Einsteiger sucht Orientierungshilfe bei Teleskopen

  • Moin Moin aus dem Norden Deutschlands,
    ich bin neu hier und großer Astro-Fan. Da ich nun seit einigen Monaten mit dem Gedanken spiele mir ein Teleskop zuzulegen, habe ich nun lang recherchiert und meine Suche etwas eingeschränkt.
    Bei Einsteiger-Teleskopen bin ich häufig auf die Dobson Bauweise gestoßen, allerdings wohne ich in der Stadt und wollte mit dem Teleskop eher auf das Land pilgern, sodass die Dobsons aufgrund ihrer Größe (und mangelndem Platz meiner kleinen Wohnung) kompliziert werden könnten.
    Nach weiterem Suchen, bin ich dann auf die Schmidt-Cassegrain Bauweise gestoßen (vor allem von Celestron) und habe mich direkt verliebt. Jedoch bin ich dann über die Preise gestolpert, da ich gerne auch viel Öffnung hätte, um möglichst viel zu sehen.
    Meine Suche habe ich dann auf eBay verlagert; ich hörte aber, dass man Teleskope lieber nicht auf eBay kaufen sollte, stimmt das und wenn ja warum?
    Ich kann vielleicht ja mal ein paar Eckdaten gebe, was ich mir so vorstelle:


    Beobachtung: für den Einstieg erstmal visuell, gerne aber auch ein Einstieg in die Fotografie
    Ausrichtung: gerne GoTo, da ich vor der manuellen Einstellung große Furcht habe
    Objekte: Planeten (v.a. Jupiter, Saturn, Mars), größere Galaxien und Nebel
    Von wo: Terrasse außerhalb der Stadt u.ä.
    Budget: zwischen 1000 - 1100 €


    Optisch und laut Bildern von diesen Teleskopen, welche mir sehr gut gefallen haben, habe ich die Suche auf die Celestron NextStar 8SE, NextStar 11 GPS und C8 für mich erst einmal eingegrenzt, allerdings bis jetzt alle gebraucht, weil die ansonsten nicht in meiner Preisklasse liegen.


    Ich hoffe ihr könnt mir für den Einstieg ein bisschen unter die Arme greifen.
    Vielen Dank!
    - Daniel

  • Hallo Daniel,


    willkommen hier auf Astrotreff.


    Erst mal, ein Newton als Dobson montiert ist nicht zwangsläufig ein "Einsteigerteleskop", das wird auch sehr viel von Fortgeschrittenen benutzt. Bezüglich für Einsteiger bietet der Dobson halt das beste Preis-/Leistungsverhältnis, es git keine andere Lsung, bei der du für dein Geld mehr Öffnung bei zugleich stabiler Montierung erhältst.


    Zum Rest deiner Überlegungen: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ausrichtung: gerne GoTo, da ich vor der manuellen Einstellung große Furcht habe <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Auch für GoTo musst du den Sternhimmel halbwegs kennen, nach Start musst du ein Alignment durchführen und dabei 1-3 ausgewählte Sterne anfahren und bestätigen, erst dann kennt sich die Steuerung am Himmel aus. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Von wo: Terrasse außerhalb der Stadt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Terrasse oder außerhalb? Terrasse beim Haus setzt keinen Transport im Auto voraus <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">habe ich die Suche auf die Celestron NextStar 8SE, NextStar 11 GPS und C8 für mich erst einmal eingegrenzt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Du schreibst auch was von Einstieg in Fotografie. Dafür sind SC-Teleskope weniger gut geeignet, die hohe Brennweite und das langsame Öffnungsverhältnis stellen sehr hohe Anforderungen, dazu sind die NexStar-Montierungen nur azimutal, fotografisch wäre aber eine parallaktische Montierung nötig. Und das NextStar 11 GPS ist ein Trümmerteil, der Tubus allein wiegt 12,5kg.


    Nachteil der NextStarversionen noch- ohne Spannungsversorgung geht nichts, die lassen sich nur motorisch verfahren.


    Weshalb eher nicht auf e-bäh? Na ja, gebraucht ohne Kenntnisse erkennt man selbst bei Abholung mögliche Mängel nicht.


    Ach ja, bei Auswahl immer auch bedenken, du benötigst noch wenigstens 2, besser 3 halbwegs brauchbare Okulare. Wenn du z.B. diesen Galaxy D8-K-MC Dobson Teleskop 8'' f/6 nimmst hättest du 3 Okulare dabei, die Version mit Quartz-Hauptspiegel käme auf 100€ mehr und würde noch immer deutlich unter deiner Budgetgrenze liegen. Mit Dobson geht zwar fotografisch auch nichts, dafür ist der Aufbau simpel und schnell und die Bedienung ist einfach und intuitiv.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Daniel,


    willkommen in unserem Forum.


    Du hast schon gute Vorarbeit geleistet, und ein Schmidt-Cassegrain macht in Deinem Fall Sinn: Kompakt und transportabel, aber noch relativ grosse Oeffnung fuers Geld.


    Warum kein Ebay? Weil es bei Gebrauchtkaeufen immer das Risiko gibt, ein fehlerhaftes Teil zu erwischen und Du das nicht gleich beurteilen kannst. Und weil neue Instrumente oft auf Ebay teurer sind als beim Fachhandel, in dem Du ausserdem noch eine Beratung erhaeltst. Hast Du gar einen Fachhaendler in Deiner Naehe, kannst Du Dir verschiedene Instrumente mal in einem Ausstellungsraum ansehen, um einen Eindruck von der Groesse zu bekommen.


