Hallo zusammen,
nach langem Überlegen, welche Kamera es nun werden soll, kam vor einer Woche meine Altair Hypercam 26C.
Vor ein paar Monaten hatte ich mich schon mal ein wenig mit NINA angefreundet, allerdings im praktischen Einsatz noch nicht genutzt, da ich bisher nur mit einer Canon fotografiert habe und froh war, keinen PC brauchen zu müssen.
Erste Herausforderung war es nun überhaupt mal fokussieren zu können. Mit der Canon war das mit NINA kein Problem. Aber bei der Altair gab es den entsprechenden Button überhaupt nicht mehr.
Hier nochmal mein Dank an Peter, der den entscheidenden Hinweis gegeben hat, wie es mit NINA funktioniert.
Parallel habe ich mich zum Fokussieren auch mit Altair Capture beschäftigt und damit funktioniert es schnell, wenn man denn weiß wie. Eine Anleitung war leider nirgends zu finden.
Am Samstagabend war es dann endlich so weit. Die Wetterapp sagte eine sternenklare Nacht voraus.
Ich habe alles im Garten aufgebaut und harrte der Dinge, die da im Dunkeln auf mich zukommen würden. Mein Ziel war der Elefantenrüsselnebel.
Altair Capture gestartet, Kamera verbunden, Vega zum Fokussieren angefahren und dann – alles dunkel. Kein Stern zu sehen . Das ging ja schon gut los. Bis mir dann auffiel, dass ich vor lauter Begeisterung noch den Deckel auf dem Objektiv hatte . Deckel ab und siehe da, Vega war zu sehen. Bahtinov-Maske aufs Objektiv, reinzoomen und so schnell hatte ich noch nie fokussiert.
Und weiter ging es Richtung Elefantenrüssel, den richtigen Bildausschnitt wählen und erste Testbilder machen. Welcher Gain und welcher Offset wohl die richtigen sind?
Letztlich habe ich mich auf Gain 150 und Offset 8 festgelegt und ab 23:30 Uhr hoffte ich auf dem Sofa, dass NINA zuverlässig ihre Aufgaben erfüllen würde. Zwischendurch mal gucken gehen– Kamera ist noch nicht runtergefallen und der PC läuft auch noch. Gegen 3:00 Uhr habe ich noch ein paar Darks gemacht, danach abgebaut und dann ab ins Bett.
Am nächsten Morgen noch einige Flats gemacht, alles nach APP und staunen. Sah ja schon mal nicht schlecht aus.
Sonntagnacht war mir der Himmel wieder wohlgesonnen und ich wollte noch ein paar Stunden mit dem Optolong L-extreme-Filter investieren.
Erst einmal wieder fokussieren, was mit Altair Capture diesmal gleich geklappt hat. Der Objektivdeckel war ja auch ab . Dazu diesmal auch den MGEN angeschlossen. Denn die Belichtungszeit mit dem Filter würde sicherlich länger werden als nur 180 sec.
Wieder Testbilder machen und den Gain auf 250 gestellt. Offset habe ich auf 8 gelassen. Das Histogramm und die Statistik sahen gut aus. Und wieder auf dem Sofa hoffen, dass alles funktioniert. Diesmal war ich mutig und bin nicht zwischendurch rausgegangen. Gegen 3 Uhr dann wieder raus und abgebaut. Alles hatte funktioniert. Darks und Flats würde ich am nächsten Morgen machen.
Leider hat NINA nicht so gewollt wie ich und die Dateien als .tiff abgespeichert. Auch die Dateinamen sahen etwas seltsam aus und APP mochte die Flats schon mal gar nicht. Woran mag es gelegen haben? Am falschen Profil, dass die Anwenderin geladen hatte. OK, es gibt verschiedene Profile – wieder was gelernt .
APP habe ich dann ohne Flats laufen lassen. Die Vignette war schon gewaltig. Aber die Gradienten-Entfernung hat gut funktioniert.
Und es ist Montagabend, schon wieder klare Nacht. Ich bin müde, aber was soll’s. Nach wochenlangem Entzug mußte ich die Gunst der Stunde nutzen.
Und nochmal wollte ich einige Stunden mit dem Optolong L-extreme fotografieren.
Alles aufgebaut, eingestellt und diesmal wollte ich versuchen, bis 3 Uhr zu schlafen. So halbwegs hat das auch funktioniert. Um 3 Uhr wieder raus. Es ist noch alles da, keiner hat mir die Kamera geklaut. Abgebaut und heute Morgen nochmal neue Darks und Flats gemacht. Diesmal mit dem richtigen Profil .
Alles ab nach APP und wieder staunen, was rauskommt.
Parallel mal verschiedene Testbilder mit unterschiedlichen Offset-Werten gemacht. Die 8 scheinen wohl doch nicht richtig zu sein. Denn der Wert, der mir in der Nacht beim letzten Bild in der Statistik angezeigt wurde war 0. Ein Wert um die 500 wären wohl besser. OK, 8 zu 500? Werde ich heute Abend mal ausprobieren. Es soll ja wieder eine klare Nacht werden.
Nun möchte ich euch mal ein erstes Ergebnis zeigen.
Kamera: Altair Hypercam 26C
Objektiv: Samyang 135 mm, f2.8
Filter: Optolong L-extreme
Lights: 69x420 sec.
Darks: 15
Flats: 30
Gestackt in APP, weitere Bearbeitung in PS
Was die Bearbeitung angeht, da ist nach wie vor noch viel Luft nach oben. Auch will ich noch die RGB-Bilder integrieren (61x180 sec).
Jedenfalls bin ich erstmal total begeistert. Auch dass die Technik so zuverlässig gelaufen ist.
Ich habe es ja bisher immer gescheut, das ganze über PC laufen zu lassen. Aber die ersten Schritte mit NINA machen richtig Spaß. Und in den nächsten Wochen werde ich den Ablauf noch erweitern, denn die Monti und den MGEN hab ich noch nicht über NINA laufen.
So, dass soll es nun erstmal gewesen sein.
Die nächsten Nächte soll es weiter klar sein und die will ich noch nutzen, bevor es zum Wochenende hin wieder schlechteres Wetter geben soll.
Ich freue mich über euer Feedback und wäre dankbar, wenn ihr mir hinsichtlich Gain und Offset ein paar Anhaltspunkte geben könntet.
Was mir gerade noch einfällt: Weiß jemand was das für ein Nebel am oberen linken Rand ist. Stellarium scheint den nicht zu kennen.
Euch allen CS
Sabine