So, dann mal moin aus Hamburg. Wie unschwer zu sehen ist: ich bin hier ganz neu.
Also erstmal ein paar Infos zu mir: Ich heiße Luis und bin 30 Jahre alt (zumindest sagt das mein Perso ), Hauptberuflich Metallfacharbeiter, arbeite bei einem Luftfahrt-Technikanbieter in der Triebwerksteileüberholung (was ein Wort) und bin hobby Auto- und Motorenschrauber.
Ich habe als Kind schon mit Teleskopen herumexperimentiert (leider eher erfolglos) und dann schließlich für mein Abi drei Jahre lang freiwillig, wegen großem Interesse, den Astrophysik-Kurs besucht (davon war ein Jahr Pflicht). Dort haben wir auch gerne mal Beobachtungen mit den Schul-Teleskopen gemacht.
Ab dann musste ich leider aufgrund massivem Geldmangels alles bezüglich Beobachtungen einstellen.... Bis meine Freundin vor einigen Monaten ihr altes Bresser Arcturus 60/700 wiedergefunden hat. Ups. Leider war mir das Teleskop ein wenig zu klein, allerdings sind zzt. meine Mittel aufgrund von Kurzarbeit wieder mal begrenzt...
Also kam's wie's kommen musste: Ich habe mich wieder voll in dem Thema verloren und über verschiedene Wege mir aus "altem Schrott" was halbwegs funktionstüchtiges zusammengebaut. Die Konstruktion besteht aus der Montierung eines alten Bresser Skylux und einem Bresser Newton-Teleskop 114/900, was wohl aus den 80ern stammt. Original war es noch mit einem 24,5 mm OAZ ausgerüstet, diesen habe ich aber auf 1,25" umgebaut. Und damit ich das Ding auch ausreichend justieren kann, mir gleich mal ein Skywatcher-Cheshire Okular zugelegt und als Info zum Justieren
----> http://pteng.de/astro/justage/justage.htm
Diese Quelle verwendet.
Und jetzt geht mein Problem los. Egal was ich tue, ich kriege das alte Newton nicht vollständig scharf gestellt.
Wenn ich z.B. den Mars anvisiere und das Bild langsam scharf stelle, sehe ich kurz bevor ich in den Fokus komme den Planeten unscharf, aber auch zeitgleich einen Ring, wobei der Mars ein Teil des Ringes ist. Blöderweise erscheint der Ring nichtmal komplett rund sondern eher dreieckig - und er ist auf einer Seite offen.
Wenn ich den Mars möglichst scharf stelle, befinden sich noch immer diverse Lichtreflexe in seiner unmittelbaren Nähe. Wenn ich mit der Hand einen bestimmten Teil der Teleskopöffnung abdecke, wird das Bild zwar erheblich dunkler, dafür aber gestochen scharf und die Reflexe verschwinden.
Ich habe auch schon mal die Spiegelzelle ausgebaut und die Schrauben der HS-Halterung gelockert, sodass kein Druck mehr auf dem Spiegel liegt. Den Fangspiegel hatte ich auch mal zum Reinigen ausgebaut, alles mehrfach neu justiert, dabei sogar festgestellt, dass das Fadenkreuz des Cheshires leicht exzentrisch liegt und aus Verzweiflung sogar die Ausrichtung des OAZ nach der Anleitung auf pteng.de überprüft. Alles ohne Erfolg. Nach jeder Justage bleibt der optische Fehler absolut konstant und es ist auch stets die selbe Region der Öffnung, die ich abdecken muss, bis das Bild scharf wird.
Ich habe mir sogar schon was gebastelt, damit ich via Barlowed-laser justiern kann. Selber Fehler.
Mir gehen jedenfalls langsam die Ideen aus. Entweder bin ich einfach zu unfähig, ein Newton zu justieren oder ich haue mir ständig systematisch den selben Fehler rein, oder ich habe ein anderes Problem mit der Optik oder der Markierung auf dem Spiegel (kann ja auch sein, dass die nicht ganz die optische Mitte trifft)
Leider bin ich viel zu unerfahren, was das justieren am Stern angeht, sodass ich das ebenfalls nicht hinbekomme. Es wäre daher schön, wenn sich im Raum Hamburg mal eine helfende Hand finden würde - oder vielleicht ein paar weitere Ideen, wie ich die optik an dem Teleskop prüfen könnte.
PS.: Tatsächlich mag ich solche Probleme und beschäftige mich echt gerne damit. Ich spiele sogar mit dem Gedanken, anstatt mir einfach irgendwann ein größeres Teleskop zu kaufen, mir selbst eines zu bauen oder auch mal solche Spiegel selbst zu schleifen. Es muss also keine "jetzt sofort" Lösung geben - ich würde mich eher drüber freuen, den Fehler zu finden und zu verstehen, wo er herkommt.