Frage zu Okularen

  • Hallo Alex,


    Erfahrene Beobachter erkennen einen merklichen Unterschied zwischen 200mm und 250mm Öffnung. Für Einsteiger ist er nicht so gravierend. Bei etwa gleicher Brennweite bedeutet mehr Öffnung eines Newtonteleskops auch, dass für gleiche Bildschärfe am Rand bessere Okulare nötig werden.
    Nachtrag: Ich hab jetzt erst weiter vorn gelesen, dass Du schon ein 150/750mm Teleskop hast. Da ist 250mm Öffnung als nächster Schritt für visuelle Beobachtung sinnvoll - Du willst ja eine deutliche Verbesserung sehen[;)].


    Ein Teleskop, das visuell und fotografisch eingesetzt wird, kann schon aus Prinzip nicht beides gleichzeitig optimal. Es ist oft preisgünstiger und erfolgversprechender, für beides komplett separates Equipment anzuschaffen.


    Mit dem Smartphone durchs Okular den Mond fotografieren klappt am Dobson ziemlich gut.
    Für "normale Astrofotografie ist ein Dobson dagegen erst mal ungeeignet, weil schon bei weniger als 1 Sekunde Belichtungszeit die Bilder durch die Erddrehung Bewegungsunschärfe zeigen.


    Das Problem kann man nur lösen, wenn man eine sehr präzise Nachführung verwendet, d.h. eine genau ausgerichtete Montierung mit Motorantrieb, die das Teleskop exakt gegen die Erddrehung bewegt. Sowas kostet grundsätzlich mindestens soviel, wenn nicht mehr als die Teleskopoptik.


    Bei der Fotografie muss man noch klar unterscheiden zwischen Sonne, Mond, Planeten und sonstigen Objekten. Für alle 4 Bereiche gelten jeweils spezielle Anforderungen. Das im Einzelnen zu beschreiben führt hier zu weit.


    Die Größe der Aufnahmeoptik wählt man nach der Objektgröße am Himmel und der gewünschten Detailauflösung. Grundregel: Je größer das Aufnahmeobjekt, desto kleiner die Brennweite und umgekehrt. Natürlich spielt auch die Bildsensorgröße der Kamera eine Rolle.


    Öffnungen über 200mm sind für Astrofotografie nur in Sonderfällen sinnvoll. als Komplettsystem sehr teuer und praktisch nur noch für stationäre Stenwarten vernünftig handhabbar.


    Für den Einstieg in die Deepsky-Astrofotografie (Nebel, Galaxien etc) ist die Optik eines typischen Einsteiger-Dobsons eigentlich viel zu groß und auch nicht auf diese Anwendung optimiert. Brennweiten über ca. 1m stellen recht hohe Anforderungen an Einsteiger und erfordern zusätzliches Equipment (-> Autoguiding), weshalb häufig dazu geraten wird, mit höchstens 300-750mm Brennweite anzufangen. Bis etwa 100mm Öffnung sind Linsenteleskope im Vorteil. Ab ca. 150mm sind Spiegelteleskope die weitaus preisgünstigere Lösung. Mechanische Präzision der Montierung ist hier viel wichtiger als technischer Schnickschnack. Eine Goto-Computersteuerung bringt für die Bildergebnisse in der Astrofotografie absolut keinerlei Vorteile, sondern erleichtert höchstens das Finden der Objekte.


    Statt eines Teleskops auf Montierung kann man zum Einstieg auch gut eine DSLR-Kamera mit gutem sehr scharf abbildendem Objektiv im Bereich 50-300mm Brennweite nehmen, dazu ein Fotostativ und eine einfache Nachführung in einer Achse.


    Nachtrag: Deine vorhandene EQ3-Montierung sollte sich dazu prima eignen, wenn Du noch einen einfachen Motorantrieb nachrüstest.
    Für Fotografie durch das 150/750mm Teleskop ist die Montierung aber wohl zu wacklig.


    Wenn Kamera, Objektiv(e) und Stativ schon vorhanden sind, ist das zum Einstieg optimal. Auch Weitwinkel-Aufnahmen des Himmels können sehr schöne Ergebnisse liefern, besonders wenn noch Landschaft dazu kommt.


    Astrofotografie in der heutigen Praxis bedeutet of wesentlich mehr Stunden am Bildbearbeitung am Computer als Zeit am Teleskop bei den Aufnahmen. Gute Astrofotos erfordern oft mehrstündige Aufnahmeserien.

