OdM Juli 2021 - NGC 6888 - Crescent-Nebel

  • Diskussion zum Artikel OdM Juli 2021 - NGC 6888 - Crescent-Nebel:

    Zitat
    Deep Sky Objekt des Monats Juli - ein Wolf-Rayet-Nebel im Sternbild Schwan
  • Andreas72202

    Hat den Titel des Themas von „OdM Juli 2021“ zu „OdM Juli 2021 - NGC 6888 - Crescent-Nebel“ geändert.
  • Hallo Andreas,


    sehr schöne Wahl des OdMs, immer wieder toll, wie das Objekt auf einen OIII Filter anspricht, ein richtiger AHHHAA Effekt bei Mitbeobachtern, die das zum ersten Mal erleben.

    Folgend eine Skizze des Sichelnebels von einer Beobachtung mit meinem ehemaligen 16er Hofheim Dobson aus 2016 bei 62 fach an einem dunklen Ort im Hunsrück.



    Mal schauen dass ich mit meinem jetzigen 22er mehr Details auf das Papier bringe, ich kann mich an eine Nacht im letzten Jahr mit wundervollen Bedingungen erinnern, wo wir einfach und direkt sehr viel mehr Strukturen im Innern der Blase sehen konnten, leider habe ich da keine Skizze gemacht, und als ich am darauffolgenden Abend angefangen habe zu zeichnen, waren die Bedingungen nicht mehr so gut und ich habe das auf die lange Bank geschoben...

    Und die blaue Blase ist ja dann mal eine Herausforderung.


    Aber jetzt habe ich ja einen Grund mehr, den Bleistift zu spitzen ;)


    Freue mich schon auf die Beiträge der Mitbeobachter und viele tolle Fotos und Zeichnungen!


    Beste Grüße,

    Rainer

  • Hallo Andreas,


    sehr schön. Mit NGC 6888 beschäftige ich auch seit ein paar Wochen. nur leider wisst ihr ja, wie das Wetter war. Hier mal ein Bild von vor ein paar Wochen. Mein erster halbwegs schöner Mondsichelnebel bei kleinerer Brennweite (436mm) und mit 90mm Apo. Ich bearbeite aktuell auch Aufnahmen von NGC-6888, die ich mit dem 8" f/5 Newton gemacht habe, aber irgendwie komm ich gerad nicht so richtig vorwärts.


    Ich hoffe im Juli gibt es endlich mehr Gelegenheiten als im katastrophalen Juni.


    VG, Micha


    1083-ngc-6888-mondsichelnebel

  • Hallo Andreas,


    an den Nebel habe ich mich bislang nur mit 8" und 12,5" herangewagt, habe aber fest vor, ihn auch mal mit 3" zu probieren. Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine, Christopher hat ihn schon einmal mit Großferngläsern probiert.


    Meine Beobachtungen mit:


    8" Spiegel, fst 21.5 mag

    20-fach + [OIII] - indirekt ist die Schockfrontkante wahrnehmbar - 2 Sterne sind entlang dieser Kante erkennbar und drei Sterne blinken innerhalb hervor - insgesamt besehen zeigt sich ein schönes Oval mit scharfer Begrenzung nach Norden

    85-fach + UHC - aus dem Oval wird ein C


    12,5" Siegel, fst 21.5 mag

    45-fach + [OIII] - der Crescent Nebula und sein anregender WR-Stern sind deutlich wahrnehmbar - drei hellere Sterne markieren den Nebel gut nahe der Ränder - die Schockfrontkante ist gut definiert und der nordwestliche Teil leuchtet etwas heller - erste zarte Strukturen sind erkennbar - der Anblick erinnert entfernt an einen Pilz


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo,


    Meine Beobachtungen zu diesem Objekt:


    200/800mm Newton, parallaktisch montiert. Vergrößerungen 57 und 91x mit [OIII] Filter:


    "Ohne Filter konnte ich im Sternfeld nichts vom Nebel erkennen.

    Bei 91x und mit [OIII] Filter ist es ein völlig anderer Anblick. Im Okular ist eine schwache strukturierte Aufhellung die sich durch das gesamte Feld zieht. Indirekt etwas heller und strukturierter. Der Nebel ist ein Bogen oder fast eine Blase. Der nördliche Teil ist mit am hellsten. Die hellste und breiteste Stelle kann ich im Nord– West sehen.

