Polar Alignment - Drehung der Rektazensionsachse

  • Liebes Forum,


    Ich beschäftige mich jetzt seit ca. 1 Jahr mit der Astrofotografie. Da ich immer mal wieder beim 3-Star Alignment mit der synscan das Problem habe, dass ich die anvisierten Objekte (auch nach dem Alignment) verfehle, frage ich mich, ob ich das polar-alignment richtig mache. Ich habe mir dazu schon zahlreiche Tutorials angeschaut. Allerdings konnte ich bisher keine deutliche Antwort zu folgender Frage finden. Inwiefern spielt die Drehung der Rektazensionsachse eine Rolle? Ich bin bisher immer so vorgegangen, dass die Gegengewichtsstange meiner Neq5 nach unten zeigt und somit das Teleskop mittig sitzt, da ich sicherstellen möchte, dass das Teleskop vor dem 3 Star Alignment Polaris mittig im Blickfeld hat. Allerdings bedeutet das auch, dass das Fadenkreuz im Polsucher etwas schräg steht. Ich gehe dann einfach so vor, dass ich dennoch Polaris auf die entsprechende Uhrzeit setze. Sprich, wäre Polaris z.B. auf 9 Uhr, so setzte ich Ihn auch in meiner "verdrehten" Ansicht auf 9 Uhr. Ich frage mich, ob es einen Unterschied macht, wenn ich die Rektazensionsachse so drehe, dass das Fadenkreuz mittig steht (und somit das Teleskop etwa schräg) und ich dann entsprechend Polaris auch auf 9 setze oder ob es auf das Gleiche herauskommt.


    Mein Ablauf ist momentan folgender:
    1. Stativ auf Polaris ausrichten
    2. Polar alignment über das Polar-Scope meiner Neq5 wie beschrieben (Gegengewichtsstange zeigt gerade nach unten)
    3. DEC Achse drehen, dass das Teleskop Polaris zentriert hat
    4. 3 Star-Alignment
    5. Wenn 3 Star-Alignment passt, präferiertes Objekt anvisieren
    6. Guiding via mgen aktivieren


    Ich habe das Gefühl, dass ich da noch einiges optimieren kann. Ich denke aktuell auch über Einnorden via Sharcap nach, aber vorher möchte ich sicherstellen, dass ich die Basics auch wirklich verstanden habe. Würde mich freuen, wenn mir hier jemand weiterhelfen kann in Bezug auf die Rektazensionsachsen-Frage und inwiefern ich meinen aktuellen Prozess noch optimieren sollte.


    Vielen Dank & Beste Grüße,
    Björn


    Mein Set-Up:
    - Neq5 Montierung
    - SynScan GoTo
    - Skywatcher ED72 Teleskop
    - Orion 50mm Guide-Scope
    - MGEN 2 Autoguider
    - Altair Hypercam 183c Kamera

  • Hallo Björn,


    hast du den Polsucher justiert?
    Wenn der nicht exakt mittig in der RA-Achse sitzt, stimmt alles weitere nicht mehr genau.
    Mach das am besten mit Tageslicht (ohne Gewichte und Teleskop), kippe die Polachse auf fast waagerecht und peile mit dem Fadenkreuz einen markanten Punkt an.
    Drehe dann die RA-Achs um 180° auf die andere Seite. Hat sich dein Objekt aus dem Fadenkreuz heraus bewegt, musst du den Sucher einstellen.
    Merke dir die Strecke zwischen der Mitte des Fadenkreuzes und der verschobenen Position und bewege den Sucher mit den üblichen 2 kleinen Madenschrauben auf die Mitte dieser Strecke.
    Drehe dann die RA-Achse wieder um 180° zurück und korrigiere ggf. die restliche Abweichung mit den Azimut- und Polhöhen-Stellschrauben der Montierung.
    Nochmal drehen und kontrollieren, ggf. die Schritte solange wiederholen, bis dein Zielobjekt immer in der Mitte des Fadenkreuzes bleibt.


    Ist der Sucher optimal eingestellt, kannst du mit einer Handy-App (z.B. "PolarAlign") die genaue Stellung von Polaris auf dem "Ziffernblatt" ablesen oder ihn mit einem anderen Typ Sucher draußen einstellen.


    Da Polaris im Polsucher (wie in allen Teleskopen) immer kopfstehend und seitenverkehrt abgebildet wird, wird das auch in dieser und allen anderen Apps berücksichtigt, man muss also nicht umdenken.


