Guiding- oder Nachführfehler bei drei viertel der Aufnahmen?

  • Hallo Gemeinde,


    bei den gerade vorliegenden wolkenfreien Nächten habe ich mal versucht, meine ersten Aufnahmen hinzubekommen.

    Die ersten Versuche haben immer nicht geklappt, aber dank N.I.N.A und Plate Solving fahre ich nicht mehr an den Objekten vorbei. ;)


    Nun habe ich aber etwas merkwürdiges gestern Nacht hinbekommen. Mal abgesehen davon, dass ich noch viel besser fokussieren muss, habe ich immer so ein zwei gute Bilder und dann kommen so drei vier total verwackelte.

    Hier mal ein paar Bilder dazu.


    Teleskop Meade SC8" (Gewicht: 5kg),

    Montierung Meade LX85 (Tragkaraft bis 15 kg),

    Aufnahmedauer: 120s, Binning: 2x2, Kamera: Zwo Asi 294 MC,

    (Das sind die unbearbeiteten Aufnahmen aus dem Fits Viewer rauskopiert.)


    Fast nicht verwackelt (Fokus noch nicht so gut getroffen - daran arbeite ich noch)


    Nächste Aufnahmen dann so:


    Oder dann auch mal so was:


    Liegt das an der Kommunkation zwischen N.I.N.A und PHD2?

    Oder ruckelt der Schneckenantrieb? Es war absolut windstill und ich bin auch nicht gegen das Stativ gekommen.

    Das Tubusgewicht liegt ja weit unter der Traglast der Montierung.

    Oder zählen hier die Gegengewichte (8kg) mit dazu?


    Habe ich vielleicht zu schlecht eingenordet und PHD2 musste so ruckartig "nachführen" das so diese Verwackler zustande kamen?


    Vielleicht könnt ihr mir ja mit Euren Erfahrungen ein paar Hinweise geben.


    Vielen Dank schon einmal und CS


    Sebastian

    iOptron CEM70G Montierung

    Meade LX85 GoTo Montierung

    Lacerta Carbon Fotonewton 250/1000

    Meade Teleskop ACF-SC 203/2032 UHTC

    TS Optics Apochromatischer Refraktor AP 80/480 ED Triplet Photoline

    Nikon 2216 AF-S DX 18-300 mm Telezoomobjektiv

    Zwo ASI 294MM Pro, Zwo ASI 294MC Pro, Zwo ASI 290MM, Zwo ASI 462MC


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  • Hallo Sebastian,


    ich tippe auf den Antriebsstrang. Ggf. Temperaturunterschied? Montierung "warm" gelagert, jetzt nur noch z.B. 10 Grad Außentemperatur? Schmierung "verdunstet"?

    Gruß,

    Peter

  • Hallo Peter,


    ja, gelagert ist sie warm. Sie ist aber erst ein halbes Jahr alt. Da sollte hoffentlich noch nicht so viel Schmierfett weg sein.

    Vielleicht muss ich sie aber mal aufschrauben und nachsehen.


    Viele Grüße


    Sebastian

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  • Hallo Community,


    könnte so ein Phänomen vielleicht auch durch schlechtes Einnorden zustande kommen, wodurch dann pHD2 ordentlich nacharbeiten muss?

    Ich habe teilweise schrecklich Nachführergebnisse.


    Hier weiß ich aber nicht, wie ich das noch verbessern kann. Ich mache ein Drift Align mit PHD2 und das pendelt sich dann eigentlich ganz zufriedenstellend ein.


    CS


    Sebastian

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  • Hallo Sebastian

    Gründe kann es einige geben...

    Manchmal ist es ein weicher Untergrund auf dem die Montierung steht , und man(n) öfter um die Monti raumläuft.

    Das kann schon ausreichen das bei höherer Brennweite die Sterne verwackelt .

    Die Einordnung sollte natürlich auch schon passen, je besser desto weniger Korrekturen sind notwendig.

    Bei deinem Bild fehlt leider die Skalierung für die Kurven.

    Man kann nicht sehen ob die Kurve im 8 oder 2 Bogensekunden Maß anzeigt. Der Ausschlag selber ist daher zu wenig Anhaltspunkt.

    Auch die Einstellung der Aggressivität der Ra und Der Achse ist wichtig. Bei deiner Der sehe ich zB. 50.

    Ich nutze für Ra meist 75-80 und Der 70.(außer das Seeing ist sehr mies, dann sind die Werte etwas kleiner.

