Maximale Belichtungszeit mit AZ-Montierungen

  • Hallo Forum und EAA Freunde!


    Im Moment beschäftige ich mich mit der Frage wie lange man mit einer AZ-Montierung einzelne Aufnahmen belichten kann bis es zu Problemen mit der Bildfeldrotation kommt. Leider gibt es im Moment bei uns in München nur Wolkennächte und daher ist eine nur rein theoretische Beschäftigung damit möglich. Mein Aufhänger waren EAA Stacks von M74, der "Phantom-Galaxie" die ich gemacht hatte. Dabei habe ich Einzelbelichtungen mit 8 Sekunden verwendet und mir ist die mit M 9,56 nicht gerade sehr helle Galaxie bei "fast" Vollmond auch mit 550 gestackten Einzelaufnahmen (4.400s Gesamtzeit) nicht so gelungen wie ich es mir gewünscht hatte.



    Als dann ein EAA Kollege in CN parallel seine M74 Variante vorgestellt hatte und ich dann mit "Übereinander-legen" in Photoshop nachvollziehen konnte, dass mir noch viele feine Strukturen im äußeren Bereich der Galaxie fehlen. Der Kollege aus CN arbeitet mit einer EQ-Plattform, aber mit einer ähnlich empfindlichen Kamera, er mit einer ASI533MC und ich mit einer ASI294MC. Er hat für seinen Stack mit 55 Einzelaufnahmen zu je 60 Sekunden gearbeitet ( 3.300 s Gesamtzeit) und da kam mir das erste Mal der Gedanke, dass ich selber auch mit längeren Belichtungszeiten operieren könnte und zugleich die Frage wie lange kann man eigentlich mit einer AZ-Montierung belichten? Ohne, dass sich dabei Effekte durch die bei AZ-Montierungen zwangsläufige Bildfeldrotation ergeben und bemerkbar machen?


    Da kam für mich dann der Hinweis von casati | Peter im Stellina Testthread genau richtig.


    Hier sind die max, Belichtungszeiten zusammengestellt, bei denen eine Bildfelddrehung noch nicht sichtbar werden sollte:

    Ich habe aus der dort verlinkten Seite https://telescopemount.org/sho…how-to-get-great-results/ mit den Werten von dort, zwei Tabellen exemplarisch für München und Hamburg entnommen die ich in Zukunft bei meinen Beobachtungen zumindest als Anregung verwenden möchte und auch prüfen möchte.

    München


    Hamburg


    Danke auch an casati Peter für den Hinweis und an die Sternenfreunde die die Ursprungsseite mit den hier von mir verwendeten Werten erstellt haben. Falls jemand Werte daraus bestätigen kann oder noch besser sogar mit Fotos belegen könnte, wäre ich sehr daran interessiert.


    MünchenBeiNacht - Ewald

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  • Hallo Ewald,

    vielen Dank für Deinen interessanten und hilfreichen Beitrag.

    Ich habe dieselben Gedanken.

    Möchte mein Setup zwar zunächst auf AZ Basis betreiben, denke aber dass EQ perspektivisch schon geeigneter sein dürfte.

    Habe meiner AZ-Gti daher ein Upgrade auf EQ verpasst und Gegengewicht samt Stange geordert. Achtung: einige SW AZ-GTi scheinen kein Gewinde zu haben (so auch meine).

    Dann hilft wohl nur eine Reklamation.

    CS thomas

  • Hallo Ewald,


    mit welchem Teleskop ist denn deine Aufnahme entstanden?

    Mit Deinem PDS 130?

    Die Aufnahme auf CN ist ja mit einem C8 gemacht worden.

    Es wundert mich nicht das mit 200mm Öffnung etwas mehr geht als mit 130mm Öffnung.

    Der Unterschied erklärt sich mir daher vor allem mit der deutlich größeren Öffnung und weniger durch die Belichtungszeit der Einzelaufnahmen.


