Gab / gibt es Versuche mit magnetisch gelagerter FS-Zelle?

  • Hallo guten Morgen zusammen,


    gestern kam mir der Gedanke ob mal jemand versucht hat eine Magnet-Spinne zu bauen als ich per Zufall über eine Anzeige für so...Manager-Schreibtisch-Levitationsspielzeug gestolpert bin.


    Auf den ersten Blick ja nicht so schwer:

    - in der FS-Halterung 3-N möglichst starke+leichte seltene-Erde-Magnete

    - Am Tubus entsprechend jedem FS-Magnet so eine geregelte Magneteinheit....ich komme nicht auf den Namen... die am Ende versucht den Gegenmagnet konstant im eigenen Magnetfeld zu halten


    Praktisch natürlich ein "paar" Tücken:

    - Tubus-Magneten müssen in ihrer Feldstärke quadratisch zum Tubusdurchmesser steigen? Ich schätze das wird sehr schnell sehr groß.

    - Systemausfall == Einschlag auf HS

    - Sehr Anfällig gegen unkonstante Tubusbewegungen

    - Wahrscheinlich Beeinflussung durch alles metallische Zubehör am Tubus in Höhe des FS -> OAZ muss nichtmetallisch sein / entmagnetisierender Edelstahl und was man nicht alles braucht um die Magnetfeldbeeinflussung geriing zuhalten.


    Dafür:

    - keine Obstruktion durch Beine

    - magnetische Justage des FS möglich?


    Nur ein Gedankeneperiment! ;)


    Viele Grüße!

  • Um entsprechende Haltekräfte zu bekommen, bräuchtest du wohl Supraleiter. Außerdem brauchst Du min. 6 Koordinatenparameter (2 Punkte mit je 3 Koordinaten) um die FS-Lage im Raum zu fixieren (statische Bestimmtheit).

    Aber:

    Du hättest immer noch ein obstruierendes System, denn der FS ist immer noch im Lichtweg. Lediglich die Streben fallen weg.


    Um die Spikes der Streben vermeiden, würde es reichen, wenn man die Streben als Teile eine Kreisbogens krümmt und dafür sorgt, dass diese Bögen sich zu einem Halbkreis bzw. Mehrfaches davon addieren (wie bei einem Puzzle, bei dem man die Teile nur verschieben aber nicht verdrehen darf). Den Kontrastverlust durch die Energie, die per Beugung verloren geht, kann man mit ein paar Millimeter zusätzlicher Öffnung locker ausgleichen.


    Spikes entstehen senkrecht zur Kante. Mit einer Biegung der Kante über 180° verteilt man die Energie des Spikes flächig in alle Richtungen. Dabei spielt es keine Rolle, ob jede Kante als Halbkreis über 180° oder nur die Summe aller Kanten (z.B. 3 Stk je 60°) einen Halbkreisbogen bilden.

  • Jo, Holger (Cleo) hat da schon was cooles mal gebastelt. Aber keine FS Zelle, sondern 3 magnetische Kontakt-Punkte mit den Justage schrauben.


    Achso,der FS soll schweben,man sollte bis zur letzten Zeile lesen ^^ Nee,diese nötigen Kräfte würden dir den FS zu sehr verbiegen würde ich mal mutmaßen.


    Schöne Grüße

    Norman

  • Hui danke Kalle für den Exkurs.


    Wenn man sich wirklich große Teleskope anschaut, wie z.B. das ELT , warum baut man dort die Spinnenbeine nicht als (Teil)Bögen?

    Zu teuer/Aufwändig? Oderspielt die Spikebildung dort eine untergeordnete Rolle?


    Viele Grüße!

  • Norman,


    Wären die Kräfte die auf die Spiegelzelle wirken nicht genauso groß wie sie auch bei einer mechanischen Spinne wären? Zumindest direkt am FS selber. Direkt am Tubusrand sollten sie enorm sein?

  • Naja, erstmal muss man zwischen FS und FS Halter differenzieren. Wenn der FS ungefasst,also geklebt ist, wären Torsionseffekte evt. unkritisch.

    Intuitiv würde ich sagen, müssten die Magnetischen Kräfte größer sein als das was eine konventionelle Spinne abfängt. Denn letztere greift ideal an den Punkten direkt an. Magnetismus muss zusätzlich noch Strecke überwinden und verliert an Wirkungsgrad.


    Mal so meine laienhaften Gedanken dazu.


    Schöne Grüße

    Norman

  • warum baut man dort die Spinnenbeine nicht als (Teil)Bögen?

    Weil man die Spikes in Kauf nimmt. Man kann die Analyseinstrumente so gedreht anordnen, dass Spikes sie nicht stören.

    Bei Großteleskopen sind gerade Zug-/Druckstreben aus statischen Gründen erforderlich. Krumme würden zu schwer werden. Was bei einem 10-Zöller (noch) geht, muss noch lange nicht bei einem 10m-Spiegel funktionieren. Größter Nachteil von krummen Spinnbeinen ist deren Tendenz zu federn, weil die ja alle in die gleiche Richtung gebogen sind und die Bögen keine Zug-/Druckkräfte aufnehmen.

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