    Bei 57x mit [OIII] Filter ist der Nebel sehr strukturiert mit vielen unterschiedlich hellen Bereichen. Er hat eine große Ausdehnung und ist länglich– oval in Nord– Süd Richtung.

    Ein lohnendes Objekt."



    300/1200mm Newton, parallaktisch montiert. Vergrößerung 109x mit [OIII] Filter:


    "Der Nebel ist mit dem [OIII] Filter sehr hell und deutlich zu sehen.

    Unregelmäßige, ovale Grundform, die 3:1 Nord– Süd Ausgerichtet ist. Der Nebel hat das Aussehen einer Blase oder unregelmäßigen ovalen geschlossenen Ringes. Dieser Ring ist unterschiedlich hell und auch unterschiedlich breit. Der hellste Teil ist im Nord– Westen. Der südliche Teil vom Ring ist am breitesten, aber auch die schwächste Stelle. Der Innenbereich der Blase ist etwas heller als die Umgebung vom Nebel.

    Der Nordteil vom Nebel geht scharf in den Hintergrund über, der Südteil läuft weich in den Hintergrund aus."


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo miteinander,


    ein wirklich schönes Objekt ! Hier zwei Beobachtungen von mir:


    Am letzten ITT mit dem legendären 24-Zoll Kyklopas: " Wunderbar auch das 'Epsilon' des Crescentnebels NGC 6888 mit OIII-Filter, 'ist so deutlich wie auf Bildern' (Johannes)."


    Mit meinem 9,5-Zoll Fünfling bei hochalpinem Himmel im Kaunertal: " ... Crescentnebel NGC 6888: Während ganz ohne Filter der Bogen des hellen Nordostteils sofort ins Auge sprang, war mit dem OIII-Filter die ganze 'Epsilon'-Figur des Nebels gut erkennbar - sehr schön."


    Servus

    Ben

  • Hallo,


    meine letze Beobchatung liegt schon eine Weile zurück.

    Genauer am 22.09.2009 von 20:45 – 0:00 MESZ im OdW.

    Equipment: 8“ f/6 Dobson mit 27mm PanO (44x), 12mm T4 Nagler (100x), Planetary HR 9mm (133x), TMB Burgess 7mm (171x), 2“ O-III Filter.

    Zitat


    Schon mal den O-III Filter zur Hand, ging es dann auch noch auf den Crescent Nebel, NGC6888. Ohne O-III Filter ist ein tief roter Stern in der näheren Umgebung sofort auffällig. Mit O-III + 12mm Nagler war der Nebel zwar schwach aber deutlich erkennbar, wobei der nördliche Teil am hellsten ist.


    cs

    Lothar

  • Hallo Andreas,


    Danke für die Vorstellung dieses schönen Objektes. Anbei ein paar Auszüge aus meinem Beobachtungsbuch:


    NGC 6888 (Crescent-Nebel)


    Emberger Alm A, 26.08.08, 21-22:30 MESZ, D=1-2/5, U=2-3/5, fst >6m,5 HRD 8" f/4
    Im 24 mm Widefield (33x) ohne Filter trotz Zenit-Stellung nicht zu sehen. Mit OIII-Filter wird ein zarter Nebelhauch in Form eines Halbbogens sichtbar, der in Richtung 34-Cygni geöffnet ist. Die Nordhälfte des Halbbogens erscheint etwas heller.


    Emberger Alm A, 28./29.08.08, 21-1:30 MESZ, D=1/5, U=2-3/5, fst >6m,5 HRD 8" f/4
    Im 31 mm Nagler (26x) mit Baader OIII-Filter eindeutig als Halbbogen direkt zu halten. Der nördliche Teil des Halbbogens erscheint deutlich heller.


    Puntagorda/La Palma, 23./24.09.14, 22:00-04:00, D=2/5, U=2/5, fst >6m,8
    Im 8"er ist der helle Teil des Nebels, welcher sich um einer dreieckige Sternkonstellation schmiegt, mit UHC-Filter am besten sichtbar. Im 18"er ist auch noch der verlängerte Bogen mit aufgefächertem Ende sichtbar. Sehr beeindruckend ist auch der zentrale Bereich, welcher leicht nebelig und gemottelt erscheint.