    Grüße Gerd

  • Es wundert mich nicht das mit 200mm Öffnung etwas mehr geht als mit 130mm Öffnung.

    Die Belichtungszeit ist abhängig vom Öffnungsverhältnis.

    Ein "normales" C8 hat F10, wenn Ewald z.B. ein PDS 130 F5,5 hätte müsste er nur 1/4 der Zeit belichten.


    CS Bernd

  • Hallo Gerd,

    mit welchem Teleskop ist denn deine Aufnahme entstanden?

    Mit Deinem PDS 130?

    Ja, meine Aufnahme ist mit dem PDS 130 und der 1,5x Barlow entstanden, also Brennweite 975 mm, f/7,5.

    Die Belichtungszeit ist abhängig vom Öffnungsverhältnis.

    Ein "normales" C8 hat F10, wenn Ewald z.B. ein PDS 130 F5,5 hätte müsste er nur 1/4 der Zeit belichten.


    Die Aufnahme bei CloudyNights ist zwar mit einem C8, Brennweite 2.032 mm aber mit einem 0,63x Reducer also Brennweite 1.280mm und damit f/6,3 entstanden. Ich würde daher sagen, dass die beiden Aufnahmen sich von den Werten her +/- aus-gehen und weit gehend gleiche Voraussetzungen bieten. Allerdings, gehe ich schon davon aus, dass auf Grund des größeren Spiegels beim C8 quasi mehr Auflösung für die Abbildung zur Verfügung steht. Da kommt dann aber auch noch die Größe der Kamera-Pixel ins Spiel. Bei meiner ASI294MC sind es 4,63 µm | 1,4674" Winkel/Pixel und bei der ASI533MC sind es 3,76µm | 1,1916" Winkel/Pixel.


    Mir ist schon klar, dass ich mit einem 130 mm Spiegel nicht die identischen Ergebnisse bekomme wie mit einem 200 mm Spiegel. Trotzdem will ich versuchen aus dem vorhandenen Setup das Beste zu bekommen. Aktuell denke ich wenn ich am Beispiel M74 statt mit 8s eben 16s belichte, dass ich mit meiner Ausstattung mehr Details bekommen müsste. Beim nächsten klaren Himmel werde ich es prüfen.


    Klare Nächte wünscht MünchenBeiNacht - Ewald

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  • Die Belichtungszeit ist abhängig vom Öffnungsverhältnis.

    Ein "normales" C8 hat F10, wenn Ewald z.B. ein PDS 130 F5,5 hätte müsste er nur 1/4 der Zeit belichten.


    CS Bernd

    Hallo Bernd,


    1. bezog ich mich auf die Belichtungszeit der Einzelaufnahmen und nicht auf die Gesamtbelichtungszeit für das Summenbild.


    2. Wurde die Aufnahme mit dem C8 mit 0,63 x Reducer also mit F6,3 gemacht und nicht mit F10.


    Grüße Gerd

  • Hallo Ewald.

    Aktuell denke ich wenn ich am Beispiel M74 statt mit 8s eben 16s belichte, dass ich mit meiner Ausstattung mehr Details bekommen müsste. Beim nächsten klaren Himmel werde ich es prüfen.

    dann solltest du es aber mit den 8s bei gleichen Bedingungen zum Vergleich auch noch mal versuchen.

    Ich denke man kann davon ausgehen das prinzipiell bei einem relativ lichtschwachen Objekt bei Vollmond weniger geht als in einer Mondlosen Nacht.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd!

    Ich denke man kann davon ausgehen das prinzipiell bei einem relativ lichtschwachen Objekt bei Vollmond weniger geht als in einer Mondlosen Nacht.

    da hast Du natürlich recht. Je weniger Mond um so mehr Kontrast und so besser um so lichtschwächer das beobachtete Objekt ist. Nur seltsamerweise scheint der Vollmond die Wolken zu vertreiben. Ich muss fast glauben, dass die Mondphasen einen direkten und größeren Einfluss auf das Wetter haben als Hoch- und Tiefdruckgebiete. ;) Sprich je weniger Mond um so mehr Wolken! Scheint irgendwie direkt proportional zu sein! Zumindest im Moment! Der US-Kollege hatte übrigens den gleichen Mond!