    Ich benutze SharpCap für Aufnahmen und Planeten-Videos mit einer USB AstroCam. Wenn man das Abo (ca. 19 € pro Jahr) kauft, bekommst du auch die Erweiterung für das PC-gesteuerte Polar-Alignment. Das funktioniert auch ohne Sicht auf Polaris und garantiert am Ende eine perfekte Polausrichtung. Probiere auch mal "FireCapture", wenn du Mond und Planeten Fotografieren willst. Das Programm kann sogar ohne eine Stand-Alone oder PHD Planeten-Guiding.


    Wenn du guiden willst, reicht eigentlich mit einem genau eingestelltem Polsucher das Ein-Stern-Alignment, den Rest erledigt der Guider.


    Viele Grüße
    Peter

    Sky-Watcher NEQ-3 Pro SynScan

    Sky-Watcher Evostar ED 80/600

    Sky-Watcher Skymax MC 127/1500

    Sky-Watcher SAM

    Canon 60D

    Canon 1000Da

    ZWO ASi 120 MC-S

    ZWO ASi 30F4

  • Ich finde, den Polsucher braucht er erstmal nicht versuchen zu justieren.
    Denn er hat genau seinen Fehler erkannt, den er macht: Er stellt das Fadenkreuz im Polsucher nicht senkrecht. Und natürlicht macht das einen Unterschied.


    Also richte in jedem Fall das Fadenkreuz senkrecht aus. Dadurch ist die Gegengewichts-Stange ggf. schief. Du kannst das auch tagsüber testen und dann mit Hilfe des Rings an der RA-Achse markieren, sodass Du in der Nacht die richtige Position schnell wiederfindest.


    Nachts kannst Du das auch an einem Stern überprüfen.
    1. Stelle Dein Stativ exakt waagerecht auf.
    2. Stelle das Fadenkreuz senkrecht.
    3. Visiere den Polarstern mit dem Mittelpunkt des Fadenkreuzes an.
    4. Drehe die gesamte Montierung mit Hilfe der 2 Azimutal-Schrauben nach links und rechts. Wenn das Fadenkreuz korrekt senkrecht steht, dann bewegt sich der Stern genau entlang der Horizontal-Achse. Ansonsten steht Dein Fadenkreuz schief.
    5. Stelle den Polarstern anschließend natürlich auf die richtige "Uhrzeit" ein.


    Wenn Du fertig bist, stelle die Gegengewichts-Stange senkrecht nach unten und richte das Teleskop auf Polaris. Die restlichen Abweichungen werden beim Alignment ausgeglichen.


    Noch was:
    - Die Polaris-App fürs Handy habe ich auch genutzt. Mittlerweile nutze ich aber einfach die "Uhrzeit", die mir die SynScan-Steuerung beim Starten sagt. Das ist bisher immer genauer gewesen, als die Anzeige auf dem Handy.
    - Die Abweichung zeigt Dir die SynScan-Steuerung nach dem Alignment auch an. Wenn da große Werte herauskommen, solltest Du nochmal stutzig werden und kontrollieren, wo der Fehler lag.

  • Hallo Björn,

    Zitat
    Ich frage mich, ob es einen Unterschied macht, wenn ich die Rektazensionsachse so drehe, dass das Fadenkreuz mittig steht (und somit das Teleskop etwa schräg)...
    Ich verstehe das so, dass bei Drehung von RA das Fadenkreuz nicht mittig stehenbleibt, sondern sozusagen "eiert". In dem Fall musst du den Polsucher justieren. Eine gute Anleitung findes du hier-


    https://teleskop-austria.at/in…52_Einnorden_20150205.pdf

    Zitat
    1. Stelle Dein Stativ exakt waagerecht auf.
    2. Stelle das Fadenkreuz senkrecht.
    3. Visiere den Polarstern mit dem Mittelpunkt des Fadenkreuzes an.
    4. Drehe die gesamte Montierung mit Hilfe der 2 Azimutal-Schrauben nach links und rechts. Wenn das Fadenkreuz korrekt senkrecht steht, dann bewegt sich der Stern genau entlang der Horizontal-Achse. Ansonsten steht Dein Fadenkreuz schief.
    5. Stelle den Polarstern anschließend natürlich auf die richtige "Uhrzeit" ein.
    Punkt 1 ist egal, Stativ und Montierung kann schräg stehen, exakt waagrecht hinstellen verringert lediglich die nachzustellenden Abweichungen.


