Hallo in die Runde der Planetenbeobachter,
als ausgesprochener Langsambearbeiter hab ich erst jetzt begonnen, meine 2020er Marsvideos zu bearbeiten. Das Setup ist das gleiche wie bei allen Oppositionen seit 2014: TEC 180 FL + Gutekunst ADC + Baader FFC + LU165M-Kamera. Ergebnisse 2012 bis 2016 sind auf meinem Videokanal zu finden. 2018 war die Ausbeute qualitativ zu schlecht.
Um so glücklicher war ich über die vielen Details auf den Summenbildern der diesjährigen Videos. Ich war mir zunächst nicht sicher, ob sie wirklich echt oder nur Artefakte vom Schärfen sind. 180 mm Öffnung sind nun mal nur 180 mm. Da kann der TEC einem C11 oder gar C14 nicht das Wasser reichen. Der Vorteil der nicht obstruierten Optik ist natürlich der unschlagbare Kontrast. Der Nachteil, jeder Kanal sollte neu fokussiert werden. Dank Motorfokus gelingt das mittlerweile on the run.
Zum Prüfen der Echtheit kleinster Fleckchen und Nuancen auf den Summenbildern hab ich heute mal einen verwegenen Vergleich gestartet: Mein schärfstes Bild von Sept. 22 neben dem hier von allen bewunderten „Supermars“, aufgenommen in Südfrankreich mit dem 1-m-Cassegrain. Der ZM stimmt zufällig sehr genau, da aber ein Monat zwischen beiden Bildern liegt, differiert die Achsneigung um 4 Grad. Natürlich musste ich mein Bild gnadenlos auf 500% aufblasen. Trotzdem erstaunlich: Viele der winzigen Flecken und Strukturen, die ich zum Glück nicht mit dem Rauschfilter weggebügelt habe, finden eine Entsprechung auf dem französischen Superbild.
Um zu zeigen, wie die Bilder mit nur ganz leichter Vergrößerung (150%) aussehen, zeige ich hier noch ein Stereobild.
Bis alle Filme bearbeitet sind, vergeht bestimmt noch ein halbes Jahr...
CS, Jörg