EXPLORE SCIENTIFIC Maksutov-Newton-152/740

  • Hallo Daniel,

    bei der Zahnstangen-Fokussierung greift ein kleines Zahnrad in eine Zahnstange und wenn du der Okularauaszug herausdrehst siehst du die Zahnstange am Tubus des Okularauszugs.

    Die Quetschdraht-Fokussierung kann sehr hochwertig ausgefuhrt werden, wenn z.B. gehärtete oder harte Materialien verbaut werden. Hier wird eine recht dünne Welle (der Quetschdraht) auf eine plan geschliffene Fläche gepresst und transportiert bei Drehung die Planfläche mit dem Okularauszugstubus herein oder heraus. Um den Tubus zu fixieren, z.B. zur Fotografie, wird meist der Quetschdraht noch stärker gegen die Planfläche gepresst. Wenn die Materialien nicht besonders hart sind, kann die Welle verbiegen und die Planfläche stellenweise eingedrückt werden.

    Daß nicht gerade optimale Materialien im Amateur-Astrogerätebau eingesetzt werden, beschert uns allerdings erschwingliche Geräte!

    Ich hatte meine Montierung irgendwann auf Zahnriemenantrieb umgebaut. Aber dadurch wurde der Antrieb völlig geräuschlos, was ich auch nicht besonders günstig fand, zumal die Schwenkgeschwindigkeit dadurch nicht beschleunigt wurde.

    Zu den ZWO-Kameras kann ich recht wenig raten. Ich habe eine Guiding-Kamera (Lodestar), eine Farb-Planetenkamera und eine sw-Planetenkamera von AstroLumina und Altair und mehrere Canon DSLR's, zwei davon astromodifiziert. Für den Mak-Newton würde ich raten, eine Kamera mit APSC-Format Sensor zu verwenden, der dann das ganze brauchbare Bildfeld abbildet. Durch den großen Fangspiegel und die kurze Brennweite ist der MN auch mit einer Barlow-Linse nicht direkt ein Planetenfotogerät.

    Grüße

    Dietrich

  • nochmal kurz: Ich hab weiterhin nur Gutes über das Teil gehört, aus optischer Sicht und zwar von Leuten, die das Ding auch selber benutzen.

    Schwer und kühlt lange aus. Wäre für mich unbedingt ein Kandidat für Reflectix, also zum isolieren. Die Weisheit scheint sich immer mehr durchzusetzen, dass nicht der Temperaturunterschied innen-außen zählt sondern ein großer Temperaturgradient innen (wegen ungleichmäßiger, teilweise zu schneller Auskühlung). Das kriegt man weg durch gute Isolierung. Der einzige Nachteil vom isolierten Alutubus ist: Man wird öfter und länger nachfokussieren müssen.

    im übrigen ist es ja nicht DIE Akklimatisierung. Es wurde schon oft von ungleicher Strahlungsbilanz zwischen unten und oben berichtet, und das hält die ganze Nacht an. Wieder: Reflectix hilft.

  • Hallo Miteinander

    Also auf der Umlauffläche meines Auszuges ist keine Zahnstange sichtbar, höchstens eine Einfräsung. Eine flache Ebene, auf der Umlaufsfläche. Allerdings ist nichts da, eine Querkraft auszuführen, um diese kleine Welle zu zerdrücken. Die Übersetzung scheint zu hoch zu sein, um ohne Klemmung eine Verstellung zu befürchten. Zahnriemen ist eine Topidee, sehr Preisgünstig. Nur müsste ich mir mit der Drehrichtung noch etwas einfallen lassen. Die Durchmesser müssten beide gleich kleiner werden, damit die Übersetzung bleibt. Dann den Riemen, mit halber Zahnradbreite kreuzen. Müsste noch eine Führung eingebaut werden, damit er sich selbst nicht schleift. Gibt es eine einfachere Lösung? Dass er dann komplett geräuschlos wird, würde mich nicht stören. Gut finde ich, dass das einzige was verschleisst, der Zahnriemen ist. Den kriegt man richtig günstig und muss nicht fetten.