    2- weshalb soll das Fadenkreuz senkrecht stehen? Wenn man nach 3 Polaris mittig stellt und dann AZ oder Höhe verstellt bewegt sich Polaris entsprechend und man muss Polaris damit an die Stelle bringen, die der Uhrzeit entspricht.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    Zitat
    <i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Ich verstehe das so, dass bei Drehung von RA das Fadenkreuz nicht mittig stehenbleibt, sondern sozusagen "eiert". In dem Fall musst du den Polsucher justieren.

    Ich verstehe das nicht so, dass dies sein Problem wäre.


    Zitat
    <i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />2- weshalb soll das Fadenkreuz senkrecht stehen? Wenn man nach 3 Polaris mittig stellt und dann AZ oder Höhe verstellt bewegt sich Polaris entsprechend und man muss Polaris damit an die Stelle bringen, die der Uhrzeit entspricht.

    Es soll senkrecht stehen, damit man die Bewegung des Sterns auf der Achse sehen kann.
    <s>Mag mich täuschen, aber wenn das Stativ schief steht, kann man mit den Beschriftungen des Polsuchers doch nichts mehr anfangen, oder? Die Bewegungen in Azimut und Elevation sind doch dann nicht mehr nachvollziehbar.</s>
    Letzter Absatz ist wohl Quatsch. Stattdessen nur etwas umständlicher einzustellen.


    Viele Grüße
    Christian

  • Hallo Björn,


    Es ist schwierig zu verstehen , was du meinst.
    Schreib mal bitte, was du meinst , wenn du sagst, der polarstern steht vorm Alignment mittig im Teleskop. Von welchem fadenkreuz sprichst du ? Von dem im polsucher ? Hat dein polsucher ein fadenkreuz oder nur einen Ring ums Zentrum mit Markierung für den polarstern. Man muss halt wissen, dass der polarstern nicht das drehzentrum des Himmels ist und er deshalb mal auf 9 Uhr rechts oder 3 Uhr links usw dieses drehzentrums ( himmelsnordpol) stehen kann. Dort gehört er auch im polsucher hin. Man muss beachten, Stephan schrieb es glaub ich , das er seitenverkehrt abbildet. Steht also polaris am Himmel tatsächlich rechts vom Zentrum auf 3 Uhr, so erscheint er bei richtig eingenordeter Montierung links vom Mittelpunkt des polsucher. Solltest du ein fadenkreuz als polsucher haben, sollte es zur leichteren Einstellung schon schön ausgerichtet sein, wobei es völlig egal ist , wo deine gegengewichtsstange hinschaut. Das ist aber nicht zwingend nötig, wenn du gut schätzen kannst. Stell dir vor, deine gegengewichtsstange schaut nach unten und dein polsucherfadenkreuz stellt ein x dar. 9 Uhr bleibt trotzdem ganz links auf der tatsächlichen 9 Uhr Position. 9 Uhr ist jetzt nicht deine polsucherfadenkreuzuhr 9. Solltest du den polarsten jetzt auf deine polsucherfadenkreuzuhr 9 stellen , hast du falsch eingenordet, denn polaris liegt am Himmel auf 3 Uhr Position und nicht auf deiner geätzten , schief eingestellten polsucher 9 Uhr ( seitenverkehrtheit beachten ) .
    Hast du das gemacht, stellst du deine teleskopstange nach unten und deine dec achse so, dass das Teleskop nach Norden zeigt. Beides kann man mit der wasserwaage machen, teleskopstange nach rechts bis diese waagerecht ist, jetzt ra teilkreis an der markierung nullen, dann gegengewichtsstange nach unten drehen, bis die teilkreismarkierung ra 18 Uhr und die Markierung dieser übereinander liegen. Du hast das Teleskop nun um 90 Grad aus der waagerechten nach unten gedreht, was heisst deine Stange schaut exakt nach unten. Dann die wasserwaage an die klemmung der dec achse halten und dies drehen bis die libelle sagt ich bin in Waage. Dein Teleskop schaut jetzt nach vorn. Jetzt kannst du mit dem Alignment loslegen.
    Also wie gesagt schreib bitte nochmal was dazu , es gab schon verschieden Deutungen meiner Vorredner.


    Viele Grüsse

  • Erst einmal vielen Dank an Alle für die tollen Hilfestellungen. Das hat mir sehr geholfen.