    Mit Deinem Budget wuerde ich von GOTO Abstand nehmen, dafuer in einen guten Tubus auf einer gutem Montierung investieren. Beispielsweise ein C8 auf einer EQ5 mit Stahlrohrstativ (nicht dieses Alustativ, das es noch manchmal gibt). Im Vergleich zu Gabelmontierungen gibt es weniger Schwingungen, und das System ist transportabler. Du kannst das Stativ, dann die Montierung und dann den Tubus aufbauen und musst nicht den Tubus in der Gabel schleppen. Die Montierung koenntest Du mit einer Einachsnachfuehrung ausstatten. Spaeter kannst Du auf GOTO aufruesten, aber bei Deiner geplanten Objektpalette sehe ich die Notwendigkeit nicht unbedingt. Planeten sind einfach zu finden, und nur fuer das eine oder andere hellere Deepskyobjekt lohnt sich GOTO nicht. Mit einem Sternatlas wie dem von Karkoschka findest Du die Objekte auch so.


    Das Risiko bei Deinem Budget ist, dass ein Grossteil nur fuers GOTO draufgeht und andere Faktoren wie Oeffnung, Ausstattung und Stabilitaet darunter leiden. Mit der EQ5 hast Du ein modulares System, auf das Du spaeter auch andere Optiken aufsetzen kannst und das auch im Wechsel. Zum Beispiel einen kurzbrennweitigen Richfieldrefraktor, der bei dem begrenzten Gesichtsfeld des Schmidt-Cassegrains eine ideale Erganezung fuer klare Neumondnaechte darstellt. Oder vielleicht spaeter ein Sonnenteleskop fuer H-Alpha, fallst Du an der Tagesastronomie Gefallen finden solltest. Und solltest Du wirklich ein GOTO vermissen, kann es jederzeit nachgeruestet werden.


    Bei den Gabeln bist Du auf eine Loesung festgelegt und weniger flexibel.


    Mein Vorschlag also:


    EQ5 auf Stahlrohrstativ
    Polsucher
    Einachssteuerung (Zweiachssteuerung braucht man visuell nicht wirklich, man kann ja jederzeit manuell verstellen).
    C8 Tubus mit Optik mit Sucher (mindestens 6x30)
    Ein paar Okulare, die den Vergroesserungsbereich von ca. 50x bis 200x abdecken. Zum Beispiel 40mm (50x), 20mm (100x) und 10mm (200x). Wenige gute Okulare sind hier besser als viele schlechte Okulare.
    Zenitspiegel, fuer den komfortablen Einblick.
    Sternatlas wie den von Karkoschka ("Atlas fuer Himmelsbeobachter")
    Rotlichttaschenlampe (die von Skywatcher, weiss und rot, dimmbar, ist recht nett)
    Taukappe fuer das C8 (sodass Du in feuchten Naechten nicht so schnell wieder einpacken musst)
    Batterieversorgung fuer den Motor (meist 6V oder 12V, haengt vom Motor ab, und am besten wiederaufladbar schon der Umwelt zuliebe)
    Vielleicht noch eine gepolsterte Tragetasche fuer den Tubus, um ihn geschutzt transportieren zu koennen.



    Ohne das jetzt nachgerechnet zu haben, sollte das groessenordnungsmaessig in Deinem Budget liegen. Vielleicht stellt Dir der Haendler auch ein geeignetes Paket zusamen.


    PS: Da war der Stefan schneller. Und natuerlich gibt es mit jeder Antwort eine andere Meinung. Ich habe sehr viele Teleskope gehabt oder habe sie noch, fast alle Bauarten. Wenn ich mich fuer ein Teleskop entscheiden muesste, waere es aufgrund der universtellen Verwendbarkeit, des Preisleistungsverhaeltnisses und der optischen Qualitaet ein Newton. Aufgrund Deiner Ueberlegungen zur Transportabiilitaet habe ich mich aber hier auf Deine Vorauswahl "Schmidt-Cassegrain" eingelassen.


    PSPS: Gerade mal die Preise nachgeschaut, Beispiel TS Teleskop-Express:


    EQ5 auf Stahlrohrstativ 335 Euro.
    Einachssteuerung 95 Euro
    Polsucher 47 Euro
    C8 1256 Euro


    ohne hier weiterzumachen - das C8 OTA sprengt schon Dein Budget. Da wird es wohl auf einen Gebrauchtkauf hinauslaufen.

  • Hallo Daniel,


    so wie es JSchmoll beschreibt sehe ich das auch. C8 auf einer deutschen
    Monti, trennbar vom Stativ ist schon "Einsteigerluxus" wie ich meine.
    Und wenn es bei Dir nausgeht, dann hast jahrelang viel Freud damit.


    Habe seit 1987 das Set was ja schon was bedeutet, denn wenn es nix taugt
    hätt ich es doch schon nicht mehr. Oder?


    Warum man damit in manchen Gegenden im etwas nördlichen Bayern nicht
    so recht klarkommt, weiß ich nicht.


    Viele Grüße
    Marwin

  • Hallo Daniel,


    auch ein willkommen von mir.


    Ich schließe mich meinen Vorrednern an.


    Der Knackpunkt, zumindest für den C8, ist, wie so oft, das Budget.
    Bei Deinem Budget wird es wirklich sehr eng mit einem Schmidt-Cassegrain C8.
    Auch wenn man die Zusammenstellung von Jürgen bei anderen Händlern günstiger bekommt.
    Du liegst auf alle Fälle über 1500,-€.
    Aber wie Marwin schon schreibt, so ein C8 ist eine feine Sache und wird sehr wahrscheinlich zu meinem Geburtstag [;)] auch bei mir Einzug halten.


    Wenn Du die Fotografie als Option für die Zukunft im Hinterkopf behalten möchtest, wirst Du um eine parallaktische Montierung nicht herum kommen.
    Da ist die, von Jürgen erwähnte, EQ-5 ein guter Einstieg. Modular aufrüstbar.
    Wenn Du Dich von den 8" (C8) verabschieden kannst, dann wäre ein kleinerer Newton auf der EQ-5 anzudenken und Deinem Budget zuträglich.