    Viele Grüße - MünchenBeiNacht - Ewald

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  • 1. bezog ich mich auf die Belichtungszeit der Einzelaufnahmen und nicht auf die Gesamtbelichtungszeit für das Summenbild.

    Davon habe ich auch nichts geschrieben. Und es ist Sch...egal ob es sich auf die Belichtungszeit der Einzelaufnahmen oder auf die Gesamtbelichtungszeit für das Summenbild bezieht.

    Die Belichtungszeit ist abhängig vom Öffnungsverhältnis und nicht vom Durchmesser der Eintrittslinse / Spiegel.

    2. Wurde die Aufnahme mit dem C8 mit 0,63 x Reducer also mit F6,3 gemacht und nicht mit F10.

    Um das deutlich zu machen habe ich auch geschrieben:

    Ein "normales" C8 hat F10,

    Ewald hat schon richtig erkannt, daß zwischen seinem F5 Teleskop und dem F6,3 SC kein großer Unterschied ist. Ich hätte auch schreiben können: Mit einem 1m F5 Teleskop hätte Ewald genauso lange belichten müssen.


    CS Bernd

  • Die Belichtungszeit ist abhängig vom Öffnungsverhältnis und nicht vom Durchmesser der Eintrittslinse / Spiegel.

    Hallo Bernd,


    das kann so nicht stimmen. Die Öffnung läßt die Photonen rein. Und größere Öffnung bedeutet mehr Photonen. Sonst wäre ein kleiner Refraktor mit f/5,5 genauso gut wie das VLT mit ebenfalls f/5,5. Wenn ich die Gesamtbelichtungszeit als die Zeit für die gleiche Anzahl gesammelter Photonen pro Himmelsfläche (z.B. pro Quadratbogensekunde) definiere, dann spielt das Öffnungsverhältnis keine Rolle sondern nur die Öffnung. Das Öffnungsverhältnis spielt dann eine Rolle, wenn es darum geht, wie die Photonen auf der Sensorfläche verteilt werden. Dadurch wird das Abbild heller oder dunkler, weil es größer oder kleiner wird - nicht aber unbedingt rauschärmer.


    Gruß


    Heiko

  • Servus Heiko,

    Das Öffnungsverhältnis spielt dann eine Rolle, wenn es darum geht, wie die Photonen auf der Sensorfläche verteilt werden.

    Jepp, und genau deswegen ist für die Belichtungszeit von flächigen Objekten ausschließlich das Öffnungsverhältnis ausschlaggebend. Bei z.B. f/5 verteilt eine Optik mit doppelter Öffnung (vierfache Eintrittsfläche) zwangsläufig durch die dann auch doppelte Brennweite das einfallende Licht auf die vierfache Fläche des Kamerachips.


    So wie auch bei visueller Nutzung, da zeigt dir ja auch kein Teleskop ein helleres Abbild, als du mit freiem Auge sehen kannst, egal wie groß die Öffnung ist.


    Gruß Stefan

  • Und die vierfache Sensorfläche sammelt dann die vierfache Anzahl von Photonen, die man dann durch Binnen wieder auf die gleiche Pixelgröße zusammenfassen könnte. Das Signal hat sich dann also tatsächlich vervierfacht. Tatsache ist, durch eine größere Öffnung kommt mehr nutzbares Licht pro Objektfläche - egal wie das Öffnungsverhältnis ist.