    @Peter
    den Polsucher habe ich vor einiger Zeit justiert. Aber ich denke es macht Sinn, die Justierung noch einmal zu überprüfen. Ich versuche es mit mal mit der Anleitung. Ebenso werde ich das Polar Alignment via Sharpcap testen. Noch habe ich Zugriff zu der Pro-Version (habe 1 Jahr umsonst mit dem Kauf meiner Kamera bekommen.)


    @Stefan, Alex, Christian


    Zitat

    Schreib mal bitte, was du meinst , wenn du sagst, der polarstern steht vorm Alignment mittig im Teleskop.

    --&gt; Wenn ich durch das Okular meines Teleskopes schaue sitzt Polaris mittig im Blickfeld


    Zitat

    Von welchem fadenkreuz sprichst du ? Von dem im polsucher ? Hat dein polsucher ein fadenkreuz oder nur einen Ring ums Zentrum mit Markierung für den polarstern ?


    --&gt; Ja, von dem Fadenkreuz im Polsucher. Mein Polsucher hat ein Fadenkreuz (wie bei der Heq5)


    Zitat

    Man muss halt wissen, dass der polarstern nicht das drehzentrum des Himmels ist und er deshalb mal auf 9 Uhr rechts oder 3 Uhr links usw dieses drehzentrums ( himmelsnordpol) stehen kann. Dort gehört er auch im polsucher hin. Man muss beachten, Stephan schrieb es glaub ich , das er seitenverkehrt abbildet.


    --&gt; Berücksichtige ich. Ich benutze dazu die App Polar Aligner Pro


    Zitat

    9 Uhr bleibt trotzdem ganz links auf der tatsächlichen 9 Uhr Position. 9 Uhr ist jetzt nicht deine polsucherfadenkreuzuhr 9. Solltest du den polarsten jetzt auf deine polsucherfadenkreuzuhr 9 stellen , hast du falsch eingenordet, denn polaris liegt am Himmel auf 3 Uhr Position und nicht auf deiner geätzten , schief eingestellten polsucher 9 Uhr ( seitenverkehrtheit beachten ) .


    --&gt; Ich denke das ist der Fehler den ich mache. Ich werde es jetzt so probieren wie von Christian beschrieben. 1. Polar-Alignment mit einem Fadenkreuz, welches senkrecht ausgerichtet ist. 2. Teleskopstange nach dem Polar-Alignment nach unten stellen und Polaris im Okular des Teleskopes über DEC zentrieren. 3. 3 Star-Alignment beginnen.


    Aber wenn ich Euch richtig verstehe, könnte ich auch ignorieren, wenn das Fadenkreuz im Polsucher schräg steht solange ich mich dann nicht an den "verstellten" Zahlen des Ziffernblattes im Polsucher orientiere ?

  • Hallo Björn,


    Das siehst du richtig. Wenn dein fadenkreuz ausgerichtet ist, kannst du dieses als Uhr benutzen , wenn nicht dann nicht. Was ich nicht verstehe, warum polaris im Teleskop zentrieren? Wohin schaut es denn, wenn es genau parallel zur ra achse liegt, also in grundaufstellung? Des weiteren sagt doch die montierung , alignment i.o. . Wieso gibt's dann solche Probleme beim Objekt anfahren. Mit welchen vergrößerungen machst du das ganze?


    Viele Grüsse

  • Hallo Björn,
    die Zeit für das Anfahren der Objekte wird von der Steuerung
    nicht berücksichtigt und führt dazu, dass sich in RA mit jedem
    GoTo die Abweichung zum ursprünglichen Alignment vergrößert.
    Abhilfe durch zwischenzeitliches One Star Alignment bzw. Kalibrierung
    auf aktuellen Referenzstern. ( falls das die Steuerung hergibt )
    Beste Grüße, Joachim

  • Hi,
    verwechsle nicht Teleskop/Sucher und Polsucher beim <font color="yellow">Einnorden</font id="yellow"> der Montierung. Der Polsucher kann nur funktionieren, wenn er entlang der RA-Achse der Montierung eingestellt ist. Wie Teleskop/Sucher oben auf der Montierung aufgeklemmt sind, ist komplett irrelevant. Die können längs der Achse oder mittels Doppelschiene quer zur RA-Achse oder windschief (z.B. per Kugelkopf) aufgeklemmt sein. Das ist letztlich egal, die Montierung weiß das ja nicht.


    Das <font color="yellow">Alignment</font id="yellow"> erfolgt nach dem <font color="yellow">Einnorden</font id="yellow"> und hat keinen Einfluss auf die Nachführungsgenauigkeit. Es dient nur dem Auffinden von Positionen per Goto. Ohne Goto-Nutzung braucht man kein Alignment.


