Suche auf Sicht mit Teleskop - ich verzweifele

  • Guten Morgen!


    Ich sitze gerade etwas frustriert hier, während mein Teleskop unten auf der Terasse steht.

    Wunderbar im klarsten Nachthimmel über mir Andromeda.

    Nach einfachen Suchen von Jupiter und Saturn wollte ich mich jetzt mal an Andromeda versuchen. Aber ich scheitere krachend. Und ich habe nicht den kleinsten Anhaltspunkt


    Sagt mal, wie macht ihr Profis das denn ohne Goto? (Ich habe Goto, aber eine Südterasse und Goto noch nie benutzt). Ich hab ne Sternenkarte, ich hab Stellarium, ich weiß haargenu, wo z.B. jetzt gerade Andromeda über mir steht, aber ich finde sie einfach nicht mit dem Teleskop.

    Ich finde weder irgendeinen Referenzstern am Himmel, wo ich sicher bin, dass es der selbe ist, den ich mit dem bloßen Auge sehe. Weder mit dem Übersichtsokular, noch mit dem Sucherrohr.

    Das Problem ist, dass man im Übersichtsokular natürlich zig mal mehr sterne sieht als mit dem bloßen Auge, d.h. geometrische Konstellationen wie "der große da, dann zwei kleine weiter und einen mittelhellen hoch" stimmen mit dem Auge im Himmel und mit dem Auge am Teleskop nicht überein.


    Das zweite ist dieser mir noch viele Probleme bereitende invertierte Sucher. Wenn ich mal glaube, ich habe einen Stern im Okular, von dem ich mit bloßem Auge weiß, dass es genau der ist, dann will ich die Wegpunkte abfahren, und nach drei mal Teleskop bewegen, ist alles weg, weil ich in die falsche Richtung gefahren bin, dann wieder zurück, finde den gerade noch krampfhaft festgehaltenen Referenzpunkt auch schon nicht mehr wieder. Ja, das ist vermutlich Übung, abe ich finde einfach keine Methode es zu üben und es ins Gespür zu kriegen.


    Am dunklen Himmel voller Sterne fehlt mir dann auch die optische Größenreferenz. Die untere, rechte Spitze des "W" und die darunter verlaufende lange 4er Linie mit hellen Sternen sehe ich mit bloßem auge klar und deutlich, aber mit dem Teleskop? Keine Chance, weil Helligkeit, Größe und Position im Teleskop immer ander sind als mit dem Auge im Himmel.


    Gibt es da irgendwelche Tipps, wie man das mal mit einfachen Mitteln schafft? Oder wenigstens üben kann? Bei mir ist alles blindes Suchen, mal da lang, mal dort lang... ich bin vermutlich schon 50 mal drüber hinweg gewesen, aber ich hab's nicht gemerkt, weil ich einfch völlig blind rumeiere.


    Das klingt, wie ich das grade nochmal lese, etwas konfus, aber ich hoffe ihr versteht mein Problem.


    So, jetzt geh ich erfolglos abbauen und wieder hochschleppen. Irgendwie ist die Begeisterung nach 2 eher frustrierenden Session zuletzt ein klein wenig weg, das finde ich an all dem noch das schlimmste :(


    Danke für Fürbitten und Tipps zum Lernen :)


    VG Christoph

  • Hallo!

    Ich kenne das Problem und kann dir versichern, dass du damit nicht alleine bist. Es geht vielen Anfängern so.

    Sagt mal, wie macht ihr Profis das denn ohne Goto?

    Ich arbeite immer ohne GoTo (hab auch keines). Und die Antwort ist recht einfach: Üben, üben, üben.
    Für mich ist das gespiegelte Bild ganz normal und ich habe mich so daran gewöhnt, dass ich gar nicht mehr bemerke, dass es irgendwie verkehrt ist.

    Was dir vielleicht helfen könnte wäre ein zweiter Sucher.
    Ich habe an meinen Teleskopen meist einen Leuchtpunktsucher (der ohne Vergrößerung einen Punkt projiziert, wo das Teleskop hingerichtet ist) und daneben den normalen optischen Sucher.

    Mit dem Leuchtpunkt suche ich grob die richtige Stelle am Himmel (dazu nutze ich Sternenkarten).
    Dann schaue ich durch den optischen Sucher und sehe das gesuchte Objekt oft schon in diesem.
    Ich stelle im optischen Sucher das Objekt dann nur noch in die Mitte des Fadenkreuzes und habe es dann perfekt im Okular.

    Hört sich hier sicher auch einfacher an, als es für einen Anfänger ist, aber das wäre mein Rat.
    Der Rest ist Übung - viel viel Übung.

    Grüße, Mario


  • Hallo Christoph,


    nicht verzweifeln.

    Wie Mario schon schreibt, es ist Übungssache.

    Denke auch, dass jeder eine andere Herangehensweise hat.


    Manuelles Suchen ist nicht einfach.

    Ich weiß jetzt nicht welche GoTo-Montierung Du hast.

    Ich denke mal das Du einfach mit den Steuertasten am Handcontroller navigierst.


    Die meisten Alt/AZ GoTo Montierungen, so weit ich weiß, kannst Du nur über den Handcontroller bedienen.

