfach einen Polsucher zu nutzen? Dann wäre es das:



    Eine Polhöhenwiege kann ich ja bei Bedarf nachkaufen - ich glaub soviel komme ich auch nicht rum. Oder braucht man die unbedingt wegen Genauigkeit und so?

  • Grad geschaut, die Sony kann Bulb ohne größere Einschränkungen!

    Wenn ich das auf der Herstellerseite richtig gesehen habe, kann die Sony Intervallaufnahmen mit Belichtungszeiten zwischen 1 und 60 Sek. Dabei kann sie bis zu 9‘999 Aufnahmen anfertigen, was grundsätzlich ausreichen wird ^^


    Was mir ein wenig „Sorgen“ macht, ist der kleine Sensor von 1 Zoll (13,2 x 8,8 mm) bei doch 20 Megapixel. Diese Pixel dürften sehr klein sein und entsprechend wenig Licht sammeln. Aber Probieren geht über studieren. Bzw. du hast ja ab Stativ schon probiert. Sehe aber im Thread nur das Foto, welches du mit der Leica aufgenommen hast. Hast du mit der Sony auch getestet?


    Die Polhöhenwiege gibt dir den Luxus von mehr Stabilität (gegenüber einem normalen Kugelkopf als Verbindung zwischen Stativ und LX-3) und mehr Komfort, weil die Polhöhenwiege in der Regel in derselben Einstellung (Winkel) verbleibt. Fotografierst du mehr oder weniger immer am ungefähr gleichen Ort (Breitengrad), findest du auch Polaris fürs Einnorden schneller. Das ist aber eher für den Anfang relevant. Mit der Übung findest du Polaris auch ohne Hilfsmittel schnell.

    Übrigens lohnt es sich, bereits bei Dämmerung einzunorden. Dann hat es noch nicht so viele Sterne und die „Auswahl“, welcher davon Polaris sein könnte, ist kleiner ;)


    Die Anschaffung des LX-3 und Polhöhenwiege macht aber eher Sinn, wenn du auch mit einer DSLR fotografierst. Wenn du eh eine (dedizierte) Astrokamera kaufen willst und die DSLR/DLSM nicht infrage kommen, fährst du meiner Meinung nach mit einer grösseren Montierung, als es der LX-3 ist, klar besser.


    Verzwickte Situation!


    Ich würde also als 1. Entscheid sehen: Setzt du deine Sony oder Leica definitv ein (oder kaufst dir eine besser geeignete DSLR/DLSM)? Dann kannst du dir den LX-3 und Polhöhenwiege überlegen.


    Gruss

    Filippo

  • Ja beide Kameras können Intervallaufnahmen, die Leica halt mit den genannten Einschränkungen (ISO 1600, 8 Sekunden) - vielleicht ist das ja in Ordnung. Die Kamera macht halt effektiv ca. 3 Bilder pro Minute (8 Sekunden Aufnahme, 8 Sekunden Rauschentfernung) - also 180 pro Stunde. Die MiniTrack läuft ja 1 Stunde durch - reicht das an Bildern für Stacking? Oder wäre diese Lösung einfach nur für eine einzelne Aufnahme gedacht mit niedriger ISO und langer Belichtung? 250 Euro wären ja für so Weitwinkel Himmelsaufnahmen alleine schon lohnenswert. Ich frag mich ob es sonst noch einen sinnvollen Anwendungsfall gibt...

  • Achso: Ich würde so eine MiniTrack nur ergänzend zu meiner eigentlichen Idee kaufen, vielleicht auch mal um die nächsten 6 Monaten zu überbrücken bis mal alles lieferbar ist...also für die Leica/Sony, keine neue Kamera ;)


    Wobei - ich hab ja gelernt es gibt "Plate Solving", das geht auch ohne Guiding Kamera und ohne Polsucher so halbwegs gut - also auch mit dem AZ GTI was bereits am Markt ist, welchen man im Zweifel aber auf EQ umflashen kann, Polhöhenwiege dran und Gegengewicht - DA kann ich ja auch meine Leica/Sony dran machen und die wird nachgeführt...


    Also eigentlich würde das so ja reichen...im ersten Schritt schließe ich die Kamera an meinen Mac an und würde die ZWO Software nutzen, ob das AZ-GTI per Wlan über den Mac gesteuert werden kann oder per USB muss ich mal gucken. Nach meinem Verständnis und Feedback was ich bekam, geht das alles erstmal einfach so direkt am Mac, brauche nur ein 5 Meter USB-Kabel - dann sitze ich im Warmen :)


    Ich bleib dabei, ich will erstmal ein kleines und portables Setup !

