Rahmendaten bei Fokalfotografie

  • Gruezi allerseits,


    ich beschäftige mich seit kurzem mit Fokalfotografie und bin mir über die Herleitung einiger Größen nich im Klaren:


    Wie berechnet man die Vergrößerung und die Blende? Ich besitze ein 130/650 Newton und eine Minolta SRT 303, muß aber eine 2xBarlow verwenden, weil ich nicht in den Fokus komme.
    Gut, ich weiß, daß ich mit meiner EQ1 wahrscheinlich keine Chance auf optimale Fotos habe und daß der Vergrößerungswert nicht so entscheident ist (kann ja auf dem fertigen Foto den Bildausschnitt in Bogenminuten abmessen), aber hätte doch aus reiner Neugier trotzdem mal gerne gewußt, wie Vergrößerung und Blendenwert zustandekommen.
    Wäre nett, wenn mir da jemand helfen könnte.

  • Hallo Carsten,


    Blende: Brennweite/Öffnung, in Deinem Fall 650 mm/130 mm => f/5, also Blende 5,0 oder 1.300 mm/130 mm => Blende 10.


    Vergrösserung: Hier muss ich gestehen, daß ich mich in diesem Fall (ohne Okularprojektion) sehr schwer tue: Vergrößerung im Vergleich zu was? Welche Auflösung (Bogensekunden/Pixel)?


    Gruss, TJ

  • Hallo Carsten,


    das ist hier schon öfter diskutiert worden: Es gibt bei der Fokalfotografie keine Vergrößerung!
    Du benutzt Dein Teleskop als Teleobjektiv. Da kommt irgendein Himmelsausschnitt aufs Bild. Der ist nicht vergrößert und nicht verkleinert! Er wird dort einfach abgebildet.


    Eine Vergrößerung kann man immer nur <i>gegenüber irgendetwas</i> bestimmen. Da kommen jetzt mit Sicherheit wieder welche daher und fangen an, irgendeine Norm zu definieren: Das heiße natürlich: Vergrößerung gegenüber dieser oder jener Brennweite. Und jeder hat dann eine andere Norm. Das dann vergleichbar mit der Antwort auf die Frage: Wieviel mal so schnell ist dieser Maserati?


    Aber es gibt natürlich Sinn zu wissen, wie groß der Himmelsauschnitt ist, den man draufkriegt. Das errechnet man genauso wie den Bildausschnitt bei der Fotografie:


    Bildwinkel=2*arctan(Chipgröße/(2*Brennweite))


    Für die Chipgröße nimmst Du nacheinander die beiden Kanten des Chips, bei Film entsprechend. Und bei deiner Brennweite zählt natürlich die resultierend Brennweite, also Telesop mit Barlow.


    Gruß, mike

  • Hallo Carsten,
    zur Blendenzahl verweise ich auf http://de.wikipedia.org/wiki/Blendenzahl. Deine Blende ist bei Fokalprojektion praktisch der optisch wirksamen Fläche auf dem Negativ/Chip der Kamera (Kleinbildnegativ 24x36mm), falls nicht eine tatsächliche Blende dies noch verkleinert (z.B. Abblendung vor dem Okularauszugsende)
    Die Vergrößerung eines Objektivs entspricht der Brennweite Deines Teleskops im Verhältnis zu einem Normalobjektiv. Das Normalobjektiv definiert sich aus der Bilddiagonalen des Negativs/Chip (Kleinbild etwa 43mm), also 35mm oder 50mm Standardobjektiv.
    Durch den Einsatz einer Barlow verkürzt sich die effektive Brennweite des Teleskops, so dass man zweckmäßig diesen rechnerischen Wert heranzieht.
    Das Blickfeld (Bogenminuten) kann man geometrisch aus einem Dreieck bestehend aus Grundseite=Negativbreite/-höhe und der (rechnerischen) Brennweite des Teleskop als Dreieckshöhe ableiten. Es entspricht dem spitzen Winkel im Dreieckskopf. Die Formel hat Mike schon dargestellt.
    Siehe auch diesen Thread http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=23673 oder ähnliche.
    Gruß Kalle

  • Hallo allerseits,


    vielen Dank für die Tips, Links und Formeln.
    Blende und Vergrößerung (bzw. Bildausschnitt) kann ich jetzt berechnen und bin wieder ein bißchen weiser [;)].

  • Hallo Kalle,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br />zur Blendenzahl verweise ich auf http://de.wikipedia.org/wiki/Blendenzahl.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Soweit vollkommen richtig.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Deine Blende ist bei Fokalprojektion praktisch der optisch wirksamen Fläche auf dem Negativ/Chip der Kamera (Kleinbildnegativ 24x36mm), falls nicht eine tatsächliche Blende dies noch verkleinert (z.B. Abblendung vor dem Okularauszugsende)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist, gelinde gesagt, Quatsch. Die Blende errechnet sich aus Öffnung geteilt durch Brennweite und hat nix, aber auch gar nix, mit dem Sensor/Film/etc. zu tun...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Vergrößerung eines Objektivs entspricht der Brennweite Deines Teleskops im Verhältnis zu einem Normalobjektiv. Das Normalobjektiv definiert sich aus der Bilddiagonalen des Negativs/Chip (Kleinbild etwa 43mm), also 35mm oder 50mm Standardobjektiv.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Und das ist allergrößter Quatsch. Bei Fotografie gibt es keine Vergrößerung, diese gibt es nur beim visuellen Beobachten. Bei der Fotografie interessiert, wie groß der Bildausschnitt ist oder welcher Ausschnitt auf einen Pixel abgebildet wird, aber das sind andere Größen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Durch den Einsatz einer Barlow verkürzt sich die effektive Brennweite des Teleskops, so dass man zweckmäßig diesen rechnerischen Wert heranzieht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Jetzt liegst Du aber komplett daneben. Ein Barlow-Element VERLÄNGERT die Effektivbrennweite. Andersherum verkürzt eine Shapley-Linse verkürzt die effektive Brennweite.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Blickfeld (Bogenminuten) kann man geometrisch aus einem Dreieck bestehend aus Grundseite=Negativbreite/-höhe und der (rechnerischen) Brennweite des Teleskop als Dreieckshöhe ableiten. Es entspricht dem spitzen Winkel im Dreieckskopf. Die Formel hat Mike schon dargestellt.
    Siehe auch diesen Thread http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=23673 oder ähnliche.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Lass ich mal so stehen [;)]
    Ganz einfach geht das mit A = (206 * L)/f wobei A die Auflösung in ArcSec ist, L die Pixel- oder Sensorgröße in µm und f die effektive Brennweite in mm. Ja nachdem, ob man die Pixelgröße oder die Sensorgröße einsetzt kann man sich mit dieser Formel sehr leicht die Auflösung pro Pixel oder das Gesichtsfeld ausrechnen.



    Um die Blende zu berechnen braucht man neben der effektiven Öffnung (also Öffnung abzgl. Obstruktion) die effektive Brennweite (je nachdem, ob Primärfokus, mit Shapley, mit Barlow, Okularprojektion, etc.).


    Die Blende ist dann ganz einfach (effektive Öffnung) / (effektive Brennweite).


    (==&gt;)Carsten NRW: Versuch mal eine kürzere Okularklemme für den Newton zu bekommen, dann kommst Du auch ohne Barlow in den Fokus. Macht das Leben wirklich einfacher...


    steffen

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