Selbstbau: Karton-Newton (Minihubble)

  • hi,


    angeregt, durch eine diskussion hier im einsteigerforum und auf die empfehlung anderer forenmitglieder hin, habe ich mir folgendes bestellt: http://www.amazon.de/exec/obid…7340001?tag=astrotreff-21
    (Das Newton-Spiegelteleskop, Kartonbausatz)


    Heute ist die Bestellung gekommen und ich habe inzwischen alles ausgepackt und mit dem Basteln begonnen.
    Alleine schon das Durchlesen vom Packungstext, wo kurz auf die Entwicklung von Teleksopen eingegangen wurde finde ich gut gemacht.
    Und irgendwie ist das ganze soweiso voll "witzig" - ich meine, so ein kleiner hauptspiegel, fangspiegel und 9 Bögen A4 Karton. ;)
    Das wird bestimmt ein Spaß beim Zusammenbauen.
    Ich habe mir gedacht, dass das ev. auch andere Einsteiger interessieren könnte, deshalb werde ich in diesem Thread von meinen Fortschritten berichten. (Wenn ich Zeit zum Basteln habe, was etwas dauern kann)


    Das 1. Foto nach dem Auspacken:



    1. Eindruck:
    - schaut einfach "lieb" aus
    - Karton ist etwas dünn, kann aber noch nicht beurteilen, ob sich das negativ auf die Stabilität (soweit man bei einem Teleskop aus Karton von sowas sprechen kann) auswirkt
    - Beschreibung ist gut verständlich
    - Irgendwie hab ich mir das Ganze größer vorgestellt, macht aber nix


    fg
    -hannes


    <font color="green"><font size="1">verschoben vom Einsteigerforum, Stathis</font id="size1"></font id="green">

  • hallo,


    wie versprochen nun die fortsetzung vom bau des karton newton telekops von Astromedia.
    hab es vorige woche fertiggestellt - gesamtarbeitszeit ca 1,5 Tage, ist aber sicher auch in 1 tag zu schaffen.
    während dem basteln hab ich ein paar fotos gemacht.



    am bild sich u.a. die okulare sichtbar - auch diese werden selbst zusammengebaut und zwar aus insgesammt 5 linsen.
    1 Okular nach Ramsden besteht aus 2 Ramsdenlinsen mit jeweils 30mm brennweite.
    Mit diesm Okular wird am teleskop 30-fache vergrößerung erreicht.


    1 okular nach steinheil besteht aus 1 augenlinse f=30mm, 1 ramsdenlinse f=49mm und 1 Huygenslinse f=65mm
    Diese Linse liefert am scope 15-fache vergrößerung.


    Schön erklrärt wird, wie man die brennweite der linse feststellen kann - man schaut durch und ändert dabei den
    abstand zwichen linse und z.B. der bastelunterlage.
    sobald das bild "umschlägt" - also links/rechts + oben/unten vertauscht erscheinen, ist der brennpunkt erreicht.
    das ist abhängig von der Brennweite der linse ein unterschiedlich langer abstand.


    Meiner Meniung nach hätte ruhig etwas mehr in der bauanleitung zum aufbau von okularen stehen können -
    aber das ist wohl nicht zweck der anleitung, man muss sich halt separat informieren.
    Die anleitung besteht übrigens aus 3 doppelseitig bedruckten A4 Seiten mit mehreren Abbildungen und schematischen Darstellungen.


    Am folgebild sieht man bereits den angeklebten fangspiegel.
    Dieser hat eine viereckige Form und wird auf 2 kartonlaschen geklebt.



    Am nächsten Bild sieht man nun den bereits angelkebten okularauszug und den mit büroklammern befestigten fangspiegel -
    dieser wird zwecks justage noch nicht festgeklebt. (ich hab ihn überhaupt nicht festgeklebt, hält auch so ganz gut)



    Am Folgebild sieht man bereits den ebenfalls mit Büroklammern befestigten Hauptspiegel.
    Sorry - vor lauter eifer hab ich glatt vergessen, den hauptspiegel in ausgebautem Zustand zu fotografieren - falls
    das interessiert, kann ich das gerne nachholen - der hauptspiegel ist ja ebenfalls nur provisorisch befestigt - zwecks justage.


    somit sind alle optischen teile (tubus mit hauptspiegel und fangspiegel, 2 okulare) fertiggestellt.


