Anfängerproblem oder Spiegelteleskop Bresser 114*900 mm kaputt?

  • Hallo allerseits,

    als absoluter Astro-Anfänger möchte ich mich vorab entschuldigen wenn ich hier ein paar sehr dumme Fragen stelle.

    Habe mir ein gebrauchtes Bresser Spiegelteleskop 114 mm * 900 mm gekauft. War schon montiert, der Verkäufer war auch ahnungslos.

    Leider sehe ich absolut nichts wenn ich ins Okular schaue. Egal wie ich das Okular einstelle, ob ich in den Nachthimmel gucke oder tags auf die Kirchturmspitze.

    Man sieht nur etwas graues mit unscharfen dunklen Flecken.

    Art.nr. Bresser 45-45000

    Auf Okular steht: K 9 mm und 2 x Barlow- Linsen

    Seltsam finde ich auch, daß es keinen Einfluß auf das Bild hat, ob die Plastikkappen auf der Objektivöffnung drauf sind oder nicht. Wieso gibt es eigentlich eine große und eine kleine Schutzkappe? Ca. 4cm +12 Durchmesser.

    Von Bresser habe ich leider nur eine sehr allgemeine Anleitung gefunden.

    Hat jemand eine Idee, wo das Problem liegen könnte?

    Vielen Dank!


    Christof


  • Huhu, magst du Mal die große Kappe öffnen und ein Bild ins Innere machen?


    Vielleicht fehlt was, vielleicht ist ein Spiegel defekt oder völlig dejustiert?


    Hast du es auch Mal ohne barlow-linse versucht? Mach doch Mal bitte ein Bild in den Okular Auszug hinein wenn da nichts drin steckt. Also weder Okular noch Barlow



    Viele Grüße!

  • Hallo Christof,


    eigentlich müssten hier bald einige alte Hasen auftauchen, die das Teleskop mal besessen haben und Dir noch mehr Tips dazu geben können als ich.


    Die Barlow-Linse verdoppelt die Vergrößerung. In diese wird das Okualar eingesetzt. Dein 9mm Okular erzeugt aber für die ersten Versuche an sich schon eine viel zu hohe Vergrößerung, was das fokussieren bzw. finden eines Objekts schon recht schwierig gestaltet. Auf jeden Fall lass die Barlows-Linse erst mal weg.


    Um ein Objekt auf der Erde anzuschauen, muß es bei diesem Teleskop möglichst weit weg sein, also ein paar hundert Meter sollten es schon sein.

    Der Teleskopauszug muß dabei dann auch vermutlich sehr weit rausgedreht werden. Ob Du damit dann überhaupt in den Fokus kommst, ist auch noch fraglich. Das Teleskop ist in erster Linie für Himmelsbeobachtung ausgelegt.

    Der Fokuspunkt selbst ist sehr kritisch und nur in einem sehr kleinen Bereich auffindbar. Man muß also ganz langsam den Fokusser eindrehen, bis man was schemenhaft erkennt und dann schärfer fokussieren. Bessere Teleskope haben deshalb noch einen zusätzlichen 1:10 Untersetzungsknopf.


    Die Vorderseite des Teleskops ist dort, wo sich auch der Okularauszug befindet. Da sollte keine Schutzkappe drauf stecken, während Du beobachtest. NIEMALS in die SONNE schauen!!!

    Auf der Rückseite ist der Hauptspiegel. Schaut man von vorne in das Teleskop, dann sieht man den Fangspiegel, der das Licht um 90° umlenkt in den Okualrauszug (OAZ) und ins Okular wirft.


    Ich hoffe nicht, dass der Vorbesitzer den Haupt- und/oder Fangspiegel so verstellt hat, dass man nichts mehr scharf stellen kann. Für den Fall muß man mithilfe einer Einstellprozedur und optischer Hilfmittel Hauptspiegel und ggf. Fangspiegel justieren. Kein einfacher AKt für einen totalen Anfänger.


    Für eine Sternbeobachtung sollte das ganze Teleskop vor der Beobachtung so min. 30min sich an die Aussentemperatur gewöhnt haben.

    Danach sollte in der Regel eine Kollimation (Einstellung des Teleskops) durchgeführt werden. Dazu nimmt man z.B. einen Laser-Kollimator.

    Der wird anstelle des Okulars in den OAZ gesteckt. Der Laserstrahl wird vom Fangspiegel auf den Hauptspiegel gelenkt. Dieser reflektiert das Laserlicht wieder zurück auf den Fangspiegel in den OAZ.

