Neueinsteiger mit Skywatcher N 150/700 auf EQ3 Pro

  • Hallo,
    Mein Name ist doc_alex und dank meiner Verlobten bin ich ab Mitte Januar stolzer Besitzer eines Skywatcher N150/700 auf einer EQ3 Pro Goto synscan Montierung.
    Als Zubehör hat sie folgendes dazubestellt:
    T2 Ring für meine Canon
    Oregon Easypic Universal Smartphone Adapter
    Und ein Reinigungsset


    Ich bin absoluter Neuling in Sachen Teleskopen und für mich erfüllt sich ein Traum.
    Außerdem bin ich Besitzer einer Canon Dslr und will in Zukunft Himmelsobjekte fotografieren.


    Damit dem Kennenlernen des Teleskopes und ersten Fotos nichts im Wege steht, wollte ich fragen, welches Zubehör ich noch benötige.


    1.) Könnt ihr mir einen Akku empfehlen? Mich würde die Celestron Powerbank anlachen. Würde ich hier noch andere Kabel brauchen?
    2.) Brauche ich spezielle Okulare? Oder wird eines immer mit dem Teleskop mitgeliefert?
    3.) Ich nehme an, ich brauche für den T2 Adapter auch ein passendes Okular, wenn ja, welches könnt ihr mir empfehlen?
    4.) Wenn ich später Nebel fotografieren möchte, brauche ich da noch eine spezielle Nachführung und Kamera oder packt das meine EQ3 goto?


    Ich bin um Nachsicht, da ich komplett neu bin...
    Liebe Grüße und danke im Vorhinein für eure Antworten

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: doc_alex</i>


    Damit dem Kennenlernen des Teleskopes und ersten Fotos nichts im Wege steht, wollte ich fragen, welches Zubehör ich noch benötige.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ein nicht zu unterschätzendes Zubehör ist Wissen. Hier findest Du ein paar Infos zum Thema:


    https://www.youtube.com/user/astrophotocologne
    https://www.funnytakes.de/astrofotografie.html


    Gruß
    Ronald

  • Hallo Alex,


    willkommen im Forum.


    Astrofotografisch kann ich Dir nur mit Grundwissen dienen.


    Aber vom Anfang.
    Mit Deinem Teleskop, Newton 150/750, auf der gleichen Montierung, der EQ3-2 habe ich auch angefangen. Allerdings rein manuell, also ohne GoTo.
    M.E. ist die Montierung für dieses Teleskop unterdimensioniert.
    In der ersten Euphorie wird einem das Zittern und Wackeln nicht auffallen, aber das es nervig wird, wird kommen.
    Nichts gegen die EQ3-2, das ist eine feine kleine, gut zu transportierende Montierung. Passt prima in einen Rucksack und man schleppt sich nicht zu Tode, wenn der Beobachtunsgplatz mal was weiter weg ist. Meine manuelle Variante kann man gut mit den biegsamen Wellen nachführen, wie das GoTo bei ihr ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich denke, da wird SkyWatcher ebenso gut gearbeitet haben wie bei meiner EQ-6 R. Sollte also gut funktionieren.
    Auf ihr sind aber besser ein kurzbrennweitiger Refraktor, 120/600, oder ein kleiner Maksutow-Cassegrain, MC, (127/1500) aufgehoben.
    Solche Teleskope werden gut von dieser Montierung getragen. Beide Teleskoptypen sind in meinem Besitz und auf dieser Montierung ausprobiert worden.
    Mit dem GoTo musst Du Dich auseinandersetzen.
    GoTo, gehe zu, ist eine elektronische Auffindhilfe. Bitte nicht mit Vollautomatismus verwechseln oder als Selbstläufer betrachten, so nach dem Motto hinstellen, einschalten und der Spaß beginnt. Stichworte wären da Einnorden und Alignment.
    GoTo braucht, hast Du auch schon erkannt, immer eine Stromversorgung.


