Lüftung für ein Newton 130/900 zur Sonnenbeobachtung

  • Hallo Leute,


    am Anfang war es nur eine kleine Idee und dann ist es doch ein bisschen ausgeartet ^^

    Die Überlegung war, dass wenn ich auf mein Newton einen Sonnenfilter aufstecke und der Tubus damit geschlossen ist, es doch möglich wäre das sich im Inneren bei Hitze Kondenswasser bildet.


    Das will man natürlich nicht also habe ich mir eine Lüftung überlegt die das ganze zirkulieren lässt....

    Einen alten CPU-Kühler hatte ich auch schon ewig aufgehoben um mal was coolen daraus zu bauen und hatte dann die Idee als Hauptspiegelkühler.


    Der passt nun perfekt auf das Teleskop und ist über ein Gelpad mit dem Hauptspiegel verbunden. Ich muss zugeben, es ist mehr was Optisches als wirklich effektiv.


    Nun ging die Spinnerei aber wirklich los:

    Zum Sonnenbeobachten braucht man natürlich ein Sonnenschutz für das ganze Teleskop. Luftgekühlt natürlich! 8o

    Baurohr/ Kevlarfolie / Rettungsdecke waren das Stichwort und der 3D-Drucker lief die Nächte durch :)

    Im Prinzip befindet sich in der Mitte ein Luftkanal der über seitliche Düsen Luft unter die Abdeckung bläst. Die Luft kommt von den 3 Ventilatoren die 1x seitlich und 2x oben angebracht sind. Unter den goldenen Kühlelementen in der Mitte befinden sich Peltier-Elemente. Somit wird das ganze Teleskop schön gleichmäßig mit kalter Luft versorgt.

    Um im Inneren auch für eine frische Briese zu sorgen, schließlich war das ja der Grundgedanke, werden über die 2 Schläuche Luft in 2 Kammern geleitet die sie in das Rohr leiten.


    Mit den Spannungswandlern und den Widerständen habe ich die Ventilatoren angesteuert um nicht von meiner 12V Versorgung abweichen zu müssen. Aus optischen Gründen hab ich so schicke goldenen gekauft und sie Seitlich angebracht. Ein regelbarer Poti ist zur manuellen Steuerung der Ventilatoren gedacht da ich Vibrationen bei Vollast befürchte.

    Die kleinen Solarpanele wollte ich erst zuschalten, war mir aber dann zu lästig bei der Verkabelung. Habe dann auch für die Ventilatoren über Kippschalter einen automatik und manuellen Modus gebastelt um flexibel zu bleiben. Bei Test haben die Peltier-Elemente nicht ganz so getan wie ich wollte und können somit ausgeschaltet werden. Deswegen auch nochmal 2 Spannungswandler vprne rechts.


    Mir ist klar das das Ganze leicht übertrieben ist, aber ich wollte mal wissen was ihr davon haltet.

    Vor allem die Frage mit der Kühlung würde mich mal interessieren. Macht das wirklich so viel Sinn?


    clear sky und viele grüße


    Philipp

    8" f/6 Newton , 6" f/7 Newton , MAK f/14

    EQ6-Pro Skywatcher

    EOS 750da , Sony IMX 290


    Immer für verrückte Umbauten zu haben ^^

  • Hallo,


    aber ich wollte mal wissen was ihr davon haltet.

    Schwer zu sagen, ich tendiere aber zu "nichts".


    Ich beobachte jetzt schon seit Jahrzehnten die Sonne, auch mit einem Newton, ich hatte nie Probleme mit der "Hitze" und einem Kondeswasser im Tubus.

    Vor allem, wie soll sich der Tubus aufheizen, wenn vor der Öffnung ein Sonnenfilter angebracht ist, der eben verhindert, das sich Hitze im Tubus bilden kann. Der Tubus von einem Teleskop ist zudem in seiner Längsachse auf die Sonne ausgerichtet, so das sich dieser auch kaum aufheizen kann. Wärmer als es in der Umgebung ist, wird auch der Tubus nicht.


    Zur Kühlung vom Hauptspiegel:

    Die ist meiner Meinung nach Wirkungslos oder es ist denkbar, das diese Kühlung eine Verschlechterung der Abbildung bewirkt, da du den Hauptspiegel unter die Umgebungstemperatur herunter kühlt und somit dem selben Effekt hast wie in der Nachtbeobachtung, bei der ein warmer Hauptspiegel den fallenden Temperaturen hinterher hängt.

    Der Spiegelträger, oder das Substrat vom Hauptspiegel wärmt sich ohnehin nicht auf, denn es wird doch keine Infrarotstrahlung durch den Sonnenfilter in das Teleskop eingebracht.


    Für mich sieht das Ganze nach einer Spielerei aus, die keine Wirkung hat.

    Effektiver wäre es, wenn du den Filterhalter vom Sonnenfilter so groß machst, so das der Tubus durch diesen im Schatten liegt, ähnlich der Baader Filterhalter:



    Dadurch liegt der Tubus automatisch im Schatten und kann sich deshalb nicht aufheizen.

    Was erwartest du dir von der aktiven Kühlung von deinem Teleskop? Ein besseres Tubusseeing?

    Viel mehr Gedanken würde ich mich um die "Montierung" von deinem Teleskop machen...