    Dort sollte das Licht genau im Zentrum wieder ankommen. Tut es das nicht, muß Fangspiegel und Hauptspiegel eingestellt werden. Das jetzt mal sehr vereinfacht dargestellt!


    Meines Wissens nach hat das Teleskop den grundsätzlichen Mangel, dass es einen kugelförmigen Spiegel hat gegenüber den meisten anderen mit parabolisch geschlifenem.

    Das bringt an sich schon mal einen großen Mangel in der Abbildungsqualität.


    So, was tun?

    Suche mal ein möglichst weit weg gelegenes Objekt (Dachkante, Dachgiebel,...) Dann kannst Du beim aufsuchen des Objekts schon mal eine Hell- Dunkelgrenze erkennen und versuchen, darauf zu fokussieren.

    Okular ohne Barlow nutzen!

    Auszug voll rausdrehen

    Versuchen, über das Teleskop hinweg zu peilen, ob es wirklich auf das Objekt zeigt. Eigentlich brauchst Du noch ein kleines Sucherfernrohr oder Leuchtpunktsucher, der oben auf dem Fernrohr montiert ist, damit Du das Objekt erst mal anpeilen kannst. Der Ausschnitt, den Du nämlich über das Hauptfernrohr siehtst, ist sehr klein und das Objekt damit schwierig zu treffen.


    Wenn Du das ganze dann nachts am Stern machst, liegt der Fokus natürlich viel weiter innen...


    So, das wärs erst mal


    Grüße

    Hartmut

    EQ6R-PRO | OMEGON PUSH+ | SW Allview | Unistellar eQuinox | Seestar S50 |  ASKAR FMA 135

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    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

  • Hallo,


    Ich hatte ebenfalls so ein Teleskop, meines hatte ich damals in der Quelle gekauft.

    Beobachten kann man grundsätzlich ganz gut mit diesen Teleskopen, auch wenn sie vermutlich einen Kugelspiegel verbaut haben.


    Man sieht nur etwas graues mit unscharfen dunklen Flecken.


    Als erstes machst du den Deckel vorne am Teleskop komplett ab. Dann steckst du nichts, wirklich nichts (!), in den Okularauszug hinein. Wenn du jetzt in den leeren Okularauszug hineinschaust, dann musst du dein Auge sehen, und die Pupille von deinem Auge möglichst in der Mitte. Darum herum siehst du die Wände oder die Decke deiner Wohnung, und ein Kreuz, die Fangspiegelspinne mit dem Fangspiegel in der Mitte.

    Es ist essentiell das du dein Auge beim Blick durch den leeren Okularauszug siehst. Siehst du das nicht, dann liegt hier schon das erste große Problem.


    Als nächstes nimmst du dein Teleskop und stellt es zumindest am Balkon oder der Terrasse auf. Nicht durch ein geschlossenes Fenster gucken, das kann das Ganze schwieriger machen.

    So wie ich es gelesen habe, ist nur ein Okular bei dem Teleskop dabei, ein 9mm Okular. Das ist nicht gut. Denn mit dem Okular kannst du nur eine hohe Vergrößerung erreichen. Die Barlowlinse, rot umkreist, weglassen:



    Das Teleskop mit dem eingesteckten 9mm Okular nimmst du jetzt und versuchst eine weit (!) entfernte Landmarke anzupeilen.

    Den Okularauszug stellt du dazu ungefähr in die Mitte ein. Dann bewegst du das Teleskop entlang des Horizonts bist du irgendetwas hast. Und auf das stellst du scharf.


    1. Siehst du jetzt etwas, das auf dem Kopf steht, dann ist alles gut.
    2. Siehst du immer noch nichts, dann haben wir ein Problem.

    Trifft Punkt zwei zu, dann mache mal ein paar Bilder von deinem Teleskop. Fotografiere dazu in den Tubus hinein, so das man auf den Bildern auch was erkennt.


    Allgemein zu diesem Teleskop:

    Vermutlich hat es einem 0,96" Okularauszug, Ein 1,25" Auszug ist Standard. Das Problem dabei ist, das es kaum noch 0,96" Okulare gibt. Allerhöchstes auf dem Gebrauchtmarkt oder bei EBay. Wenn du mit diesem Teleskop beobachten möchtest, dann benötigst du weitere Okulare, um auf eine geringere Vergrößerung und ein größeres Feld am Himmel zu kommen.