    Danke, für den Kameratipp. Welchen soll ich kaufen? Gibt es hier auch einen Monochrome, mit LGBR Filter?
    Das mit Reflictix ist eine gute Idee. Scheint mir logisch, dass innwendig ein stärker Temperaturgradient herrscht. Könnte es nicht auch sein, dass die Temperaturkoeffizient des Hauptspiegels nicht gleich der Linse ist? Spiegel ist eine Quarzglasmischung. Wahrscheinlich gibt es da auch unterschiede. Dann müsste die Optik bei einer bestimmten Temperatur am Leistungsfähigen sein. Im Winter vielleicht besser, als im Sommer.

    ich sollte mal unbedingt an euren Astrotreff kommen. :)

    Gruess Dani



    Volumenausdehnung durch Temperatur

    volumendehnung_form.png
    ΔV = Volumenänderung (m3)

    γ = Volumenausdehnungskoeffizient (m3/(m3*K))

    α = Längenausdehnungskoeffizient (m/(m*K))

    V0 = Ausgangsvolumen (m3)

    ΔT = Temperaturänderung (K)

    Vneu = Gesamtvolumen nach Temperaturänderung (m3)


    WerkstoffTemperaturbereich (°C)Längenausdehnung

    α (10-6/K)
    Literatur
    Glas208,5[1]
    Glas - Fensterglas207,6
    Glas - Geräteglas2050,0
    Glas - BK7207,1
    Glas - Quarzglas200,54[1]
    Glas - Normalglas0 - 1009,0[2]
    Glaskeramik20< 0,1
  • Der Tubus besteht aus Kohlefaserkunststoff, leider in modischem schwarz, der recht wenig Temperaturabhängig ist. Tubusseeing kann man eventuell mit aluminisiertem Schaumstoff dämpfen, ist aber durch die Rohrschellenmontage etwas aufwändig. Einfach lange genug vor der Benutzung rausstellen oder gleich temperiert lagern dürfte reichen, Abhängigkeiten von Temperatur sind mir an der Korrektur nicht aufgefallen.

    Besonders schwer erscheint mir das Gerät auch nicht. Gut, vielleicht verglichen mit einem ähnlich großen Newton.

    Ich hatte den Mak-Newton auf einer HEQ-5, für die es komplette Riemen-Umbausätze gibt. Ob es sowas auch für die Exos-Montierungen gibt, weiß ich nicht, glaube es aber nicht. Und es dauert sicher sehr lange, bis die Zahnräder unrettbar verschlissen sind. Wieviele Umdrehungen müssen die denn im Jahr machen. Meine Bohrmaschine macht sicher mehr in wenigen Sekunden und deren Zahnräder sind auch nicht aus optimalen Materialien.

    Grüße

    Dietrich

  • Hallo Dietrich

    Das kann ich auch nicht sagen, wie viele Umdrehungen da nötig wären. Ich kenne es nur vom meinem Beruf her, wie qualitative Zahnräder sein müssten. Also Deine Bohrmaschine wird Evolventenprofil aufweisen an den Zahnräder. Auch sind sie sicher nicht aus Aluminium. Auf die Umdrehungen alleine kommt es nicht an, die Kraft spielt da mit. Die Leistung ist rund gesagt Kraft mal Weg. Dann multipliziert mit der Zeit, die Energie ergibt. Man kann sagen, dass die aus Umläufe und Kraft eine Rolle spielt. Deswegen betreibe ich sie mit möglichst wenig Beschleunigungen. Achte auf gute Ausmittlung bei der Montage, dass gleichförmige Bewegungen kaum Kräfte übertragen.

    Quellbild anzeigen


    Die Reibung hier am kleinsten ist. Oben ist die richtige Bauweise der Zahnräder. Einsatzgehärtet nennt man, welche nur die Oberfläche abgeschreckt wurde, bevor die Hitze ins Material eindringen kann. Bei mir sind sie Wellenförmig und aus Aluminium.. Sie unten. die Zähne drücken nur schon, wenn keine Kräfte übertragen werden. Es gefällt mir nicht so.






    Aber es ist halb so wild. Ich kriege im Betrieb neue mit gleichem Modul. Das freut mich, dass man keine Unterschiede bemerkt. So oft kam ich noch nicht um fotografieren. Ich hielt es für möglich, da die Genauigkeit der Spiegel im grünen Wellenbereich geschliffen sein sollten. Also irgend etwas im 525nm Bereich Genauigkeit. Es kommt aber auf die Differenz an, des Spiegels und der Linse. Wenn sie sich etwa gleich dehnen, ist es kaum relevant, wie du sagst. Top.


    Welche Kamera empfiehlst du mir?

  • Hallo Daniel,

    leider kann ich dir keine Kameras empfehlen, denn ich benutze nur die von mir erwähnten Kameras. Ich habe eine Canon 1100 Da und eine 600Da als astromodofizierte Kameras und mehrere andere Canon DSLRs ohne Modifikation. Schöne Kameras für DeepSky-Fotografie.

    Die Nachführung regelt ein 50mm-Sucher mit der Lodestar-Kamera und einem Klappcomputer.

    Aber für Planeten benutze ich einen langbrennweitigen 10" Newton mit den Planeten-Kameras. DSLRs nehmen zwar auch Videos auf, aber komprimieren die Bilder meist schon in der Kamera. Planeten-Kameras nehmen mehr Bilder pro Zeit und unkomprimiert auf.