    Wenn es die 8" bleiben sollen, dann ein Dobson.
    Preis/Leistungsverhältnis einfach nicht zu schlagen.
    Astrofotografie, ohne technischen Aufwand (Preis/beschränkt auf Planetenvideos), allerdings kaum möglich.
    Ein 8" Dobson ist aber, m.E., noch einigermaßen gut zu transportieren.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Hi,


    zu der Überlegung- C8 auf EQ-5. Da fehlt bei der Auflistung von Jürgen ja noch ein bisserl.


    2" Zenitspiegel mit SCT-Anschluss 139€
    ein günstiges langbrennweitiges 2" Okular für Übersicht und große Austrittspuille 70-über 100€
    2 weitere günstige Okulare für mittlere und höhere Vergrößerung je ca. 50-70€


    Sprengt das Budget also gewaltig


    Gruß
    Stefan

  • Verstehe nicht ganz wie man bei einem Budget von um die 1100EUR ein C8 empfehlen kann, was für sich genommen schon soviel kostet....


    Astrofotografie muss ja nicht gleich Fotografie durch ein Mörder-Teleskop sein, man kann auch mit Tele-Objektiven und einer DSLR schöne Ergebnisse erzielen (und die Bildbearbeitung lernen).


    Also warum nicht beides haben: einen Dobson für die visuelle Beobachtung, und während man so vor sich hin beobachtet macht eine DSLR auf einer MiniTrack LX3 "Weitwinkel" Aufnahmen?


    CS
    HBE

  • Vielen Dank für eure ganzen Antworten und Kostenübersichten. Dann muss ich mir das wohl mit dem Dobson nochmal überlegen oder noch n bissl länger sparen auf das C8. Finde die Community hier super, v.a. dass ihr so schnell antwortet, nochmals vielen Dank!

  • Hi,
    also Daniel schreibt doch so schön, er hat sich in ein Celestron SC irgendwie schon ein bißerl verliebt. Kann ich sofort verstehen.


    Warum man es einem unbedingt ausreden will, verstehe ich nicht.
    Bei all den Gegenargumenten gegen ein SC wird nie von den Vorzügen des
    System geschrieben. Das wäre ein eigenes Thema. Oder der professionelle Einsatz der Celestrons.


    Was ich auch ein bißerl vermisse, ist das Verständnis für Einsteiger
    was sie am Anfang des neuen Hobby eigentlich sehen wollen bzw. erwarten.


    Viele Grüße
    Marwin

  • Hi Marwin, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">also Daniel schreibt doch so schön, er hat sich in ein Celestron SC irgendwie schon ein bißerl verliebt. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Jepp, ich habe mich in einen schönen Porsche verschaut, nur der liegt auch deutllich über meinem Budget [}:)] <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was ich auch ein bißerl vermisse, ist das Verständnis für Einsteiger
    was sie am Anfang des neuen Hobby eigentlich sehen wollen bzw. erwarten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich versuche, auf den Wunsch des Einsteigers einzugehen. Wenn aber wie in dem Fall ein SC mit dem nötigen Zubehör das angedachte Budget um gut 100% übersteigt, versuche ich eben alternativ was vorzuschlagen.


    Gut, er hat sich "in die SCs" verguckt, toll. Auf Grund welcher Basis? Weil die gut ausschauen, kompakt sind und er im Netz auch damit erstellte Astrofotos findet? Die Ansprüche eines SC für Deepsky sind dir ja wohl klar, dem Einsteiger wohl kaum. Und der Hintergedanke "Fotografie" mit einem azimutal montieren SC (in die sich Daniel ja "verguckt" hat) kann man vergessen, da geht einzig was mit Planetenvideos mit der dazu passenden kleinen CCD/CMOS-Kamera.


    Daher mein deutliches "Nö" dazu. [:)]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    Du warst ja mit meinem Schrieb nicht direkt gemeint.
    ...aber Du bist ja schon wieder beim Negativisieren dieses praktischen
    optischem Systems.
    Es traut sich kaum einer mit einem SC Teleskop hier mitzumachen oder
    schreiben.
    So nach dem Motto gibts hier nicht.
    Na ja, wir sind halt hier im Isarwinkel Exoten.
    16" Meade, ein paar C14 und C11 und etliche C8 ten, glaub 5 oder 6.
    Und keiner hat einen Dobson. Nur so als Gegenpart.
    Gruß
    Marwin

  • Hallo Marwin,


    kann Deinen Gedankengängen gut folgen.


    Da halte ich die gelegentlichen Empfehlungen eines Dobson in 8" bis 12" für Anfänger mehr als "Mörderteleskop" (rein Transportechnisch), als einen C8 in seiner kompakten Bauweise.
    Auch hat sich Jürgen ja in seiner Beispielrechnung am Wunsch der Transportabilität gehalten, wie er auch geschrieben hat und eben auch, dass das Daniels Budget übersteigt und die Rechnung auch nicht fortgeführt. Das halte ich nicht wirklich für eine Empfehlung, da hat er m.E. klar einen Newton favorisiert.
    Ähnlich hat auch Stefan argumentiert und da eher den Newton/Dobson (Dobson ist auch ein Newton [;)]) favorisiert.


    Wie man da jetzt auf eine Empfehlung in Richtung C8 kommt, ist mir auch schleierhaft.
    Auch Dein Statement ist nicht wirklich eine Empfehlung, wohl, so sehe ich es, eher aus Deiner Erfahrung heraus.


    Auch scheint Daniel ja bereit zu sein länger zu sparen.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Ich glaube man tut Einsteigern keinen Gefallen damit wenn man nicht auch bereit ist ihnen ihre vorgefassten Meinungen auszureden :-).