    Gruß


    Heiko

  • Hallo Heiko,

    folgender Versuch: Ich nehme mein C11 und belichte den Mond mit DIN10 und 1/10 Sekunde (10 ist meine "magische" Zahl aus der Kindeheit). Wenn ich früher mit meinem 4" F10 den Mond so belichtet hatte, hatten die Negative immer die optimale Dichte in meiner Dunkelkammer.

    Mit der gleichen Cam den Mond mit einem 4" F10 auch 1/10 Sekunde belichten. In beiden Fällen wird der Mond die gleiche Helligkeit haben.


    Gruß Bernd

  • Hallo Bernd,


    klar, die abgebildete Mondfläche ist aber auch kleiner. Du brauchst dann weniger Photonen für die gleiche Flächenhelligkeit im Abbild. Du kannst das natürlich soweit treiben, daß Du mit einer ganz kleinen Öffnung und gleichem Öffnungsverhältnis nur noch ein einzelnes Sensorpixel belichtest. Aber ist das dann das, wo Du sagst, daß nur das Öffnungsverhältnis ausschlaggebend ist? ;)

    Ich glaube nur gleichhell belichtete Einzelpixel will keiner.


    Gruß


    Heiko

  • Servus Heiko

    Und die vierfache Sensorfläche sammelt dann die vierfache Anzahl von Photonen, die man dann durch Binnen wieder auf die gleiche Pixelgröße zusammenfassen könnte.

    Ja, dabei verlierst du an Auflösungsvermögen. Statt Binning könntest du auch ein höheres Gain oder bei der DSRL eine höhere ISO-Einstellung nutzen oder eine andere Kamera mit größeren Pixeln ranhängen.


    Aber bei gleicher Kameraeinstellung ohne irgendwelche zusätzliche technischen Tricks gilt nun einmal genau das, was geschrieben wurde, das Öffnungsverhältnis bestimmt die nötige Belichtungszeit.

    Tatsache ist, durch eine größere Öffnung kommt mehr nutzbares Licht pro Objektfläche - egal wie das Öffnungsverhältnis ist.

    Dazu nochmals der Hinweis, weil solche Aussagen bei Einsteigern zu falschen Schlussfolgerungen führen können. Egal wie groß die Öffnung ist, du wirst ein flächiges Objekt nie heller sehen als mit freiem Auge, obwohl die viel größere Öffnung auch viel mehr Licht einsammelt. Und das gilt auch für den Kamerachip hinter einer Optik. Weswegen streben denn Fotografen nach schnellen Objektiven? Wieso kauft man eines mit f/2, wenn es doch ein f/4 mit doppelter Öffnung auch tun würde?


    Gruß Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich denke, unsere unterschiedlichen Auffassungen kommen daher, daß Du den Blickwinkel des visuellen Beobachters hast und ich den des Astrofotografen mit CMOS-Sensoren. Für einen visuellen Beobachter spielt natürlich die Flächenhelligkeit und der Kontrast auf der Netzhaut die maßgebende Rolle - auch wenn das Objekt kleiner erscheint. Da kann man die Belichtungszeit des Auges nicht erhöhen oder Zäpfchen binnen. Von daher verstehe ich Deinen Standpunkt.


    Bei der Astrofotografie kann (muß) man aber anders denken. Die Anzahl der Photonen ist das, mit dem Du ein Bild erzeugst. Du kannst die Belichtungszeit verlängern, aber Du kannst auch Sensorpixel zusammenfassen oder die Pixelfläche erhöhen um das Signal/Rauschverhältnis zu erhöhen. Die gesammelte Anzahl der Photonen ist ausschlaggebend - auch wenn sie über eine größere Sensorfläche verteilt sind. Was hier möglich ist, ist durch das persönliche Budget für die Sensorfläche beschränkt, nicht aber durch die Physik.

    Ja, dabei verlierst du an Auflösungsvermögen.

    Nur bezogen auf das dann auch höhere Auflösungsvermögen der größeren Öffnung, nicht aber in Relation zur kleineren "Vergleichsöffnung". Da hast Du dann die gleiche Auflösung bei mehr Signal.


