Noch ein Mars im 1 m vom Pic du Midi

  • Hoi,
    was soll man dazu sagen. Diese Auflösung wirkt für ein erdgebundenes Teleskop ohne adaptive Optik unglaublich [:)]
    Das war früher nur von Raumsonden oder von Hubblespaceteleskop möglich.


    Der Vergleich von 1986 zu 2020 ist auch interessant. Ist es dasselbe Teleskop und war Mars in etwa gleich groß zu sehen? Ist es noch mit einer Analogkamera aufgenommen worden?


    Zum Uranus mit erdgebundenen Teleskopen ist folgender Link interessant:
    https://skyandtelescope.org/sk…-optics-before-and-after/
    Und 2004 von Mount Palomar aus:
    https://koppernigk.net/uranus-…ptune-from-mount-palomar/


    Da sieht man, dass zumindest bei den noch größeren Teleskopen es 2004 ohne Adaptive Öptik noch deutlich weniger aufgelöst war.
    Wie weit jetzt die 5m oder noch größeren Teleskope mit adaptiver Optik und moderner Kamera Mars oder Uranus auflösen können ...
    Oder ob die modernen Planetenkameras auch ohne Adaptive Optik das schon können...
    Servus,
    Roland

  • Hallo Rolf,
    gewaltig!


    Das Bild von Jean Dragesco aus 1986 war für mich jahrelang Vorbild. Hatte nie gedacht, dass ich das mal mit eigenem Equipment problemlos einstellen würde. Auf der anderen Seite beweißt der Pic Du Midi mit moderner Aufnahmetechnik aus der Amateurschublade wieder sein Potential als bester Beobachtungsort auf der Welt für die Planetenbeobachtung - ohne adaptive Optik und ähnlichen derzeit für uns Normalsterbliche unerreichbaren Sachen!


    Mir auch klar, dass es auch dort nicht jeden Tag perfekt ist (eher das Gegenteil). Wenn es aber mal paßt, scheint der Standort eine Klasse für sich! Ich habe noch kein erdgebundenes RGB Bild gesehen, das in dieser Liga mithält!


    Mehr davon[:p]


    Ganz herzliche Grüße,
    Robert

  • Hallo Rolf.


    Vielen Dank, dass du uns hier über die ausgezeichnete Arbeit der französischen Kollegen auf dem Laufenden hältst.


    Der Pic du Midi hält ja schon seit Jahrzehnten bei den besten Standorten mit, und ich finde es toll, wie man die Verbesserungen der Aufnahmetechnik an diesem Standort, und mit dem gleichen Teleskop, mitverfolgen kann. Vom epochalen Bild Jean Dragescos von 1986, über ein Titelbild in Sky & Telescope im Jahr 1988, das den ersten CCD-Mars zeigte, Überschrift "Incredible Mars" bis zu den jetzigen, wahrscheinlich beugungsbegrenzten Bildern. Incroyable!


    Rolf, weißt du, ob das Instrument noch die originale, von Altmeister Texereau gefertigte Optik hat, oder ob sie schon verändert wurde? Gibt es irgendwo eine detaillierte Beschreibung dieses Teleskops? Kann auch auf französisch sein.


    Viele Grüße,


    Guntram

  • Würde mich auch interessieren. Vor allem auch, wie sie die Kuppel und das Teleskop temperieren. Auf den ersten Blick sieht ja die Gebäudegruppe so aus, als würde sie sich in der Sonne aufheizen. Das Teleskop sieht zu früher nicht stark verändert aus. Wie ist den der Spiegel gelagert? Das war ja noch ein ziemlich dickes Teil.


    LG
    Robert

  • Hi,


    also mich haut auch der Vergleich von damals und heute um. 1986, das waren meine Anfänge in der Schul Gruppe Astronomie. Und ja das waren damals so die Bilder von Observatorien und selbst Sonden Bilder waren gefühlt schlechter als diese Bilder jetzt vom Pic. Unglaublich was Elektronik und Computer so ausmachen! Wie ist das eigentlich mit den Huibble Bildern, wieso sind die mit der Zeit nicht viel besser geworden? Ich meine durch neuartige Bildbearbeitung. Oder liegt es am "alten" CCD chip da oben, das man nicht eben mal auswechseln kann?


    Die 3-D Bilder und insbesondere die sehr smoothe Rotation sind auch - feinste Kunst!


    Wenn der Mars dann abgerückt ist, konzentrieren sie sich vielleicht auf Uranus, Neptun, Pluto [:p] ?! Da gibt es wenig "aktuelles".


    CS,
    Walter

  • Es ist eine astatische Spiegellagerung à la française wie auf dem Bild sichtbar. Die Kuppel wird bei 3000 m Höhe nicht wirklich warm. Bei schönem Wetter ist sie nach dem Norden hin geöffnet. Sie ist recht kompakt und es gibt nicht viel Volumen zu temperieren. Luft wird mit drei Ventilatoren, die vom VLT ausgemustert wurden, angesaugt.
    Die Optik kommt von der NASA, die dann von Texereau neu geschliffen wurde (die NASA hatte nicht nur die Optik von Hubble in den Sand gesetzt ...).
    Der Spiegel ist ziemlich dick, hab aber nicht mehr Infos.Er trägt folgende Signatur von Texereau: "Labo d'optique de l'obs de Paris - N°370 - JTX" .

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