    Wie man einnordet hängt von der Strichplatte des Polsuchers ab und wie die Montierung konstruiert ist. Es gibt Montierungen, da kann man nur dann durch den Polsucher durchschauen, wenn man eine der Achsen zur Seite schwenkt und die Schutzkappen entfernt. [;)]


    Polsucher/Einnorden-Apps mit sog. Uhrzeiten funktionieren nur, wenn im Polsucher eine Strichplatte ist, die einem mind. die 12h-Position eines gedachten Ziffernblatts anzeigt. Und diese Position muss <b> beim Einnorden </b> (und auch nur dann) "oben" sein. Das Ganze funktioniert nur dann auf Anhieb, wenn die Mitte der Strichplatte genau entlang der RA-Achse justiert ist.


    Alles andere ist nice-to-have, z.B. dass die Strichplatte des Polsuchers dann ihre 12h-Markierung oben hat, wenn die Montierung ihre sog. Home- oder Parkposition eingenommen hat usw. Ausnahme sind solche Montierungen, wo man die Montierung so verdrehen muss, dass man überhaupt durchschauen kann und nichts im Weg ist.


    Ist die Montierung <font color="yellow">eingenordet</font id="yellow">, kann man Nachführen.


    Erst danach kommt das <font color="yellow">Alignment</font id="yellow">. Eine "gute" Gotosoftware berücksichtigt beim 3-Star-Alignment sogar, ob die DE-Achse wirklich senkrecht zur RA-Achse ist (Herstellungstoleranzen), sonst verliert man nach dem Meridianflip die Goto-Genauigkeit. Das Alignment ist nur für das Goto der Montierung wichtig, die sonst blind am Himmel herumfährt.


    Die MGEN macht ihrerseits noch mal ein persönliches Alignment. Die findet so heraus, ob "ihr" Sucher-Teleskop spiegelverkehrt arbeitet oder mit aufrechtem Bild (z.B. per eingebauten Prisma) usw. und wie gut die Achsen senkrecht zueinander stehen. Und solange nicht alles windschief ist, ist es auch hier egal, ob MGEN-Sucher und das eigentliche Teleskop perfekt zueinander parallel montiert sind. Das geht z.B. schnell verloren, wenn das Teleskop ein Newton ist und noch mal nachjustiert/kollimiert wird. Das ist vom Prinzip erst mal egal, solange die beiden nur ungefähr in die gleiche Richtung gucken.


    Zu Guter letzt:
    Jeder Montierungstyp hat noch weitere Besonderheiten oder auch nicht: Winkelencoder, die der Software die Position absolut mitteilen, GPS-Module die Uhrzeit und geografische Position automatisch ermitteln, Einstellungen für Sommer- und Winterzeit, eine kleine Batterie, die beim Abschalten Alignmentdaten speichert oder auch nicht. Software, die das Teleskop davor schützt, gegen ein Stativbein zu schwenken oder in den Boden zu schauen (da könnte bei dem einen oder anderen Teleskop ein Spiegel rausfallen) etc. pp. oder die Home-/Parkpositon, die in einer Hütte/Sternwarte notwendig ist, damit anschließend das Dach zufahren kann. Manche Hersteller meinen es zu gut, und schaffen da noch Bedingungen in der Software/Benutzerführung, dass das eine nur funktioniert, wenn das andere ausgeführt ist. Und manche Beschreibungen dazu sind einfach nur grottenschlecht übersetzt.


  • Kann das jemand bestätigen?
    Klingt für mich abenteuerlich und nicht richtig.

  • Hallo!


    Ich mache die Einnordung mittels Kochab, so, wie es Tommy von Teleskop Austria, vorschlägt.
    Ich norde zunächst mal grob ein, dass der Polsucher Richtung Pol gerichtet ist.
    Meine NEQ6-pro hat disese Strichplatte drinnen.



    Jetzt schaue ich mit dem rechten Auge durch den Polsucher und mit dem linken Auge daneben vorbei. Damit sehe ich dann im linken Auge Kochab und die Verlängerung des "Fadenkreuzes" (das eigentlich nur das rechte Auge sieht. Das Gehirn macht aber daraus ein Bild). Dann drehe ich die DEC-Achse so hin, dass Polaris und Kochab möglichst in der Nähe der Linie liegen. Durch Verstellen von Azimut und Polhöhe bringe ich die beiden Sterne auf die Linie (wenn nötig wird die DEC-Achse ebenfalls nachjustiert), bis Polaris auf der Keislinie und Kochab auf der Verlängerung sind, wie im Bild eingezeichnet.
    Dafür brauche ich ca. 2-3 Minuten. Das Ergebnis ist aus meiner Sicht schon sehr gut.
    Wenn ich danach mit dem 3-Stern Alignment anfange, wird der erste Stern schon sehr gut getroffen.


