first light - 225mm Faltunigraph-Bildupdate

  • Hallo,


    ganz kurz nur der Hinweis, dass ich heute visuell mit Okular first light in Halpha bei voller Öffnung hatte. Es hat gefunzt!
    Auf Anhieb war die Chromosphäre im Single- und Doublestackmodus sichtbar. Dazu die schönen Protuberanzen. Ich hatte schlimmeres befürchtet, da es doch eine Menge frei aufgehängter Optiken im Strahlengang gab. Am WE will ich die Sache mit der Kamera testen. So nach und nach wird das System optimiert und exakter kollimiert. Die beste Stellung der Etalone muss gefunden und die Kegelblenbe um ca 5mm angehoben werden.


    Sonnenbilder werden also die nächsten Tage sicher folgen. Vielleicht noch nicht ganz das Niveau vom Originaluni aber ich hoffe nahe dran.
    Wer die Bilder des Teleskops sehen will schaut bitte im Selbstbauforum hier nach.



    update:


    K.Heinz, danke für die Rückmeldung. Hier kommt jetzt dein "...irgendwann".


    Allgemein:
    Ich bin mit den Aufnahmen sehr zufrieden, weil ich eigentlich aus der Erfahrung heraus schlechtetere Ergebnisse erwartet hatte. Schlechter meine ich in Bezug auf die Halphaeinstellungen, nicht auf die Auflösung. Wie ich schon schrieb, war das System auf Anhieb sehr gut justiert, d.h. die Etalone waren schon fast optimal eingestellt. (Ich hatte die mech. Aufhängung mit dem Laser schon vorjustiert).


    Seeing:
    Die Versuche fielen allerdings in eine Zeit höchster Turbulenz, großer Hitze und aufkommenden Windes. Aus diesem Grund müssen Bildteile unterschiedlich verschmiert dargestellt werden. Es ist auf jeden Fall kein Tubussseing was dafür verantwortlich ist. Auf den Bildern ist alles drauf, von sehr scharf bis stark verschmiert, von chipfusselfrei bis starke Verschmutzung. (Die Kamera muss noch sauber gemacht werden)


    Motive:
    Ich zeige hier zwei Motive. Das erste ist die AR im Mosaik, zweitens in einer etwas späteren Aufnahme mit anderer Belichtungszeit und ein Randmotiv. Insbesondere das Randmotiv soll zeigen, wie dicht die Chromosphäre im Doppelstackmodus schon ist. Das Stackprogrmm hatte allerdings im Batchmodus Probleme damit.
    Auf jeden Fall zeigt es, dass die gleiche Güte der HwBr. vorhanden ist wie im ehemaligen Uni, trotz veränderten Strahlenganges. Das freut mich sehr. Alles weitere ist nur ein Frage der Einstellungen und der Erfahrung.


    Scharfeinstellung:
    Allerdings lässt sich mit dem neuen optischen Sekundärsystem die Fokussierung nicht mehr so deutlich bewerkstelligen. Man kann sich vorstellen, dass bei 1:55 ÖV der Fokus hinten sich nur langsam verändert. Das war früher anders, weil ich damals mit dem Kollimator fokussiert hatte und nicht wie heute mit der letzten bilderzeugenden Sammellinse (Achromat f 840mm). Na ja, das ist alles eine Frage der Erfahrung, welche ich diesem Sommer damit hoffentlich genug machen kann. Eventuell könnte ich die Fokussierung mit der Kamera hinter dem Reducer bewerkstelligen. Das geht zügiger, allerdings verändert man damit auch immer den Abbildungsmaßstab!


    DERF:
    Ich habe den Aries DERF 310mm vorn draufgelassen, um ihn für den großen Spiegelunigraph zu testen. Die Qualität ist wie es aussieht sehr gut. So richtig testen kann ich es erst, wenn ich ohne DERF beobachte. Am Unigraphen ist dies möglich, weil man mit Lochblende arbeitet und die Umlenkspiegel aus Glaskeramik sind. Ohne Frontfilter wird der Strahlengang am letzten 100mm Umlenkspiegel (etwa 1m vor dem Fokus) aber ganz schön warm. Mal sehen wie das der Strahlengang verträgt. Am offenen Primärfokus mit Kegel und Lochblende ist die Hitze kein Problem.


    Bearbeitung:
    Geschärft habe ich nur mit Unscharfer Maske im CS5
    Das geht besser, wenn man mehr Zeit darauf verwendet. Ich habe hier auch nicht so sehr auf das Rauschen geschaut. Hier lässt sich sicher auch noch was optimieren. Gestackt wurden 75frames von rund 700.



    So hier nun die Bilder vom 13.06. Das Mosaik gebe ich im Original als Link an, um den Thread hier bildlich nicht zu sprengen.



    http://www.unigraph.de/images/…0/h20200613_115115mos.jpg




    cs Harald




    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,
    das ging schneller als erwartet und sieht Super aus,wenn das mal alles richtig rund läuft....
    es bleibt spannend und es kann nur noch besser werden......
    schönen Restsonntag
    K.Heinz

  • Hallo K.Heinz,


    alles nur noch eine Frage der Zeit und ich bin dort wo ich schon mal war! Bei Analyse der Videos sieht man deutlich, ob das Teleskop scharf abbilden kann oder nicht. Auf Grund der starken Turbulenz haben sich feinste Strukturen (insbesondere länglich) verdoppelt oder weiter vermehrt.Das ist auch bei meinen Fotos hier der Fall. Das Stackprogramm kann das nicht auseinanderhalten. Es ist so ähnlich wie am Mond, wenn man mit größerer Öffnung und hoher Turbuelenz aufnimmt. Da ist der Kleinstkrater auf einmal als Kette von Kratern zu sehen. Die böse Szintillation! Die besten Ergebnisse erhält man, wenn das Seeing die Strukturen nur langsam verzerrt. Da kommen die Stackprogramme gut klar.


    Interessant finde ich auch, dass für den Kontrast des Bildes eine Kapselung des sekundären Strahlenganges nicht notwendig ist. Es ist nur wichtig, dass am Sekundärfokus in die Kamera kein Streulicht eindringen kann. Da reicht es schon, wenn man einen 12nm Halphafilter für Deep Sky davorschraubt.


    Die weiteren Arbeiten:
    Das System muss auf Stabilität getestet werden, d.h. bei Veränderung des Tubusposition darf sich der Strahlengang nicht verschieben. Das ist vor allem für die Etalone wichtig.


    Die Kapselung des sek. Strahlenganges muss geplant und umgesetzt werden (Staubschutz). Vor allem die Etalone müssen frei zugänglich bleiben.


    Das System wird vom Sekundärfokus aus nochmal mit Laser kollimiert.


    Die Irisblende braucht eine Markierung bei 15,2mm Durchmesser.


    Die Gewichtsatrappe (6kg) für den DERF muss gebaut werden. Damit kann ich dann auch ohne Filter beobachten.


    optische Reinigungsarbeiten stehen weiter an.


    Danach kann die Sonnenaktivität bitte wieder enorm ansteigen!



    cs Harald
    http://www.unigraph.de

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