  • Beim Minitrack ist halt speziell, dass er eine mech. Feder hat, die die Montierung antreibt. Wenn die Zeit um ist, dann muss man die Feder neu aufziehen. Dadurch verschiebt sich die Kamera in die Startposition und muss neu ausgerichtet werden (also wohin die Kamera zeigt). Für Weitwinkel sollte das nicht problematisch sein. Aber man muss halt daran denken ^^


    Bei der Leica nimmst du halt in einer Stunde „nur“ 30 Min. auf, wenn du die Rauschreduzierung nicht deaktivieren kannst. Aber eben, du kannst die Feder dann ja neu aufziehen und die Kamera erneut ausrichten.


    Als separates Equipment sicher eine Überlegung wert. Wenn du deswegen von deinem ursprünglichen Plan (Montierung, Astrokamera, etc.) nicht abweichen musst: Go for it! 8) Du wirst auch mit dem

    LX-3 viel lernen und Spass haben :) Aber tu dir den Gefallen und nimm die Polhöhenwiege (von Omegon) gleich dazu. Sie hilft gerade am Anfang viel und bietet wertvolle Stabilität. Nur vom mitgelieferten Polsucher beim LX-3 war ich absolut nicht begeistert. Er war billig verarbeitet und ich wurde nie so wirklich warm damit. Man klemmt den Polsucher in die Halterung des LX-3. Naja.

  • Ja nur kostet das zusammen 400 Euro - im Vergleich das AZ-GTI kostet 465 Euro und wäre direkt Basis für das EAA Setup...oder? Und Fotos mit der Leica gehen dann doch auch?

  • Ich kenne die AZ-GTI nicht und weiss nicht, was mit dieser genau möglich ist.


    Der LX-4 wird sicherlich kleiner und leichter sein als eine elektrisch betriebene Montierung, die zusätzlich ja noch Strom braucht. Das ist zusätzliches Gewicht, Kosten, Volumen. Aber ja, grundsätzlich musst du auch entscheiden, ob sich der LX-4 nicht mit der von dir geplanten, „grösseren“ Montierung konkurrenziert. Ist dies der Fall, kannst du auf den LX-4 verzichten, wenn du bereit bist, das Plus an Gewicht und Volumen der „grösseren“ Montierung anstelle des LX-4 mitzutragen.

    Wenn ich damit auf eine Bergwanderung gehen würde, wäre Gewicht und Volumen für mich relevant.

    Gehe ich damit nur eine kürzere Strecke, bin ich eher bereit, mich zu gunsten einer elektrischen Montierung zu entscheiden. Nach dem LX-3 habe ich mir als Ersatz eine

    Skywatcher Star Adventurer 2i-Montierung gekauft. Die ist aber deutlich schwerer und eben grösser.

  • Achso: Ich würde so eine MiniTrack nur ergänzend zu meiner eigentlichen Idee kaufen, vielleicht auch mal um die nächsten 6 Monaten zu überbrücken bis mal alles lieferbar ist...also für die Leica/Sony, keine neue Kamera

    Wenn es "neben bei" ist lohnt es sich gerade wegen der Einfachheit.

    Ob die Polhöhenwiege sein muss... Ich würde dagen 3 Wegeneiger ist da auch sehr praktisch.

    Logo muss das schräge Gewicht gehalten werden und darf nicht mit der Reit abrutschen, kommt halt auf das Stativ an.


    Du hast also 2 Kameras, die sich unterschiedlich für Astro eignen...

    Ist doch Super, beide testen und die eine ist besser für A und die andere für B.

    Die leica mit 50mm und 8 Sekunden ISO 1600....

    Ein freistehnder Baum, in die Bild mitte, Kamera Position näher am Boden und stärker gegen Himmel gerichtet, Richtung Milchstraße auf Feststaiv und 2 Stunden belichten.

    Das ganze in Sequator werfen.

    Das Ergebnis mit GraXpert bearbeiten.

    Bearbeiten (strecken usw.) beider Ergebnisse.

    Am Ende zusammenfügen und sich freuen.... wäre meine Erste Idee für die Leica, ohne irgendeinen kauf.

  • Manfrotto Elements Stativ, der Kugelkopf hält 4 Kg.

    Nicht falsch verstehen, so ein Wackelstativ hatte ich auch mal. Verrückt, wie schnell man bei der Astrofotografie merkt, ob man eine richtig stabile Basis hat oder eben nur eine fast stabile Basis :)

    Ich würde aber natürlich mit diesem Stativ arbeiten, bis du eine Montierung mit eigenem Stativ hast.

  • Die MiniTrack läuft ja 1 Stunde durch - reicht das an Bildern für Stacking? Oder wäre diese Lösung einfach nur für eine einzelne Aufnahme gedacht mit niedriger ISO und langer Belichtung?

    Servus David,


    da hast du (immer noch) eine Fehlvorstellung. Es geht nicht darum, ein Foto eine Stunde lang zu belichten, sondern darum, eine Stunde lang viele, kurz belichtete Fotos zu machen und die zu stacken. Letzteres haben ja bereits mehrere hier erklärt.