    Man muss sich am Anfang erst mal an den Blick gewöhnen aber nach 2,3 Mal ist es kein Problem mehr.


    Hoffe das war einigermaßen verständlich...


    lg Georg

  • Hallo Georg,


    Ich glaube , du meinst beim drehen die ra achse. Deine horizontale fadenkreuzlinie ist dann der verlängerte zeiger zu kochab und liegt dann je nach Uhrzeit nicht mehr hochizontal , wie im Bild. Drehen tut sich der polsucher samt strichplatte beim drehen der ra achse.


    Ich schreib das nur, damit es Björn nicht verwirrt.


    2 Skizzen würden das besser darstellen, also für verschieden uhrzeiten. Es ist ja manchmal schwierig , seine Gedanken in Worte zu fassen, damit andere auch verstehen , was oder wie es gemeint ist. Die Skizze und die Mühe, die du dir gemacht hast sind aber sehr bemerkenswert.


    Viele Grüsse

  • CPC Re-AlignmentThe CPC has a re-alignment feature which allows you to replace either of the original alignment stars with a new star or celestial object. This can be useful in several situations:•If you are observing over a period of a few hours, you may notice that your original alignment stars have drifted towards the west considerably. (Remember that the stars are moving at a rate of 15º every hour). Aligning on a new star that is in the eastern part of the sky will improve your pointing accuracy, especially on objects in that part of the sky.•If you have aligned your telescope using the

  • Hallo Alex!


    Danke für´s korrigieren! Natürlich ist es die RA-Achse [:I]
    Ja, manchmal ist es nicht so einfach, Bilder, die man vor Augen hat verständlich zu beschreiben.
    Daher habe ich nun ein paar mehr "Bilder" erstellt.



    1) Das erste Bild zeigt die Startbedingungen. Ich stelle zunächst das Fadenkreuz analog zur Uhr, also 12 oben. Polaris (roter Punkt) und Kochab (blauer Stern) sind irgendwo zu sehen.
    2) Mittels Azimut und Polhöhe bringe ich Polaris auf 9 Uhr.
    3 Dann drehe ich die RA-Achse. Jetzt wandert Polaris natürlich. Wenn die Verlängerung über Kochab liegt, schätze ich den Abstand den Polaris von 9 Uhr weggewandert ist und drehe diesen Abstand über Kochab hinaus.
    4) dann bringe ich Polaris wieder auf 9 Uhr.


    3) und 4) kann man dann noch 1-2 Mal wiederholen. Genauer braucht man es nicht machen, denn je nach Einblickwinkel wandern die Sterne auf der Verlängerungsachse.


    Ich hoffe, das ist jetzt verständlicher...


    lg Georg

  • Georg,
    die Kochab-Methode ist eine "verkehrte" Uhrzeitmethode. Man dreht das "Ziffernblatt" (die RA-Achse), damit man den Polarstern auf eine bestimmte Uhrzeit einstellen kann. Du hast halt 9-Uhr gewählt. Es zählt nur, dass man eine der Linien des Fadenkreuz für die Richtung nimmt, wenn man es nicht ganz nach Gefühl machen will.


    Kochhab ist der Stern Beta Ursae Minoris (Kasteneck des kleinen Wagen).


    Was vielleicht den einen oder anderen verwirrt. Deshalb erwähne ich das hier:
    Kochab, der eigentliche Himmelspol und der Polarstern liegen (fast) auf einer Linie. Der Himmelspol liegt zwischen Kochab und Polaris.


    Wenn man die Kochhabmethode nutzt, dann zeigt der Polsucher alles seitenverkehrt und kopfüber, während man die Richtung zu Kochab (den Stern selbst sieht man ja nicht im Polsucher) mit dem zweiten Auge am Polsucher vorbei auswählt. Es scheint dann so, als ob der Polarstern und Himmelspol ihre Position getauscht hätten und der Himmelspol 'außen' zu liegen scheint.


    Und ... man sollte das Einnorden zeitnah in wenigen Minuten dann auch erledigen, denn der Himmel dreht sich weiter.

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