    An deinem Bildern fällt noch auf, das die Montierung falsch eingestellt ist und der Sucher nicht parallel zum Teleskop eingestellt ist. Darum können wir uns später kümmern. Zuerst musst du erst mal irgendetwas mit deinem Teleskop sehen, ansonsten sind alle weiteren Schritte nutzlos.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Christof,


    am sinnvollsten ist es immer mit der geringsten Vergrößerung anzufangen. Die Vergrößerung ergibt sich indem man die Brennweite des Objektives durch die Brennweite des Okulares teilt.

    Bei dir liegt also eine Vergrößerung von ca. 200x vor. Als erste Maßnahme empfehle ich die Barlowlinse zu entfernen. Dann beträgt die Vergrößerung nur noch 100x. Das ist zwar immer noch zu viel, aber zumindest wird die Sucherei am Tage damit etwas einfacher.

    Die Barlowlinse dürfte eine billige Einzellinse sein. Zwar kann man so rein rechnerisch die Vergrößerung steigern, aber durch die eingeführten Bildfehler ist das eher wenig sinnvoll. Das 9mm sieht für mich so aus wie eines der billigen Kellner Okulare die meinem Gerät damals beilagen. Das sind eher einfach gestrickte Dreilinser. Für den Anfang o.k., aber mittelfristig willst du sicherlich was anderes.

    Bitte miss mal den Durchmesser des Okulars. sind das 24,5 oder 31,8mm? Wenn es 31,8mm Steckdurchmesser sind, dann würde ich dir raten gleich mal auf dem Gebrauchtmarkt ein 25 bis 30mm Plösslokular zu beschaffen. Die geringe Vergrößerung hilft beim Aufsuchen ungemein und der Preis ist recht erträglich.


    Was die angeblich minderwertige sphärische Optik deines Gerätes betrifft, so kann ich dich beruhigen. Ja ein parabolischer Spiegel wäre geringfügig besser, aber auch mit dem sphärischen Fehler liegt der Fehler durch das langsame Öffnungsverhältnis von 1:8 immer noch im verschmerzbaren Bereich. Ich habe mit einem 114er jahrelang beobachtet und habe nie einen Grund zum Meckern gehabt. Selbst relativ kontrastschwache Details auf Planetenoberflächen werden noch anständig wiedergegeben. O.k., ein Apochromat gleicher Öffnung ist natürlich besser, aber er reißt auch ein sehr viel tieferes Loch in den Geldbeutel.



    MfG


    Rainmaker

  • Hier noch einmal der Beitrag von Stephan, der ging verloren...






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    RE: Anfängerproblem oder Spiegelteleskop Bresser 114*900 mm kaputt?

    flatratte



    Hallo Christof,


    herzlich willkommen hier im Forum!


    Bei einer Brennweite von 900 müßte ein Okular 9mm hundertfache Vergrößerung bringen ... ist schon sehr viel für dieses Teleskop! 2x Barlowlinsen? Ungewöhnlich! Könnte eine möglicherweise noch ein langbrennweitigeres Okular sein? Okulare haben hinten eine Augenmuschel. Falls Du zwei hast, teste erstmal das mit der größeren Hinterlinse!


    Das, auf dem 'Barlow' drauf steht, erstmal beiseite legen, auch wenn es zwei sein sollten! Nur Okular in den Auszug. Bitte tagsüber auf der Straße auf irgendwas richten, was weit weg ist ... Kirchturm klingt gut. Ein halber km sollte es schon mindestens sein. Jetzt gaaanz langsam den Fokussierknopf vor und zurück drehen. Irgendwann sollte das Bild scharf werden, vielleicht matt, kontrastschwach, aufgebläht, aber doch einigermaßen scharf. Den Deckel vorne nimmst Du dazu ganz runter.


    Der kleine Deckel im großen diente wahrscheinlich zur Beobachtung der Sonne. Für die Sonne sollte man nur die kleine Öffnung benutzen und so ein beiliegendes Schweißglas als Okular-Filter. Probiere das bitte nicht mal aus, das ist hochgradig gefährlich! Diese 'Okular-Gläser' neigen zum Platzen, was das Auge kosten kann!!!


    Falls Du kein Bild bekommst, gugge, ob die Spiegel- und Linsenflächen ohne Beschlag sind ... fasse aber möglichst keinen Spiegel und keine Linse an!


    Melde Dich zurück ...