    Ein wirkliches manuelles Positionieren ist da nicht möglich.


    Bei den parallaktischen GoTo Montierungen kannst Du ja die Achse über ihre Klemmungen lösen.

    Dies dann halt lösen und grob in die Richtung zu Deinem gewünschten Objekt.

    Die fein Einstellung dann über den Sucher, wie auch immer geartet, vornehmen.

    Also mit den Steuertasten hin fahren.

    Da muss allerdings der Sucher, denke das Du das gemacht hast, am Teleskop ausgerichtet sein.

    Leuchtpunktsucher ist da eine gute Alternative.


    Aber ich überlege gerade, wenn Du eine GoTo Montierung hast, warum nutzt Du das GoTo nicht?

    Das GoTo hat Dich einige Euro mehr gekostet, warum dann auch nicht nutzen?


    Deine Südterrasse ist da kein Hinderungsgrund.

    Für die rein visuelle Beobachtung reichen die bekannten Verfahren, um Deine Montierung ordentlich aufzustellen alle mal.


    Außer Du möchtest erst manuell lernen und Dich dann am Himmel auskennen lernen.

    Dann heißt es aber, wie schon erwähnt, üben, üben, üben, ...

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Hallo Christoph,


    Nachtrag:

    ich bin vermutlich schon 50 mal drüber hinweg gewesen, aber ich hab's nicht gemerkt,

    so ist es mir mit meinen ersten Galaxien auch gegangen, M81 und M82

    Erstmal wäre auch schön zu erfahren mit welchem Teleskop, welcher Montierung, etc., usw., Du beobachtest.


    Du hast, wie ich damals auch, keinerlei Erfahrung, wie sich Dir eine Galaxie im Okular darstellt.

    Da geistern im Hinterkopf immer die Bilder herum die man so kennt.

    Ist leider nicht so.

    Schau auch mal in den verschiedenen Foren nach Zeichnungen, die sagen mE. viel mehr über das aus, was man im rein visuellen Beobachten mit verschiedenen Teleskopen erwarten kann.


    Bei mir war es z.B. so, ich beobachte zu 80% vom Balkon, dass ich zum verrecken die beiden Galaxien M81 und M82 mit meinem Refraktor (120/1000) nicht gesehen habe.

    Trotz GoTo, sauberes Aufstellen, Einnorden fürs visuelle Beobachten, mehrmaliger Kontrolle, etc., usw..

    Immer wieder gegengecheckt. Mit GoTo mir wirklich bekannte Objekte angefahren und es passte immer.


    Da auch ein C8 vorhanden war, mei warum den nicht her nehmen, trotz der Brennweite, aber eben mehr Öffnung.

    Und siehe da, M81 und M82 gut zu sehen. Ob das gesehene jetzt Begeisterung hervorgerufen hat oder nicht (bei mir hat es Begeisterung hervorgerufen) ist erstmal sekundär.

    Jetzt hatte ich aber eine Ahnung was mich erwartet.

    Also bei nächst bester Gelegenheit wieder den Refraktor FH rauf auf die Montierung und wieder alles akkurat und ordentlich aufgebaut und siehe da, M81 und M82 waren auch mit 120/1000 Refraktor zu sehen.

    Mit dem Bild vom C8 im Kopf ging es leichter. Ich wusste dann auf was ich zu achten habe.


    C8 und Refraktor, nun der Vergleich hinkt etwas.


    Aber es zeigt einerseits das für DeepSky Öffnung und halt auch der dunkle Himmel zählt, es aber auch mit weniger Öffnung möglich ist DeepSky-Objekte einzufangen.

    Die Übung und Erfahrung machts da wieder.


    Nochmals zu Standort und dunklem Himmel, damals war es ein anderer Balkon als der jetzige.

    Beim Jetzigen brauch ich an die diffuseren Objekte gar nicht erst ran gehen, die saufen alle ab.

    Dunkel ist einfach wichtig.


    Als Hilfestellung was Dich in etwa erwartet, können die Bücher:

    - Deep Sky Reisführer von Ronald Stoyan

    - Atlas für Himmelsbeobachter von Erich Karkoschka

    helfen.

    In beiden sind auch die Instrumente angegeben mit denen man Beobachten kann.


    Weiterhin viel Glück und Üben, Du wirst belohnt werden.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


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  • Hallo Christoph,


    nur mit Sucher hat ich auch immer Probleme, was zu finden, v. a. weil immer alles auf den Kopf steht. Ich hab mir dann ein Telrad geholt. Fürs manuelle Suchen genial. Seitdem landet im Okular auch das, was ich ansteuern will. Ich nutze zwar jetzt auch GoTo, habe aber die ersten 15 Jahre drauf verzichtet und wegen des Telrads auch nichts vermisst.


    Gruß, Micha

  • Hallo Ihr!

    vielen Dank euch für Eure "Anteilnahme" und Tipps.


