Hallo Forum,
hier kommt mein Output der letzten zwei Nächte. Ich hatte mir den NGC 7635 vorgenommen und wie immer bin ich mit großen Ambitionen an das Projekt herangegangen.
Die Klippen der Astrofotografie haben mich jedoch schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht.
In der ersten Nacht hatte mein Guiding komplett versagt.
Ich hatte die Montierung seit einiger Zeit draussen aufgebaut gelassen - gegen den Regen gut geschützt unter einer Gewebeplane. EInfach um jede Lücke schnell zu nutzen und nicht jedes Mal
Einnorden zu müssen.
Zur Markierung hatte ich mir für jedes Stativbein ein Stück DN125 KG-Rohr einzementiert und mit Sand gefüllt.
Leider hat der Starkregen der letzten Tage den Sand unter den Montierungsbeinen etwas ausgewaschen - dadurch ist vermutlich die Einnordung ungenau geworden.
Die Stativbeine waren jedenfalls eingesunken und die Montierung war nicht mehr in der Waage. Das miese Guiding konnte ich mit kurzen Belichtungszeiten von 20s/frame kompensieren - leider ist das Objekt aber während der Session immer mehr aus der Bildmitte herausgedriftet.
Nun gut, am nächsten Tag habe ich dann den Sand aus den Sanitärrohr-Stucken rausgeschaufelt und habe die Rohre dann mit Schnellzement zugekippt.
Jetzt sinkt nichts mehr ein und nach erneuter Einnordung war letzte Nacht dann das Guiding perfekt.
Weil ich entsprechende Darks hatte, bin ich bei den 20s-Belichtungen geblieben. Weil es mich nervte, hatte ich das Dithering abgeschaltet. Im Endergebnis wurde das mit massivem "Walking Noise" quittiert.
Zusätzlich haben meine Ha und OIII-Frames starken Ampglow, den ich nicht wegbekomme. Ich habe viel darüber gelesen und habe alle Tipps, die ich dazu gefunden habe(z.B. BIAS-Frames weglassen) befolgt.
Leider ist der Ampglow nicht wegzubekommen, vermutlich muss ich neue Darks machen. Auf den RGB/UHC-frames ist merkwürdigerweise nichts zu sehen. Die Darks hatte ich übrigens ohne Filter erstellt, das sollte doch passen, oder?
Naja - ich musste also (wieder mal) mit dem Nachbelichter-Tool im Bild herumfuhrwerken und den Ampglow "wegtupfen".
Es war ein ziemlicher Akt, aber jetzt habe ich einen ersten Output:
Teleskop: Celestron C11 | Kamera: ZWO ASI294MC Pro | Bin: 1x1 | Temp: -10°C | Bin: 1x1 | Belichtung: 240x 20s UHC, 38x120s HA. 20x120s OIII | 20 Darks | je 60 Flats |je 60 Darkflats | je 30 BIAS
Software: APP, PI, PS, Startools
Gesamte Belichtungszeit: 3,27 Stunden (für mehr OIII hat die Zeit nicht gereicht...). Spikes sind wie immer Geschmackssache, aber die kaschieren so schön die Unzulänglichkeiten der Sterne...
CS, Jochen