    Auch die Belichtungszeit der Nachführkamera sollte nicht mehr wie eine Sekunde sein.

    Das alles noch in Kombination kann zu diesen Fehlern führen.

    Natürlich auch mechanische Mängel der Montierung.

    Wobei dann normalerweise der Takt des Fehlers sich rhythmisch wiederholt und sich meist nur ein Bild betroffen ist.

    Das es an der Schmierung liegt weil.das Fett "verdunstet" ist schließe ich Mal aus. Es könnte höchstens sein das gar kein Fett vorhanden ist was aber bei einer Neuen Monti nicht vorkommen sollte.

    Es gibt auch Fett den sogenannten "China Honig" der extrem klebrig ist, und bei kalten Temperaturen noch mehr klebt. Der könnte event. dazu führen daß die Monti zu spät auf die Korrekturbefehle der Steuerung reagiert weil die Ritzel erst die Hemmung des Fettes überwinden müssen.

    Das währe auch nur eine wage Vermutung.

    Vielleicht kannst du deine PHD Einstellungen mal abfotografieren oder schreiben.

    MfG

    Andreas

  • Hallo Woddy,


    die Aggressivität hatte ich zum Test mal eingestellt. Ich hatte vorher beide auf 90 und hatte das Gefühl, dass es noch schlimmer wurde.

    Die 2,5 Sekunden Belichtungszeit habe ich aus diversen Guides und Videos. Aber dadurch kommt es natürlich zustande, dass PHD frühestens alle 2,5 Sekunden einen neuen Befehl losschicken kann.

    Ich werde mal austesten, wie es bei 1s ausschaut.

    Die Bilder oben haben 1,4" pro Pixel. Da ich hier nur einen Ausschnitt des kompletten Fotos eingefügt habe, kann ich es nur ungefähr sagen. Die Ausschnitte oben sind ca. 1300x800 Pixel groß.

    Wenn ich das jetzt mal auf die verwackelten Sterne übertrage, dann ziehen diese über die 120s Belichtungszeit eine Spur von ca. 25 Pixeln was dann 35 Bogensekunden entspricht.


    Was mich auch echt verwundert hat, ist, dass ich die ganze Montierung elektronisch ausgerichtet habe und beim Drift Align musste ich ordentlich verstellen.

    Mal mein Aufstellvorgang beschrieben:

    - Ich stelle das Stativ auf eine Steinterrasse und mache aber noch Schwingungsdämpfer unter die Füße.

    - Die Stativbeine sind komplett eingefahren um nicht noch anfälliger auf Schwingungen zu werden.

    - Ich benutze einen digitalen Kompass, der mir den geografischen Nordpol anzeigt und richte so den Azimut aus.

    - Ich benutze eine digitale Wasserwaage mit +/- 0.1° Genauigkeit für die Polhöhe.

    - Das ganze kontrolliere ich dann noch mit der Daytime/No Polarscope Alignment Funktion in der App "Polar Scope Align" (Man kann hier sein Smartphone anstelle des Tubus befestigen und die App hat ein Zielkreuz, so dass man die Rotationsachse neben Polaris trifft) --> das ganze ist nicht absolut genau, aber so ungefähr haut das hin.

    - Wenn ich nun die Nachführung im Teleskop starte und mir zum Beispiel Vega ranzoome, um mit der Bahtinovmaske korrekt zu fokussieren, bleibt der Stern ziemlich lange sehr gut im Bildzentrum

    - Nun starte ich PHD2 und führe ein Drift Align durch. Hier quäle ich mich immer etwas.

    - Ich schwenke für den Azimut das Teleskop entlang des Meridian ca. zum Himmelsäquator und lasse PHD2 einen Guidingstern aussuchen. Merkwürdigerweise zeigen mir die Graphen dann im Diagramm an, dass ich ordentlich den Azimut verstellen soll. Das mache ich so lange, bis die Linie fast waagerecht ist. Aber wenn ich dann mit dem digitalen Kompass kontrolliere, habe ich meinen Azimut um 5° verdreht!!!


    Das alles finde ich sehr kurios.

    Und wie man oben im Diagramm sieht, habe ich immer noch einen RA/DEC-Fehler von ca 5". Das ist fast um den Faktor 10 zu viel.


    CS


    Sebastian

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  • Hallo Sebastian,


    vergiss den Digitalen Kompass und den Neigungsmesser!