    Nachdem ich das also erledigt hatte, hab ich erstmal das 15-fach okular eingesetzt und mich gefreut! *g*
    den tubus hab ich mit der freien hand richtung fenster in den garten raus zeigend gehalten.
    man konnte schön die blätter eines strauches in ca. 20m entfernung sehen.
    wow - also schnell weiterbasteln, damit der tubus eine ordentliche montierung bekommt.


    Hierzu ist nich viel zu sagen - aus Kartonblättern, die zwecks besserer Stabilität oft mit der Rückseite zusammengeklebt werden, wird das gerüst, in dem später der tubus zu liegen kommt gebastelt.


    Nachdem ich montierung und teleksop verbunden hatte, hab ich das ganze raus in den garten auf einen sessel gestellt.


    der tubus ist in der auflage gut in der höhe verstellbar - eine drehung nach links/rechts gibt es bei der karton rockerbox nicht - ist ja auch nicht nötig - man dreht einfach das ganze telekop herum. ;)


    zur justierung: diese wird in der enthaltenen anleitung ausführulich beschreiben.
    es müssen sowlh hauptspiegel, als auch fangspiegel justiert werden - beim hauptspiegel bring tman in de rmitt einen punkt an -
    diesen sollte man dann beim blick durch den okularauszug zu sehen bekommen - der fangspiegel sollte auch schön mittig im OAZ zu sehen sein.
    wenn man sich hier viel zeit nimmt, kann man sicher relativ gut justieren.


    zum testen hab ich einen strommasten in ca. 1km entfernung anvisiert (das dobson hat eine visiervorrichtung)



    danach das zuerst das 15mm und darauf das 30mm okular eingesetzt.
    fokusiert wird durch verschieben der okulare im auszugsschacht - wenns zu locker geht, kann man ein papier dazwischenklemmen, wenns zu streng geht - nunja, das ist dann wohl eher schlecht, war bei mir aber zum glück nicht der fall. ;)


    wow - echt beeindruckend!
    das bild hatte in der mitte keine verzerrungen oder farbfehler - am rand hin schon ein wenig.
    der einblick in das okular war angenehm - vergleichbar etwas mit meinem alten 25mm super plössl.
    die ganze konstruktuion war stabil - schönes, gleitendes nachführen ist jedoch klarerweise nicht möglich.


    Ein blick durchs 30mm okular:



    Abschließend: Das Basteln von Teleksop hat sehr viel Spaß gemacht, der hier schwer wiederzugeben ist - wie gesagt, ich hab zwischendurch ganz aufs fotografieren vergessen, weil ich so beschäftigt war. ;)


    Die optische qualität (soweit man das zu einem telekop aus karton und hartplastiklinsen sagen kann) ist wirklich gut.
    der hauptspiegel (70mm, f=450mm) von baader planetarium ist wohl das teuerste teil am bausatz, dafür jedoch auch über einen spielzeugcharakter weiter erhaben.


    Der Lerneffekt ist für Anfänger sicher hoch - ich hätte mir noch mehr Hintergrundinformationen gewünscht (z.B. Warum sind die okulare so aufgebaut, wie sie sind u.a.) - das war auf 3 doppelseitigen A4 Seiten aber wohl nicht unterzubringen.