    Gedern, 06.05.16, 03:00 MESZ, D=2/5, U=2/5, fst >6m,3 33" f/3,9
    Nebel erscheint als halbkreisförmiger Bogen um Zentralstern. Östlicher Teil breiter, überall mit Filamenten aufgefächert, die radial vom Zentralstern weglaufen.


    Gedern, 08.05.16, 01:40 MESZ, D=1-2/5, U=3/5, fst >6m,7 12" f/4,5
    Halbkreisförmiger, sichelartiger Nebel, mit größerer Ausdehnung am Ostende.


    Viele Grüße

    Thomas


    http://www.blackskynew.de

  • Hallo zusammen,


    eine recht gute visuelle Beobachtung durfte ich am 10. Juli 2019 genießen:

    6" F/5 achro: Epsilon form of Crescent seen through the Pentax SMC O-9,

    OIII 10nm Baader, OIII 5nm Astrodon, and H-Beta 12nm Astronomik

    Bortle 4, Erlanger Oberland


    Notiert habe ich auch weitere 22 Beobachtungen dieses W-R Nebels mit den Ferngläsern 10,5x70 bis 15x85.

    Die Ferngläser zeigten nur die Ovalform, keine weiteren Details.


    Klaren Nachthimmel,

    Jiri

  • Hi Folks,

    im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts des Ostwestfälischen-Astro-Stammtisches (OWAS) möchte ich euch gern unser bisheriges Zwischenergebnis des NGC 6888 - Cresent-Nebels vorstellen.

    Ziel dieses Projekts ist es einzelne Deepsky-Objekte mit unterschiedlichen Optiken, Kameras und Filtern extrem tief zu belichten.

    Zum Gemeinschaftsprojekt gehören: Oliver Schneider, Andreas Koke, Klaus Eikmeier, Martin Köster, Michael Hellriegel, Peter Rocznik, Peter Köchling, Rainer Kleibrink, Siegfried Berger, Ulf Kriese und meine Wenigkeit.


    In das Summenbild sind bislang ca 83 h Belichtungszeit eingegangen. (34h H-Alpha / 29h OIII / 20h LRGB) .

    Wir sind hiermit aber noch nicht fertig und sammeln noch fleißig weitere Photonen.

    Solche Gemeinschaftsprojekte lohnen sich ungemein, da man unglaublich viel lernt. Zudem macht es einfach sehr viel mehr Laune, wenn man sich in der Gemeinschaft gegenseitig unterstützt und motiviert.

    Wir haben zumindest Spaß und ich bin gespannt, wo die Reise noch hingeht. Vielleicht entdecken wir ja mal was bislang unbekanntes. ;)

    Bis dahin

    Guido

  • Hallo Guido,


    ein Wahnsinnsbild und schön zu sehen, dass in meiner alten Heimatsternwarte (VSW Ubbedissen) immer noch viel passiert. Mittlerweile seit 15 Jahren im Südwesten freue ich mich immer von euch zu hören und zu sehen. Beste Grüße an Oliver Schneider, der sich evtl. noch an mich erinnert. Auf der HP der Sternwarte gibt es mich noch. Ich bin der mit dem weißen Refraktor und krümmen Rücken :)


    http://www.volkssternwarte-ubb…/sternwarte-mofi-2003.jpg


    VG, Micha

  • Hallo zusammen,


    nachdem schon viele Beobachtungen zum Crescent-Nebel eingegangen sind, hatte ich gestern Nacht auch die Gelegenheit eine aktuelle Beobachtung beizusteuern. Da die astronomische Dunkelheit nur ca. 90 Minuten dauern sollte und ich relativ spontan beschloss, noch rauszufahren, habe ich das 120er Bino mitgenommen. Beobachtet habe ich mit 28x, 38x und 66x Vergrößerung sowie OIII-Filtern. Bei allen Vergrößerungen war das "C" eindeutig auszumachen, wobei beim direkten Sehen der nordwestliche, hellere Teil dominierte. Ein "Epsilon" blieb mir verborgen, ebenso eine flächige Aufhellung, d.h. ich habe nur die Schockfront eindeutig sehen können. Andere Filter habe ich nicht ausprobiert.