    Gruß

    Stephan

  • Hallo,


    der kleine Deckel in der Kappe ist vollkommen sinnfrei, da die kleine Öffnung die er frei gibt fast komplett vom dahinter liegenden fangspiegel abgeschattet wird. Man muss also auf jeden Fall den kompletten Deckel abnehmen.


    Dann wie schon geschrieben das Okular mit der längsten Brennweite in den Okularauszug stecken. Die Barlow kann getrost weggelassen werden. Dann das Teleskop auf ein weit entferntes Objekt richten. Weit entfernt sind mehrere Kilometer! Wenn das nicht geht auf die nächste Mondnacht warten. Bald ist Neumond, danach gibt es bald wieder den zunehmenden Mond am Abendhimmel.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Christof,


    da ist ja schon ein Menge Tipps zusammen gekommen.

    Hier: http://www.teleskop-express.de…/1149-eq3-1_anleitung.pdf ist eine Anleitung für ein baugleiches Gerät


    und hier: https://nimax-img.de/Produktdo…0N%20114500%20EQ-1_DE.pdf


    Eine Ergänzung zu den bei den Objektivdeckeln: Ich muss mich zwar weit, weit zurück erinnern, aber die kleine Öffnung ist m.E. für die Sonnenbeobachtung gedacht. Als diese Newtons auf den Markt kamen, lag ihnen ein Sonnen- und Mondfilter aus Glas bei, die in das Okular eingeschraubt werden sollten. Allerdings hat man bei kleiner Öffnung einen miserablen Kontrast auf der Sonne, der sich erst bessert, wenn man die große Öffnung nutzt. Das führt aber durch die Hitzeentwicklung am Filter dazu, dass dieser früher oder später zuverlässig platzt. Daher sind diese Filter sinnvollerweise vom Markt verschwunden. Bitte immer nur mit objektivseitigem Filter an der Sonne beobachten! (oder erstmal garnicht). Da Du schreibst, keine Erfahrung mit Beobachtung zu haben, suche nach anderen STernfreunden, die dich einweisen - und Schritt für Schritt die o.g. Anleitung durcharbeiten.



    Viele Grüße
    Uwe

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • Hallo zusammen...


    ... entschuldige bitte, Stefan und danke für den Hinweis!

    Hier der vermisste Beitrag von unserem Stefan -h:




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    Online

    stefan-h

    Altmeister im Astrotreff

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    281.772

    Dateianhänge
    19
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    Wohnort
    Thiersheim


    Hallo Christof,


    erst mal willkommen bei dem schönen Hobby.


    Zu deinem Problem, die Abdeckkappe vorne muss auf jeden Fall ganz runter und zu den ersten Beobachtungen bleibt die 2x Barlow weg. Und nur mit dem Okular dann das Teleskop mal auf ein weiter entferntes (ein paar hundert Meter) Objekt richten und den Okularauszug über den ganzen Verstellbereich bewegen und dabei ins Okular blicken. Du solltest eine Stellung finden, in der das Abbild scharf wird.


    Mit dem 9mm Okular erreichst du eine Vergrößerung von 100x, mit der Barlow würdest du auf ca. 200x kommen und das ist für 114mm Öffnung schon grenzwertig.


    Hast du außer dem 9mm und der Barlow kein weiteres Okular zur Verfügung?


    Gruß Stef

  • Hallo,


    vielen Dank für die vielen Tipps!

    Nachdem ich die Barlowlinse raus hatte, konnte ich tatsächlich auf einige Ziele fokussieren.

    Es war nur das eine 9mm Okular dabei. Es hat etwa 24 mm Durchmesser , wohl 0,96".

    Den Sucher habe ich nun einigermaßen ausgerichtet - was war Euch an der falschen Montierung noch aufgefallen?

    Das Gegengewicht habe ich nun so verstellt, daß es nicht mehr beim Drehen gegen das Stativ stößt.

    Ohne Okular sehe ich im Spiegel recht klar meine Pupille.

    Den anderen Thread hatte ich aus Versehen ins Testforum gestellt - kann gelöscht werden.

    Nun warte ich mal auf eine klare Nacht in der Pfalz...

    Christof


  • Hallo Christof,


    habe mir erlaubt Dein Bild zu mißbrauchen.


    Die rot eingezeichnete Achse soll auf den Polarstern zeigen, jedenfalls ungefähr. Die Höhe dieser Achse stellst Du nach Deiner geographischen Breite ein - hoffe, die Skala ist noch lesbar. Die Richtung der Achse nach Nord. Ich sehe da eine Azimut-Klemmschraube zwischen den Stativbeinen. Damit ist die Verstellebene der linken biegsamen Welle auf den Erd-Äquator eingestellt.


