Hauptspiegelfassung für Newtons

  • Hallo Leute,


    Ich beabsichtige in absehbarer Zeit, mir einen Newton zu bauen. Der Hauptspiegel (Material Zerodur bzw. Sital) wird ein 300mm f/4,67 mit 40mm Dicke sein. Jetzt meine Frage:
    woher bekomme ich eine wirklich sehr gute Spiegelfassung (Preis spielt erstmal wenig Rolle[:D][:D]), oder sollte man einen Selbstbau in Erwägung ziehen??? Mir geht es mal vorab darum, dass sich der HS auch bei Beobachtungen auf sehr niedriger Deklination nicht?? bewegt (will heißen, dass wenn ich z.B. bei -30° Deklination beobachte, die exakte Justierung nicht verloren geht, oder kann dieser Punkt überhaupt vernachlässigt werden?)


    Ich wäre sehr an Euren Meinungen interessiert


    Grüße aus Innsbruck
    Tom

  • Hallo Tom,


    hast Du schon einmal bei TS versucht. Dort werden - meine ich - HS Fassungen angeboten. Auch bei M. Birkmeier wirst Du fündig. Vielleicht auch bei spheretec astronomy.


    Gruß


    Copernicus

  • 40 mm Dicke bei 300 Durchmesser ist recht gutmütig, da reicht eine 6 Punkt (3 Balken) oder von mir aus auch eine 9 Punkt (3 Dreiecke) ganz locker aus, alles darüber hinaus ist unnötiger Firlefanz. Harte Auflager sind justierstabiler, also lieber harter Kunststoff (z.B Teflon) statt Filzpads.


    Soll es für eine azimutale oder paralaktische Montierung sein? Ich vermute mal paralaktisch. Dann muss die radiale Lagereung in alle Richtungen funktionieren, nicht drücken, und trotzdem so wenig wie möglich Spiel haben (wichtig bei Langzeitbelichtungen). Ich könnte mir drei Strauben mit Kunstoff- oder Teflonkappen in 120° Anordnung vorstellen. Besser, da weniger Reibung wären Hartkunsstoff- Rollen, statt feste Lager.


    Wo man sowas kaufen kann, weiss ich nicht. Selbstbau hat den Vorteil, dass man die Geschichte genau an den Tubus anpassen kann.

  • Hallo Tom,
    300mm mit 40mm Dicke hört sich komfortabel an. Da dürfte eine Fassung nicht das Problem darstellen. Mit Plop (mirror cell calculation) kannst Du selbst überprüfen, wieviel Punkte als Auflagerung nötig sind. Ich denke, dass eine 9-Punkt-Lagerung da schon ausreichen wird.
    Wenn es um Justierstabilität geht, sollte der Spiegel zusätzlich nicht in einem Gürtel/Band seitlich gehalten werden, sondern über feste Seitenlagerungspunkte. Auch das ist bei 300mm ohne Probleme drinn.
    Solange das Teleskop nicht kopf steht und der Spiegel nicht in der Fassung hängt sondern noch liegt bleibt sicher auch die Justierung erhalten. Da spielen jedoch auch andere Faktoren eine Rolle; z.B. wie weit biegt sich der Tubus in waagrechter Stellung...
    Angebote gibt es bei (fast) allen seriösen Astronomie-Händlern und entsprechende Handwerker arbeiten auch nach Maß.

  • Hallo Tom,


    wenn Geld keine Rolle spielt, wäre es vielleicht das Beste, sich nach Plänen eine professionell anfertigen zu lassen, maßgeschneidert an dein Teleskop.


    Meine Fassung für einen 12"er (0,96" Glasstärke) habe ich aus im Baumrkt erhältlichen Aluprofilen gebaut. Das tragende Element, ein Dreieck ist aluhartgelötet und zusätzlich verschraubt. Die Lage und Größe der Auflagewippen sind mit Plopp berechnet, es zeigte sich, daß eine 6-Punkt-Lagerung besser als eine mit neun Punkten ist. Das hat sich in der Praxis auch so gezeigt, es gibt auch bei sehr hohen Vergrößerungen keine Bildverzerrungen (z.B. Astigmagtismus). Zur Zeit sind noch Filzpads aufgeklebt, die werden aber durch Teflon oder Kork ersetzt, siehe Stahtis.


    Damit der Spiegel sich in allen Lagen nicht bewegt, ist er von einem Flachaluprofil umgeben. In diesem sitzen Kunststoff-Gewindeschrauben, die gerade eben so angezogen sind, daß sich nicht zusätzlich auf den Spiegelrand drücken. Nach oben hin schützen ihn drei Kunstoff"klauen" mit Filzunterlage vor dem Herausfallen.


    Mit diesem Aufbau hab ich neulich und gestern noch einige langbelichtete Testaufnahmen gemacht, bis zu 45 Minuten Belichtungszeit. Die Sterne sind knackscharf und punktförmig abgebildet worden.


    Hier ein Foto der Zelle:

  • (==>) all,


    Danke für Eure Antworte, das hilft mir weiter!!!


    (==>) Stathis: gut vermutet, ist wirklich für eine paralaktische Montierung


    Grüße aus Innsbruck
    Tom

  • Hallo


    rechne das doch mit Plop durch, Zerodur ist glaube ich so Hart das es mit der Hälfte der Auflagepunkte wie sonst üblich auskommt, da sind 6 Punkte bestimmt schon Überdimensioniert, aber so solls auch ruhig sein


    Gruß Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Thomas Engl</i>
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Tom,


    wir haben bei unserem Kugeldobson etwas völlig neues ausprobiert:


    Und zwar liegt der 12,5"-Spiegel in einer Art "Wanne" aus GfK.
    Die hat in der Mitte ein Loch für den Lüfter und der Spiegel liegt auf 8 Styrodur-Streifen (jeweils 1cm breit), die radial von Mittelpunkt der Zelle nach aussen gehen.


    Die Randabstützung übernehmen ebenfalls 8 Styrodurstreifen (1cm breit), die senkrecht nach oben führen.
    Offenbar drücken sich die Streifen nicht platt, wenn man den Dobson kippt, da sie relativ breit sind.


    Das funktioniert e x z e l l e n t!
    Ich hätte das selber nicht gedacht, aber ich bin mehr als zufrieden.
    Die Zelle besteht unten aus 4 Lagen GfK (300g/m²-Gewebe), der Rand hat 7 Lagen.


    Viele Grüße
    Thomas

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