    Abschließend habe ich noch ohne Filter versucht, den Nebel dingfest zu machen. Ohne genaue Positionskenntnis wäre er mir ohne OIII-Filter im Milchstraßengewimmel wohl verborgen geblieben, aber zumindest bei 28x und 38x konnte ich den hellsten Teil mit Hilfe von Fieldsweeping indirekt sicher festnageln.


    Die Bedingungen auf ca. 650 m üNN waren recht gut: gute Durchsicht, mit bloßem Auge war eine gut strukturierte Milchstraße bis ca. 15° über dem Horizont sichtbar, Bortle 4+, mäßige Luftfeuchtigkeit (fast kein Tau auf dem Auto).


    Eine Beobachtung mit größerem Gerät werde ich nachreichen, sobald sich, hoffentlich bald, wieder eine Gelegenheit zum Beobachten bietet. In der Zwischenzeit bleibt dran und berichtet von Euren Beobachtungen :) !


    Viele Grüße

    Andreas

  • Hallo Guido,

    Tolles Bild und Danke fürs Teilen mit der Gruppe.


    Welches Ziel haben die OWAS denn… „wir sammeln 200 h Photonen…?“ oder so was in der Art?


    Klasse Projekt.


    Grüße,

    Rainer

  • Hallo Rainer,

    ja, sowas in der Art. Eine Stundenobergrenze wurde zwar nicht ausgerufen, aber ich denke, dass wir bis zum Ende des Jahres noch sammeln werden. Wir haben auch noch ein anderes Objekt in Planung, aber das ist relativ schwach und bei diesen hellen Nächten echt schwierig.

    Gruß Guido

  • Servus Andreas!

    Die Zeichnung von NGC 6888 ist schon älter und ist noch aus meiner Zeichnerlernphase, damals noch auf DINA 5 erstellt.

    Mit 16" Dobson ohne EQ-Plattform auf 1000m Höhe in Süddeutschland in der Nähe von Kempten am 2.10.2013 als Zeichnungs-Nr. 21 gezeichnet.

    Der OIII-Filter ist von TS und wurde dann später von mir durch den wesentlich besseren Lumicon OIII-Filter ersetzt.


    NGC 6888 GN in Cyg/ 2.10.2013/ 23 Uhr/ 90x +OIII/ 10°C/ 98%r.F./ GG: inUmi 6m2/ S:3-47 Tr:3/ böiger teils heftiger Wind





    Der Nebel wartet nur darauf mal wieder von mir besucht zu werden, den hatte ich schon lange nicht mehr im Okular :!:


    Grüße aus dem Allgäu,

    Roland :) :)

  • Hallo zusammen,


    die Sichel habe ich schon mit einigen Teleskopen sehen können. Das erste mal ganz schwach mit OIII an meinem 4,5" Newton unter ziemlich dunklen Himmel.
    Danach hab ich ihn immer wieder gerne im 12" aufgesucht. Hiermit konnte ich immer wieder feststellen, dass die feinen Details vor allem Transparenz brauchen.
    Wenn die Luft zu viel Feuchtigkeit hat, wird es schwierig. Mit dem 18" habe ich ihn bisher nur einmal im letzen Jahr aufgesucht.
    Das war aber schon eine ganz andere Nummer als mit 12". Für diesen Sommer ist er wieder auf dem Programm.
    Vor zwei Wochen habe ich aber mal mit dem Epsilon und der ASI2600mc draufgehalten. Verwendet hab ich einen IDAS NBX.
    Zu sehen ist der Bereich von M29 bis zur Sichel. Ach der feine Bubble neben NGC6888 wird schwach sichtbar.
    Etwas oberhalb auch der hier schon erwähnte sehr rote Stern zu sehen.


    Gruß Dirk


    NGC68882.png

  • Eine schöne Objektwahl, lieber Andreas!