    Der Vorteil dieser Einstellung besteht darin, daß Du ein erfaßtes, himmliches Objekt fast alleine der Erddrehung mit der linken Welle nachführen kannst. Du wirst nämlich sehen, daß Mond und Sterne sehr schnell aus dem Okular verschwinden wollen bei dieser Vergrößerung.


    Besorge Dir sobald wie möglich noch ein passendes Okular ca. 25mm Brennweite bei Trödelmarkt, ebay & Co ...


    Gruß

    Stephan

  • Hallo,

    Es war nur das eine 9mm Okular dabei. Es hat etwa 24 mm Durchmesser , wohl 0,96".

    Dann ist das ein 0,96" Okular. Gebraucht kann es solche noch geben.

    was war Euch an der falschen Montierung noch aufgefallen?

    Das Gegengewicht habe ich nun so verstellt, daß es nicht mehr beim Drehen gegen das Stativ stößt.

    Da ist auch das Problem an deiner Aufstellung der Montierung.

    Stephan hat es schon angedeutet, das die Rektaszensionsachse eingenordet, sprich auf dem Himmelspol ausgerichtet werden muss. Mit deinem Teleskop ist das nicht so einfach zu bewerkstelligen, da es an der Montierung keinen Polsucher gibt.

    Ich hatte zu meiner Anfangszeit nahezu die gleiche Montierung mit dem gleichen Teleskop. Ich habe mit dem Sucher eingenordet. Darüber können wir uns hier ebenfalls unterhalten.

    Ohne Okular sehe ich im Spiegel recht klar meine Pupille.

    Dann passt die Optik so weit erst mal.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Da ich vor kurzem ein ähnliches Gerät "betreut" habe fällt mir auf, daß die Klemme wo die Barlow eingesteckt ist breiter ist als diejenige wo das Okular steckt.

    Auch bei "meinem" Gerät war der Querschnitt eigentlich 31,7mm hatte aber eine Reducierung auf 24,5mm.

    Von letzterem Steckmaß gibt es kaum noch Ókulare - ausserdem verschenkt man die Möglichkeit von großen Feldblenden im Okular. Auch ist die Qualität dieser Okus meist ziemlich schlecht.

    Wie schon gesagt gehört die Stundenachse wie von Stephan schon erklärt höhergestellt - Die Polachse hat eine Höhe die dem lokalem Breitengrad entspricht also etwa 50 °.

    Dann kommt das Gewicht nicht mehr ans Stativ - das Teleskop allerdings immer noch.

    Dafür ist die Montierung zu niedrig bzw der Tubus zu lang. Daß der Hauptspiegel spärisch ist macht dagegen kaum was da F/8 sehr langbrennweitig ist. Ich hatte an besagtem Teleskop sehr gute Bilder. Allerdings brauchst Du bessere Okulare. Vorher checken ob wirklich 31,7 Steckmaß möglich ist.

    Felix

  • Bei e.... gerade mal geguggt:

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    Risiko gering bei dem Preis, Wartezeit natürlich lang. Scheint sich immer um das gleiche Okular desselben Herstellers zu handeln. Desgleichen auch bei A....

    So ein Oku von Pentax war natürlich gleich eine ganz andere Welt. Hatte ich vom Astro-Trödel.


    Falls 1 1/4" doch rein paßt, wäre das natürlich besser. 1 1/4" Adapter gübs auch, aber ob man damit in den Fokus kommt?


    Ich würde versuchen das Fernrohr instand zu setzen und zu benutzen, wie es ist. Diese früher üblichen Katadiopter dürfte es auch so qualitätsmäßig locker schlagen. Teure Aufrüstung käme für _mich_ zumindest vorerst kaum infrage.


    Gruß und


    rutscht nicht mit dem Teleskop! :S

    Stephan

  • Hallo Stefan,


    bei aller Liebe zur Sparsamkeit, die 5,95 Teuro für so ein Plastikokular dürften für die Tonne sein. Ich würde dann eher versuchen brauchbare Mikroskopokulare mit 23,2mm Durchmesser zu bekommen und diese mit etwas Klebeband auf 24,5mm zu bringen. Ich habe jahrelang mit einem 15x Ortho aus einem Mikroskop beobachtet und der Sprung bei der optischen Qualität war gegenüber den Billigokularen deutlich sichtbar. Selbst ein 12,5x Huygens (20mm Brennweite) aus einem Mikroskop war deutlich besser als das 20mm Hygens welches mitgeliefert wurde und das war schon das beste der drei Okulare die mit dem Teleskop kamen.