    Nutze die klassischen Methode: Pfadfinder-/BW-Kompass für Nordrichtung (einmal richtig machen und Bodenpunkte fürs Stativ markieren - und natürlich am Stativkopf) und Winkelmesser mit eingestelltem Breitengrad in Montageplatte ins Lot bringen.

    Und da war dann noch die Scheiner-Methode ... ;)

    Gruß,

    Peter

  • Hallo Peter,


    so ein Kompass zeigt ja aber auf den magnetischen Nordpol, der sich dauernd ändert. Der Digitale rechnet das auf den geografischen Nordpol um. Das finde ich ziemlich praktisch.

    Und mit der Polhöhe hab ich keine Schwierigkeiten gehabt. So zumindest mein Gefühl. Der Neigungsmesser auf die Gegengewichtsstange geheftet war da schon echt gut.

    Zumal mich ja auch verwundert, dass die Polar Align App sagt, dass ich sehr dicht am korrekten Wert bin nach dem Aufstellen. Nur PHD2 findet das nicht. Und irgendwie zerschießt mir PHD2 dann mit diesen riesigen Befehlen die Bilder.

    Unten rechts hat mir PHD2 auch immer angezeigt, um wie viele Pixel es korrigiert. Das schwankte zwischen 3 und 40 Pixeln, was ja auch ungefähr meinen Sternschweifen entspricht.

    Ich werde das Gefühl nicht los, das ich das Drift Align in PHD2 nicht richtig mache und mir meine "mühsam" aufgebaute Einnordung damit kaputt mache.

    Vielleicht sollte ich einfach mal nicht das Drift Align machen und gucken, wie PHD2 auf meine "handgemachte" Einnordung reagiert. Mehr verschlechtern kann es ja kaum noch.

    Ich konnte nahezu nur jedes 10 Bild verwenden. Der Rest war für die Tonne.


    Ja, und dann ist da noch die Scheiner-Methode. Vielleicht muss ich das wirklich mal durchziehen. Aber noch will ich den, sagen wir mal "einfachen Weg", nicht aufgeben.


    Vielleicht hatte ja noch jemand hier solche Schwierigkeit mit PHD2 und dem Drift Align.


    Viele Grüße


    Sebastian

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  • Hallo Sebastian,


    du kannst auch Sharpcap für die elektronische Einordnung nutzen.


    Ich hatte mal so ein ähnliches Bild, als ich die Montierung auf der Terrasse stehen hatte. Schon mit 800 mm Brennweite versetzte sich das Bild.

    Da gilt wirklich, dass man nicht um die Monti läuft. Auf dem Rasen mit den Stahlspitzen im Boden ist das unempfindlicher.


    Schlechte Ergebnisse habe ich auch, wenn PHD mit dem Dithern nicht fertig wird und APT die nächste Aufnahme wegen TimeOut startet. Das ist mir mit dem MGen nicht passiert.


    So versetzte Aufnahmen hatte ich auch in der Nähe des Meridians vor dem Meridian Flip.


    Sollte Deine Vermutung richtig sein, konzentriere dich zunächst auf eine saubere Einordnung. In der Regel sollte aber diese mit dem Polsucher genau genug sein. (App: PS Align Pro)


    VG und CS

    Thomas

  • Ich betrete meine Terrasse während eine Aufnahme gar nicht mehr. Das Drift alignment funktioniert bei mir sehr gut. Beim alignment kurz drauf zum Korrigieren und wieder runter.


    Man kann auch phd2 auch ohne Nachführung laufen lassen nur um zu sehen wie genau die Montierung ohne läuft. Habe dir Option im Menü leider nicht mehr.


    Gruß,

    Martin.

  • Hallo Thomas,


    danke für Deine Ausführungen.

    Das mit der Terrasse würde ich mal ausschließen. Ich habe zusätzlich noch Vibrationsdämpfer unter die Stativbeine gelegt.

    Auf der Terrasse habe ich mich auch nicht weiter aufgehalten.

    Mit dem Dithern ist ein guter Punkt. Ich habe N.I.N.A gesagt, dass nach jedem fünftem Bild gedithert werden soll. Da könnte was dran sein.

    Auch der Meridian Flip könnte eine Ursache sein. Da war ich dann aber nicht am Teleskop.

    In meiner Montierungsanleitung steht, dass der Meridian Flip, irgendwie vermieden wird.

    Aber ich habe das Gefühl dass da doch etwas passiert ist. Ab Aufnahme 90, hatte sich nämlich plötzlich alle verschoben und die Galaxie war weg.