    Der Newton ist für den Start ein schönes Instrument.
    Da geht was an Planeten/Mond und auch an DeepSky geht schon was.
    Wie der fotografisch einzuordnen ist kann ich nicht beurteilen.
    Was Du für einen Newton noch brauchst ist etwas zur Justage. Newton haben leider die Eigenschaft sich zu verstellen, besonders wenn sie häufig transportiert werden.
    Ist aber kein Hexenwerk.
    Ich weiß jetzt nicht welche Okulare bei dem Set dabei sind, aber für den Start werden die gehen. Du kannst also schon mal loslegen.
    Grundsätzliche Okulare wären:
    - eines für die Übersicht/Auffinden - ca. 32mm mit ca. 70°
    - eines für die mittlere Vergrößerung - so zwischen 17mm und 24mm
    - dann für die hohe vergrößerung - ca. 7mm bis 14mm
    Die Lücken dazwischen nach bedarf und mit der zeit auffüllen. Okulare können (sehr) teuer werden.


    Jetzt was zur Fotografie.
    Der Tubus hat 5Kg, die Montierung ist für 5Kg ausgelegt, also das ganze ist schon im rein visuellen Bereich hart am Limit.
    Fotografisch wird das nichts. Da kommen dann ja unter anderem noch Kamera und Guiding dazu.
    Fotografisch geht man von 60% bis 65% der angegebenen Tragkraft aus.
    Dieses Teleskop gehört m.E. minimum für Fotografie auf eine EQ-5.
    Die von Dir angesprochene Nachführung bringt das GoTo mit, aber für die Fotografie reicht das nicht aus. da kommt das Guiding ins Spiel.


    Mein Rat wäre, starte erst mal mit der rein visuellen Beobachtung.
    Beachte aber bitte bei der visuellen Beobachtung das da Oben nicht viel mit Farbe ist. Es ist alles schwarz/weiß/gräulich.
    fareb ist an den Planeten, ein paar Sternen und Nebeln zu sehen. Bei letzteren mit viel Erfahrung und Übung.
    Setze Dich mit Deinem zukünftigen Equipment auseinander. Lerne es kennen, denn im Dunklen sollte jeder Handgriff sitzen.


    Als Zubehöre würde ich in etwas zum Justieren deines zukünftigen Newton, eine Rotlichlampe, drehbare Sternenkarte, Sternen-Atlas, Tisch und Stuhl und dann nach und nach in Okulare, die <u>kein</u> Zubehör sind, sondern zwingend notwendig, investieren.
    Und dann...
    das was Roland schreibt... Wissen aneignen.
    Dann nach ein oder zwei Jahren kann es m.E. an die praktische Fotografie gehen.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Hallo Alex,
    Ich bin zwar nur wenig erfahren in der Fotografie, aber ich finde auch dass die EQ3 eine Nummer zu klein für den 6“ Newton ist, bei mir war das schon visuell nervig. Dass Wichtigste bei parallaktischen Teleskopen ist nämlich immer die Montierung auf diese man dann später alles mögliche draufsetzen kann.


    CS,
    Alex

  • Hallo Alex,


    noch ein Nachtrag von mir.


    Ich (wir) wollen Dir weder den Newton noch die Montierung vermiesen.
    Jedes Teil für sich, so meine Erfahrung, habe ja beides, ist gut.
    Aber in Kombination für das Ziel Astrofotografie nicht geeignet.
    Um Erfahrungen zu sammeln, im visuellen Bereich, nicht wirklich schlecht.
    Man muss halt das Gewackle, oder besser, längere Ausschwingen des Teleskopes tolerieren können.
    Mit etwas Übung und angemessener Vorsicht kann man gut mit dieser Kombination visuell beobachten.


    Es gibt hin und wieder den Tipp eine mit Sand gefüllte Socke an die Ablageplatte zu hängen, um das Stativ zu stabilisieren.
    Ich persönlich halte von solchen "Basteleien" nichts.
    Du gibst ja ein nicht unerhebliches Geld für den Start in das schöne Hobby Astronomie aus und da sollte es schon so "out-of-the-box" funktionieren.
    Stellt sich die Frage, warum werden solche Setups verkauft?.
    Da denke ich, ist das liebe Geld der Vater des Gedanken.
    Die von mir vorgeschlagene EQ-5 kostet mit GoTo ca. 700,- bis 800,-€ und dann noch der Tubus dazu, mit ca. 300,-€, da fällt so manch Anfänger auf den Rücken [;)].