    Mir ist es tatsächlich genau so gegangen am Anfang. Irgendwie (vermutlich durch die Werbung?) fand ich die Celestrons auf azimutalen GOTO Montierungen total cool, bin dann zur "Teleskopberatung" der Sternwarte meines damaligen Wohnorts gegangen um mich im Prinzip zwischen den unterschiedlichen Celestron Modellen zu entscheiden....und die haben es mir dann ausgeredet :-).
    CS
    HB

  • Hallo,


    Dieses:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">allerdings wohne ich in der Stadt und wollte mit dem Teleskop eher auf das Land pilgern, <b>sodass die Dobsons aufgrund ihrer Größe </b>(und mangelndem Platz meiner kleinen Wohnung) kompliziert werden könnten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    und dieses:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">habe ich die Suche auf die Celestron NextStar 8SE, NextStar 11 GPS und C8 für mich erst einmal eingegrenzt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    widerspricht sich grundlegend.


    Ein Dobson besteht aus zwei Teilen: Rockerbox und Tubus.
    Für ein Schmidt-Cassegrain, in diesem Fall ein NexStar 8 SE wird ein Stativ gebraucht, eine Montierung und der Tubus.


    Einen acht Zoll Dobson bringe ich noch gut ins Auto, zuhause in der Wohnung können die zwei Teile platzsparend aufbewahrt werden. Ein Teleskop mit Montierung und Stativ, ob azimutal oder parallaktisch ist wesentlich sperriger.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Beobachtung: für den Einstieg erstmal visuell, gerne aber auch ein Einstieg in die Fotografie <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    2032mm Brennweite beim 8 Zoll SC, oder 2800mm bim 11 Zoll SC sind kein Einstieg in die Fotografie. Solche Brennweiten müssen beherrscht werden. Solche Teleskope stellt man nicht eben mal auf und klemmt den Foto daran, um Aufnahmen zu machen.
    Für den Einstieg in die Fotografie mit deutlich weniger Brennweite anfangen, es kann sonst durchaus sein das du sehr lange benötigst um das Ganze zu beherrschen.
    Dazu kommt noch, das beim azimutal montierten SC keine Langzeitbelichtung wegen der Bildfelsdrehung möglich ist.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Objekte: Planeten (v.a. Jupiter, Saturn, Mars), größere Galaxien und Nebel<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Für Planeten sind lange Brennweiten gut zu gebrauchen. Sowohl in der visuellen Beobachtung als auch für die Fotografie mit speziellen Kameras.
    Für kleine Planetarische Nebel und kleine Galaxien sind lange Brennweiten ebenfalls gut. Aber für ausgedehnte Nebel sind lange Brennweiten kontraproduktiv.
    Mit einem 2", 30mm Okular das 82° Eigengesichtsfeld hat, ergibt es beim 8" SC ein tatsächliches Feld von 1,2° am Himmel, beim 11" SC sind es nur noch 0,9°.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ausrichtung: gerne GoTo, da ich vor der manuellen Einstellung große Furcht habe<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die manuelle Ausrichtung kann in der Stadt Probleme bereiten, wenn keine hellen Leitsterne mehr zu sehen sind. Auf dem Land mit dunkleren Himmel ist das Übungssache. Mit Karte, Telrad, Sucher und Aufsuchokular umzugehen das ist leicht erlernbar.
    Ich stelle meine Teleskope zwar parallaktisch auf, suche aber komplett "manuell" auf. Ein Objekt einzustellen ist eine Sache von wenigen Minuten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dann muss ich mir das wohl mit dem Dobson nochmal überlegen oder noch n bissl länger sparen auf das C8.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sehe dir die Teleskope unbedingt mal live an. Wenn möglich, treffe dich mit jemanden, der solche Teleskope hat.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hi Marvin, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...aber Du bist ja schon wieder beim Negativisieren dieses praktischen optischem Systems. Es traut sich kaum einer mit einem SC Teleskop hier mitzumachen oder schreiben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Also erst mal- ich habe hier angekreidet, das mit der Lösung C8 aufEQ-5 das Budget gekillt ist und nicht grundsätzlich gegen ein SC argumentiert.


    Aber ich kann ja gern meine Meinung für Pro und Kontra SC abgeben. [:)]


    PRO: Der Tubus ist kompakt und benötigt keine sehr große Montierung, das SC ist verträglich gegenüber einfachen Okulartypen, der Einblick von hinten ist angenehm und man hat viel Backfokus. Planetenaufnahmen mit CCD/CMOS Videokameras gehen ganz gut.


    Kontra: Hohe Brennweite mit kleinem sichtbaren Feld, eine große AP ist nur eingeschränkt erreichbar. Visuell stört die große Obstruktion, fotografisch (Deepsky) zwingt f/10 zu langen Belichtungszeiten und perfekter Nachführung, das nur mögliche kleine Feld und die zum Bildrand auf 0 abfallende Ausleuchtung verhindert das Ablichten großer Objekte. Wirklich funktionierende Reducer sind kaum zu finden. Sehr anfällig gegen Tau und die Auskühlzeit ist sehr lang


    Aus meiner Sicht überwiegen die Nachteile, das SC kann prinzipiell alles, aber nichts davon wirklich gut. [}:)]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Daniel,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: daniellagemann</i>
    <br />
    Bei Einsteiger-Teleskopen bin ich häufig auf die Dobson Bauweise gestoßen, allerdings wohne ich in der Stadt und wollte mit dem Teleskop eher auf das Land pilgern, sodass die Dobsons aufgrund ihrer Größe (und mangelndem Platz meiner kleinen Wohnung) kompliziert werden könnten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    vielleicht hast Du eine falsche Vorstellung von den Dobsons. Man kann den Tubus senkrecht auf der Rockerbox ausrichten. Dadurch braucht man in der Wohnung nicht soviel Platz. Auch kann man den Tubus von der Rockerbox trennen.
    Ein Dobson mit ca. 1,20m Länge sollte locker auf die Rückbank der meisten PKW passen und kann sogar angeschnallt werden.