  • Hallo Alex,


    günstiger? Ja
    Aber halt mit deutlichen Einschränkungen hinsichtlich Gesichtfeld und (im Vergleich zu guten Okularen) der optischen Qualität. Zumindest bei den Okularen die einen größeren Brennweitenbereich abdecken.


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo,
    Danke für die Antworten.
    Ist ein TeleVue Plössl 32mm Okular für 150€ ähnlich gut, besser oder schlechter als das Aspheric Okular für 175€?

  • Aufgabe eines Übersichtokulars ist in erster Linie einen möglichst großen Himelsausschnitt zu zeigen. Hier gilt, je niedriger die Vergrößerung und je größer das Gesichtsfeld, desto größer das wahre Gesichtsfeld. Ein Pössle mit ca.55° verliert dadurch mächtig in der Hauptdiszlin,egal wie gut dabei die optischen Eigenschaften sind...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Übrigens habe ich auf Anhieb für das Baader aspheric 31mm einen Preis von 155€ gefunden (Diesmal nicht über idealo.de)


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo,
    Also ist ein Plössl als Übersichtsokular nicht so gut geeignet und man braucht etwas mit mehr Sichtfeld. Gut zu wissen. Danke dafür Horst.
    Noch eine Frage,
    Sind die Televue DeLite Okulare auch für größere Brennweiten wie zum Beispiel 7mm oder 15mm gut geeignet?


    Danke
    Alex

  • Hi Alex,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alex13</i>
    <br />Also ist ein Plössl als Übersichtsokular nicht so gut geeignet und man braucht etwas mit mehr Sichtfeld. Gut zu wissen. Danke dafür Horst.
    Noch eine Frage,
    Sind die Televue DeLite Okulare auch für größere Brennweiten wie zum Beispiel 7mm oder 15mm gut geeignet?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ein 32mm Plössl ist dann gut, wenn der Okularauszug nur für 1,25" ausgelegt ist. Dann bietet das 32mm Plössl das max. sichtbare Feld. Kann man aber auch 2" Okulare nutzen, bieten eben diese mit größerem Eigengesichtsfeld gefertigten Okulare mit gleicher Brennweite ein deutlich größer sichtbares Feld.


    Ein 32mm Plössl muss nicht von Televue sein, es gibt da auch günstige im Bereich um 35€ aufwärts mit durchaus vernünftiger Qualität. Die DeLite sind in allen erhältlichen Brennweiten gut, aber für das vorhandene Pollux wären die etwas übertrieben. [:)]


    gruß stefan

  • Moin zusammen,


    ich hoffe mein Beitrag kommt euch jetzt nicht zu abstrus vor ;)
    In den letzten Tagen habe ich mich trotz biederer Bedingungen (der Mond ist aktuell sehr hell) mit dem Teleskop auf den Balkon beschäftigt.


    Darüber kam ich auch zur Frage welche Okulare könnten sinnvoll sein ?


    Hierzu habe ich dann viel gelesen und hatte häufig das Problem, dass ich mir das alles nicht gut vorstellen konnte: Welche Kombination aus Teleskop und Okular bringt was und wie sieht es hinterher aus.


    Um die ganze Materie (besser) zu verstehen bin ich bei dem Programm Stellarium (ist kostenfrei) gelandet.


    Grundsätzlich liefert Stellarium erst einmal einen Überblick was sich gerade am Himmel befindet, bietet aber auch gleichzeitig die Möglichkeit seine Teleskop- und Okular-Werte einzutragen.


    Durch die Software kannst du dann einen Blick durch das Teleskop auf ein beliebiges Objekt werfen (Deep Sky Objekte, Planeten, Sterne etc.)


    Hierdurch habe ich dann mal Verstanden wie Gesichtsfeld und Vergrößerungen zusammen spielen, was verändert sich wenn ich das selbe Okular in ein anderes Teleskop stecken würde.


    Natürlich kann die Software nur ein grobes Verständnis liefern und wie Objekte dann hinterher tatsächlich im jeweiligen Teleskop aussehen ist dann nochmal eine andere Sache!


    Aber ich dachte ich lasse dies mal aus Tipp hier.


    Gruß


    Christian

  • GoTo ist wie ein Aufzug in den 4. Stock, nur manchmal zickiger zu bedienen. ;)
    =&gt; Nötig? Nein, aber ich habe keine Lust auf händische Nachführung und Starhopping-Suche.

  • Wie Peter schreibt, hat Goto zwar etwas für sich, man kann aber auch drauf verzichten...
    Für mich bietet das händische Bedienen, aufsuchen und auch nachführen seinen besonderen Reiz am Dobson. Ich persönlich würde das Geld dafür eher in andere Sachen stecken. Mir gab es da genug wichtigere Dinge, wie beispielsweise mehr Öffnung, bessere Okulare, Filter etc.