    Gruß


    Heiko

  • Hallo Heiko,

    ich habe hier gerade einen wunderschönen grauen Himmel. Ich mache ein Foto mit meinem kleinen 3" Refraktor F8 und ein Foto mit meinem 6" Refraktor, auch F8.

    Bei welchem Foto (gleiche Cam und Belichtungszeit) ist der Himmel heller?

    Na klar- beim 6" Refraktor... ist doch wesentlich größer :D ;(.


    Gruß Bernd

  • Hallo Ewald,


    Ich komme wieder auf das Thema zurück!


    Ich belichte nur mit einer Azi Montierung von Celestron! Mit C8 und MFT Sensor ergibt es eine Brennweite von 4 Meter und die Belichtungszeit von 30 Sekunden kein Problem...

    Mit APO 94/ 414 geht auch gut 30 Sekunden und auch 40 Sekunden schon probiert und nach jeder Aufnahme entsteht ein gleich langes Darkbild. Damit habe ich jetzt nach 2 Jahren die bester Erfahrung gemacht .

    Pferdekopf, Stephan Quintett, und Jones 1 kein Problem...


    Cs


    Jörg

  • Davon habe ich auch nichts geschrieben. Und es ist Sch...egal ob es sich auf die Belichtungszeit der Einzelaufnahmen oder auf die Gesamtbelichtungszeit für das Summenbild bezieht.

    Die Belichtungszeit ist abhängig vom Öffnungsverhältnis und nicht vom Durchmesser der Eintrittslinse / Spiegel.

    So ein Quatsch.

    Du hast offensichtlich gar nicht verstanden worum es mir ging und worum es Ewald geht.

    Entscheidend ist die Gesamtbelichtungszeit, nicht die der Einzelbelichtung

    Es mag zwar nicht gleich Sch...egal sein ob ich 250 x 16s oder 500 x 8s belichte aber eine große Rolle wird das nicht spielen.

    Entscheidend ist das so oder so 4000 s Gesamtbelichtungszeit zustande kommen.



    2. Wurde die Aufnahme mit dem C8 mit 0,63 x Reducer also mit F6,3 gemacht und nicht mit F10.


    Um das deutlich zu machen habe ich auch geschrieben:


    Ein "normales" C8 hat F10,

    Auch so, dir war klar dass ich mich bei meiner Aussage auf das Setup mit F6,3 beziehe das recht ähnlich dem von Ewald mit F5,5 ist und darum meintest du mich belehren zu müssen wie lange man mit F10 belichten müsste.

    Ja nee ist klar.

    Kann es sein das du einfach nur Streit suchst und deshalb Meinen Aussage bezüglich des F6,3 Setups das ja nahe dem F5,5 liegt absichtlich auf F10 münzt nur um mir einen Fehler andichten zu können?


    Grüße Gerd

  • Gerd-2 Astronomie  Doc HighCo @Astro-BHO  stefan-h


    Hallo Gerd, Jörg, Heiko, Bernd, Stefan, hallo alle Anderen!


    Wie ein Mentor und Freund von mir immer meinte. "Nur keinen Streit vermeiden!" ;) Auf der einen Seite freue ich mich über die rege Diskussion, die vielen Anregungen hier, aber so gepflegt wie es hier im Forum fast immer zu geht wäre sicher gut Emotionen wegzulassen und Fakten mit zu geben.


    Ich bin schon zig Voll-Sonnenumrundungen unserer Erde auf diesem Planeten, aber habe bei weitem nicht den Erfahrungshorizont von Euch respektablen Forums- Honoratioren, wo mancher schon fast zwei Jahrzehnte hier mitmacht und mit Astronomie beschäftigt! Respekt! Das ist jetzt ehrlich gemeint. Da kann ich mit meinen paar Monaten Astronomie nicht mithalten, als Astronomie-Jüngling will ich aber trotzdem meinen Standpunk, meine Fakten darstellen, gerne auch zur fachlichen Prüfung. In der Tat denke ich, dass hier mit der Diskussion kleinerer/größerer Spiegel wichtige und oft falsch eingeschätzte Fakten diskutiert werden.