    Auf jeden Fall solltest Du Dir Geräte mal in der Realität anschauen und Kontakte zu anderen Hobbyastronomen knüpfen. Dann kannst Du Dir alles besser vorstellen. Vielleicht gibt es ja auch einen Verein in der Nähe.


    Gruß
    Ronald

  • Ja Stefan da habe ich doch recht gehabt, siehe den letzten Satz
    von Deiner Antwort.
    Ich finde, solche Antworten passen einfach nimmer. Verunsichern mehr
    als das sie helfen.


    Und wenn man es personenbezogen auffassen will, sind die "SC Gucker"
    dann wohl nicht so die wahren Astrohobbyisten. Sehen zwar Alles, aber
    nichts so richtig gut. Na ja.
    Gruß
    Marwin

  • Hallo Marwin,


    irgendwo habe ich gelesen, bezog sich jetzt allerdings auf Refraktoren und Reflektoren, denke aber, dass man die katadioptrischen Teleskope mit einbeziehen kann, das man mit jedem Teleskoptyp jeden Objekttyp beobachten kann. Nur ist, je nach Objekttyp, die Beobachtung lediglich vorteilhafter bei der Verwendung einer der Bauarten.


    So ähnlich wie es Dir mit Deinem SC geht, mit dem Du Erfahrungen gesammelt hast, mit dem Du Spaß am Beobachten hast, mit dem Du klar kommst, so geht es mir mit meinen Refraktoren FH. Mir sind die nicht so vorteilhaften Eigenschaft vollkommen bewusst. Der immer wieder angeführte Farbfehler, die lange Bauweise, anspruchsvolle Montierung bei langen Brennweiten.
    Lange Bauweise zählt bei mir allerdings nicht, da ich da durch meine Beobachtugssituation, auf dem Balkon, eingeschränkt bin. 1000mm oder wirklich maximal 1200mm Brennweite sind machbar.
    Mir machen die Teile aber einfach Spaß und ich kann mit ihnen das beobachten was ich gerne beobachten will.
    Auch nutze ich hauptsächlich eine AZ-Montierung mit GoTo. Wobei der ein oder andere ja auch GoTo verneint.
    Nun ja, da ist m.E. auch das Verständnis, was GoTo ist und kann, leicht verschwommen. GoTo ist halt nicht mit einem Vollautomatismus zu verwechseln. Als Minimum muss ich die Alignment-Sterne kennen (was erwähnt wurde), sonst wird das nicht's. Auch wenn meine AZ-Montierung dem Vollautomatismus recht Nahe kommt, wenn das GPS unsaubere Signale empfängt, dann ist das so spannend auch nicht, dann muss ich auch zurück auf ein unterstütztes Alignment. Für mich zählt das Argument nicht wirklich, dass man mit GoTo den Himmel nicht kennen lernt.


    Ich bin auch Eigentümer eines Newton parallaktisch montiert und auch eines Dobson.
    Mir sagen die Teile aber nicht wirklich zu. Kann es aber auch nicht rational begründen.
    Sind einfach nicht meine Teleskope.
    Da greife ich lieber auf meinen kleinen Maksutov zurück. Der macht mir einfach mehr Spaß.


    Einem Anfänger eine Empfehlung geben ist und bleibt schwierig. Da ist die eigene Vorliebe oder Abneigung zu einem Teleskoptyp nicht wirklich hilfreich.
    Eine sachliche Darlegung der vorteilhaften und den nicht so vorteilhaften Eigenschaften dann schon eher.
    Auch sollte man die üblichen Fragen stellen und so genaue Antworten wie möglich bekommen, bevor man sich auf einen Teleskoptyp einschießt.
    Was? (beobachtet werden soll)
    Wie? (visuell und/oder fotografisch)
    Wo? (Beobachtungssituation)
    Wieviel? (Budget, neu, gebraucht)


    Auch ist nicht zu vergessen, was beim Beobachten auf einen zu kommt.
    Kalte Abende/Nächte.
    Langes warten auf gutes Wetter.
    Nachfolgekosten.
    "Schlepperei" aus zweiter oder dritter Etage und wieder zurück [;)].
    Am außer häusigen Beobachtungsort das gleiche.
    Bei angedachter Astrofotografie, abgesehen von den Ansprüchen des Equipments, die doch recht zeitaufwendige Bearbeitung der Rohdaten.


    Dir und dem ein oder anderem wird sicherlich noch mehr einfallen.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Hi Daniel,



    ich hoffe, die Vielzahl partiell kontraerer Meinungen verwirrt Dich nicht. Die Diskussion, welcher Teleskoptyp der Bessere sei, wird traditionell so leidenschafltich gefuehrt, dass es an ein gewisses gallisches Dorf erinnert.


    Es ist ein bisschen wie die Frage, ob eine Violine, ein Klavier oder eine E-Gitarre das "bessere" Musikinstrument sei. Und natuerlich haengt das vom Platz, den Nachbarn, dem Geldbeutel, persoenlichen Faehigkeiten ab - und davon, welche Musik man eigentlich spielen will. Also beim Fernrohr, was Du damit beobachen willst. Planeten und ein bisschen Deep Sky, dazu noch entweder unter urbanen Verhaeltnissen oder nach Autotransport von einem laendlichen Standort. Dann visuell, aber vielleicht auch Fotografie. Und am besten noch GOTO. Und hier liegt das Problem, dass die von Dir ins Auge gefassten Instrumente zumindest neu zu teuer sind.


    Fragst Du n Leute nach dem besten Teleskop, wirst Du m Antworten erhalten. Erfahrungsgemaess liegen dabei n und m in der gleichen Groessenordnung. Jeder hat halt Vorlieben und positive oder auch negative Erfahrungen mit diversen Teleskoptypen gemacht. Gaebe es eine eindeutige Antwort, gaebe es nicht so viele verschiedene Instrumente am Markt.