    Irgendwas muss da abgelaufen sein.


    Viele Grüße


    Sebastian

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  • Noch ein kleiner Nachtrag für alle die mitgelesen haben:

    Ich habe noch ein wenig mit dem elektronischen Kompass getestet, und ich muss hier Peter nun doch Recht geben. Die klassische Methode scheint hier doch besser zu sein.

    Der Neigungsmesser ist hinreichend genau, der ist ok, aber was der Kompass da abliefert, ist mir schleierhaft.


    Viele Grüße und CS


    Sebastian

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  • Moin Sebastian,

    Ich konnte nahezu nur jedes 10 Bild verwenden. Der Rest war für die Tonne.


    den genauen Fehler auszumachen ist schwierig. Du hast ja auch einige gute Aufnahmen, andere nicht, nach deinen Bildern im ersten Post zu urteilen hat die Nachführung mindestens einen Sprung gemacht, und dann wieder ordentlich nachgeführt. Dass sehe ich daran, dass der Versatz punktuell (die Lichtkonzentration der Sterne) erscheint und nicht durchgängig als schräge Linie.


    Es sind ja schon einige gute Tipps gegeben worden. Ich bin kein Freund der komplett automatisierten Astrofotogafie, dem NINA Ziel. Eher die Komplexität von Software reduzieren und sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren. Ich verzichte momentan komplett auf einen Autoguider und alles, was da drann hängt, Stichwort Kurzbelichtungen. Auch ein Weg, der zum Erfolg führt denn Frust ist kein guter Begleiter. Auf meiner homepage habe ich dazu einige Tipps gegeben,

  • Hallo Sebastian,


    ich würde mal versuchen Schritt für Schritt beim Aufsuchen der Fehlerquelle vorzugehen.


    1) Beitreibe doch mal die Montierung ohne jegliche Regelung: Hierbei solltest du dann Bilder an einem Stern aufnehmen. Wenn die Montierung gut ausgerichtet ist, dann solltest du ja den Stern

    punktförmig sehen (dann hast du eine super Montierung ohne Fehler und du kannst dich freuen), aber dass ist ja nicht der Fall. Also der Stern wird in Rekt . Richtung verzogen -mal mehr oder weniger.

    Mehr, dann hattest du währen der Aufnahmezeit eine deutliche Abweichung zur Sterngeschwindigkeit. Diese Abweichung sollte ja später durch die Nachführung (Guider) eliminiert werden.


    Um nun zu klären woher diese Abweichungen kommen gibt es folgende Möglichkeit.

    1) Alle Motoren abschalten und Bild machen. Auf diesem Bild kannst du folgende Dinge sehen


    a) Strichspuren - klar, die Sterne bewegen ja. Aber, sind die Striche schön gerade oder gibt es hier schon Abweichungen in Deklination? Diese können vom Wind oder Seeing kommen, dann gehen sie hoch und runter. Senkt sich die Stellfläche von der Montierung, dann hast du eine Drift in nur einer Richtung der Deklination. Oder du gehst und stampfst mit den Füßen umher, dann wirst du es ebenfalls sehen.

    Hierbei kannst du auch ein LiveBild am hellen Stern betrachten. Dann kann man sogar das Ausschwingverhalten erkennen.


    b) Rektmotor an und das Teleskop gewollt stark aus der optimalen Ausrichtung nach Norden verstellen, sodass der Stern deutlich in der Dekl abweicht. Erst jetzt kann man am aufgenommenen Bild

    die Abweichung in Rekt. hervorheben. Hierbei kannst du den Umlauffehler der Montierung sehen und beurteilen.


    Ich habe an meiner Montierung einen Encoder in der Rektachse. Mit meinem Programm kann ich die Abweichung zur Sterngeschwindigkeit graphisch betrachten.

    Hierbei kann ich dann sogar die Abweichung meiner Antriebsache pro Umdrehung sehen...



    Und...

    Schau dir doch deine Abweichung ohne aktiviertem Guiding unter PHD an. Was siehst du dann? Sprünge, ect.?


    Gruß und CS

    Matthias

    8" -f6 Newton, Selbstschliff * im Gitterohrtubus "deep blue" platziert * mit Selbstbau-Reibradantrieb angetrieben, wohl temperiert und allzeit startklar in der Gartensternwarte montiert

    TS294CP, Canon600Dac, ASI178 und ASI120mini zum Guiden, GPU Koma Korrektor

  • Hallo zusammen,


    toll, dass ihr hier so viele noch weitere Tipps schreiben.

