worauf muss ich bei f/4.7 achten

Hallo Gezak,

bei f/4,7 haben es die Okulare sehr schwer,daß nach dem Brennpunkt stark auseinanderlaufende Strahlenbündel unter Kontrolle zu bringen.Viele Okulare sind für dieses Öffnungsverhältnis nicht mehr korrigiert(hat nichts mit Komakorrektur zu tun!).
Die Okulare zeigen dann Astigmatismus,die Sterne werden zu tangentialen Strichen verzerrt.
Vom Spiegel kommt bei f/4,7 auch Koma dazu,zum Rand hin natürlich,auf der Achse ist ein Stern natürlich Punkförmig.

Farbfehler wirst du beim Spiegel natürlich nicht haben,bei der Reflektion werden im Gegensatz zur Brechung alle Wellenlängen gleich behandelt.
Es könnte aber sein,daß Manche Okulare bei großen Öffnungsverhältnissen(f/4,7 ist größer als z.B. f/6)einen leichten Farbsaum zeigen,kann ich aber nur vermuten und noch nicht aus eigener Anschauung sagen.

Muß es denn unbedingt f4,7 sein,viele 10" Dobsons haben doch f/5?
Der Unterschied ist erstaunlicherweise gar nicht so gering wie man glauben mag.
Manche Okulare die bei f/6 noch ganz gut sind kann man bei f/5 vergessen.Und darunter wirds sehr schwierig(und/oder teuer) taugliche Okulare zu finden.

MfG,Karsten

Hallo Gezak,

also nicht daß ich jetzt falsch verstanden worden bin,ich wollte dir den f/4,7 keineswegs ausreden,aber darauf hinweisen,daß je extremer das Öffnungsverhältnis ist die Okularfrage immer problematischer wird.
Bei den ganz großen Dobsons bleibt einem ja nichts anderes übrig,wenn man nicht auf einer hohen Leiter beobachten will muß man da f/4,5 oder gar f/4 wählen.
Beim 10" ist man da noch frei zu entscheiden ob es f/4 ,f/5 oder f/6 sein soll,wobei f/6 für den Transport für die meisten schon zu groß ist.Bei mir zum Beispiel war das Limit 124cm Tubuslänge,ich habe damals einen 8"f/6 gekauft.

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">woran kann ich erkennen, dass ein Okular für z.B. f/5 geeignet ist?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Leider nur durch eigene Anschauung,sprich du must es an deinem Teleskop oder einem gleichen(f/5)ausprobieren und beurteilen.

Oder aber durch Auskünfte anderer Sternfreunde.Da sollte man aber unbedingt genau beachten,daß das Okular auch bei f/5 beurteilt wurde.
Und dann kommt hinzu,daß die Toleranz der einzelnen Sternfreunde für die verschiedenen Fehler eines Okulares(oder eines Teleskopes)sehr unterschiedlich ist.
Der eine empfindet ein Okular als brauchbar oder gar gut und ich sage dann beim gleichen Okular "unbrauchbar" oder "zu wenig Randscharf".
Ich kenne bisher nur einen anderen Sternfreund,dessen Okularansichten sich mit den meinen (fast) deckt.

Weil das Okularempfinden sehr individuell ist kannst du von 10 Leuten dann 8 verschiedene Antworten bekommen.
Also am besten selber durchsehen.
Teleskoptreffen wie das ITV am Vogelsberg in Hessen sind eine sehr gute Gelegenheit dafür Okulare zu testen.

Wenn renommierte Hersteller wie z.B. Pentax,Vixen oder Televue schreiben,daß ein Okular für f/6 (oder für f/4)korrigiert ist kann man sich darauf verlassen.
Bei chinesischen Okularen habe ich diesbezüglich aber schon Überraschungen erlebt.
Und auch einige Händler neigen dazu den Okularen einen "erweiterten Einsatzbereich" zu geben,sprich ein Okular für f/8 auch noch für f/5 anzupreisen.Dann ist man womöglich enttäuscht.
Außerdem gibt es Okulartypen,bei denen man gleich sagen kann,daß sie für f/5 definitiv nicht geeignet sind.

Also selbst durchsehen.Wenn nicht möglich fragen und aus der Fülle der Antworten das essentielle Destillieren.

MfG,Karsten

Hallo Gezak,
das mit den möglichen Farbfehler der Okus hat Dir Karsten ja schon bestmöglich verklickert. Vor der Anschaffung 10" f/4,7 prüfe Dich erst mal, was Du denn bevorzugt beobachten möchtest. Z. B. würde ich dieses Gerät und dann noch als Dobson für weniger planetentauglich halten. Unter günstigsen Bedingungen könntest Du damit zwar sinnvoll auf 300x und mehr vergrößern, aber die bestmöglichen Okus haben nur einen sehr engen Bereich nahe der opt- Achse, wo sie wirklich scharf abbilden. Der wird rasch enger, je lichtstärker der HS ist und je höher die Vergrößerung gewählt wird. Vor lauter Schubserei siehst Du dann nicht allzu viel von den Planetendetails. Bei deep sky- Beobachtung lichtschwacher Objekte mit mäßiger Vergrößerung merkt man von den Okularfehlern und auch von ziemlich handfesten Korrekturfehlern des HS nichts mehr.
Gruß Kurt