    Vorweg kurz; Skywatcher 150-750 PDS, EQ5 Pro Synscan Goto, zum suchen nutze ich den Standard Sucher und als Okular das 2" 28mm. Ja, es dürfte noch etwas größer sein für eine richtige Übersicht, aber ich will lieber auf ein vernünftiges sparen, als mir so ein 49 Euro Teil zu holen. Ich bin von der Omegon Panorama Serie angetan, aber erstmal will ich sehen, dass "was auf die Kette kriege" :-))


    Die Erwartungshaltung sollte schon stimmen glaube ich, die besagten Videos kenne ich und ich weiß, was ich *nicht* sehen werde. Aber um zu sehen, *was* ich sehen würde, müsste ich es halt erstmal finden :)

    Es geht mir ja weniger darum, dass ich z.B. Andromeda nicht finde, es geht mir darum, dass ich einfach keine Referenzen am Himmel finde, anhand denen ich mich orientieren könnte.


    Ich mache das schon so, dass ich zuerst mit den Freistellflügel"schrauben" an der Montierung das Teleskop frei grob in die Richtung stelle und erst dann festziehe. Dann nehme ich die Handbox und steuere per Pfeiltasten. Da auch der Standardsucher praktisch bei jeder Beobachtung von Grund auf neu eingestellt werden muss, und ich im dunklen Garten wenig Referenz dafür habe, ist auch das oft eine unbekannte Variable in dem ganzen Thema. Letztens konnte ich ihn bis zum Anschalg verstellen, ohne dann im Okular das Objekt auch nur annähernd in der Mitte des Okulars zu haben. Ursache war ein völlig verstellter Hauptspiegel, (woher auch immer???), den ich dann nachts auch nicht wirklich auf Montierung sauber justieren kann.

    Es sind so viele Punkte, die voneinander abhängen... Eigentlich müsste die Erde feststehen, amn müsste Planeten und Galaxien und alles tagsüber sehen, das Teleskop einmal einstellen, dann Klarlack drüber, Regenabdeckung wie die vom Grill drüber und dann das ganze Jahr so stehen lassen :-))


    Ernsthaft.

    ich habe momentan drei Dinge im Kopf, die mir, wie hier auch schon geraten wurde, vielleicht Besserung in Aussicht stellen würden.

    Einmal so ein sucher, der nicht invertiert / gespiegelt anzeigt (und vielleicht "fester" und "haltbarer justiert und dann vielleicht zuverlässig in der kommenden Nacht aufgesteckt werden kann, dass dann schon alles zumindnest einigermaßen passt). Gibt es sowas? Oder ist das Wunschdenken eines verzweifelten Nichtsfinders? :)


    Oder eben ein noch überblickenderes Okular, wobei ich mein nächstes Budget eigentlich in ein schönes Planetenokular investieren wollte. Aber wenn das die Sachen deutlich vereinafachen würde, dann warte ich eben bis Weihnachten mit dem 5mm und organisiere mir jetzt erstmal ein Omegon SWA 38 2"...


    Und das dritte wäre tatsächlich, die Montierung ohne Polarstern mal einzustellen. Wobei ich eigentlich den Plan hatte, erstmal das "Handwerk" zu erlernen.


    Ein entfernter Bekannter hat mir vorhin geschrieben, er könne mich mal mitnehmen. Er hat ein 20 Zoll Dobson und hat keine Ahnung von Goto und Guiding und sowas, er steht immer nur da und sucht, findet und guckt - alles per Hand. Vielleicht ist das mal eine Idee, dass ich mich da mal dranhänge.


    Ansonsten probiere ich die Sachen mal heute abend bei Licht aufzustellen und einzustellen und dann einfach stehenzulassen.


    Danke und viele Grüße,

    Christoph


    Nachtrag, wegen gleichzeitigen Beiträgen: so ein Telrad sieht natülich auch nach was aus. Das werd ich mir mal genauer ansehen, vielen Dank für den Tipp!

  • Hallo Christoph,


    wenn du nach jedem Mal Aufbauen den Sucher komplett neu justieren musst, ist da definitiv etwas nicht korrekt. Mein 8" Newton hatte so ein Problem auch am Anfang, das lag dann an nicht komplett angezogenen Schrauben zwischen Sucherschuh und Tubus, die sich bei Temperaturveränderung gelockert haben.

    Seitdem ich die einmal richtig fest gezogen habe, habe ich nach dem Aufstecken des Suchers nur noch wenig Abweichung und mein Referenzstern ist bei mittlerer Vergrößerung immer im Gesichtsfeld.

    Zum Beginn der Beobachtungs-Session stelle ich dann einfach bei geringer Vergrößerung einen hellen Stern ein und bringe ihn mit den Justageschrauben an der Sucherhalterung zurück in die Mitte des Fadenkreuzes.


    Wenn du mit dem Verstellweg der Justageschrauben an der Sucherhalterung den Sucher nicht deckungsgleich mit dem Okular bekommst, kannst du auch mal die Schrauben am Sucherschuh lockern und den Sucherschuh etwas seitlich verdrehen. Die Bohrungen im Tubus geben üblicherweise ein paar Grad Korrekturmöglichkeit her.


    Was das Zusammenbringen von Bild im Sucher und echtem Himmel angeht, lasse ich gerne für die erste Einstellung beide Augen offen. Dann hat man das Sucherbild (seitenverkehrt und auf dem Kopf stehend) mit dem echten Himmel überlagert und kann sich einen hellen Stern in der richtigen Gegend ins Sucher-Gesichtsfeld holen.