    Grüße

    Dietrich

  • Hallo Dietrich

    Vielen Dank für die Infos. Betreffend Kamera will ich mich noch schlauer machen. Ich plane noch eine Anschaffung eines Linsenteleskopes. Im Astroshop habe ich noch gesehen, dass sie mit Lunt Solarsysteme bestückt werden können, für die Sonnenbeobachtung. Mal sehn. Vielen Dank.

    Gruess Dani

  • Hi,

    ich habe mir vor zwei Wochen ein MN-152/731 gebraucht gekauft und möchte hier meine Erfahrungen teilen.


    Ich benutze sonst ein 8" Carbon-Newton, aber das macht mir in Herbst und Winter immer mal wieder Stress wegen Taubeschlag auf beiden Spiegeln.


    Habe ich mir gedacht, die geschlossene Konstruktion des MN-152 hat da klare Vorteile und um es vorweg zu nehmen, das hat sich 100% bestätigt.

    Die erste Collimation war kein Problem, nach 10min. war das Teleskop eingestellt.


    Eine ganz leichte Verdrehung des Fangspiegels habe ich erstmal ignoriert, weil ich nicht 100% die Funktion der Zentralschraube am Fangspiegel verstanden hatte. :thumbup: Besser erstmal nix verfummeln :thumbup:


    Am 26.12.21 war es dann soweit für den ersten Einsatz, klarer Himmel, 56% Mond, kalt -3°C bis -7°C, wenig Wind.

    Meine Montierung ist eine HEQ-5 (mit Belt Antrieb) auf fester Säule im Garten.

    Ich habe das Teleskop in der Dämmerung 16:00h aufgebaut und schonmal grob ausgerichtet. In der Zeit bis es dunkel war (60min.), konnte das Scope schon gut auskühlen von 21°C Zimmertemperatur auf -3°C. Danach war es auch schon so dunkel, dass der Fokus mit Bathinov Maske an Polaris gut eingestellt werden konnte.


    Im Lauf der Nacht habe ich den Focus noch 2x überprüft, aber nur 1x am Anfang minimal nachgestellt. !Motorfocus überflüssig!


    Die Ergebnisse kann man hier sehen, für "first light" bin ich ziemlich begeistert (schreibt mir gern mal euere Meinung zu den Bildern)


    Pejaden - (Mosaic 1x2) 2x 30x120s Belichtung: https://www.astrobin.com/n34pq1/

    Pelikan - 30x120s Belichtung: https://www.astrobin.com/21m7iz/

    Orion - 30x120s + 30x30s Belichtung: https://www.astrobin.com/wjz6c9/


    Alle Details zur Kamera, Darks, Flats, Software u.s.w sind in Astrobin hinterlegt.


    Das Teleskop hat beschlagfrei bis morgens um 04:30h durchgehalten. Dafür war die mitgelieferte Carbon Taukappe gut und die Meniskuslinse war mit einem Heizband von außen beheizt. Natürlich war auch die Guiding-Camera beheizt, sonst hätte diese nach 2h aufgegeben.


    Zusammengefasst

    Pro:

    - kein Beschlag auf der Optik

    - keine Focusdrift mehr nach ca. 60-90min.

    - viel Belichtungszeit, wenig gefummel am Scope

    - das Scope war klatschnass außen, aber innen natürlich komplett trocken

    - Preis-Leistung echt gut


    Contra:

    - die leichte Verdrehung des Fangspiegels hat zu leichtem Koma links auf allen Bildern und asymetrische Beleuchtung der Rohbilder geführt

    (lässt sich aber wegjustieren für die nächte Session und die Flats korrigieren die Ausleuchtung, sodass das im Endprodukt nicht zu sehen ist.)

    - das Scope war klatschnass außen, aber innen trotzdem komplett trocken ^^

    - leicht ausgefranste Sterne, Newton-typisch. Es ist kein Blendenring verbaut. (Blendenring ist bestellt :)


    Ich bin begeistert, das Explore Scientific Maksutov Newton 152/731 Comet Hunter ist für Astro Fotografie schon cool und hat Potenzial auch deutlich über Einsteiger Niveau!

    Mit einem Okular habe ich durch das MN-152 noch nicht geschaut ... :)

  • Hallo Jörg,

    schön dass du so zufrieden über das Mak-Newton-Teleskop berichtest. Du hast die recht neue Version des Teleskops mit Crayford-OAZ?

    Toll wäre es, wenn du beschreiben könntest, wie der Fangspiegel gedreht und ggf. in der Höhe verstellt werden kann, da die mit dem Teleskop gelieferte Anleitung dazu nichts Eindeutiges aussagt und sogar eine Fangspiegel-Spinne zeigt.