    In einigen Punkten sind sich die meisten Astrotreffler einig:


    - Willst Du superbillig einsteigen (100 Euro oder so), dann geht das hoechstwahrscheinlich in die Hose. Instrumente dieser Preisklasse koennen selten befriedigen, da entweder die Optik oder die Mechanik (meist sogar beides) Frust aufkommen laesst. In diesem Fall wird meist ein Feldstecher empfohlen, oder die Empfehung nach einem hoeheren Budget ausgesprochen, das es gestattet, vernuenftig einzusteigen. Du hast dieses Schritt schon hinter Dir gelassen, Dein Budget klingt gut. Damit kann man auf jeden Fall gescheit einsteigen.


    - Liegt das Budget eines Einsteigers bei einigen hundert Euro, dann rufen alle "DOBSON !" im Chor. Einfach weil ein solches Instrument optisch selten enttaeuscht, intuitiv zu bedienen ist und die meiste Oeffnung fuers Geld bietet. Mit der Einschraenkung, dass Fotografieren (ausser Mondschnappschuesse oder Planeten per Webcam) nur sehr eingeschraenkt moeglich ist. Das ist nicht unbedingt schlimm, da der Einstieg in die beobachtende Astronomie PLUS Astrofotografie meist mit Blut, Schweiss und Traenen endet beziehungsweise eine sehr hohe Frustrationstoleranz erfordert. Das ist, um zum Analogon Musik zurueckzukehren, wie zwei grundverschiedene Instrumente gleichzeitig erlernen zu wollen. Besser eins nach dem Andern.


    - Nun ist "DOBSON !" nicht immer die perfekte Loesung. Beispielsweise voellig ungeeignet fuer Rollstuhlfahrer. Oder fuer schmale Balkone. Es kommt halt auf die persoenlichen Gegebenheiten an, und auch auf die Vorlieben des Beobachters. Deswegen bin ich in meiner ersten Antwort den Weg gegangen, ein C8 auf einer Montierung, die ich (im Unterschied zu gewissen Gabeln) fuer sinnvoll erachte, auszuloten. Nur leider ging das nicht gut, weil mir gar nicht klar war, wie viel so ein C8 neu kostet. Gebraucht gibts die manchmal fuern Appel und nen Ei. Okay, schon ein paar Hunderter. Natuerlich mit Risiko wie bei jedem Gebrauchtkauf.



    Nun, "Where do we go from here?" ...


    Die Optionen die ich sehe:


    (i) Weiterverfolgung des Weges "C8 auf parallaktischer Montierung" unter Verwendung eines Gebrauchtgeraetes.


    (ii) Umschwenken auf die Dobsonroute. Hierdurch Vertagung von Fotoplaenen (abgesehen von Mondfotos), aber 100% Konzentration auf ein Musikinst .... pardon, eine Beobachtungstechnik. Der Blick durchs Fernrohr kann besondere Objektinteressen bei Dir wecken, die Deinen weiteren amateurastronomischen Werdegang praegen. Sollte es wirklich in Dir zappeln, dass Du unbedingt fotografieren willst, koenntest Du ja noch (wie weiter oben vorgeschlagen) eine kleine Fotomontierung mit Deiner Kamera nebenher laufen lassen, waehrend Du ein visuelles Sternenbad nimmst.


    (iii) Nochmal was ganz Anderes - ein parallaktisch montierter Newton. Zum Beispiel ein 200/1000er Newton auf EQ5 mit Stahlrohrstativ - eigentlich alles wie bei dem von mir vorherbeschriebenen Setup, nur halt der Newton statt dem C8. Sowas gibts es schon fast als Komplettpaket zu kaufen (nur Polsucher und Motor kommen hinzu).


    Vorteil hier: Du hast eine Nachfuehrung, kannst also schon mal mit Astrofotografie experimentieren. Auch kannst Du spaeter, wenn Du es wirklich vermisst, ein GOTO nachruesten.


    Nachteil hier: Der Newton ist laenger und schwerer. Visuell ist das noch okay, aber fotografisch kommt auf der EQ5 vor allem bei Wind schnell Frust auf. Willst Du wirklich langzeitbelichten, waere spaeter statt eines separaten GOTOs fuer die EQ5 eher eine NEQ5 pro oder eine EQ6 pro angesagt. Beides sprengt das derzeitige Budget, aber ist eine Option fuer die Zukunft, falls Dich die erworbenen beobachterischen Faehigkeiten dorthin fuehren.


    Jetzt noch schnell an die eigene Nase gefasst: Ich bin nicht der Quell aller Weisheit, sondern das Produkt meiner Erfahrungen. Im Jahr 2000 kaufte ich einen 200/1000er Skywatchernewton auf EQ5. Erst als Provisorium fuer zwei Jahre, weil ich temporaer im Ausland wohnte. Das Geraet, trotz des minderwertigen Alustativs (deshalb mein Mantra "Stahlrohrstativ") und obwohl der Spiegel nicht 100% perfekt ist (heute sind die besser) hat mir sehr viel Freude bereitet. 19 Jahre spaeter (und immer noch in England!) hat das Geraet eine Vixen GP-DX, eine EQ6 classic und eine Celestron CI700 gesehen, bevor es mit einer EQ6 pro den Bund fuers Leben eintrat. Das Geraet bekam irgendwann einen neuen Okularauszug und einen Komakorrektor. Mit meiner EQ6 pro kann ich ohne Autoguiding mindestens 3 min belichten, und Fotos mit einer Canon EOS40D (inzwischen ja auch schon wieder museal) machen einfach Spass. Ich habe inzwischen sehr viele Instrumente, drei weitere Saeulen allein in meiner neuen Sternwarte, aber den Newton brauche ich nur schnell anzuwerfen, auf ein Objekt zu richten und ich muss mich den Abend lang nur noch ein paar Mal darum kuemmern. Mrs Parsons, wie das Teleskop heisst, ist nicht mein aeltestes, aber mein meistbenutztes Instrument.