    Viele Grüße

    jannis

  • Hallo Christoph,

    Ein entfernter Bekannter hat mir vorhin geschrieben, er könne mich mal mitnehmen.

    sofort wahr nehmen !!


    Wobei ich eigentlich den Plan hatte, erstmal das "Handwerk" zu erlernen.

    Die Überlegung halte ich für vollkommen richtig und ist löblich.

    Aber so wie Du es machst, mit einer GoTo, quasi halb manuell.

    Halte ich persönlich nicht für förderlich. Da wäre es besser gewesen komplett manuell anzufangen. IMHO.


    Ja, es mag richtig sein, dass man den Himmel auf die händische Weise besser und vielleicht auch schneller kennenlernt.

    GoTo, gehe zu, entbindet einen aber nicht davon zumindest die Alignment-Sterne zu kennen.

    Ein korrektes Aufstellen ist da auch von Nöten. Denn wenn das nicht gegeben und man die Alignment-Sterne nicht kennt, fährt das GoTo auch sonst wo hin.


    Das ausrichten der Montierung, zur rein visuellen Beobachtung, ohne Blick auf den Polarstern, ist kein Hexenwerk.

    Hilfreich ist da ein Kompass.

    Das Stativ so hinstellen das der Bolzen der auf dem Stativteller ist, an dem die AZ-Schrauben anschlagen, nach Norden weist, mit Kompass.

    An der Montierung auch den Breitengrad einstellen, ist aber wohl eh gemacht worden.

    Teleskop drauf, Sucher, Okular... dann schön ausbalancieren und in die Grundstellung bringen.

    Jetzt sollte die Öffnung nach Norden weisen und die Gegengewichtsstange zum Boden.

    Dann halt die Montierung einschalten, Dateneingabe, Länge, Breite, ggf. Höhe, richtiges Datum (achtung amerikanische Schreibweise), Uhrzeit (achtung Sommer-/Winterzeit beachten), dann zwei- oder drei-Sterne-Alignment durchführen.

    Wenn man sich nicht all zu sehr bei der groben Einnordung verhauen hat, taucht das gewünschte Objekt, nach dem Alignment, schon im Sucher auf. Im Sucher ist aber leider auch nicht alles zu sehen.


    Sucher musst Du eigentlich immer wieder am Teleskop ausrichten. Beim Transport, Auf- und Abbau, verstellt sich da immer was.

    Da ist sicherlich das Üben bei Tag am weit entfernten Kirchturm, Schornstein etc. sehr hilfreich.

    Erst das Objekt im Okular (Kirchturmspitze) sauber zentrieren und dann den Sucher ausrichten.

    Wenn man jetzt nicht mehr dran rumspielt hält das den ganzen Abend/Nacht.


    Das ganze geht natürlich auch im Dunkeln.

    Montierung im uneingeschaltetet Zustand lassen, Achsklemmungen lösen, einen Stern im Okular zentireren, dann den Sucher anpassen.

    Teleskop wieder in Grundstellung bringen, fertig.


    Da machts dann auch wieder die Übung.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


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  • Sagt mal, wie macht ihr Profis das denn ohne Goto?


    Hallo,


    Ich sehe mich nicht als "Profi", sondern als ganz normalen Beobachter, ich berichte aber trotzdem wie ich beobachte und am Himmel meine Objekte auffinde.


    Ich beobachte komplett ohne elektronische Hilfsmittel. Ich setze am Teleskop keine Smartphones, Tablets oder sonstiges ein, das von selbst leuchtet, denn ich bin der Meinung das diese Hilfsmittel, so dunkel sie auch sind, auch mit dem Rotlichtmodus verhindern, das die Augen sich völlig an die Dunkelheit anpassen und somit die Adaption an die Dunkelheit nicht vollständig erreicht wird.


    Am Newton habe ich neben einem 80/400mm Refraktor, den ich als Sucher einsetze einen Telrad auf einer Basiserhöhung installiert.




    Der Telrad ist ein sehr guter Sucher, oder besser gesagt, Finder um Sterne am Himmel mit dem Teleskop anzupeilen. Beim Telrad wird mit beiden Augen beobachtet: Ein Auge schaut durch den Telrad mit den Zielkreisen, das andere Auge sieht am Telrad vorbei. So kann ein großes Areal am Himmel gesehen werden und das Teleskop sehr einfach zu einem dem Objekt nahen Stern gebracht werden.


    Die nächste Stufe ist der optische Sucher:

    Da mit dem Zenitspiegel das Bild Ost-West vertauscht ist, erstelle ich mir meine Aufsuchkarten entsprechend dem Anblick im Okular des Suchers. Am Teleskop verwende ich nur gedruckte Aufsuchkarten die ich mit dem Programm "Cartes du Ciel" erstelle.


    Die dritte Stufe ist das Suchen mit dem Übersichtsokular:

    Einfache Objekte sehe ich natürlich direkt im Okular. Bei sehr schwachen Objekten gehe ich mit der Aufsuchkarte, die ich mir für dem Anblick im Okular vom Newton erstelle, Stern für Stern zum gesuchten Objekt.