    Mein Fazit:

    Das mag cool aussehen was du gebaut hast, es wird aber vermutlich keine Wirkung haben.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Philipp,


    eine aufwändige und umfangreiche Konstruktion. Mir fielen besonders die öffnungsseitigen Luftleitschaufeln interessant auf.


    Da du den Newton mit Frontfilter benutzt, wäre er ein annähernd geschlossenes System wie ein Refraktor. Der Newton bräuchte demnach eigentlich nicht mehr Aufmerksamkeit wie ein Refraktor, für den an der Sonne mit Frontfilter reichlich Erfahrungen vorliegen.


    Es käme meines Erachtens nicht auf Kühlung an, sondern darauf, den Spiegel auf Umgebungslufttemperatur zu halten oder zu bringen. Wie die auch immer sein mag.


    Im Zusammenhang mit den Luftleitschaufeln könnte der Ventilator den Tubus lüften und so einen positiven Beitrag zum Thema Tubusseeing leisten, indem er Luftschlieren „zerstört“.


    Isolation verzögert den Temperaturausgleich des „geschützten“ Bereiches. Das könnte hier etwas nachteilig sein. Es käme meines Erachtens darauf an, dass alle Teleskopteile wegen der Wärmeausdehnung möglichst Umgebungslufttemperatur haben. Komplett auf eine Temperatur durchtemperiert. Ich vermute, dass eine Abschattung des Tubus gegen direktes Sonnenlicht ausreichend ist.


    Viele Grüße, Reinhold

  • Guten Abend,

    ich sehe es wie Gerd. Das ist völlig nutzlos und versucht Probleme zu beheben, die es bei der Sonnenbeobachtung nicht gibt!

    Ich beobachte die Sonne mit meinem XT10i 10-Zöller mit dem Baader-Filter vorn auf dem Tubus. Ich hatte noch nie irgendwelche Hitze oder gar Kondenswasser. Wie lang beobachtet man denn die Sonne? Ich brauche so 3-7 Minuten und dann weiss ich, welche Phänomene ich im Weisslicht gesehen habe oder nicht. Die Sonnenbeobachtung ist doch arg kurz...


    Ohne Dir zu nahe treten zu wollen: Als ich die Bilder sah, war ich sicher ,Du bist ein Troll der uns provozieren möchten...


    Viele Grüße


    Guido

  • Hallo Philipp,

    da würde ich einfach das Sonnenfilter weg lassen und nachts sehen was diese Lüftungsmimik bringt. Für die Sonnenbeobachtung doch eher nix. Kondenswasser bei der Sonnenbeobachtung? Da muss man schon echte Gewalt anwenden. Aber für die Nachtbeobachtung könnte diese Sache einen gewissen Sinn haben.

    Grüße

    Dietrich

  • Servus Philipp,


    ich finde das ganze sieht aus, wie eine Erfindung aus dem Hause Stark ^^ .


    Mach doch mal ein paar Nachtbeobachtungen und berichte hier, wie sich die Bildqualität mit und ohne Lüfter / Tubusisolierung zu einander verhält.


    Nachts gibt der HS stetig Wärme ab, da die Umgebungstemperatur stetig etwas fällt. --> saugender Lüfter hinter dem HS.


    Die Tubusisolierung bewahrt die Tubusunterseite vor IR-Strahlung die vom Boden aus geht und die Oberseite vor Auskühlung. --> weniger Tubusseeing.


    Das Wichtigste ist aber, dass das Hobby Spaß macht und das kann man hier auf jeden Fall sehen. Weiter tüfteln:thumbup:


    Gruß

    Markus


    Nachtrag: Meiner Frau gefällt es, sie sagt "Teleskopkunst"

  • Hallo


    Einfach bei hoher Vergrößerung einen leicht defokusierten Stern ansehen,

    Meist ist der unausgekühlt unrund, der Luftstrom korrigiert das, dafür dann hochfrequentes Flimmern, sollte man wenn da heftiger wie das Seeing ist den Lüfter irgendwann wieder abschalten. Luftbewegung vor dem Tubus ist ganz schlecht.

    Im Grunde ist es ganz gut wenn Nachts der Spiegel einen Tick wärmer ist, dann beschlägt er nicht.

    An der Sonne kann man nur versuchen ob sich da Einiges von den nächtlichen Erfahrungen übertragen lässt, die Spiegel reflektieren die Wärme zu ca. 80% von den 0,0001 Prozent die überhaupt ankommen, solltest du mal einen Temperatursensor ankleben um das zu messen.

    Sinnvoll wäre ein goldbeschichteter Spiegel😁.

    Aber cool aussehen tut deine Konstruktion, bisschen wie Ghostbusters


    Gruß Frank

  • Hallo Philipp


    Die Überlegung war, dass wenn ich auf mein Newton einen Sonnenfilter aufstecke und der Tubus damit geschlossen ist, es doch möglich wäre das sich im Inneren bei Hitze Kondenswasser bildet.

    Wenn sich dieLuft im Tubus erhitzen würde wäre sie in der Lage mehr Wasserdampf aufzunehmen .

    Die relative Feuchte sinkt durch Erhitzung und steigt durch Abkühlung !!!

    Deine Bastelei ist eine schöne Übung im 3D Druck , physikalisch aber genau verkehrt gedacht .


    Gruß Rainer

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