Umbaubericht alter ICS 14,5 Zoll Dobson

  • Vielen vielen Dank. Auch bei mir kommt es zu ausgefransten Kanten, das darf man nicht vergessen. Die meisten Stellen kann ich aber gut mit der Feile oder dem Schleifpapier bearbeiten. Kann ich den Fehler nicht beheben, oder stört es mich einfach zu sehr, säge oder fräse ich mir ein neues Teil. Das kostet Zeit. Ist aber bisher nur ein einziges Mal vorgekommen. Gruß Bengt

  • Hallo Bengt,


    da sieht man die bedingungslose Liebe zum Detail und zur Qualität.


    Hut ab.


    Dagegen ist jedes kommerzielle holzbasierte Teleskop wild zusammengedengeltes Gerümpel [;)]
    Aber genau da liegt ja der Spaß am Selbstbau, sofern ich mir anmaßen kann da mitzureden mit meinem bisl Gebastel.
    Genau die Details die einem später Freude bereiten, dafür würde sich kein kommerzieller Teleskopbauer die Zeit nehmen wollen oder können.
    Manche bauen eher zweckorientiert und minimalistisch und manche machen ein Kunstwerk draus im positiven Sinne :-).


    Schön zu sehen, dass es noch Leute mit so einer Leidenschaft zur Präsision und Liebe zum Detail gibt.


    Wirklich sehr sehr schöne Arbeit. Bin sehr gespannt aufs Endergebnis.


    Schöne Grüße
    Norman

  • Kann mich da nur anschließen! Das wird ein wunderschönes und durchdachtes Gerät mit so vielen Details. Hut ab! Mir fehlt dafür leider Zeit, Werkzeug, Geduld und vorallem handwerkliches Geschick.


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • So, genug Lob ! Nein, Spaß beiseite. Als Vorbild habe ich den Daniel Restemeier, der damals schon schöne Dobsons baute und auch heute mit seinem Mirrage Dobson "State of the art" ist. Seine aus Holz gebaute Nachführplattform... wunderschön ! Der gute Daniel hatte mir mal einen 18" Spiegel geschliffen. Leider musste ich mich damals aus finanziellen Gründen von dem Spiegel trennen. Das ärgert mich bis heute. Nun ja, jetzt bleibt es vorerst beim fast "15ner". Dann gibt es da noch den Pierre Desvaux (Dobson Factory, wahre Handwerkskunst), einfach nur spitze. Wobei seine jetzige CNC-Schlacht an Charme verliert. Oder die schlichten "Dinger" von Matthias Wirth... Lecker ! Und hier im Forum sind ja auch ein paar spitzen Handwerker unterwegs. ;) Gruss Bengt

  • So, vorerst die letzen Bilder. Danach gönne ich mir ein paar Tage Pause. Ich bin zwar schon ein paar Schritte weiter, doch fehlt mir die Zeit um die ganzen Bilder zu verkleinern und hochzuladen.


    Eine klassische Rockerbox entsteht. Die Grundplatte wird bzw. wurde noch verstärkt, dazu aber in den nächsten Wochen mehr... Die zu dem ICS Dobson mitgelieferten Transporträder samt Alugriffe etc. verwende ich an diesem Dob weiter.


    Bis dann, Bengt.



    Wohl etwas zu staubig... ;)
    Verleimen...

  • Hallo Bengt,


    schöne Arbeit wieder, aber die Grundplatte schaut bisl sehr dünn aus... Wäre schade, wenn trotz Deiner schönen präzisen Arbeit am Ende doch alles wackelt wegen zu dünner Platte...


    Vielleicht lieber nochmal flächig eine zweite Platte drunter leimen?
    Oder wenigstens die Lauffläche (Formica oder was Du auch nimmst) zur Sicherheit erstmal noch mit beidseitigem Klebeband aufbringen zwecks Test und nicht gleich Leim...


