Radioteleskop???

  • Hallo zusammen,
    ich hätte da einfach mal eine Interessensfrage.
    Kann man eigendtlich ein Radioteleskop selber bauen??? und wenn ja , geht das ganze nur im großen Stil oder geht sowas auch in klein??? und was muss man dafür haben???
    Ist einfach mal eine Interessens Frage, und ich würde mich freuen, wenn mir da mal wer aufklärt.


    Danke Euch wie immer
    Gruß
    Jens

  • Hallo Hiero,


    da gabs vor 2-3 Jahren mal einen Artikel in SuW wie man aus einer TV-Satellitenschüssel und einem passenden Empfänger sich ein einfaches Radioteleskop selber bauen kann. Frag doch mal bei denen nach.


    steffen

  • Warum sollte ein radioteleskop nicht auch kleiner fubktionieren? es gibt doch auch kleine optische Teleskope [:D].
    Das ganze ist bloß komplizierter, weil es 1. kein Radioteleskop zu kaufen gibt, man ist halt auf Selbstbau angewiesen, und 2. man die Beobachtete Wellenlänge nicht sieht, das heißt man muss erst mit Hilfe eines Gerätes, heute dem Computer die Strahlung sichtbar machen.
    Im Prinzip ist es aber machbar.

  • Hallo zusammen,
    erstmal Danke für die Antworten.
    vorab sei gesagt das ich keines Bauen möchte da ich keinerlei Erfahrung mit dieser Materie habe.( Obwohl ich es mir Interessant vorstellen könnte )
    Mich hat es ganz einfach nur Interessiert ob sowas überhaupt möglich ist und was man dazu braucht.
    Leider habe ich bis jetzt noch keine Artikel diesbezüglich gefunden.


    Gruß
    Jens

  • Servus zusammen,


    habe zufällig im Internet was gefunden: http://www.qsl.net/dg9kma/radioastronomy/index_g.html


    Dort wurde an einer Schule als Projekt der Bau eines Radioteleskops mit 3m Spiegel für 1,4 GHz/0,21m durchgeführt. Ich denke dort kann man sich gut einen Überblick verschaffen aus welchen Komponenten selbiges aufgebaut ist und wie es funktioniert.


    Ein Radioteleskop noch kleiner zu bauen ist IMO nicht sinnvoll, außer es geht mehr um die Freude am Basteln und um das Verstehen des Funktionsprinzips.
    Die Auflösung eines einzelnen Radioteleskops ist nämlich sowieso schon um Welten schlechter als bei jedem optischen Teleskop, man führe sich nur mal das Verhältnis von Spiegelgröße und Wellenlänge jeweils vor Augen:


    Radio (das aus dem Schulprojekt): 3m / 0,21m = ca. 14
    Optisch (z. B. 10" Öffnung bei 600nm): 0,25m / 0,0000006m = ca. 420000


    Es heißt also klotzen statt kleckern mit der Antennengröße um möglichst viel Sammelvermögen und Auflösung zu erreichen bei dem sehr ungünstigen Verhältnis wegen der recht großen Wellenlänge des Radiosignals.


    Die Auflösung bei dem Schulprojekt liegt über den Daumen bei ca. 3° (Öffnungswinkel der Antenne) das bedeutet wie beim optischen Teleskop auch, daß sich (mit diesem einzelnen Radioteleskop für sich genommen) keine Objekte unterscheiden lassen die näher als dieser Winkel beieinander liegen.
    Noch dazu macht ein Radioteleskop im allgemeinen keine Bilder im herkömmlichen Sinn, man kann das grob vergleichen mit Astrofotographie mit einer CCD Kamera die einen Sensor mit nur 1 Pixel hat (und dieser eine Pixel repräsentiert in unserem Beispiel einen Himmelsausschnitt von 3°). Die "Bilder" entstehen quasi als Mosaik aus vielen Messungen der Helligkeit dieses einen Pixels bei verschiedenen Positionierungen der Antenne.


    Wer Interesse hat, einige der Komponenten kann man im Amateurfunkbereich erwerben, z. B. rauscharme Vorverstärker, Konverter um die Empfangsfrequenz auf eine niedrigere Zwischenfrequenz umzusetzen, HF-Kabel, HF-Steckverbinder ...
    z. B. Vorverstärker und Konverter für 1,4 GHz http://www.kuhne-electronic.de
    (nur mal als Beispiel, daß es durchaus einige wichtige Komponenten fertig zu kaufen gibt, hoffe das wird nicht als Schleichwerbung mißverstanden)


