Ursachen für Koma

  • Hallöchen,


    ich hab grad in nem anderen Thread die "Mythen-Seite" (von wem die ist, weiss ich grad nicht) gelesen, und bin dabei etwas über die Aussagen zur Koma gestoßen:
    Wenn ich das richtig verstanden habe, entsteht Koma doch dann, wenn ein einfallender Lichtstrahl nicht exakt parallel zur optischen Achse einfällt, oder? Dann müsste es doch aber eigentlich egal sein, ob der Lichtstrahl jetzt genau mittig auf den Spiegel fällt, oder etwas versetzt, z.B. bei 70%, solange er nur parallel zur optischen Achse ist. Stimmt das soweit, oder bin ich da auf dem Holzweg?


    Grüße
    Ralf

  • > Dann müsste es doch aber eigentlich egal sein, ob der Lichtstrahl
    > jetzt genau mittig auf den Spiegel fällt, oder etwas versetzt, z.B.
    > bei 70%, solange er nur parallel zur optischen Achse ist.


    Das ist korrekt. Alle diese parallel einfallenden Strahlen werden gebündelt, und ergeben den Mittelpunkt des entstehenden Bildes. Auf der Achse hat ein Newton daher auch keine Koma. Abseits der Achse ergibt sich ein "Bildpunkt" dann aus ebenfalls parallelen Strahlenbündeln, die aber in einem entsprechendem Winkel zur optischen Achse einfallen.


    Ciao,
    Roland

  • Hi Roland,


    danke für die schnelle Antwort. Dann müsste es aber auch gehn, aus einem Newton mit einer Art 1-Loch-Scheinerblende einen unobstruierten Newton zu bauen, oder? Ich weiss, eigentlich bringt das nicht wirklich viel, aber gehen würde es?
    Ralf

  • > Ich weiss, eigentlich bringt das nicht wirklich viel, aber gehen würde es?


    Wenn du mit "gehen" meinst, ob ein außeraxial abgeblendeter Newton Bilder macht - ja, natürlich. Inzwischen gibt es solche Konstruktion auch zu kaufen, eine Suche nach "Off-axis Paraboloid" könnte Erfolg bringen. Koma hat ein solcherart abgeblendeter Newton auch. Dafür ist das Bild dunkler und hat weniger Auflösung [:o)]


    Ciao,
    Roland

  • Mal die erklärung auf die ich gekommen in, als ich mit gedanken zu exentrischen Parabolspiegeln gemacht habe:


    Wenn man den Parabolspiegel in veschiedene Segmente Einteilt und jedes Segment einzeln betracht, hat die Bildebene edes Segmentes eine andere Ausrichtung, die in etwa doppelt so stark gekippt ist wie das Spiegelsegment. Dadurch das das Bildfeld auch noch Krum ist dürft man das Koma eines Newton nicht als reines Koma bezeichnen, aber das ist eher Theorie und erst dann interresant, wenn man den Komafehler Korrigieren will.


    Damit ich ich die ganze Sache interaktiv anschauen kann, hab ich eine Geometrieprogramm (kig vom KDE) genommen die Parabel und drei parallele reflektierende Lichtstrahlen gezeichet. Wenn ich die Lichtstrahlen einfach bewege kann ich sehen wo die Bildebene ist, und welche weiteren Fehler auftreten.


    Einen schiefspiegelnden Newton zu bauen ist nicht direkt möglich, da die Bildeben daann auch schief steht, ein CCD würd es aber nicht so sehr interresieren. Einen obstruktionsfreien Newton durch abdecken zu bastlen macht experimentell vileicht Sinn, ansonsten hat die Mythenseite aber recht...

  • Hallo,
    ein Parabolid ist rotationssymetrisch nur auf der optischen Achse. Ein Kugelspiegel in jeder Richtung (halt 'ne Kugel).
    Eine schräg einfallende Schar paralleler Lichstrahlen (eines Sternes am Bildfeldrand) liegt nun nicht mehr parallel zur optischen Achse (verlässt die Achse). Als Hilfslinie dient hier der Strahl durch den Brennpunkt Richtung Spiegel. Er trifft dort nicht mehr die Mitte, sondern auf den Randbereich. Um diesen Punkt auf dem Spiegel herum haben die "zentrumsnahe" Bereiche des Spiegels eine kürzere Brennweite als die Außenbereiche. Die daraus resultierende Unschäfe nennt man Koma. Je mehr sich die Parabel "entwickeln" kann, desto größer die Koma. Entwickeln meint hier, die Brennweitendifferenz eines Punktes (Zone) des Spiegel zum Parabelmittelpunkt. Diese nimmt zum Rand immer stärker zu. Wäre sie null, hätten wir ja einen Kugelspiegel. Ein Maß, wie stark sie sich entwickeln kann, ist das Öffnungsverhältnis. Bei f/4 ist das mehr als bei f/8. Damit die Koma bemerkbar wird, muss ein bestimmter Schwellenwert der Abweichung überschritten werden. ->Ein 12-Zoll f/4 schafft das doppelt so gut wie ein 6-Zoll f/4. Fazit: Schnelle große Spiegel haben die meiste Koma.


    Abschatten des Spiegels ist im Ergebnis gleich einem kleinerem Spiegel mit gleicher Brennweite, d.h. aber auch Änderung des Öffnungsverhältnis (langsamer kleiner Spiegel).

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