    Ich habe mir schon vor Monaten ein Excel-Spreadsheet gemacht, in dem verschiedene Kamera-Sensoren, basierend auf (m)einem Teleskop eingegeben sind und damit wird ausgerechnet wie groß ist der "Beobachtungswinkel je Pixel und wie viele Pixel groß ist dann z.B. M 74 - Das ist nicht besonderes, viele Online-Tools machen das selbe, aber mir hilft ein selbstgemachtes Spreadsheet sehr Fakten in Relation zu setzen und zu verstehen.


    Jetzt mal Butter bei die Fische ...

    130 PDS: Brennweite 650 mm | Spiegel 130 mm | Barlow 1,5x : f/7,5 - Brennweite 975mm

    ASI294MC mit 4,63µm Pixelgröße einen Abbildungswinkel je Pixel von 0,9782" (Bogensekunden) - daraus errechnet sich 644 x 583 Pixel für M74

    ASI533MC mit 3,76µm Pixelgröße einen Abbildungswinkel je Pixel von 0,7944" (Bogensekunden) - daraus errechnet sich 793 x 718 Pixel für M74


    SC C8: Brennweite 2032 mm | Spiegel 200 mm | Reducer 0,63x : f/6,3 - Brennweite 1.280 mm

    ASI294MC mit 4,63µm Pixelgröße einen Abbildungswinkel je Pixel von 0,7450" (Bogensekunden) - daraus errechnet sich 846 x 765 Pixel für M74

    ASI533MC mit 3,76µm Pixelgröße einen Abbildungswinkel je Pixel von 0,6050" (Bogensekunden) - daraus errechnet sich 1041 x 942 Pixel für M74


    Ich lese raus, mein 130 PDS mit der ASI294 bildet 0,9782 Bogensekunden je Pixel ab der C8 dagegen 0,7450" Bogensekunden je Pixel. Unterschied auf Grund des unterschiedlichen Teleskops je Pixel 0,2332 Bogensekunden. Was jetzt für mich kein so gewaltiger Unterschied ist. Der größere Vorteil vom M74 ergibt sich beim Vergleich zwischen meiner Aufnahme zu der Aufnahme bei CN durch die andere Kamera ASI294MC zu ASI533MC.





    Übrigens mein Spreadsheet rechnet für den f/5 130 PDS ohne Barlow und meinen f/5 Galaxy 10" Newton aus

    130 PDS: Brennweite 650 mm | Spiegel 130 mm | keine Barlow 1,0x : f/5 - Brennweite 650 mm

    ASI294MC mit 4,63µm Pixelgröße einen Abbildungswinkel je Pixel von 1,4674" (Bogensekunden) - daraus errechnet sich 429 x 388 Pixel für M74

    ASI533MC mit 3,76µm Pixelgröße einen Abbildungswinkel je Pixel von 0,6196" (Bogensekunden) - daraus errechnet sich 529 x 478 Pixel für M74


    10" Galaxy: Brennweite 1.250 mm | Spiegel 250 mm | keine Barlow 1,0x : f/5,0 - Brennweite 1.250 mm

    ASI294MC mit 4,63µm Pixelgröße einen Abbildungswinkel je Pixel von 0,7630" (Bogensekunden) - daraus errechnet sich 826 x 747 Pixel für M74

    ASI533MC mit 3,76µm Pixelgröße einen Abbildungswinkel je Pixel von 0,6196" (Bogensekunden) - daraus errechnet sich 1.017 x 920 Pixel für M74



    Aber zurück zum ursprünglichen Thema Bildfeldrotation ab wann bei längeren Belichtungszeiten sichtbar ja / nein?


    Ich komme wieder auf das Thema zurück!