    Große Parabolantennen mit 3-4m bekommt man bei gut sortierten SAT Händlern, die werden hauptsächlich von sog. "SAT-DXern" eingesetzt (Leute die Spaß daran haben möglichst viele Satellitenprogramme zu sehen auch von exotischen Satelliten die mit unseren üblichen normal(kleinen) Hausanlagen nicht mehr empfangbar sind.)
    und in Ländern die nicht mehr ganz so doll in der Ausleuchtungszone liegen (z. B. Marokko, Türkei), da habe ich im Urlaub einige ganz große Brummer gesehen z. B. auf den Hotels die ihren Gästen heimisches Fernsehprogramm von Astra, Eutelsat und Co. bieten wollen. Aber das ist eher nichts fürs Handgepäck im Flieger beim Rückflug ;)


    Kleinere Parabolantennen mit 1,2m bis 1,8m bekommt man mit etwas Glück günstig bei Ebay. Dort werden vereinzelt Antennen aus der "Pionierzeit des Satellitenfernsehens" angeboten, weil damals durch die noch nicht so ausgereifte Technik größere Spiegeldurchmesser für einen Empfang nötig waren. Manche alte Anlagen werden irgendwann durch neuere Anlagen ersetzt z. B. wegen Umstieg auf digitalen Empfang mit dem heute ausreichenden 60er oder 80er Spiegel.
    Ich habe z. B. einen 1,2m Spiegel umsonst bekommen, musste ihn nur selbst abholen. Der ist aber nicht zum Bau eines Radioteleskops besorgt worgen, sondern für Amateurfunk auf 10 GHz :)


    Wenns noch weniger Auflösung sein darf (ca. 15°-20°), dann kann man man für 1,4 GHz auch eine Yagi-Antenne nehmen, das sieht dann etwa so aus: http://www.wimo.com/yagwimoshf_d.htm
    ABER: Hier ist dann Selbstbau angesagt (diverse Programme zur Berechnung der Antennenabmessungen sind im Internet zu finden), weil die angebotenen Antennen für 1,4 GHz nicht taugen.


    CS
    Marc

  • Heisann,


    zum Thema Radioastronomie und Radioteleskope wurde hier in
    Astrotreff ja schon einiges geschrieben.


    Leider war dann die Resonanz immer sehr gering. :(


    Amateur-Radioastronomie schreckt wohl doch die meisten
    Amateur-Radioastronomen ab, weil man eben dort ohne
    Software und Empfangssysteme nicht die *bunten* Bilder sehen
    kann, als z.B. in der Astrofotografie.


    Egal, ich schick dann mal wieder die Links, wie
    schon mehrmals davor auch:


    Sternwarten, die Radioastronomie betreiben:


    http://www.starkenburg-sternwarte.de
    http://www.sternwarte-zollern-alb.de
    http://www.sternwarte-radebeul.de
    http://www.sfeu.ebermannstadt.de


    Die Anlage auf der Starkenburg-Sternwarte in Heppenheim wird
    gerade neu aufgebaut und September :) findet dort die
    Einweihung statt.


    Und Zollern-Alb... tja, seht am besten selber und erblasst vor
    Neid. ;-D



    Hier steht sogar ein Radioteleskop ohne Beobachter:


    http://www.beobachtergruppe.com


    Die Beobachtergruppe Sternwarte Deutsches Museum


    Und dann auch noch der *Astropeiler* Stockert
    http://www.astropeiler.de


    Und zum Schluss die ERAC > The European Radio Astronomy Club
    eracnet.org


    Wenn man z.B. die Sonne indirekt beobachten möchte,
    dann reicht ein Pegelmesser sowie Rahmenantenne oder
    halt irgendeine Aktiv-Antenn dafür völlig aus.


    OK, das soll's erst mal sein, hier aus Schleswig-Holstein


    hilsen


    Kai-Erik _._|_._


    radioastronomi.norge(==>)t-online.de

  • Hei,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: IlluZion2</i>
    <br />
    Ich habe mir mal ein Radioteleskop gebaut, aber leider noch nie benutzt- entweder schlechtes Wetter oder keine Lust...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Also, mein Teleskop läuft auch beim schlechten Wetter und
    auch wenn ich keine Lust habe, weil automatisch per Computer.


    Und nie benutzt`! Naja...[V]


    hilsen


    Kai-Erik _._|_._

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Noreg</i>
    <br />Hei,


    Also, mein Teleskop läuft auch beim schlechten Wetter und
    auch wenn ich keine Lust habe, weil automatisch per Computer.


    Und nie benutzt`! Naja...[V]


    hilsen


    Kai-Erik _._|_._
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Durch die Wolken die Sonne anzuvisieren ist aber ziemlich schwer...
    Wie geht denn das automatisch vom Pc machen zu lassen? Klingt sehr interessant[:p]

  • Hi zusammen,
    zuerst einmal ein Dankeschön an alle die mir wiedermal Tipps und Ratschläge gegeben haben.


