Donnerstag hatten wir einen besonders schönen Tag- der Himmel Tiefblau und keine Wolke war zu sehen. Also ging ich auf die Terrasse und sah sofort:
Der Mond war heute Spitze.
Nach 5 Minuten war der Aufbau beendet und das Teleskop schwenkte zum Mond. Leider haben sehr schöne Tage die Angewohnheit, dass das Seeing sehr schlecht ist. Visuell machte der Mond nicht so viel her, darum nahm ich die ASI183MM mit IR-Filter und beschloss, ein paar Aufnahmen zu machen. Für das schlechte Seeing und das Tageslicht sind die Aufnahmen gar nicht mal so schlecht.
Nach einiger Zeit wechselte ich auf mein Sonnenteleskop und schaute nach, was auf der Sonne so alles „los“ war. Z.Z. lohnt sich ein Blick zur Sonne jeden Tag. Eigentlich wollte ich nur visuell beobachten… aber die Protuberanzen und Sonnenflecken waren spektakulär.
Leider ist bei mir Ende Oktober die Sonne schon so tief, dass ich im Südwesten nicht mehr beobachten kann. Ein Blick auf mein Smartphone… die Venus müsste so gerade noch über das Nachbarhaus schauen. Also wieder das Teleskop gewechselt, auf dem Smartphone die Venus markiert (SkySafari) und „gehe zu“ eingegeben. Das Teleskop schwenkte zur Venus- im Okular konnte ich den Dachfirst und die Venus zugleich sehen. Es sah so aus, als ob die Venus auf dem Dachfirst entlangrollte. Leider habe ich es nicht geschafft, dass auch fotografisch festzuhalten (Sensor zu klein). Es grenzt schon fast an ein Wunder, dass ich die Venus überhaupt ablichten konnte…
Nach dem Abendessen habe ich mir dann Jupiter und Saturn vorgenommen. Leider auch hier das gleiche Bild: Das Seeing ist den ganzen Tag über konstant schlecht geblieben. Visuell macht das keinen Spaß- fotografisch geht aber immer etwas.
Die ASI290MC wurde gegen das Okular getauscht und Jupiter auf dem Bildschirm genau fokussiert. Nach dem Bearbeiten der ersten Aufnahme war sofort klar, mehr als ein paar „Erinnerungsfotos“ sind heute nicht zu machen. Gleich weiter zum Saturn, der stand auch schon recht nahe an der Konifere. Ein Blick auf das Smartphone… Neptun stand angenehm hoch im Südosten. Wieder auf dem Smartphone Neptun markiert und „Gehe zu“ gedrückt. Ein paar Sekunden später war Neptun auf dem Bildschirm zu sehen- nicht ganz in der Mitte… und auch nicht gut fokussiert. Also noch einmal raus auf die Terrasse und nachfokussiert (ich muss meinen Motorfokus undbedingt noch zu Ende bringen). Fast wollte ich schon Abbauen… das sehe ich auf dem Rechner, dass Uranus im Osten auch noch erreichbar ist. In Stellarium Uranus markiert, STRG+1 gedrückt und das Teleskop schwenkt zum Uranus. Diesmal war die Abweichung etwas größer, ich konnte den Uranus aber gerade noch so in der oberen rechten Ecke ausmachen. Mit den Pfeiltasten Uranus in die Bildschirmmitte zentriert und neu synchronisiert.
Die Planeten sind alle mit der gleichen Brennweite aufgenommen, so hat man einen schönen Größenvergleich.
CS Bernd