    Du fragtest nach Fernglasbeobachtungen. Jiri erwähnte in Post #9, dass er zwei Dutzend Beobachtungen dieses Nebels mit 10,5x70 bis 15x85 Ferngläsern gemacht hat. Aus meinen Kontakten mit ihm weiss ich, das er nicht die neueren Ferngläser mit Wechselokulare und 90-Grad-Einblick benutzt, sondern klassische geradsichtige Handferngläser, wobei er die größeren Exemplare mit einer Schulterstütze stabilisiert. Entscheidend für den Erfolg solcher Nebelbeobachtungen ist die präzise Auswahl des Filtertyps, passend zum Himmelsobjekt, zur Optik und zur Beobachtungssituation. Jiri hat diese Kunst ziemlich verfeinert, geht in seinem Beitrag aber leider nicht darauf ein, wie sich die einzelnen Filter an seinen Ferngläsern an NGC 6888 verhielten.


    Ich kann meinerseits Beobachtungen mit einem 8x56 Fernglas beitragen, einmal aus dem letzten Jahr und einmal aktuell am vergangenen Sonntag. Zunächst meine Beobachtungsnotiz und eine Skizze dazu vom 21. Juni 2020, 0 bis 1 Uhr morgens, bei FST 5m0 im Zielgebiet (d.h., der schwächste freiäugig sichtbare Stern hatte eine Helligkeit von 5m0 - im Englischen NELM, Naked Eye Limiting Magnitude, genannt):


    Mit Baader OIII 8,5nm: Deutlicher Eindruck von Nebulosität um ein Paar Sterne 7. Magnitude, sich ein wenig nach Osten erstreckend, ca. 10 Bogenminuten im Durchmesser.

    Mit Astronomik OIII 12nm: Nicht mehr so klar, könnte dem Eindruck nach nur eine unaufgelöste Sterngruppe sein.

    Beim Wechsel zurück zu Baader OIII 8,5nm werden jedoch die Feldsterne unterdrückt, während das neblige Glühen bleibt: damit eine eindeutige Sichtung des Nebels. Zur weiteren Überprüfung die Stelle mit 15x70 Fernglas ungefiltert angeschaut: dort ist keine Sternverdichtung, die unaufgelöst den nebligen Eindruck im 8x56 erzeugen könnte.


    Im linken Teil der Skizze ist die neblige Fläche schraffiert. Die Richtung der Schraffur hat keine Bedeutung. Der den Nebel anregende Stern Wolf-Rayet 136 (WR 136) ist mit zwei kleinen Pfeilen markiert.

    Im rechten Teil sind die Helligkeiten der Feldsterne angegeben. WR 136 hat 7m5. Diese Raute aus Feldsternen ist sehr hilfreich um den Nebel zu orten.


    In der Nacht auf den 12.07.2021 um 1 Uhr morgens habe ich wieder das 8x56 Fernglas draufgehalten, wieder bei FST 5m0, diesmal mit einer breiteren Filterpalette:

    Ungefiltert: WR 136 bildet mit den 7m2 und 8m2 Sternen eine kleine Gruppe die sich nicht besonders von den vielen anderen Sternpaaren und -gruppen im Gesichtsfeld abhebt. Kein Nebel.

    Astronomik OIII 12nm: Die Sterngruppe wird ein wenig auffälliger als die anderen Gruppen im Feld, besonders mit indirektem Sehen.

    Baader OIII 10nm: Der mit Astronomik OIII 12nm gesehener Effekt wird stärker. Mit indirektem Sehen erahne ich Nebligkeit.

    Baader OIII 8.5nm: Bestes Bild. Feldsterne werden weiter abgeschwächt im Vergleich zu 10nm. Der nebliger Eindruck, jedoch, bleibt unvermindert bestehen. Kann die Grenzen des Nebels nicht genauer bestimmen als zu sagen, dass er zwischen den drei Sternen liegt.

    Astronomik H-Beta 12nm: Feldsterne werden etwa so abgeschwächt wie mit Baader OIII 8.5nm. Keinerlei Nebel zu sehen an der Stelle von NGC 6888. Jedoch jede Menge neblige Fleckigkeit in der ganzen IC 1318 Region um Sadr (Gamma Cyg).