    Ich hätte aber auch keine Skrupel eine Erweiterungshülse von 24,5m auf 31,8mm mit Plössl-Okularen mit Brennweiten bis 20mm oder vielleicht sogar 25mm einzusetzen. Besser wäre natürlich aus Kunststoff eine entsprechende Hülse für den Okularauszug zu drehen und die Engstelle der Erweiterungshülse zu vermeiden, dann würden auch Okulare bis 30mm funktionieren.


    Er könnte natürlich auch versuchen alte Zeiss-Orthos mir 24,5mm zu bekommen, aber das wird dann sehr teuer. Drei Zeiss-Orthos (6, 16, 25mm) für 70DM, solche Angebote wird man heute wohl selbst auf dem ATT nicht mehr finden. Ich schätze ich habe damals wohl auch schon verdammtes Glück gehabt.



    MfG


    Rainmaker

  • Hallo,

    Ich hätte aber auch keine Skrupel eine Erweiterungshülse von 24,5m auf 31,8mm mit Plössl-Okularen mit Brennweiten bis 20mm oder vielleicht sogar 25mm einzusetzen.

    Ich hatte, wie schon geschrieben, vor vielen Jahren im Grunde genommen das gleiche Teleskop.

    Ich habe damals auch mit einer Erweiterungshülse von 0,96" auf 1,25" experimentiert. Das führte nur zu Abschattungen der 1,25" Okulare mit längerer Brennweite und größeren Eigengesichtsfeld. Das brachte nichts.

    Bei meinem Teleskop habe ich den Okularauszug getauscht. Das ging sehr einfach, denn zum einem war die Aussparung im Tubus groß genug, zum anderen passten die Löcher ganz genau, so das ich nichts bohren musste,

    Bei TS gibt es einen Okularauszug für 1,25". So einen in der Art hatte ich mir damals in mein Teleskop auch eingebaut. Der Okularauszug, trotz das er nicht viel kostete, macht was er soll und war zu gebrauchen.

    Das wäre für dieses Teleskop um das es hier im Thread geht, eventuell auch eine Option.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Gerd,


    deshalb schrieb ich ja auch Plössl Okulare, denn deren Gesichtsfeld ist ja relativ begrenzt. Wenn ich das richtig überschlagen habe dürfte die Gesichtsfelsblende des 20mm Okulares irgendwo bei 18,xmm liegen und die des 25mm bei knapp 23mm. Der Durchlass der Hülse dürfte bei 22mm liegen. Das 20er Plössel sollte also noch keine Probleme machen, das 25mm am Rand also etwas vignettieren. Ja das ist nicht schön, aber immer noch besser, als nur ein 7mm Kellner einzusetzen oder gar einen 20mm Plastikbomber vom Typ Huygens.

    Ein neuer Okularauszug wäre natürlich nicht schlecht, aber so ganz günstig ist auch der nicht und das gezeigte Modell auf Vollplastik erwärmt nicht unbedingt mein Herz.

    Ich würde da eher zu folgendem Modell neigen:


    Teleskop-Express: TS-Optics 1,25" und T2 Micro Helical Schneckenfokussierer - T2 Anschluss


    Ja es braucht noch ein klein wenig mehr Nacharbeit, aber dann hat man ein absolut präzise laufenden Okularauszug. Ich habe so ein Gerät an meinem 8" Reisedobson verwendet und bin sehr zufrieden.



    MfG


    Rainmaker

  • Hallo Rainmaker,


    Bei dem Schneckenfokussierer sollte aber schon erwähnt werden, das dazu schon mehr als nur eine "klein wenige Nacharbeit" am Tubus nötig ist. Zu dem Schneckenfokussierer wird noch eine wie auch immer geartete Grundplatte benötigt um diesem am Tubus befestigen zu können.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo,

    Könnte man nicht einfach eines der unzähligen 76/900-teleskope kaufen und da den oaz ausschlachten ? Radius der Grundplatte mit unterlegscheiben ausgleichen und fertig?

    Ich halte das für eine sehr -spezielle- Idee, ein anderes und neueres Teleskop zu kaufen, um davon Komponenten auszutauschen um das Teleskop um das es hier geht, umzubauen...

    Das würde ich nicht tun.


    Viele Grüße

    Gerd

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