    Kann jedem empfehlen, die 20€ für den Bausatz zu investieren, der Spaß am basteln hat und ev. wird das nächste selbstbautelekop dann ja etwas größer. ;)
    Noch ein Bild vom Teleksop als Ganzes:



    fg
    -hannes

  • Hallo Hannes,


    ist ne tolle Beschreibung und deine Begeisterung für diesen Bausatz kommt richtig gut rüber, nur leider fehlen die Bilder. Mit der Angabe C:\irgendwas kannst du zwar die Bilder sehen, aber wir leider nicht. Wenn die die Bilder hier zum Astrotreff hochlädst und verlinkst kann sie dann jeder sehen. Eine interessante Umbauaktion mit den Spiegeln habe ich auf der Seite von Eifeltwister gesehen: http://www.eifeltwister.de/basteltippsklein70.htm


    Nun ja, das mit den Bildern hat sich ja mittlerweile erledigt - danke.


    Immer einen klaren Himmel und viel Spaß


    Johanes

  • hi,


    thx für die positive kritik und den hinweis - so ein blöder fehler ;) - habs schon korrigiert,
    bilder sollten jetzt für alle sichtbar sein.


    hab mir gerade die seite von eiffeltwister angesehen.
    zweifelsohne die arbeit eine könners mit liebe zum detail - meine hochachtung!
    soetwas hätte ich auch gern - aber den umbau würde ich so sicher nicht hinbekommen.


    (==&gt;)Silvio (falls du diesen thread liest): gratulation + die frage, wie lange du daran in etwa gebastelt hast?


    fg
    -hannes


    fg
    -hannes

  • Hallo Hannes!


    Jo, bin auch da...[;)]


    Toller Bastelbericht! Die Stimmungen (Spannung, Spass, Erwartung & erlösung) kommen sehr gut rüber![^]


    Da sind bei mir einige Erinnerungen aufgekommen.. Ich habe meinen Bastelbausatz an einem regnerischen Samstag (habe schlecht geschlafen und etwa um halb'8 zu Basteln begonnen) komplett zusammengebaut (1st Light etwa um 19 Uhr) dabei mussten früher noch sämtlice Teile selber ausgeschnitten werden!


    (die Teile sind ja jetzt gestanzt, gell? Halten die mittels dünner Stege noch im Kartonbogen, müssen also rausgebrochen werden?)



    Gell, das ist ein wahrlich erhebendes Gefühl, in dem Moment, wo das "Spielzeug" zum "Teleskop" wird...[:p]



    Danke zum Lob am "Klein70". Daran habe ich - och, was waren das - etwa 20...25h gewerkelt. (plus vielleicht etwa 2...3h um den Plan zu zeichnen, plus ettliche Stunden vorgängiges "grübeln" über die Detaillösungen[:)])


    Tipp: Schau' mal hier die letzten beiden Teleskope an:
    http://www.zellix.de/selbstbau/aexoten.htm


    Der "Legoson" und der "Doson" sind auch mit dieser Optik gebaut [8D][:D]


    Und hier:
    http://www.zellix.de/selbstbau/aaexoten.htm


    das 2, unterste ist der "Kugelblitz", ebenfalls mit Astromedia-optik.


    Ausserdem plane ich schon lange ein Scope wie das ganz unten links, mit englischer Balkenmontierung, nachgeführt vom Uhrwerk eines alten Aufzieh-weckers.


    Es gibt auch noch eine Variante ähnlich meinem KLEIN70, aber mit Gewindestangen-Tubus, da find'ich aber den link gerade nicht mehr..


    Ergo: Kaliber 70 macht Spass! Erinnert mich an die H-0 (*)-Fraktion bei den Modelleisenbahnern[:D] (* das sind die mit 9mm Spurbreite!) Habe unlängst einen Bericht im TV gesehen; da gibt's einen Rentner im Schwarzwald, der baut tatsächlich Dampflocks auf H-0!!
    Umgemünzt auf unser "Kaliber 70mm" würde das denn wohl bedeuten, sowas hier in 2,75" zu bauen:
    http://www.stellafane.com/imag…conv/gallery/photo183.jpg


    Bild gefunden bei http://www.stellafane.com


    Das ist das m.E. weltschönste Teleskop! (Sorry, Dirk!)