    Führe Dir auch vor Auigen, visuelles und fotografisches Beobachten sind zwei paar Schuhe und stellen unterschiedlich Anforderungen an Dein Setup.
    Viele habe deshalb zwei Setups.


    Und, Astronomie, das beobachten, ist kein kostengünstiges Hobby und kein ad hoc Hobby.
    Das ganze ist schon recht komplex.


    Geh es mit Ruhe und Geduld an. Informiere Dich wo auch immer es geht.
    Sich mit jemanden treffen ist die beste Möglichkeit, aber im Moment leider nicht möglich.
    Also ran an die Theorie [:)]., es lohnt sich.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Guten Morgen Alex,


    ich könnte jetzt viel dazu schreiben, aber es ist gerade alles geschrieben worden:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=256968
    Ich weiß sehr lang mit 7 Seiten, aber es war sehr ausführlich und geht in Detail.


    Kurz zusammengefasst für dich:
    - mit der Montierung Astrofotos nur mit Kamera und Objektiv machen
    - für Teleskope braucht man größere Montierungen (grob 65-75% der Traglast ist fotografisch nutzbar)
    - Fotografie und visuelle Beobachtung getrennt halten.


    Ich weiß, hört sich nicht gut an, stimmt aber nicht wirklich.
    Du muss nur die Ziele und den Weg anpassen.
    Stell gerne weiter Fragen, aber ließ es dir mal durch, dann sollte etwas klarer werden warum wieso und weshalb.


    Dann viel Spaß bei dem Hobby, Sven

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    3.) Ich nehme an, ich brauche für den T2 Adapter auch ein passendes Okular, wenn ja, welches könnt ihr mir empfehlen?
    4.) Wenn ich später Nebel fotografieren möchte, brauche ich da noch eine spezielle Nachführung und Kamera oder packt das meine EQ3 goto?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    zu 3) - brauchst du keinen T2 Apapter. Eher einen T2 Ring an der Kamera. Der wird am Okularauszug direkt verschraubt, indem das Vorderteil abschrauben kannst.


    zu 4) Eine spezielle Nachführung wirst du in diesem Fall wohl eher nicht brauchen, eher wenn du länger als 30 Sek. belichtest - muss man während der Aufnahme mit einer speziellen Software oder z.B.: wie Mgen die Nachführung korrigieren, dass die Sterne immer punktförmig bleiben. Um diese umzusetzen, braucht es evtl. ein Leitfernrohr oder ein 9 x 50 Sucher, indem dort hinten eine spezielle Kamera angebracht wird.

    Wenn uns Außerirdische aus der Ferne im All  beobachten, dann merken Sie dass was auf der Erde hier faul ist.
    :telescope: 150/750 mm Skywatcher Newton | :camera: Canon EOS 600d, Canon R7 + 14 mm Walimex, 24 mm Weitwinkel, 80 - 300 mm Tele, 16 - 55 mm Zoomobjektiv | Skywatcher Montierung HEQ-5 Pro SynScan GoTo

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    Gruß Manfred

  • Hallo!
    Vielen dank schon mal für eure tollen Antworten, Links und Vorschläge.
    Das mit dem Wissen habe ich schon bemerkt und werde mich sobald es etwas ruhiger ist auch ordentlich einlesen!


    Mit der Montierung ist das nun mal so, es ist ein Geschenk und ich freue mich wahsinnig darüber :) Ich denke es ist für mich vorerst ausreichend.


    Könntet ihr mir noch gezielt einen Akkuvorschlag schicken, welcher eurer Meinung nach passt und Links zu guten Okularen für den Einstieg?
    Ich freue mich schon sehr mich einzulesen und auf die ersten Blicke durch das Teleskop. Zum Glück ist bei mir das Wetter eh gerade schlecht.
    Liebe Grüße,
    Alex

  • Hallo, ich hab versucht mich schon ein bisschen einzulesen. Es gibt ja gerade am Anfang sehr vielen beachten. Wäre eurer Meinung nach eine EQM-35 PRO SynScan GoTo besser? Mit der hätte ich wohl länger Freude?! Hab jetzt den celestron Akku bestellt, der ist gerade bei Amazon im Angebot.