    Die ISO ist nur ein Maß dafür, wie die auf den Chip einfallenden Photonen gezählt werden. Man sucht sich die für die Kamera beste Iso-Einstellung und plant dann die Belichtungszeit dann dazu passend so, dass helle Objekte nicht ausbrennen (alle Farbkanäle maximal belichtet sind und das dann weiß aussieht, egal welche Farbe der Stern/das Objekt hat).


    Die MinTrack ist ja nur ein mechanisches Uhrwerk. Man kann nur grob einnorden und die Nachführgeschwindigkeit ist nicht sehr exakt einzustellen. Man kann mit Hilfe einer Feder die Geschwindigekt des Uhrwerks etwas bremsen oder anschieben. Es geht darum, ob die Kamera plus Objektiv nach oben gehoben werden muss (Kamera zeigt nach Osten) und das Uhrwerk so langsamer gehen würde, oder ob sie das Uhrwerk durch ihr Gewicht antreibt (nach Westen). Nach Süden ausgerichtet muss man meist nichts nachtarieren.


    Ich selber habe mit der MiniTrack maximal 4 Sekunden belichten können, wobei ich das System aber überladen habe. Mit einer leichteren Kamera und nicht gerade einem 200 mm Tele, wie ich es verwendet habe, kann man (so die Berichte) auch länger, bis zu 30 Sekunden sauber belichten. Mir haben die vier Sekunden aber gereicht. Nach der Stunde muss man dann das Uhrwerk wieder aufziehen und das Objekt nei einstellen. Man kann so auch immer weiter belichten.


    Was auch schon geschrieben wurde: der Vorteil der MiniTrack ist, dass sie eben fast nichts wiegt, sehr klein ist, keinen Strom braucht und eben in jeden Rucksack passt. Gut, das Stativ dazu braucht man auch noch, aber das habe ich im Urlaub auch immer dabei (ich mache viele Makrofotos, da brauche ich ein Stativ). Um die richtige Nachführgeschwindigkeit einzustellen, habe ich mir eine Handyapp zugelegt, die die Frequenz des Klickens des Uhrwerks ausmisst und dann an den Federn so nachgespannt, bis ich die richtige Klickfrequenz hatte.


    Es gibt tragfähigere Nachführungen für Kameras, was hier ja auch angesprochen wurde, die aber Strom brauchen, dafür genauer sind. Schau dich einfach mal im Forum um. Stathis nutzt beispielsweise eine solche kleine Montierung. Seit ich meine "große" CEM40 habe, liegt die MiniTrack im Schrank, da es natürlich um einiges komfortabler ist, die Kamera mit Tele auf die große Montierung zu setzen. Für Ausflüge und den Urlaub ist die MiniTrack natürlich weiterhin geeignet.


    Vorteile der kleinen Reisemontierungen (egal ob mechanisch oder elektrisch): noch bezahlbar, gut transportabel, mit wenig Aufwand aufzubauen und ein guter Einstieg in die Thematik.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Frank


    Kommt darauf an, wie du das meinst. Der Minitrack LX (Version egal) ist so konzipiert, dass die Kamera an einem Ende des länglichen LX aufgesetzt wird. Da gibts nichts zu balancieren. Der LX funktioniert nicht mit Gegengewicht wie andere Montierungen.


    Oder meinst du eine Schiene als Verbindungsstück zwischen LX und Stativ bzw. Polhöhenwiege? Das kann man sich überlegen, aber das ist dann auch wieder Gewicht, was den Vorteil des LX (geringes Gewicht) wieder schmälert.


    Gruss

    Filippo

  • Die MiniTrack läuft ja 1 Stunde durch - reicht das an Bildern für Stacking? Oder wäre diese Lösung einfach nur für eine einzelne Aufnahme gedacht mit niedriger ISO und langer Belichtung?

    Hierzu noch die Frage: Magst du dich mal mit Astrofotografen treffen? Weil: Wie Christoph vorhin erwähnte, geht es darum, viele Fotos von kurzer - mittlerer Dauer (Sek. bis max. ein paar Minuten) übereinander zu stapeln. Nicht eine Aufnahme à eine Stunde, die wäre viel zu hell und keine (?) Nachführung kann über diese Dauer für 1 Aufnahme genau nachführen.

    Bei Treffen mit Gleichgesinnten könntest du nicht nur Equipment vergleichen, sondern auch mal Aufnahmen 1:1 begleiten.


    Edit: Hier ein Bericht von mir von einem Ausflug mit Aufnahme der Milchstrasse. Vielleicht hilft es, sich was darunter vorzustellen: Milchstrassenaufnahme vom Bonistock aus

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