    Christopher

  • Hallo zusammen,


    seit etwa Anfang Mai versuche ich mich immer wieder an NGC 6888 als Übung für meine Aufnahme- und Bildbearbeitungstechniken. Ich habe mich ja quasi als Amateurastrofotograf neu gestartet, weil ich das komplette Equipment (neues Teleskop und neue Filter sowie von Darks auf dithern umgestiegen) und die Bildbearbeitungssoftware (von DSS, Fitswork und PS auf Pixinsight) verändert habe.


    War ich vor einem halben Jahr noch blond, so bin ich doch jetzt etwas grauer dadurch geworden.


    Und ich glaube zufrieden ist man irgendwie nie. Dennoch habe ich bei diesem Versuch kein so schlechtes Gefühl. Auch wenn ich gepfuscht habe ohne Ende, weil ich die vielen PixInsights Workshops einfach zeitlich bis jetzt nicht alle geschafft habe. Tatsächlich wiederhole ich ständig welche von den bereits gemachten Workshops, ohne neue anzufangen, damit ich die Skripts und Prozesse, die ich schon kenne, nicht wieder vergesse und so komme ich einfach nicht so schnell vorwärts wie meine Ungeduld das möchte.


    Ich freu mich aber sehr dass es hier aktuell Objekt des Monats ist. So kann ich auch mal ein bisschen hier mitreden :)


    Die Bilddaten:


    TS-CF 90mm Apo bei f/4.8 und 436mm Brennweite

    Canon EOS 6Da bei ISO 6400

    Guiding und Dithering mit MGen3, 20 x Bias und 20 x Flats

    50 x 120 Sekunden mit Optolong L-enhance vom 13.7.21

    57 x 120 Sekunden mit Optolong L-Pro vom 13.6.21




    VG, Micha

  • Hi Micha,


    vielen Dank für Dein Bild und die Details dazu. Ich habe eine Frage zur Verarbeitung der beiden Datensätze vom L-Enhance und L-Pro, da ich demnächst auch in diese Richtung gehen möchte. Stackst Du die gleich in ein Bild oder generierst Du zwei Bilder, Du Du dann in Pixinsight zusammen bringst?


    Lass mich gleich noch eine Frage nachlegen: TS-CF90 + Reducer scheint ein tolles Gerät zu sein. Bist Du mit der Korrektur in den Ecken und insbesondere dem OAZ zufrieden? Dankeschön.


    Grüße und CS - Oliver

  • Hi Oliver,


    das zusammenführen von zwei Bildern kann ich noch nicht, da fehlt mir noch der Workshop zu. :rolleyes: :)


    Ich habe die Lights von den beiden Tagen daher einfach direkt zusammen gestackt.


    Ob ich mit dem Korrektors zufrieden bin, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Ich habe schon Bilder mit dem Korrektor gemacht, da waren bis zum Rand alle Sterne spitz und rund. Bei diesen Aufnahmen hatte ich ich in den Ecken bei den Lights aber ein leichtes Koma und ich weiß im Moment nicht, woran es genau liegt. Da brauch ich noch mehr Übung um das aufzuklären. Hier sieht man das natürlich nicht, weilk es ein Crop ist.


    Der OAZ ist der Hammer, habe nie etwas vergleichbar geiles gehabt. Auch nach dem fokussieren kannst du die Kamera drehen, sogar den ganzen OAZ, den Korrektor raus- und reinschrauben und das Bild ist immer noch im Fokus. Ich kontrollier das zwar immer mit der Bahtinov, wenn ich was ändere, aber bisher hat er die Einstellungen einfach behalten. Sensationell geiles Teil. Allerdings habe ich vorher nie einen besonderen OAZ gehabt und weiß nicht, ob das ab einer bestimmten Preisklasse nicht einfach auch normal ist.


    VG, Micha

  • Hallo Micha,


    vielen Dank, freut mich zu hören, dass Du mit dem Gerät zufrieden bist. Falls Du in den Ecken noch Optimierungspotential siehst, so könnte es am Arbeitsabstand liegen. Ich habe mir mal die Mühe gemacht den Reducer-zu-Chip-Abstand zu variieren und dann die Bilder mit dem PI Aberration Inspector Script zu vergleichen. Zumindest mein Reducer ist da sehr empfindlich und eine Veränderung von 0.5mm hat schon sehr deutliche Auswirkungen.


    Grüße und CS - Oliver

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!