    P.s. Edit:


    Dieser Aussage hier <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kann jedem empfehlen, die 20€ für den Bausatz zu investieren, der Spaß am basteln hat und ev. wird das nächste selbstbautelekop dann ja etwas größer. ;)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    kann ich nur unterstreichen. Mein 2. Eigenbauteleskop nach dem Kartobnausatz war dann das hier: http://www.angelfire.com/trek/newton114mm/sh_eigenbau.html
    (Vorsicht, Popup! ist aber ein harmloses)
    und erst dannach habe ich den Kartonbausatz zum "KLEIN70" umgebaut.[:I]

  • Hallo Hannes und Silvio,


    da habt ihr sehr schöne Bauanleitungen geschrieben, man bekommt glatt Lust selbst so etwas zu basteln. Was mich noch einmal interessieren würde, wie hast du eigentlich die Spiegelzelle bei dem Keinen gemacht, Silvio? Das sieht aus wie ein normales Brett. [:)][?]

  • hi,


    thx für das lob, das freut mich. ;)
    (==&gt;)silvio: ja, die teile sind vorgestanzt - wird dadurch wohl noch um eineiges einfacher wenn mans nicht selbst zuschneiden muss.


    sind auch sehr interessante links - beim kurz durchsehen - muss ich mir mal genauer ansehen.
    aber solche sachen könnt ich eh nie bauen - da fehlt mir das wissen um materialverarbeitung + das nötige werkzeug.


    fg
    -hannes

  • Hallo Hannes,
    Sehr schöner Bericht über deine Bastelaktion. Dieser Bausatz von Astromedia ist die Basis für so manche Bastelei geworden. Ein Teleskop mit dieser Optik ist auf dem ITV vor ein paar Jahren prämiert worden, wir haben es Kugelblitz genannt, weil es aus lauter Stahlkugeln zusammengesetzt war.
    Du solltest über etwas bessere Okulare nachdenken.
    Ich hab auch noch so einen Bausatz im Schrank, das war eine Anerkennung von Astromedia dafür daß ich die Optik nachgerechnet habe.
    Grüße Martin

  • Hallo Melanie.


    Ja, die Spiegelzelle besteht nur aus 2 Brettchen und etwas Moosgummi:


    - ein Brett mit Loch, (etwas grösser wie der Spiegel), und 4 Löchern (für die Tubusstangen) aufgeleimt auf
    - ein Brett mit Löchern (zur Aufnahme der Justierschrauben und den Luftausgleich-Löchli für die Tubusstangen)


    Bevor der Spiegel da reingelegt wird, werden 3 Pad's aus Moosgummi (ca. 5mm Durchmesser, 6mm hoch) reingeklebt; auf denen liegt später der Spiegel.


    Zur seitlichen Führung habe ich noch einen Streifen Moosgummi rund um den Spiegel mit eingelegt.


    Die Unterlegescheiben (von den Justierschrauben) liegen direkt auf der Spiegelkante auf - das ist zwar nicht ganz korrekt (kann verspannen) reicht aber vollends für so ein Spiegeli.



    (==&gt;) Hannes: keine Scheu'! Wenn Du eine Laubsäge, eine Bohrmaschine und etwas Schleiftuch hast (und damit einigermassen umgehen kannst), dann kannst Du auch ein Teleskop bauen.[:D] (Weder für'n "KLEIN70" noch für den "ULDOB_1" habe ich mehr Werkzeug gebraucht...)


    Für den "Legoson" braucht's garkein Werkzeug und der "Doson" ist wahrscheinlich mit einer Blechschere und einer Ahle zu fertigen..[8D]


    Was auch eine einfache Tuningmöglichkeit wäre: beim Werkstoff Karton bleiben - aber einfach alles etwas fester/steifer konstruieren und/oder den Karton mittels Lack& Leder (äääh, Velours) versteifen.


    (vom stabileren 1,5...2mm dicken Karton zum Sperrholz ist's dann nur noch n'kleiner Sprung..[:D])

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