    Und was ist das beste Teleskop? Klar, das was Du am meisten benutzt.

  • Hallo Jürgen.
    hallo Daniel,


    das ist ja mal wirklich ein schöner Beitrag von Jürgen, top!
    Unaufgeregt, sachlich und gut nachvollziehbar!


    Die Idee einen 200/1000 Newton auf einer EQ-5 anzuschaffen, finde ich gut.
    Erstmal unmotorisiert, da wird Dein Budget von 1100,-€ nicht voll ausgeschöpft.
    Das Setup von SkyWatcher liegt neu bei knapp 800,-€, da hast Du noch etwas Luft für ein, zwei Okulare, da dieses Setup wohl nur mit einem 28mm Okular ausgeliefert wird.
    Aber beherzige bitte Jürgens Anmerkungen zur Astrofotografie.
    Für rein visuelle Beobachtung ist dieses Setup, da hat Jürgen ja reichlich Erfahrung, gut geeignet und erste Gehversuche in Astrofotografie scheinen ja auch zu funktionieren.


    Ich würde allerdings, so habe ich auch angefangen (bin immer noch Anfänger), erst nur rein visuell Beobachten.
    Da ist das Beispiel mit den zwei Instrumenten lernen sehr schön.
    Auch merkst Du mit der Zeit, wohin die Beobachtungsreise gehen soll, was später gegebenenfalls fotografisch festgehalten werden soll.


    Es wird sicherlich nicht, wenn Du bei der Hobbyastronomie bleibst, das einzigste Teleskop sein das den Weg zu Dir findet und auch nicht die einzigste Montierung.
    Aber, da bin ich ganz bei Jürgen, Du wirst ein "lieblings" Instrument haben, eben das welches am meisten genutzt wird.
    Bei mir ist es, im Gegensatz zu Jürgen, ein Refraktor FH 120/1000.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Zum Thema Montierung noch ein Hinweis:


    Ein Newton auf parallaktischer Montierung hat einen Nachteil, wenn man visuell beobachten möchte. Durch den seitlichen Einblick steht einem in der Hälfte aller Fälle die Montierung im Weg und man muss dann den Tubus in den Schellen auf die andere Seite rotieren.


    Umgekehrt wird man kein Teleskop, welches den Einblick hinten hat, auf einer Dobsonmontierung finden. Da müsste man dann hinterm Teleskop ein Loch graben oder sich hinlegen, um noch reinschauen zu können.


    Und wenn beide Achsen motorisiert sind, kann man visuell auch auf einer Alt-Az-Montierung (das ist jede Montierung, deren Achsen senkrecht/waagrecht ausgerichtet sind) in Go-To** schauen. Fotografisch muss es allerdings eine parallaktische sein, wenn man nicht noch einen dritten Motor gegen Bildfelddrehung verbauen möchte.


    Also die unterschiedlichen Montierungsarten (mit Stativ, ohne Stativ, eine Achse motorisiert, beide motorisiert) haben ihre Berechtigungen. Wovon ich abrate: Newton, parallaktisch ohne Motoren im Einsteigersegment. Da hat man dann sämtliche Nachteile zusammen ohne die Vorteile zu nutzen.



    ******
    Go-To: Für Einsteiger etwas verwirrend sind die vielen Begriffe:


    parallaktisch: Eine Achse (Stundenachse genannt) ist parallel zur Erd-Achse. Durch deren Drehung gleicht man die Erddrehung aus, Sterne bleiben im Teleskop scheinbar still im Blickfeld


    Alt-Az: Alt(itude)= Höhe, Az(imut)= Richtungswinkel meint Montierungen, deren Achsen senkrecht und waagrecht stehen. Aus Stabilitätsgründen meist besser und einfacher zu realisieren.


    Motorisierung: bei parallaktischen Montis reicht es, wenn man die Stundenachse dreht, um das Bild im Teleskop nachzuführen.


    Steuerung: Das Hirn einer motorisierten Montierung, oft in der Handbox untergebracht. Die ist immer notwendig, wenn man beide Achsen motorisiert hat und nicht nur nachführen sondern auch Sternpositionen am Himmel "anfahren" möchte. Speichert die Steuerung die Positionen bekannter Sterne/Objekte in einer Datenbank, spricht man auch von Go-To. (Manchmal versteht man unter "Steuerung" auch die Treiberplatinen/Leistungselektronik für Schrittmotoren. Da muss man auf den Kontext achten.)


    Montierung: Man unterscheidet Achsenkreuz (oft auch Montierung genannt) und Stativ. Bei einer Dobsonmontierung entfällt das Stativ, reduziert sich auf drei Gummifüße unterhalb der Grundplatte.

  • Hi, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Idee einen 200/1000 Newton auf einer EQ-5 anzuschaffen, finde ich gut<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Man sollte dem Einsteiger dabei aber auch sagen-


    - ein 200/1000 Newton wiegt ca. 9kg
    - die Tragkraft der EQ-5 wird mit ca. 10kg angegeben


    Der dicke Tubus bringt den Schwerpunkt entsprechend weit vom Montierungskopf nach außen, damit wirkt das Gewicht entsprechend mehr, das Setup ist bereits visuell grenzwertig.


    Und ein parallaktisch montierter Newton dreht bei jedem Schwenk der Montierung um seine Längsachse mit. Damit stehen Okularauszug und Sucher nach jedem Schwenk in einer anderen Stellung, der Einblick ist gerade bei dem dicken Tubus dann entsprechend unangenehm bis unmöglich.


    Spätere fotografische Nutzung ist mit diesem Setup praktisch kaum möglich. Da hilft auch das Stahlrohrstativ nicht weiter. Und bei Bestellung muss mind. ein weiteres Gegengewicht geordert werden.