    Bei Objekten die sehr klein und schwach sind, steigere ich dabei die Vergrößerung bis ich entweder das Objekt direkt sehe oder es zumindest anhand von Sternketten oder Sternmustern eingrenzen kann, um dann entweder die Vergrößerung weiter zu steigern, Filter einsetzen oder mit dem Indirekten Sehen die Objekte suche.


    Meiner Meinung gehört etwas Erfahrung dazu, um die Sternketten oder Sternmuster die im Okular vom Sucher zu sehen sind einer Sternkarte zugeordnet werden können. Hat man das mal heraus, dann ist ein großer Sucher der viele Sterne zeigt ein sehr gutes Werkzeug um die Objekte am Himmel zu finden und nicht ewig nach denen Suchen zu müssen.

    Ein dunkler Himmel ist sehr essenziell um überhaupt etwas zu finden. Ist der Himmelshintergrund so stark aufgehellt so das nur noch die hellsten Sterne zu sehen sind, dann ist es auch schwierig die Objekte zu finden.

    Ganz wichtig ist die Anpassung der Augen an die Dunkelheit und das erhalten dieser Anpassung während der Beobachtungsnacht. Dazu gehört nicht nur die maximale Pupillenöffnung sondern auch das die Augen das Protein "Rhodopsin" bilden können um noch empfindlicher zu werden. Künstliches Licht vom Monitoren, auch im Rotlichtmodus, können verhindern das sich die Augen vollständig an die Dunkelheit anpassen.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Servus Christoph,

    Oder eben ein noch überblickenderes Okular, wobei ich mein nächstes Budget eigentlich in ein schönes Planetenokular investieren wollte. Aber wenn das die Sachen deutlich vereinafachen würde, dann warte ich eben bis Weihnachten mit dem 5mm und organisiere mir jetzt erstmal ein Omegon SWA 38 2"...

    38mm Brennweite an einem f/5 Teleskop passt nicht, damit wird die Austrittspupille viel zu groß und der Himmelshintergrund erscheint stark aufgehellt. Für Übersichtsbeobachtungen und zum Aufsuchen passt ein Okular mit ca. 28mm ganz gut, nur das bei dir vorhandene 2" Skywatcher Apex oder LET mit 28mm ist schlichtweg alles andere, mit den lediglich 56° eGFjedenfalls kein Weitwinkel.


    Besser wären z.B.- https://www.teleskop-express.d…70--Weitwinkelokular.html oder das https://www.teleskop-express.d…el-Okular---82--Feld.html


    Beide noch im preisgünstigen Bereich liegend.


    Zu deinem Problem mit dem Aufsuchen, ein Telrad an Stelle des Suchers wäre zielführend


    Gruß Stefan

  • Hallo Christoph,


    nutze Stellarium für die Auswahl eines passenden Okulars, um die von Stefan berechtigterweise erwähnte Himmelsaufhellung, aber insbesondere die Austrittspupille zu ermitteln. Hier mal am Beispiel des LEO Tripletts und des Leitz "Kuhauge" 30mm/88° am StarTravel 150/750.

    Und natürlich einen aufrecht, seitenrichtig abbildenden Sucher mit Diagonal. Wenn die Balance es erlaubt, empfehle auch ich den "short tube" 80/400 als Sucher.

    Gruß,

    Peter


  • Hallo Ihr lieben Helfer.

    Vielen Dank für Eure vielen Tipps, die ich mir allesamt angesehen habe, vor allem ein neuer Sucher bzw. dieses Telrad steht nun hoch auf der Liste. Wie ich ein evtl. passendes Okular mit Stellarium ermittele, finde ich heute Abend noch raus :)


    Trotzdem habe ich gestern nacht auch ohne Telrad und mit genau den selben Mitteln wie zuvor nach nur einer Viertelstunde Stunde Andromeda tatsächlich gefunden. Was einem Anfänger wie mir solche Momente bedeuten, wisst Ihr ja vermutlich alle selbst. Es war so eine Genugtuung :-))

    Dass ich trotz bekannter "Erwartung-Realität"-Vergleiche von der praktischen Unkenntlichkeit der Galaxie doch etwas enttäuscht war, war eigentlich eher Nebensache. Sie war nur ein heller, auslaufender Fleck, egal ob mit 30 Euro 4mm Plössel oder teurer 2.5 fach Barlow und erträglichem 28mm Okular. Ob klein, ob "groß" - keierlei Struktur, keine Ränder, nur ein heller Fleck :) Wie laut Youtube da manche Leute mit 200mm DSLR Objektiven berauschende Bilder von machen - verwunderlich. Aber hier nicht die Frage.


    jedenfalls bin ich auf die glorreiche Idee gekommen, früher mit der Suche anzufangen als am Vortag, als Sternbild und Galaxie Andromeda noch nicht so weit weg von einem Hausdachgiebel entfernt waren. Vom dann fixen Refenrezpunkt "Dachrinne" zu Mirach, zwei helle hoch (bzw. dann bewusst runter), und dann hab ich sie schon leuchten gesehen.