    Einiges konnte ich den nächsten Nächten noch herausfinden:


    1) Mein Einnorden in der ersten Nacht war nicht sehr gut. Das habe ich in der zweiten Nacht besser hinbekommen.


    2) Ich habe das Gefühl, dass meine LX85 mit dem 8" SC womöglich doch überfordert ist. Im Datenblatt steht etwas von 15 kg Traglast. Der Tubus wiegt 5kg. Mit Okularauszug, Off-Axis-Guider und Kameras kommen bestimmt noch einmal 2kg hinzu. In einem anderen Thread steht zwar, dass bei der Traglast die Gegengewichte nicht mit einberechnet werden, und es natürlich auch auf den Abstand zum Drehpunkt ankommt, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass man doch alles betrachten muss. Meine Montierung musste nämlich ganz schön ackern, wenn ich den Tubus mit dem Handsteuergerät gedreht habe und das wäre bei der Hälfte der Traglast vermutlich nicht der Fall.

    Ich habe dann meinen kleinen Apo 80/480 montiert und hier hat das mit dem Guiden super geklappt.

    Leider habe ich halt zwei Sachen auf einmal geändert (viel besser eingenordet und leichteren Tubus), so dass ich jetzt noch nicht sagen kann, welche Maßnahme zum Erfolg führte. Vermutlich beide.


    3) Ich hatte in waagerechte Position, wenn der Tubus zum Zenit schaute, ein leichtes Knarzen in der Deklinationsachse. Ich habe das Gehäuse geöffnet und den Anpressdruck der Spindel neu eingestellt. Der Motor lief dann wieder sehr ruhig. Auch ein Fakt, der dazu beigetragen haben kann.


    @ Peter: Ich kann das ein wenig nachvollziehen, dass Du kein Freund von dem vollautomatisierten Fotografieren bist. Es nimmt ja die Herausforderung dieses Hobbys weg.

    Manches finde ich aber ungemein praktisch, dass es das gibt, wie zum Beispiel das Plate Solving. Ich habe es am Anfang ohne probiert und war so frustriert, weil ich mich zwei Stunden immer um das Objekt herumbewegt habe. Für den Anfang sind solche Sachen dann echt toll. Und ich werde es bestimmt dann auch mal wieder ohne versuchen, wenn ich mehr Erfahrungen habe. Und es muss ja auch niemand benutzen.

    Aber ich muss ja mal sagen: Respekt, an diejenigen, die dass alles ohne automatisierte Hilfen hinbekommen. Das ist echtes Können!


    CS


    Sebastian

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  • Hi Sebastian,


    vollautomatisierten Fotografieren

    doch, ich hatte schon gerne eine 10 Micron Montierung.


    Probier doch einmal Livestacking mit SharpCap. Zur Repositionierung nutzt du dort platesolving. Zweite Ausbaustufe, wenn du Erfarhungen gesammelt hast, mit dem SharpCap Sequencer lassen sich kleine Script bauen, damit kann man über Stunden belichten, Belichtungszeiten < 20 s., man kann sich die Ergebnisse live ansehen, das Objekt wird in einer vorgegebenen Folge wieder Re-Zentriert, easy living :)

  • Hi,

    Mal eine Frage: warum nutze du nicht Plate Solving?


    Ich baue meine Montierung meistens grob auf, ohne Kompass oder sonstige Hilfsmittel und schwenke dann zu dem gewünschten Objekt. Manchmal mache ich noch ein 1 Sterne alignment. Ansonsten starte ich in SharpCap das Plate solving und innerhalb von 1 Minute bin ich bereit für deep Sky Fotografie ... Funktioniert alles wunderbar. Ausschuss habe ich auch, aber das liegt am Wind auf dem Balkon.


    Gruss,

    Raul

  • Hallo Raul,


    ich nutze Plate Solving. Verwende dafür N.I.N.A.

    Trotzdem muss ich ja so gut wie möglich einnorden. Da hilft auch Plate Solving nicht. Damit finde ich das Objekt, aber wenn ich dann ordentlich Abweichungen von der Rotationsachse habe, ist das ja auch Mist.

    Dann starte ich PHD2 und das versucht mein schlechtes Einnorden durch große Ausgleichsbefehle zu kompensieren.


    Viele Grüße


    Sebastain

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