Bei Objekten des Sonnensystems können wir die Qualität einer Abbildung zumeist auch ohne unmittelbaren Vergleich ganz gut beurteilen, weil dem Betrachter mit dem Durchmesser des Objekts ein visueller Maßstab an die Hand gegeben ist. Vergleichsweise schwierig ist die Beurteilung bei Kugelsternhaufen, weil diese keinen eng umrissenen Durchmesser aufweisen. Anhand zweier eigener Aufnahmen, die mit unterschiedlichen Setups und Aufnahmetechniken gewonnen wurden, habe ich nun einen ersten „internen“ Vergleich vorgenommen.
Hier ist zunächst M13 in einer Aufnahme vom 28. Juni 2005 mit meinem 6“ f/20 Fraunhofer Refraktor und einer Canon 20D Spiegelreflexkamera mit vorgeschaltetem Achromaten zur Verkürzung der Primärbrennweite auf f/10 bzw. 1.500 mm:
Es kamen hier insgesamt 12 mit jeweils 30 s belichtete Grünauszüge aus den farbigen Primäraufnahmen in die Bildauswertung.
Zum Vergleich dann M3 in einer Aufnahme vom 14. Mai 2020 mit meinem 10“ f/5 Parabolspiegel und einer ZWO ASI178 Videokamera, deren Chip unmittelbar, d.h. ohne Zwischenschaltung von optischen Elementen zur Brennweitenverlängerung, im Primärfokus des Spiegels bei einer Brennweite von 1.270 mm platziert war:
Hier kamen für den Luminanz-Anteil <font color="limegreen">75% von</font id="limegreen"> 2.000 mit jeweils 0,5 s belichteten Videoframes und für den Farbanteil je <font color="limegreen">25% von</font id="limegreen"> 500 mit 1 s belichteten Frames unter Verwendung entsprechender RGB-Filter in die Auswertung.
Bezogen auf die Dimensionen des Bildausschnitts zeigen beide Aufnahmen eine durchaus vergleichbare Qualität.
Eine vergleichende Beurteilung der Bildauflösung wird erst durch die Gegenüberstellung von Bildausschnitten mit gleichem Gesichtsfeld möglich. Hierzu habe ich aus der M13 Aufnahme einen Ausschnitt mit dem Gesichtsfeld von 5,2 x 5,2 Bogenminuten herausgelöst und diesen auf die Rahmengröße der M3 Aufnahme vergrößert, die genau dieses Gesichtfeld umfasst:
Erst anhand dieses Vergleichsbildes kommen die wirklichen Vorzüge der größeren Optik und gewiss auch der neueren Aufnahmetechnik im Hinblick auf die Detailauflösung unmittelbar zum Ausdruck.
CS, Jan
Nachträgliche Korrekturen sind <font color="limegreen">farblich</font id="limegreen"> gekennzeichnet.