    Das mag unorthodox sein, aber ich brauchte mal wieder ein Erfolgserlebnis, und das hat sein Ziel erreicht :)


    Mathias, danke für Deine Anleitung, die Montierung auch ohne Polarstern Goto-fähig aufzustellen, aber da bin ich erstmal nicht wirklich weit gekommen. Es hing daran, dass mir nicht klar war, in welchem Winkel die Öffnung nach oben (nach Norden) zeigen muss. Klar, Breitengrad habe ich drin, aber ich kann ja den Anstellwinkel nochmal über die Flügelschrauben bzw. die Motoren neigen, und da habe ich keinen Fixpunkt.

    Und beim probehalber Einstellen unabhängig dieser Neigung fragte mich das Steuergerät u.a. nach Arktur, den ich momentan nicht sehen kann. Ich hab dann nicht weiter probiert, da ich das Bedienen von Goto noch nicht wirklich angefangen hatte, und ich wollte nicht gleich wieder die nächste Baustelle, bevor ich mal was anderes hinbekommen hatte :)

    Das muss ich mir mal auf youtube in Ruhe anschauen, da wird es ja vermutlich mehrere ordentliche Tutorials geben.


    Freue mich auf heute nacht, irgendwas suchen will ich auf jeden Fall wieder :-))


    Danke nochmal und LG

    Christoph

  • Gratuliere zum Finden der Andromeda.

    Wenn der Himmel dunkel und die Luft eiskalt und dein Auge adaptiert ist, kann man von unseren Breitengraden mit etwas Fantasie im Ansatz das Staubband in der Andromeda herbei fantasieren.


    Kugelsternhaufen sind ein dankbares Objekt. Bei mir hats ne weile gedauert, bis ich nach Andromeda irgend wann M22 fand. Ich war stolz, wie Oscar.


    Viel Spass und Erfolg weiterhin.


    CS Konrad

  • Hallo Christoph,

    Klar, Breitengrad habe ich drin, aber ich kann ja den Anstellwinkel nochmal über die Flügelschrauben bzw. die Motoren neigen, und da habe ich keinen Fixpunkt.

    an der Montierung, dem Achsenkreuz sollte eine Skala sein, zumindest ein grobe.

    Die stellst Du auf Deinen Standort-Breitengrad ein.

    Bei mir ist 48° und noch was. Das "und noch was" geht an meiner EQ-6 R nicht, da, wie schon gesagt, die Skalierung recht grob ist. Also den Zeigepfeil zwischen 48 und 49 eingestellt. Fertig.

    Mit den zwei anderen Schrauben am Polblock des Achsenkreuz kannst Du den Azimuth einstellen. Flapsig ausgedrückt links/rechst, das kannst Du in etwa mit dem Kompass mitteln.

    Das reicht für die visuelle Beobachtung.


    Über die Dateneingabe am Handkontroller und dem folgenden Alignment weiß die Montierung dann recht genau wo sie steht.

    Fürs visuelle reicht das.

    Die Alignment-Sterne kannst Du mehr oder weniger frei aus der List wählen.

    Wenn Dir Arktur vorgeschlagen wird und Du ihn nicht von Deinem Standort aus sehen kannst, scrollst Du durch die Liste durch bis was kommt was passt. Schau mal im Handbuch nach, wie Du durch die Liste scrollen kannst, weiß ich jetzt nicht auswendig.

    Gleiches Verfahren beim zweiten Alignment-Stern.

    Wie schon erwähnt, die Alignment-Sterne sollte man kennen.


    Zu beachten ist auch, dass der erste Alignment-Stern nicht genau angefahren wird. Die Montierung weiß noch nicht zu 100% genau wo sie steht.

    Schau mal hier.

    Da wird das Alignment recht gut erklärt.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


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  • Ich finde weder irgendeinen Referenzstern am Himmel, wo ich sicher bin, dass es der selbe ist, den ich mit dem bloßen Auge sehe. Weder mit dem Übersichtsokular, noch mit dem Sucherrohr.

    Ist Dein Sucher überhaupt justiert? Versuche Dich zunächst am Mond, dann an Planeten und dann an den Objekten außerhalb des Sonnensystems. Das ist einfacher als wenn Du sofort mit dem schwierigsten Objekt anfängst.


    Gruß

    Ronald

  • Es geht mir ja weniger darum, dass ich z.B. Andromeda nicht finde, es geht mir darum, dass ich einfach keine Referenzen am Himmel finde, anhand denen ich mich orientieren könnte.

    Zur Orientierung ist es hilfreich, wenn Du das Sternbild identifizieren kannst. Vielleicht ist es an Deinem Beobachtungsort zu hell.

    Generell schadet es nicht, erstmal den Himmel bzw. die Sternbilder kennenzulernen. Dadurch bist Du unabhängiger von elektronischen Spielzeugen.

  • Ich kann das sehr gut nachempfinden.

    Ich habe auch erst vor kurzem angefangen, mir schön vorher eine App runtergeladen mit der ich alles einfach im Himmel finden kann,

    alles aufgebaut und dann festgestellt das der Empfang zu schlecht war und die Genauigkeit fehlte.

    Das endete dann darin das ich Nächtelang im Garten saß, Sternbilder lernte und Starhopping geübt habe bis ich endlich relativ zuverlässig

    meine Ziele entdeckt habe.

    Jetzt läuft alles mit goto und plate solve, aber das gehört irgendwie dazu.

