Von der Taubildung bis zur Nässe

Ja, natürlich ist er jetzt wieder dran – der Motor (zumindest der von Celestron) hat nur einen bestimmten Verstellweg. Wenn der Motor bei der Montage in seiner Mittelstellung steht und das Teleskop grob fokussiert ist, sollte es keine Probleme geben.

Wenn das Teleskop irgendwo am Anschlag war und der Fokus 20, 30 cm vom normalen Fokuspunkt liegt, und der Motor nur von mir aus 15cm in jede Richtung schafft, klappt es nicht. Wenn er am korrekt fokussierten Teleskop montiert wurde, muss er nur die paar cm schaffen, die zwischen Kamera und verschiedenen Okularen liegen. Dafür ist er ausgelegt.

Viel Erfolg,

Alex

Zitat von Dieter Wiedenhofer

und komischwerweise konnte ich die Blumen einer nahen wiese scharfstellen (inkl Insekten)

wie weit war denn diese Wiese entfernt?

Kleine Überschlagsrechnung ...

Das Celestron hat ~2 m Brennweite (f). Angenommen die Wiese (p) war 200 m weg ...

Für den Fokus (q) gilt die allg. Formel für opt. Abbildungen: 1/p + 1/q = 1/f

Konkret: 1/200 + 1/q = 1/2 -> 1/q = 1/2 - 1/200 = 0,495 ... Der Kehrwert ist 2,02m

Das heißt, der Fokus liegt dann bei 2,02. Das ist dann 2,02m - 2,00m = 0,02m = 20 mm weiter draußen als für astronomische Objekte (p = ∞ -> 1/p = 0 und die Formel wird zu 1/q = 1/f bzw. q = f).

Ist die Wiese nur 100 m entfernt, verschiebt sich der Fokus 41 mm weiter raus. Um Sterne scharf zu sehen, müsstest du als 41 mm weiter rein kommen ... anders gesagt, da ist eine Verlängerungshülse mit 40mm zuviel am AOZ.

Ist die Wiese nur 50m entfernt, fehlen Dir 83 mm nach innen.

Durch nahe Objekte kannst du so rausfinden, ob der Fokus nach innen fehlt. Der umgekehrte Fall, dass Dir Fokus nach außen fehlt, kannst du dadurch austesten, dass du das Okular nicht ganz reinsteckst oder gar einfach mal frei Hand davor hälst (bzw. mit einer Papierverlängerungsröhre, die du dafür wickelst.

Hallo Dieter,

woher sollen der Fokussiermotor und die Software wissen, wann Du im Fokus bist?

Du denkst viel zu kompliziert und bist viel zu sehr auf diesen dusseligen Motor fixiert. Du stehst noch ganz am Anfang und hast weder Dein Equipment noch die Theorie auch nur ansatzweise gemeistert. Mach Dir das Leben einfach und komme erst mal mit Deiner Ausrüstung grundsätzlich klar. Wenn Du die Montierung und die Optik visuell beherrscht, kannst Du anfangen Dir über Fotos Gedanken zu machen. Und dann, wenn die ersten ein, zwei Mal Photonen auf Deinen Chip gefallen sind, wird es vielleicht Zeit für den Fokussiermotor. Vorher nicht!

Also: bau den Motor ab und den alten Fokussierknopf wieder an. Dann richte das Teleskop auf den Kirchturm mit dem 30mm Okular im Zenitspiegel. Und dann versuche zu fokussieren. Wenn das Bild im Okular beim Wechsel der Drehrichtung des Fokussierknopfes tatsächlich weiter als das gesamte Gesichtsfeld zur Seite und wieder zurück wandert, hat der Tubus vielleicht wirklich ein mechanisches Problem. Und wenn Du den Knopf bis zu beiden Anschlägen drehen kannst und dennoch die Kirchturmspitze nicht fokussieren kannst.

Aber ich bin mir zu 90% sicher, dass das nicht der Fall sein wird. Das Problem ist höchstwahrscheinlich nicht das C8, das Problem sitzt dahinter.

Viel Erfolg:

Marcus