Brennweite? Öffnung?

  • Hallo hab ja nun mitbekommen das die Brennweite nicht einzig und allein entscheidend ist sondern wie sie im Verhältnis zur Öffnung steht.


    Stimmt das so weit?


    Dann könnte man ja sagen bei folgend angewandter Rechnung:


    1400 : 150 = 9,3
    1400 : 250 = 5,6


    Je kleiner der Wert umso besser? Hab ich das richtig verstanden?


    Oder gibts ne Faustregel die sagt wenn, fiktiv, 7 rauskommt isses toll?

  • Hallo,


    stimmt, das Öffnungsverhältnis ist ebenfalls eine wichtige Eigenschaft eines Teleskopes. Was Du oben errechnest, ist die Öffnungszahl, meist wird aber das Öffnungsverhältnis angegeben - der Kehrwert der Öffnungszahl.


    Sehr wichtig ist das Öffnungsverhältnis für die Fotografie, hier strebt man grosse Öffnungsverhältnisse (oder kleine Öffnungszahlen) an. f/6 ist nett, f/4 schon sehr gut. Diese Öffnungsverhältnisse ermöglichen kurze Belichtungszeiten, daher nennt man sie auch "schnell". F/10 hingegen würde schon sehr langa Belichtungszeiten produzieren, daher nennt man das dann "langsam" :)


    Für die visuelle Beobachtung ist das Öffnungsverhältnis hingegen reichlich egal. Hier ergibt sich die "helligkeit" aus der Austrittspupille, die errechnet sich aus der Öffnungsgrösse geteilt durch die eingestellte Vergrösserung.


    Schnelle Teleskope erfordern allerdings sehr kurze Okularbrennweiten, um hoch zu vergrössern - und stellen oft erhebliche Ansprüche an die Okulare. Umgekehrt ist es leicht, mit ihnen grosse APs mit "normalen" Okularen zu erreichen. Schnelle Teleskope sind auch sehr oft anspruchvoller in der Justage.


    Langsame Teleskope kommen meist mit so ziehlich jedem Okular klar, es ist leicht, hohe Vergrösserungen zu erreichen. Schwer tut man sich hingegen, wenn man grosse APs und grosse Gesichtsfelder erreichen möchte - hier sind dann sehr langbrennweitige Okulare nötig.


    Also: Strebst Du die Fotografie an, solltest Du nicht langsamer als F/6 werden. Visuell hingegen kann es durchaus ein Vorteil sein, ein Teleskop mit f/10 zu nehmen. Noch langsamere Teleskope, f/14 z.B., werden auch oft als "Planetenspezialisten" bezeichnet, sie ermöglichen nur kleine Gesichtsfelder, aber hohe Vergrösserungen - also ideal für kleine Objekte wie Planeten.


    cu - Arndt

  • Hallo,
    in Ergänzung zu Arndts Erklärungen noch ein kleiner Hinweis. Bei schnellen Teleskopen (so unterhalb von f/5 als Faustregel) fallen die prinzipiell vorhandenen Abbildungsfehler immer stärker ins Gewicht. Zu nennen ist hier an erster Stelle der Komafehler für Reflektor-Teleskope.
    Oder im Umkehrschluss, die Verarbeitung der optischen Komponenten erfordert einen wesentlich höheren Aufwand für gleichbleibende Abbildungsqualität. Langsame Teleskope verhalten sich, was die Verarbeitungsqualität anbelangt, deutlich gutmütiger.
    Gruß Kalle

  • Hi Markain,
    Deine Rechnung ist richtig, die Folgerung dagegen nicht.
    Das Öffnungsverhältnis sagt etwas aus im Bezug auf
    - die fotografischen Eigenschaften ( Langzeitbelichtung )
    - die Grundtendenz hinschtlich der Eignung des Teleskops
    - die Anforderungen an optisches Zubehör
    Mehr zum Thema findest Du auf der HP im Einsteigerbereich.
    CS

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