    Ich belichte nur mit einer Azi Montierung von Celestron! Mit C8 und MFT Sensor ergibt es eine Brennweite von 4 Meter und die Belichtungszeit von 30 Sekunden kein Problem...

    Mit APO 94/ 414 geht auch gut 30 Sekunden und auch 40 Sekunden schon probiert und nach jeder Aufnahme entsteht ein gleich langes Darkbild. Damit habe ich jetzt nach 2 Jahren die bester Erfahrung gemacht .

    Astronomie hallo Jörg! Danke für diese Infos. Ermutigt mich wirklich mit längeren Zeiten zu arbeiten. Wie oben beschrieben, habe ich bis jetzt nur mit 4 oder 8 Sekunden gearbeitet. Nach der verlinkten Tabelle konservativ gesehen kann ich vermutlich mindestens 16 Sekunden für M74 im SSW machen und ich werde aber noch längere Zeiten probieren. Danke für Deine Angaben und Anregung.


    Gute Nacht - MünchenBeiNacht - Ewald

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  • Hallo Ewald,


    Ich lese raus, mein 130 PDS mit der ASI294 bildet 0,9782 Bogensekunden je Pixel ab der C8 dagegen 0,7450" Bogensekunden je Pixel. Unterschied auf Grund des unterschiedlichen Teleskops je Pixel 0,2332 Bogensekunden.


    Ja aber du musst natürlich mit dem Setup des C8 vergleichen wenn du dein Bild mit dem Bild vom C8 vergleichst und da gilt.

    ASI294MC mit 4,63µm Pixelgröße einen Abbildungswinkel je Pixel von 0,9782" (Bogensekunden) - daraus errechnet sich 644 x 583 Pixel für M74

    ASI533MC mit 3,76µm Pixelgröße einen Abbildungswinkel je Pixel von 0,6050" (Bogensekunden) - daraus errechnet sich 1041 x 942 Pixel für M74


    Also 0,373“ Unterschied und das ist in Relation zu den erreichten Auflösungen schon beachtlich.

    Dein Setup hat lediglich 0,605/ 0,978 = 0,618 der Auflösung von dem Setup mit dem C8 oder um es noch deutlicher zu sagen es löst mit rund 0,6 gerade mal etwas mehr als die Hälfte von dem Setup mit dem C8 auf.

    Das du da einen Unterschied im Bild siehst sollte nicht verwundern.

    Und damit wären wir wieder bei der Aussage in meinem1. Post hier die der neunmal kluge Bernd monieret hatte.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd!


    Hallo Ewald,



    Ja aber du musst natürlich mit dem Setup des C8 vergleichen wenn du dein Bild mit dem Bild vom C8 vergleichst und da gilt.

    ....

    Das du da einen Unterschied im Bild siehst sollte nicht verwundern.

    Ja das ist mir schon völlig klar, dass man da quasi Äpfel mit Birnen vergleicht. Wie heißt es immer, jedes Teleskop hat seinen Himmel. Meine Überlegungen bezogen sich ja darauf wie lange kann man mit einer AZ Montierung einzelne Aufnahmen belichten ohne, dass es zu Problemen mit der Bildfelddrehung kommt beim Stacking. Auslöser für meine Überlegungen war halt der direkte Vergleich meiner Aufnahmen mit der des CN Kollegen.


    Das man mit längeren Belichtungszeiten mit dem C8 wieder bessere Ergebnisse als mit meinem Baby-Newton liefern würde, auch klar! ;) Aber wartet erst mal bis mein anderes EAA Setup den LagrangePunkt erreicht hat! :saint:


    Heute Abend soll es zu Beginn der Nacht klar sein. Und Dank Corona sind Feuerwerks-Blödel-Körper und Raketen verboten! Es gibt auch gute Effekte in der Pandemie-Zeit! :)


    Allen einen guten Rutsch! MünchenBeiNacht - Ewald

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