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo!


    Wie die anderen schon geschrieben haben. Die einen lieben GoTo, die anderen nicht.


    Für mich macht gerade das Suchen der Objekte und die Freude daran sie gefunden zu haben einen Teil des Beobachtens aus. Daher würde ich mir nie ein Teleskop mit GoTo kaufen.


    Will ich unbedingt eine Nachführung der Objekte, pack ich eine EQ-Plattform unter das Teleskop.
    Aber auch das mache ich nur, wenn ich mit anderen Personen beobachte und ihnen Objekte zeigen will. Denn sonst kann es passieren, dass das Objekt aus dem Blickfeld verschwunden ist, wenn die andere Person endlich durchsieht. Alleine schiebe ich den Dobson aber einfach händisch nach, was auch bei hoher Vergrößerung (für mich) kein Problem ist.


    Außerdem bin ich oft irgendwo am Feld unterwegs und will nicht auch noch eine Stromquelle dorthin mitschleppen.


    In Summe (für mich): GoTo am Dobson ist in 95% der Fälle völlig unnötig und nur rausgeschmissenes Geld.


    Grüße, Mario

    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

  • Hallo,
    Danke für die Antworten.
    Ich habe 5 Dobsons gefunden :
    Explore Scientific Dobson Teleskop N 406/1826 Ultralight,
    Omegon Dobson Teleskop ProDob N 406/1850 ,
    Meade Dobson Teleskop N406/1829 LightBridge,
    Skywatcher Dobson Teleskop N 406/1800
    und Orion Dobson Teleskop N 356/1650 SkyQuest.
    Kennt jemand davon das beste, eins von dem man die Finger lassen sollte oder ein besseres als die fünf?
    Würde mich über jede Antwort freuen


    Alex

  • Hi ALex,


    irgendwie komme ich mir im Verlauf dieses Fadens so langsam vera.... vor [}:)]


    Deine Ausgangsfrage war mal- <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich brauche 2 Okulare für mein Teleskop.
    Ich habe ein Pollux 150/750 und wollte fragen welche Größen da empfehlenswert wären.
    Habe bereits 20mm und 4mm Okular<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Und jetzt stellst du dir Frage nach verschiedenden 16"/14" Dobson? Abgesehen vom Preis, wie willst du diese Trümmer transportieren?

  • Hallo Alex,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alex13</i>
    <br />Sorry Stefan,
    Du hast recht,
    Ich hätte diese Frage in ein anderes Forum stellen sollen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nein, darum ging es mir mit der letzten Antwort nicht. Du fragst zu besseren Okularen für dein Pollux und bekommst jede Menge sinnvolle und hilfreiche Antworten, schreibst dazwischen auch mal- <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hab das Teleskop erst seit kurzem.
    Außerdem beobachte ich schon in der Nähe von Straßenlaternen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> und aus dem Rest deiner Fragen ist zu entnehmen- so wirklich richtig viel Verständnis/Ahnung vom Umgang, von dem "wie beobachten" und so gut wie aller Zusammenhänge, die man beachten sollte, hast du insgesamt noch wenig verstanden.


    Und nun der große Sprung- erst ob es vielleicht ein Dobson mit GoTo werden sollte und nun willst du auch noch gleich eine 14" oder sogar 16" Dobson anschaffen. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Abgesehen vom Preis, wie willst du diese Trümmer transportieren? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Anstatt auf die Frage einzugehen erstellst du einen neuen Beitrag.


    Trotzdem nochmals die Frage- wie transportierst du einen 16" Dobson? Trägt dir jemand die Teile mit raus? Hast du ein Fahrzeug, mit dem du diese Trümmerdinger zur Beobachtung auch mal raus ins Dunkle bringen kannst? Wer baut dir den draußen mit auf und wer baut ihn wieder mit ab? Hast du dir die Gewichte (gehen von 35kg bis über 50kg) und Maße (die Rockerbox des SW Flextube trägst du nicht allein) mal angesehen? Wie willst du nach Transport und Aufbau justieren bzw. hast du eine Ahnung, wie man das tut? Und wlche Okulare willst du benutzen- vorhanden sind ja wohl nur die Einfachstokulare des Pollux [B)]

  • Hallo Stefan,
    Du hast recht, wenn ich mir die Gewichte anschaue kann ich ein 16“ Dobson wohl kaum alleine tragen.
    Den Himmel und das Teleskop sollte ich auch noch besser kennenlernen bevor ich ein so großes Teleskop kaufe...


    Danke
    Alex

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