    Jetzt nochmal kurz die Frage, ob ich mir gezielt Okulare für den Einstieg empfehlen könntet?
    Liebe Grüße und ein frohes neues Jhar!

  • Hallo Alex,


    ich würde erst mal gar nichts weiter investieren, außer vielleicht ein paar nette Okulare für visuelle Beobachtung. Am Anfang wirst Du mit der Bedienung des Teleskops und der Monti genug zu tun haben. Und für visuell ist die Kombi zwar grenzwertig, aber immer noch ausreichend. Und wenn Du dann später in die Deepskyfotografie einsteigen willst, würde ich an Deiner Stelle nicht auf eine größere Monti setzen, sondern auf ein kleineres, fototaugliches Teleskop. Es gibt sehr schöne Refraktoren mit um die 70mm Öffnung, die von Deiner Monti sehr gut getragen und auch geguidet werden können. Und wenn Du dann irgendwann mit größeren Brennweiten fotografieren willst, kannst Du über ein komplett neues Setup nachdenken. Aber bis dahin hast Du noch ein paar Jahre lang zu tun.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • hi Alex,
    dein Setup ist eigentlich sehr gut für den Beginn, sowohl visuelle Beoabachtung und auch für Fotographie. Mit Deiner Ausrüstung bist Du bestens gerüstet für vielfältigste Anwendungen. Ich möchte Dir Mut machen, auch in die Fotographie einzusteigen. Probier es aus, Deine Ausrüstung ist ja bereits vorhanden.


    Ich selbst habe vor ~3 Jahren begonnen, mit einem Newton Skywatcher 200/1000 und EQ5 Goto, und war blutiger Anfänger. Meine Ausrüstung ist ebenso wie Deine, am Limit mit der Belastung. Alle Kollegen hatten mir abgeraten von Fotos mit Langzeitbelichtung, doch es funktioniert gut.
    Als ich mit dem visuellem Beobachten begann, musste ich feststellen, dass am Himmel beinahe nichts zu sehen war. Wieso sehen die Kollegn soviele Objekte, und ich nicht? Ich zweifelte an meiner Ausrüstung, aber Heute ist mir klar: es ist ein Lerneffekt. Die Augen lernen mit der Zeit die Objekte am Himmel zu sehen.


    Parallel zum visuellen Beobachten machte ich immer wieder Fotos, mit einer Canon 77d. Und die Fotos waren gut, für meine Verhältnisse. Sie zeigten die DeepSky Objekte, teilweise auch Nebel. Plötzlich waren Objekte zu sehen, welche mit dem Auge nicht erfassbar sind. Mir war klar, die Fotographie ist das, was ich wollte.


    Natürlich waren die Fotos zu Beginn von schlechter Qualität, frage nicht. Es dauerte gut ein Jahr, sogar länger, bis ich die Montierung so gut bedienen konnte, dass Fotos mit ~2 Minuten Belichtungszeit möglich sind. Die ersten Fotos zeigten nur Striche oder ei-förmige Sterne. Aber wenn einmal per Zufall ein Fotos gelingt, ist das eine Freude und Motivation, unbeschreiblich.


    Mit der Zeit bekam ich Übung. Heute, 3 Jahre später, dauert es nur wenige Minuten, und der Aufbau von Montierung+Teleskop+Kamera ist erledigt, samt Einnorden. Die Kamera kann ich mittlerweile "blind" bedienen. Das ist keine Kunst, das kommt von selbst mit der Zeit.


    Ich möchte Dich auch ermutigen, bei schlechten Sichtbedingung zu fotographieren. Es geht weniger um das Foto selbst, mehr um die Übung und Handhabung mit der Ausrüstung.
    Was ich auch noch sehr gerne mache, ich übe am Tag. Der Aufbau ist bei Tageslicht halt einfacher. Als Objekt zum Beobachten nehme ich die Venus. Die Goto Steuerung findet sie schon. (freier Himmel vorausgesetzt). Auch einige wenige Sterne sind bei Tag zu sehen.
    liebe Grüße,
    Franz

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