Erstmal moin - und Justier-Hilfe gesucht!

  • So, da ich selbst jemand bin, der es mag, wenn solche Problem-Themen mit einer definitiven Lösung beendet werden....


    Also, es war ohne Zweifel der Hauptspiegel.

    Nach einigem Zögern habe ich mich dann schließlich dazu durchgerungen, für 65$ einen neuen Spiegel über eBay aus China zu bestellen - leider fand ich tatsächlich keine andere Bezugsquelle für Spiegel mit 114 mm Durchmesser und 900 mm Brennweite.

    Am Montag ist der Spiegel angekommen und wurde von mir natürlich direkt ausgepackt.

    1) Es war keine Mittenmarkierung drauf, diese habe ich dann mit Hilfe einer Papier-Schablone und einem roten Filzstift aufgebracht.

    2) Ansonsten schien der Spiegel ziemlich gut verarbeitet. Er ist von der Dicke her etwas stärker als der originale HS, hat aber im Gegensatz zu diesem keinen Stempel oder Herstellermarkierung -> NoName Produkt halt.

    3) Obwohl ich nur den HS bestellt habe, kam im Paket trotzdem noch ein passender Fanfspiegel mit. Dieser sieht ebenfalls sehr gut verarbeitet aus und ist ebenfalls etwas Dicker als das original verbaute Teil. Dennnoch habe ich ihn als Backup zurückgelegt.


    Im Original war die Spiegelzelle ja so aufgebaut, dass der HS auf drei kleinen Stücken Styropor ruhte und von den geschraubten haltern auf diese kleinen Stücke gedrückt wurde - die Mitte des Spiegels hing jedenfalls stets in der Luft. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Umstand ebenfalls (mit) zu dem Problem geführt hat. Wenn der Tubus stehend gelagert wurde, würde so ja die ganze Zeit das Eigengewicht des Spiegels seine Mitte nach unten ziehen. Die Kraft mag zwar gering sein, aber die Zeit tut ihr übriges.

    Da die alten Styroporstücke sowieso nicht mehr gepasst haben, habe ich mir einfach ein Stück Pappe auf 114 mm Durchmesser zurechtgeschnitten. So ruht der Spiegel jetzt mit seiner kompletten Fläche auf seiner Auflage.


    Danach hieß es nur noch: einbauen, justieren und testen!

    Kurzum: Funktioniert super! Auf Anhieb ließ sich das Teleskop sehr gut justieren und beim Test an meinem justier-Schornstein war schon zu erkennen, dass die merkwürdigen Doppelbilder, das hin- und her springen des Bildes, wenn man eine Seite der Öffnung abdeckt und der Schärfefehler komplett verschwunden waren.

    Gestern Nacht waren für ca. 5 Minuten Sterne zu sehen und auch der Test war äußerst Erfolgreich: keine Lichtreflexe mehr, kein dreieckiger Lichtbogen mehr, stattdessen Extra- und Intrafokal Beugungsringe wie aus dem Bilderbuch (Und ich hab' mich mit dem alten HS immer für Blöd gehalten, weil ich nie erkennen konnte, wo da Beugungsringe sein sollten).


    Zum Abschluss kann ich noch sagen: Ich bin sehr froh, das Teleskop repariert zu haben, anstatt es einfach auszutauschen. Die Aktion hatte doch einen gehörigen Lerneffekt zur Folge und auch wenn ich anfangs selbst nicht davon überzeugt war, mir einen China-Spiegel zuzulegen, kann ich jetzt zumindest mal sagen: Wenn jemand mal ein ähnliches Problem hat und sich unsicher ist - dann können sich die Dinger doch echt lohnen, auch wenn sie keinen großen Namen aufgedruckt haben.

  • Gratuliere Dir zum happy end. Da hattest Du aber riesig Glück, dass Du so schnell einen neuen Spiegel beschaffen konntest, und dass dies des Problems Lösung war. Wünsche Dir viel Spass und Freude.


    Schöne Grüsse und cs

    Alexander

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