Adaption Kameraeinstellungen bei Barlow-Einsatz

  • Hallo zusammen,

    eventuell gibt es hier jemanden, der mir folgende Frage ganz einfach beantworten kann und mir dadurch viel Zeit mit Ausprobieren erspart:
    Wie wirkt sich der Einsatz einer z.B. 2x Barlow Linse auf die Einstellungen einer z.B. ZWO ASI 420 MC Kamera aus, wenn ich ein in der Belichtung ähnliches Aufnahmeergebnis erzielen will?

    Beispiel:
    Ich nehme am Teleskop ohne Barlow-Linse mit der ASI Kamera ein helles Objekt mit folgenden Einstellungen auf: Belichtungszeit 0,25ms (oder 0,00025s), 300 Gain (oder 50%), Gamma 25.
    Im 2. Schritt möchte ich dasselbe Objekt gerne mit doppelter Brennweite, also mit Einsatz einer 2x Barlow aufnehmen ohne dass das Objekt deutlich dunkler oder überbelichtet erscheint.

    Wie sollten die Werte bzw. Aufnahmeparameter angepasst werden? Kann man das grob ausrechnen?
    Entschuldigt bitte, wenn die Frage irgendwie banal erscheint - ich bin in diesen theoretischen Dingen einfach ein Idiot und würde jetzt zig Versuche unternehmen, um mich dem gewünschten Ergebnis anzunähern.

    Viele Grüße,

    Peter

  • Hallo Peter,


    ich weiß nicht, ob es zu deiner Frage eine klare Antwort gibt. Wahrscheinlich wird sich das irgendwie berechnen lassen. Aber ob dir diese "idealen" Werte dann in der Praxis viel bringen, weiß ich nicht. Die Einstellungen hängen ja vom Objekt selbst, der Höhe des Objekts, dem Seeing, den allgemeinen Lichterhältnissen etc. ab.


    Wenn ich mit meiner 2x oder 2,5x Barlow und der ZWO ASI 178 MC fotografiere, gehe ich folgendermaßen vor.


    1) Fokussieren auf einen hellen Stern mit der Bathinov-Maske

    2) GoTo auf das aufzunehmende Objekt

    3) In SharpCap stelle ich dann die Belichtungszeit so ein, dass ich das Objekt gut erkennen kann, wobei ich das Gain auf einen Ausgangswert 50 einstelle.

    4) Dann variiere ich die Belichtungszeit und das Gain bis alles gut aussieht - gegebenenfalls passe ich noch das Histogramm an.

    5) Mache 2-3 Test-Aufnahmen. Wenn die ok sind, dann starte ich die Aufnahmeserie.


    LG Christian

  • Danke für die Infos, Christian.

    In meinem Fall ist das Zielobjekt die Raumstation ISS. Da ihre Helligkeit bei mind. -3,5 mag liegt und es um sehr feine Details geht, ist es leider nicht einfach, ein gut geeignetes Referenzobjekt zu finden. Wenn nicht zufällig der Mond da ist, überprüfe ich i.d.R. den Fokus vorher immer an Polaris. Aber an einem gewöhnlichen Stern lässt sich halt schwer abschätzen, ob Belichtung und Gain auch für die ISS gut abgestimmt sind.
    Das Fokussieren per Bathinov-Maske kenne ich, allerdings habe ich für meine Öffnung (14,5" Zoll) leider noch keine Passende gefunden.
    Die Belichtungseinstellungen an der ISS kenne ich durch bisherigen Ausprobieren so halbwegs (wenn auch noch nicht perfekt), aber halt nur ohne Barlow. Wenn ich jetzt die 2x-Barlow benutze, werde ich garantiert erstmal entweder viel zu dunkel sein oder die ISS völlig überbelichten.


    Daher hätte ich mir eine Art "Faustregel" gewünscht, wie man die Werte beim Einsatz einer Barlow einfach anpasst. Aber ich sehe schon, da muss wohl jeder immer wieder auf´s Neue rumprobieren. :)

    Viele Grüße,

    Peter

  • Hallo


    Vielleicht kannst du den Verlängerungsfaktor an einem hellem Stern bestimmen, und mit den dir bekannten Werten multiplizieren.

    Der Vergrößerungsfaktor ist ja auch vom Abstand Barlow zu Chip abhängig und relativ unbekannt

    Gruß Frank

  • Servus Peter,


    du benötigst die 4-fache Belichtungszeit, wenn du an Gain nichts änderst. Bei einer DSRL könntest du statt der Zeit auch die ISO-Einstellung passend ändern, z.B. von ISO 100 auf 400, das würde auch für den Ausgleich genügen. Ob der Gainbereich deiner Kamera dafür ausreichend groß ist? Keine Ahnung, aber Gain aufdrehen verringert auch den Dynamikbereich.


    Gruß Stefan

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