Linearitätstest pixelweise?

  • Hallo zusammen,

    Ich möchte die Linearitätskurve einer ZWO Asi1600mm messen, die für Photometrie genutzt werden soll, und frage mich vielleicht etwas seltsames: <b>Macht es irgendeinen Sinn einen Linearitätstest für jedes Pixel einzeln zu machen?</b>
    Jemand hat mich auf dem Gedanken gebracht, weil bei einem CMOS-Chip das Auslesen theoretisch für jedes Pixel sehr unterschiedlich sein könnte, und die Anzahl der gesampelten Pixel bei einem Stern später viel kleiner sein wird als das Sample, das ich bis jetzt für den Test benutzt habe (fast 790 kpixel).


    Bisher mache ich das so: Das Ausleserauschen korrigiere ich mit einem Bias. Dann messe ich den mittleren pixel count innerhalb einer kreisförmigen Region und erstelle halt einen Plot. Bisher kommt da auch eine sehr lineare Kurve raus (Hab aber noch nicht den ganzen Bereich abgedeckt, bisher nur den Teil kurz vor der Sättigung erwischt).


    Im Internet gibt es nichts dazu und ich habe auch noch nie gesehen, dass jemand einzelne Pixel benutzt hat. Ich würde erwarten, dass das wenn dann sinnvoll ist, wenn man sehr viele Messungen macht, weil man sonst nur das Rauschen der Pixel sieht.
    Ich habe nicht viel Erfahrung würde aber auch denken, dass der Effekt eher verschwindend ist und es deswegen overkill wäre.
    Abgesehen davon wäre es ein totales Chaos, wenn jedes Pixel signifikant anders reagieren würde, oder?


    Trotzdem fand ich die Frage interessant und bin gespannt auf Antworten und Erfahrungen dazu. Vielleicht werde ich ja überrascht.


    Viele Grüße,


    Marine

  • Hallo Marine,


    für genaue photometrische Messungen muss das zu messende Light doch auch Flatkalibriert werden.
    Und das Masterflat erfasst ja auch die Sensitivitätsabweichungen einzelner Pixel, die sich eventuell beim auslesen oder durch andere Effekte ergeben und korrigiert diese durch die stattfindende Division.


    Abweichungen auf pixelebene in der linearität, dazu müsstest du z.b. mit einer flatbox und damit konstanten Lichtquelle bzw. Lichtmenge pro Zeiteinheit (keine Laborgenauiigkeit) langsam die Belichtungszeit erhöhen und jeweils die Werte pixelweise in eine Tabelle übertragen bzw. auslesen.
    Beispiel
    0,1 sek BLZ = 1.000 ADU
    0,2 sek BLZ = 2.000 ADU
    und so weiter. Man könnte natürlich auch jeweils die Helligkeit erhöhen, aber das wird ungleich schwerer.


    Grüße,
    Alex

  • Und eigentlich müsstest du von jeder BLZ mehrere Aufnahmen bzw. Messungen machen, um einen robusteren Mittelwert zu bilden.


    Aber schau dir doch erstmal die linearität bezogen auf den Durchschnitt aller Pixel an, ob das gut aussieht und du einen linearen Bereich eingrenzen kannst bzw. ab wie viel ADU die Kamera nicht mehr genau linear ist.


    Ich vermute, dass es nicht so erhebliche Abweichungen von Pixel zu Pixel gibt und daher die Durchschnittsmessung ausreicht.

  • Hallo Alex,


    Für die Photometrie braucht man Flats natürlich.
    Aber hier sind die Bilder der Messung doch eigentlich sowas wie Flats oder? Der gleichmäßigste Hintergrund, den ich mit dem Setup nutzen kann, ist der Himmel, ich mache also bisher Skyflats in der Dämmerung (und korrigiere die sich ändernde Helligkeit dann durch Referenzaufnahmen während der Serie). Diese Skyflats benutze ich für meine Messung.


    Wie würde das aussehen, wenn ich die auch Flatkorrigieren wollte?


    Mit einer Flatbox und konstanter Lichtquelle wäre die klassische Methode, die kann ich aber leider nicht anwenden, weil ich das remote mache und keine Flatbox installiert ist, die man irgendwie vor das Teleskop bringen kann.


    Ich werde auf jeden Fall die Durchschnittsmessung machen, und dann nochmal nachdenken.


    Grüße und danke für die Tipps,


    Marine

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