    Grüße

    Dietrich

  • Also, dass das Gerät nachts außen nass wird, würde ich nicht als Nachteil werten. Dann müsste man erstmal eines haben, das trocken bleibt.

    Derartige Berichte liest man immer mehr.

    Wahrscheinlich ist das zum Fotografieren das beste Teil, das momentan für den Preis erhältlich ist. Vielleicht sollte man sich einfach eines kaufen, auch wenn man es nicht braucht. Ist später vielleicht son gefragter Kult-Klassiker.

  • @halbetzen : Ja, es ist wohl das aktuelle Modell, das so auch zu kaufen ist.

    (152mm Öffnung, 713mm Brennweite, F=4,8 Blende)


    Die ersten MN-152 hatten auch andere technische Daten. Das führte zu etwas Salat bei den technischen Daten der Händlier. (740mm Brennweite)

    Meines hat einen 2" Crayford OAZ mit Klemmung UND Gewinde M54x0.75, sodass sich die Kamera direkt und verkantungsfrei einschrauben läßt.


    Kleine Warnung vorweg:

    Da bei diesem Teleskop der Fangspiegel NICHT an einer Spinne hängt, sondern in der dicken Linse eingebaut ist, verstellt sich das System ! SEHR SELTEN !


    Fangspiegel einstellen:


    0. Schaut der OAZ genau mittig auf das Teleskoprohr und damit auf die gedachte Linie Fangspiegel/Hauptspiegel ?

    (Das muß passen, sonst ist der Rest immer schief)


    1. Neigung des Fangspiegels: drei Rändelschrauben vorn, wie bei Newtons, nix neues.


    2. Fangspiegel erscheint oval: Fangspiegel drehen. (Selten nötig)

    2a. Zentralschraube (Schlitzschraube) eindrehen und leicht festziehen, das klemmt die drei Rändelschrauben aus 1. fest

    2b. vorn ist ein Ausenring am Halter, dieser hält den Fangspiegel in der Meniskuslinse. der Ring hat zwei Madenschrauben, diese 2 Umdrehungen lösen.

    2c. Nun kann der Ausening über die beiden Bohrungen vorn mit z.B. einer Sprengringzange oder Spitzzange eine viertel Drehung gelöst werden.

    2d. Fangspiegel solang rechts(Links drehen, bis er durch den OAZ nicht mehr oval, sondern kreisrund und mittig erscheint.


    3. Fangspiegel verschoben in Richtung des Fangspiegelhalters. (selten nötig)

    3a. Zentralschraube (2a) ganz herausdrehen.

    3b. darunter erscheint eine Madenschraube, mit der sich der Fangspiegel in Richtung Hauptspiegel verschieben läßt.

    3c. wenn fertig Zentralschraube (2a) wieder eindrehen und ganz leicht anziehen, das arretiert die Rändelschrauben aus 1. wieder gegen versehendliches verdrehen.


    Sonst alles wie Newtons... FANGSPIEGEL -> Hauptspiegel -> Fangspiegel -> Hauptspiegel u.s.w. bis es passt.



    Da bei diesem Teleskop der Fangspiegel sehr stabil aufgehängt ist und alle Schrauben von Fang- und Hauptspiegel verriegelt werden,

    ist die Collimation wesentlich stabiler und unempfindlicher, als bei Newtons.



    quilty : der "Nachteil" das das Teleskop nachts naß wird, war nicht ganz ernst gemeint.

    Der selbe Punkt stand ja auch bei Vorteile.



    Clear Skies und runde Sterne.

  • Hallo Joerg,

    weißt du, ob die Schraube unter 2a, mit der man die Höhe des Fangspiegels einstellen kann, Anschläge hat, oder kann man den Fangspiegel auf den Hauptspiegel fallen lassen, wenn man zu weit dreht? Leider war man bei Bresser nicht in der Lage eine Konstruktionszeichnung des Fangspiegelhalters weiterzugeben, als ich das Teleskop kaufte. Ich hatte echt größte Schwierigkeiten mit der Justierung. Lieber übernahm Bresser 3x das nicht gerade billige Porto für den Reklamationsversand unt tauschte das Teleskop letztendlich komplett gegen eines der neuen Bauform aus, aber immer noch ohne genaue Beschreibung der Fangspiegelhalterung.

    Grüße

    Dietrich

  • @halbetzen :

    Hi, nein, ich musste die Höhe des Fangspiegels nicht einstellen und habe das entsprechend nicht verstellt/getestet.

    Wenn ich das Teleskop mal vorn öffnen muß, schaue ich mir das mechanisch genauer an.

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