    Ich glaube die meisten unterschätzen wie schwer es ist etwas im Himmel zu finden, besonders mit einer längeren Brennweite.

    Ein "Leid" das wir wohl fast alle an einem gewissen Punkt geteilt haben und ich bin nicht böse drum, denn nun kenne ich mich ganz gut am Himmel aus

    und komme auch klar wenn die Technik mal nicht so will wie ich.


    Sieh es positiv, es ist erstmal frustrierend, aber das gehört zum Lernprozess dazu, wenn direkt alles klappen würde wäre es ja auch langweilig ^^


    Viel Erfolg und CS

    Sascha

    Scopes: Explore Scientific ED 127 FCD-100 | William Optics Zenithstar 81 - Mount: iOptron CEM70 | iOptron Tri-Pier

    Camera: ZWO ASI 2600 MC PRO - Filter: Optolong L-Pro / L-Ultimate 2" - ZWO Autofocus - ZWO AsiAir pro

    Gallery: enta's gallery - AstroBin

  • Hi Ihr!


    Der dejustierte Sucher ist in der Tat ein Problem, wobei ich das jetzt eigentlich etwas im Griff habe. Die Dejustage kommt daher, dass ich die Justageschrauben des Sucherrohrs bzw. des Sucherschuhs immer relativ weit rausdrehen muss, damit ich das Sucherrohr mit dem Entrieglungsknopf gezogen, rausziehen kann. In der justierten Position bleiben die Schräubchen immer so einen halben mm an einer Rille des Rohrs hängen, weshalb es dann nicht rausgeht. ich muss beides jedoch trennen, da ich in meinem Technikkoffer die Höhe nicht habe, um beides montiert in den Schaumstoff zu drücken.

    Aber momentan steht Jupiter perfekt, und den finde ich mit Auge *und* Teleskop, von daher ist die justage zwar etwas nervig, aber machbar.


    lacrimosa Das Problem war ja nicht, wie ich schon schrieb, dass ich die Objekte am Himmel nicht lokalisieren kann, das Problem war, dass ich keine Referenz von Auge zu Okular habe.


    Ich habe mir jetzt mal zum Probieren für kleines Geld den Omegon LED Sucher bestellt. Morgen isser da, ich hoffe, ich habe noch eine wolkenfreie Nacht, den mal zu probieren. Den werde ich dann entweder behalten oder gegen das Telrad ersetzen, da ich so ein wenig auf Kriegsfuß mit Hartplastik stehe. Mal gucken.


    Auch die Goto habe ich gestern wieder angeworfen, allerdings vor dem Sichten des oben verlinkten Tutorials. Hat in sofern nicht geklappt, als dass ich nach wie vor das mit der Grundstellung noch nicht kapiere (die Montierung steht 100% gen Norden, die Gegengewichtsstange zeigt zum Boden, und die Öffnung zeigt nach Norden (aber wie hoch?)). Lasse ich Arktur als 1-Stern Alignment anfahren, liegt der angeblich bei im Lichtschat des Kellerfensters. Löse ich dann das Teleskop, drehe es komplett rum, manuell auf Arktur, dann Feintuning über die Steuerbox, dann exakt auf Arktur "Enter" - dann findet er in der Breite jupiter perfekt, aber in der Höhe stimmt es nicht ganz. Fahre ich dann wieder Arktur an, ist der zwar grob im Okular, aber nicht wirklich mittig.

    Hat in sofern aber grundsäzlich funktioniert, dass ich direkt nach dem Alignment an Arktur diesen (ohne eine neues Objekt anzufahren) perfekt im Zetrun des Suchers behalte. Er wander also nicht raus.


    Aber ich will hier keinen Endloslernthread für jedes Detail meines (schönen und mittlerweile wieder deutlich erbaulicheren) Lernprozesses machen. Ich warte jetzt mal auf den LED Sucher und gucke mir mal das Tutorial oben an. Momentan hab ich das Gefühl, dass mein Tun wieder Fortschritte bringt :)


    Lieben Dank!

    Christoph

  • Hallo Christoph,


    Auch die Goto habe ich gestern wieder angeworfen, allerdings vor dem Sichten des oben verlinkten Tutorials. Hat in sofern nicht geklappt, als dass ich nach wie vor das mit der Grundstellung noch nicht kapiere (die Montierung steht 100% gen Norden, die Gegengewichtsstange zeigt zum Boden, und die Öffnung zeigt nach Norden (aber wie hoch?))

    hier mal ein Bild der Montierung:


    Am Polblock siehst Du den schwarzen Kreis (1), das ist die Skalierung für den Breitengrad Deines Beobachtungsort.

    Einstellung erfolgt über die zwei Schrauben etwas unterhalb, 2 und 3.

    "Mehr" ist es nicht.

    Den Breitengrad würde ich ohne aufgesatteltem Teleskop und Gegengewichten einstellen.


    So oder ähnlich wie auf dem Bild sollte es auch bei Dir aussehen.

    Jetzt kannst Du die Montierung einschalten.

    Jetzt bitte die Montierung nicht mehr manuell bedienen!!

    Also die Achsklemmung lösen und das Teleskop bewegen.