    Gruß Stefan

  • Hallo Daniel,


    ich denke Du verfolgst Deinen Thread noch.


    Tjaa... der Einwand von Kalle ist nicht unberechtigt.
    Dem einen ist das Rotieren lästig, dem anderen ist es in Fleisch und Blut übergegangen.


    Die Eierlegendewollmichsau gibt es leider nicht.
    Du wirst mit Kompromissen leben müssen.
    Da kommt es drauf an, in wie fern Du die verschiedenen Eigenschaften und Mankos einstufst und tolerieren kannst.


    Da kann ich dann nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten.
    Wie unschwer [;)] zu erkennen ist, beobachte ich hauptsächlich mit einem Refraktor(en) (Linsenteleskop) FH (nach Frauenhofer).
    Ich kann mich mit dem viel beschriebenen Farbfehler, den diese Geräte konstruktionsbedingt mit sich bringen, arrangieren.
    Auch mit der Baulänge, hier im speziellen mein 127/1200. Das geht auf meinem Balkon noch gut, da dieser recht breit ist und ich im dunklen nicht ständig an die Hauswand rumple oder über Stativbeine stolpere. Dieses Glück eines solchen Balkons hat aber leider nicht jeder.
    Ergo ist so ein Teil, Beobachtungssituationsbedingt [;)], nicht für jeden "Balkonauten" geeignet.
    Auch habe ich ihn Alt/AZ mit GoTo montiert. Mir reicht das, da ich erst seit ein paar Monaten eine Planetenkamera habe und da noch reichlich lernen und Erfahrungen sammeln muss.
    DSLR (Digitale-Spiegelreflex) hab ich erstmal auf die ferne Zukunft gelegt.


    So habe ich mich eben an meine Situation angepasst.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


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  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: daniellagemann</i>
    <br />
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Hi Daniel,



    für das, was Dir vorschwebt, sind 1100,-EUR eher spärlich, und ich halte es für den Einstieg dagegen für zuviel Geld.


    Wenn ich aus heutiger Sicht (und vielen Gerätewechseln = Geldvernichtung) nochmal in die Astronomie einsteigen würde, würde ich persönlich folgendes machen:


    Ich würde mir zunächst einen 8-Zoll-Dobson kaufen, einen Newton mit 1200mm Brennweite.
    So ein Gerät hatte ich damals.
    Das ist kostenmäßig im Rahmen (heute für unter 400,-EUR machbar) und auch gewichtsmäßig akzeptabel. Der Tubus passte auf die Rückbank meines damaligen Citroen AX, die Rockerbox samt Okularkoffer und einem Campingstühlchen in den Kofferraum. [:)]
    Zweimal laufen und ich abfahrbereit.
    Der Dobson verbraucht in einer Wohnung nicht mehr Stellfläche als ein Montierungsstativ, wenn es einigermaßen stabil stehen soll (okay, es sei denn, man lehnt es in eine Ecke...).


    Ich hatte NIE ein Teleskop, was schneller in Betrieb war als dieses Gerät, wenn man es zum Auskühlen schon mal auf den Balkon stellte.
    Keine Elektrik/Elektronik, einfach gucken, bequem im Sitzen. Herrlich!
    Das mitgelieferte Sucherfernrohr (ich kann die Dinger nicht ausstehen) wurde schnell durch einen Leuchtpunktsucher ersetzt, sodass das Aufsuchen von Objekten einfach wurde, soviel zu Deiner Furcht des Aufsuchens. Wenn ich das kann, kannst Du das auch. Die Freude, ein Objekt SELBST gefunden zu haben, ist groß. Und mit 8 Zoll ist sehr viel möglich!
    Und justieren konnte ich es ebenfalls problemlos selbst.


    Mit diesem Gerät kannst Du prima für Dich selbst herausfinden, ob die Astronomie <i>überhaupt</i> was für Dich ist, ohne dabei arm zu werden.
    Dieser Punkt ist zum jetzigen Zeitpunkt wichtiger als Pro- und Contradiskussionen über Gerätetypen, auch wenn Du das durch Deine Recherche natürlich ein bißchen vorgelegt hast. Dennoch: Man diskutiert nicht über Allradantriebe, Schraubenfahrwerke und Sportluftfilter, wenn man noch keinen Führerschein hat.


    Mit dem oben genannten Gerätetyp hast Du auch noch Geld für Zubehör wie gute Okulare übrig.
    Solltest Du dann irgendwann, wenn Du den Himmel besser kennengelernt hast (!), mehr Richtung Nachführung oder Go To gehen wollen, kannst Du in eine Montierung investieren, die diesen Newtontubus trägt. Ich hatte damals eine gebrauchte EQ-5, die kam mit den Tubus prima klar (nur mit einfacher Nachführung). Gebraucht bekommst Du auch größere Modelle wie den EQ-6-Typ in unterschiedlichen Varianten.


    Dieses "irgendwann" kann durchaus auf sich warten lassen, da nur 15% aller Nächte pro Jahr in Deutschland klar sind und Faktoren wie "zu kalt", "zu müde", "keine Lust", "keine Zeit" die mögliche Beobachtungszeit erneut reduzieren.



    Ich rate Dir also dazu, Dich nicht auf den Gerätetyp um seinetwillen zu fixieren, sondern auf den Nutzen, durchaus in Verbindung mit den zu erwartenden Kosten.
    Du brauchst zum Einstieg einen Allrounder, der Dich nicht enttäuscht, der Dich aber auch nicht auszieht, wenn es "zur Trennung" kommt. Der Dobson wäre so einer.



    Und was die Fotografie angeht, sind wir wieder bei Sportluftfiltern, diesmal bei den vergoldeten Exemplaren mit Fluxkompensator.
    Mach erstmal ruhig, Schritt für Schritt.



    Viele Grüße
    Thomas


    [EDIT: Einige Orchideen der Orthographie entwurzelt...]

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