    Wue gesagt, es war nur eine Interessensfrage gewesen, und habe mir die einzelnen Links mal angesehen. Ist ja wirklich Interessant.


    anke nochmals an alle


    Gruß und CS


    Jens

  • hi,


    (==&gt;)noreg: interessant - wie machst du das dann mit der "bilderzeugung"?
    kann man sich das so vorstellen, dass du das empfangene signal z.B. am osziloskop anschaust?
    weil so "wirkliche" bilder wie z.B. bei der fotografie bekommt man dann ja nicht.


    fg
    -hannes

  • Also ich muss sagen, mich interessiert das Thema auch sehr. Leider habe ich aber weder mit Elektronik noch mit Funk recht viel Erfahrung (um nicht zu sagen keinerlei Erfahrung). Und die Zeit und das Geld, das man da investieren muss is auch nicht gerade ermutigend. Allerdings hab ich mir da auch schon so meine Gedanken gemacht. Interesannt wäre eben, so ne Antenne auf eine (überdimensionale) Monti mit GoTo zu schnallen und das ankommende Signal dann eben am Computer abzugreifen. Somit könnte einem schlechtes Wetter garnix mehr anhaben. Das Teil steht irgendwo im Garten und du sitzt am anderen Ende der Kabel an einem Rechner im Warmen. Das klingt schon recht verlockend und auch nach einem Spitzen Projekt. Bin Programmierer und wollte schon lange mal etwas Hardwarenahes selbst machen.


    Was mich eben interessieren würde ist, ob man mit son ner Amateur-Ausstattung auch schon interessante Dinge "sehen" kann. Ich denke da an Pulsare o.ä.?


    mfg
    Sebastian

  • Hallo,


    ja die Amateur-Radioastromomie ist schon eine interessante Sache,
    aber man kann sich erstmal nur schwer vorstellen wie das genau funktioniert.Ich kann dazu nur empfehlen die vielen Webseiten zu dem Thema zu studieren, das kann man hier nicht alles wiedergeben.


    Nur mal kurz aus meiner Sicht: Mit einem Amateur-Radioteleskop 'sieht' man nichts, keine Bilder oder so etwas.Das Ergebnis der Beobachtungen ist nur eine Zahlenreihe.Man hat eine Antenne und einen linear arbeitenden Empfänger, am Ende wird das Empfangssignal analog/digital gewandelt und dann in einem PC abgespeichert.
    Man hat dann Meßwerte, die zusammen mit der Meßzeit erfaßt werden.Diese Werte kann mann in ein Diagramm eintragen (via Excel oder wie auch immer). Man 'sieht' also am Ende eine einfache Meßkurve über der Zeit.
    Durch die rel. großen Meßfehler und auch die rel. großen Öffnungswinkel der Antennen kann man einzelne Objekte nur sehr grob auseinanderhalten,das Beobachtungsobjekt wird meist die Sonne oder max. noch das Zentrum unserer Galaxis sein.Bei der Sonne 'sieht' man dann halt ab und zu mal Radiostrahlungsausbrüche (die Kurve steigt dann mal an) , und beim gal. Zentrum kann man beim drüberdrehen einen Anstieg der Kuve nachweisen.
    Eine andere interessante Radioquelle ist z.B. noch der Jupiter, der macht ab und zu im Kurzwellenbereich charakteristische Signale.


    Viele Grüße
    Thomas

  • Hei Hannes,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HannesBiri</i>
    <br />hi,
    (==&gt;)noreg: interessant - wie machst du das dann mit der "bilderzeugung"?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Quelle wird mehrmals abgefahren und die Daten [wie Thomas schon schrieb, sind es Zahlenreihen] auf einer Festplatte gespeichert.
    Neben den Radiodaten speicher ich auch noch die Zeit [Rubidium] und
    die Position des Teleskops mit ab.


    Daraus errechnet für mich ein Programm ein Strahlungsdiagramm.
    Natürlich bekomme ich keine so schöne *bunte* Bilder, wie in der
    Astrofotografie, da die Auflösung von dem Teleskop dafür nicht
    ausreicht. Wer also Bilder wie vom MPIfRa haben möchte, sollte
    sich das Effelsberger Radioteleskopen mal *ausleihen* [:D]


    Aber hier findet man ein paar Beispiele, wie die Radiobilder
    aussehen können:
    http://klaus.fengers.de/index.html


    Zum Thema Sonne möchte ich noch anmerken, das man selber als
    Amateur etwas mehr beobachten kann, als nur *Strahlungsausbrüche*.
    Und da man in der letzten Zeit auch mehr Zugriffe aus Bauelemtent
    der HF-Technik bekommen hat, ist auch schon mehr Möglich als
    noch vor 20 Jahren.


    Selbst ein Spektrometer ist für den Amateur kein Problem mehr.


    hilsen


    Kai-Erik _._|_._

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