    Auch später kein rein manuelles Bedienen mehr. Nur noch die Steuertasten.

    Es folgt die Dateneingabe:

    - Datum

    - Uhrzeit

    - Längen- und Breitengrad

    dann erfolgt das Alignment.

    Der erste Stern wird bei der EQ-5, so weit ich weiß, nicht automatisch angefahren, im Gegensatz zur EQ-6 R, da wird er automatisch angefahren.

    Du musst ihn mit den Steuertasten im Okular zentrieren.

    Der zweite Stern wird dann automatisch angefahren.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • lacrimosa Das Problem war ja nicht, wie ich schon schrieb, dass ich die Objekte am Himmel nicht lokalisieren kann, das Problem war, dass ich keine Referenz von Auge zu Okular habe.

    Danke für die Erklärung. Dann verstehe ich Deinen Satz mit der Referenz nicht , da ich mit dem Begriff "Referenz" nichts anfangen kann.

    Es wird aber vermutlich hier genügend Leute geben, die ihn verstehen. ;)


    Gruß

    Ronald

  • Hi Christoph,


    wenn die GoTo mal läuft, dann brauchst Du doch gar keinen Sucher mehr, bzw. nur für den allerersten Alignment Stern ?? Wozu dann Telrad, Leuchtpunkt? der vorhandene reicht ja. Ich leg meinen Sucher (auch Sky Watcher Newton) so wie er ist mit Halter in eine Gerümpel Schachtel das ist ja kein Televue Ethos Okular. Etwas nachjustireren muss ich für die Beobachtung auch immer, aber das ist ja ne Sache von 1min. Allerdings nur 6x30 - da sind dann wirklich nur die hellen Sterne auch charakteristisch hell. Ich such mir meist einen einsamen hellen Stern nahe des Horizonts, oder wenn es heller ist eine Landmarke. Windrad-Nabe oder -Warnlampe oder so was. Aber ich brauch das Teil auch, weil kein GoTo auf meiner HEQ5.


    CS,

    Walter

  • Walter,

    ich glaube jetzt kommen wir zu dem von mir verursachen Problem, mehrere Punkte in meiner Fragerei gleichzeitig aufgegriffen zu haben. Es ging mir anfangs eher darum ,dass ich das, was ich mit dem bloßen Auge sehe, manuell nicht mit dem Teleskop finde, obwohl ich weiß, wo es am Himmel ist. Dass ich Goto (noch) nicht so recht kapiere (weil ich es (noch) nicht wirklich benutzt habe, war nur ein Nebenpunkt, da ich eigentlich erstmal lernen wollte, wie man was "per Hand und ohne Computer findet.

    Das Sucherproblem wird, wenn ich Goto mal richtig auf die Reihe bekomme, natürlich zweitrangig bzw. irrelevant sein, das ist mir ja klar.


    Aber wenn ich Goto jetzt mal außen vor lasse, ist ein justierter Sucher halt schon essentiell.


    Ich habe heute den LED sucher bekommen, will ihn nachher mal ausprobieren.


    Ronald

    Schwer zu erklären, aber im Grunde steht's ja schon in der Ausgangsfrage, vielleicht auch dem Frust dieser Nacht geschuldet etwas emotional :)

    Ich hatte das Problem beschrieben, dass ich vereinfacht gesagt einen Stern oder irgendwas, was nicht so prägnant ist wie Jupiter, anhand meiner Sternenkarte mit dem bloßen Auge am Himmel lokalisieren kann, es dann aber aufgrund nicht herstellbarer Übereinstimmungen von Größe, Position und Helligkeit von Fixpunkten und Referenzsternen zwischen bloßem Auge und Blick durchs Okular dann mit dem Teleskop nicht finden konnte.

  • Mathias,


    So, oder zumindest nicht wissentlich anders als so, hab ich es auch gemacht.

    Der erste Stern wird zumindest von meiner EQ5 aber schon automatisch angefahren. Ich nehme dazu Arktur, wenn er hinterm Nachbarhaus hervorkommt. Der stimmt dann halt absolut nicht, ich muss das Teleskop dann um 180 Grad wenden und total verdrehen.

    Breitengrad 50 Grad ist drin, und wenn ich keine Idioten-Eingabefehler bei den Daten im Goto gemacht habe, sollte das auch passen.

    Ich verstehe halt prinzipiell nicht so ganz, warum es nicht absolut unabdingbar ist, die für mich beeinflussbaren Positionen mit den Flügelrädern haargenau einzustellen. Denn woher sollen die Motoren wissen, wie das Teleskop auf ihnen steht? Klar, wenn ich ein paar Grad links oder rechts abweiche, ist der erste Stern halt auch ein paar Grad links oder rechts aus der Mitte. Aber wenn ich das Teleskop jetzt quer stellen würde, würde Goto das doch gar nicht mitkriegen, oder? Dann fahren halt die Motoren so, wie es richtig ist, nur das Teleskop steht dann halt im Nirvana. Deswegen müsste das doch mit das wichtigste überhaupt sein???


    Ich muss mir glaub ich wirklich mal einen hier in der Gegend suchen, der zumindest mal gucken kann, dass das gute Stück nicht kaputt ist. Ich hatte sie gebraucht gekauft...

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