Einsteinkreuz QSO 2237+030 ( 8 Milliaren Lichtjahre) fast geknackt

  • Hallo zusammen,

    das Einsteinkreuz (Quasar QSO 2237+0305) stand schon lange auf meiner Beobachtungsliste extremer Objekte. Aus Hamburg heraus steht das Objekt eher ungünstig, da es inmitten der Hamburger Lichtglocke steht. Da es aber wiederum kompakt erscheint, war es auf jeden Fall ein Versuch wert, mit lucky imaging sich da heranzutasten.

    Das Einsteinkreuz, der Quasar, steht von der Erde aus gesehen genau hinter dem Kern der etwa 400 Millionen Lichtjahre entfernten der Galaxie PGC 69457, die als Gravitationslinse wirkt. Durch die Gravitationslinse entstehen vier ähnlich helle Bilder desselben Objektes, Astrophysik pur, ist schon cool.

    Die FWHM Werte lagen bei mir im Schnitt zwischen 2.6-2.8", also unter besseren Bedingungen ist sicher mehr möglich.

    In den ersten Serien war von PGC 69457 gar nichts zu sehen, erst während des Stackings kam der Galaxienkern schwach zum Vorschein. Das Ergebnis besteht aus einer Vielzahl kurzbelichteter Einzelaufnahmen (500 ms, 1 s, und 2 s.) mit einr Verwendungsrate < 50 %, gestackt in Autostakkert und final bearbeitet in Pinsight.


    Interessant ist solch ein Objekt auch für die Visuellen mit großen Öffnungen, denke ich, Stathis und ...


    Q2237+030_1200x900.jpg


    größer und weitere Informationen: pixlimit.com P.S. Für den deep dive hab ich den CASTLES Survey hab ich auf meiner Website verlinkt... :)

  • Hallo Peter,


    früher habe ich das Einsteinkreuz mehrmals mit 25" f4 versucht (dunkler Landhimmel, 750 Meter Höhe). Ich bin aber nie über einen ungleichmäßigen Knubbel hinausgekommen, ähnlich wie auf Deinem Foto. Visuell bleibt dieser Knubbel natürlich nicht stehen, sondern er tritt in guten Momenten aus einem undifferenzierten Lichtklecks heraus und verschwindet auch wieder darin. Ich sollte dieses Objekt wohl noch einmal probieren, im nächsten Herbst.


    Viele Grüße

    Johannes

  • Servus Peter,


    das obere, hellste Abbild des Quasars hast du m.E. klar aufgelöst und der Nebelfleck erscheint schon vierfach beulig. Links ist klar eine kleine Beule zu erkennen und unten etwas weniger deutlich auch. Das rechte Abbild ist bei dir am schwächsten, aber man sieht auch noch einen dunkleren Streifen in deinem Nebelbild, Insofern finde ich schon, dass man eine tetrapolare Struktur erkennt. Coole Sache!


    Was du aus der Stadt heraus alles hervorzauberst, beeindruckend!


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Moin Johannes,


    Ich sollte dieses Objekt wohl noch einmal probieren, im nächsten Herbst.

    mit 24" und deinen Bedingungen wäre es auf jeden Fall einen Versuch Wert. Ich weiß ja, die "Visuellen" mit den dicken Röhren versuchen ja genau diese kleinen Objekte zu knacken. Das ist zumindest mein Ding, mich da fotografisch heranzutasten. P.S. PGC 69457 steht bei mir richtig tief. Vor zwei Jahren war ich mit einem C11 unterwegs, keine Chance, jetzt mit dem C14 hat es gepasst. Mit einer Monokamera in Verbindung mit einem Rotfilter kann man vielleicht auch mit kleineren Öffnunen sich daran versuchen ...

  • Moin Christoph, Moin Klaus,


    Danke für die netten Worte. Das Objekt steht aus Hamburg recht tief, eigentlich gucke ich durch die Hamburger Lichtdom hindurch auf das Einsteinkreuz, aber es geht halt doch, und das ist die kleine Herausforderung. Ich bin ja nun mit 14" unterwegs und das ist schon gerätetechnisch eine andere Nummer als vorher mit 8"+...So ein C14 hat ja bekannterweise Vor- und Nachteile, für meinen Zweck passt das 100%ig, die äußeren komabehafteten Sterne schneide ich einfach weg, und auf der Achse kann so ein gutes altes C14 noch mithalten... schimmi66 Verrückt passt ;) :)

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