    Schöne Grüße und CS
    Norman

  • So denn... 24mm Grundplatte angefast und verleimt. Formica im gleichen Atemzug ausfräsen, zuschneiden und aufleimen. Naja, und der Rest? Siehe Bilder. Hinzu kommt noch ein kleiner frei Hand Schnappschuss mit einem Huawei P10 an einem Morpheus 17,5mm. Nur mal um zu gucken, ob der Fokuspunkt stimmt.

    Fortsetzung folgt...


    Gruss Bengt

  • Hi Bengt,
    saubere Arbeit, die Du da in Deine Heimwerkstatt machst.


    Zwei Sachen sind mir auf Deinen Bildern aufgefallen. Einmal die langen Schlitze in den Rockerboxwänden. Damit schwächst du die Verwindungssteifigkeit ohne Not. Hier Dein Bild mit dem Bauteil: http://www.astrotreff.de/uploa…200612/20200612211141.jpg


    Und dann war da ein Bild, wo du mit Holzleim die Schraubeneinsätze in einem Holzstück fixierst. Von allen Klebern ist PVA-Holzleim da die schlechteste Lösung, da dieser keine vernünftige Haftung an Metall entwickelt. Anders PU-Leim. Ich kann das von hier aus nicht beurteilen, ob Du diesen verwendest.
    http://www.astrotreff.de/uploa…200609/20200609190754.jpg
    Solche Materialkombinationen klebt ein klassischer (dauerelastischer) Konstruktionskleber besser oder klassisch ein Sicherungsstift (im Metallbereich die Situation, wo man eine Madenschraube quer setzt, die z.B. eine Buchse dann fixiert)
    Das Problem ist auf Dauer die Wärmeausdehnung des Metalls vs. Feuchtigkeitsdehnung im Holz.


    PS:
    Gegen Ausfransungen beim Kreisfräsen (irgendwann kommt man da immer gegen die Faserrichtung der Deckschicht vom Sperrholz) hilft ein Anreissen der Schnittkante mit einem Cuttermesser. Z.B. als Trockenübung direkt am Fräser (stromlos bitte, nicht dass man an den Schalter kommt [;)]) die Klinge mitsamt Fräser in fertig aufgebauter Zirkellehre einmal rundumführen. Spart einen separaten Zirkelaufbau.

  • Fortsetzung...



    Langloch zwecks ausgleichen von Toleranzen.


    Füße herstellen, im "Used-Look".



    Gewindeeinsätze für die Füße.


    Seitenanschläge herstellen, mit Filz beklebt zwecks Kratzschutz.


    Und nach langer, langer Zeit mal ein "Gesamtbild". Fortsetzung folgt... Gruß Bengt

  • (==>) Kalle: Die Idee mit dem "Anritzen" vor dem Fräsen werde ich bei Gelegenheit mal ausprobieren. Klingt zumindest logisch. Der Holzleim dient nicht dem Verkleben der Gewindeeinsätze. Diese sind in das Holz eingeschlagen bzw. verpresst. Es bildete sich allerdings eine kleine Fuge, die ich mit dem Holzleim verschlossen habe, eine kleine Verschönerung für mein Gewissen. ;) Bisher konnte ich bezüglich der Rockerbox keine Steifigkeitsprobleme feststellen, eventuell täusche ich mich auch. Aber das wäre mir dann zu wissenschaftlich.


    (==>) Norman: Mit 120er Körnung vorgeschliffen, dann die klassische Holzbeize in schwarz, trocknen lassen und mit 80er Körnung vorsichtig per Hand abschleifen. Wichtig ist nicht mit der Maschine zu arbeiten. Vorwässern brauchst du nicht. Hast du den Schliff versaut, kannst du nachbeizen. Funktioniert aber nur ein bis zwei Male, da sich das Holz sättigt. Danach, wie in meinem Fall, ölen. Gruß Bengt

  • Hallo Bengt,


    ok, aber ich will in meinem Fall nix auf Vintage machen. Mich hat nur interessiert, wie Dein Weg zu Deinem Zwischenschritt mit der schönen Schwärze war, sieht ja ganz gut aus. Hätte nicht gedacht dass das so schwarz werden kann damit. Werde das mal selber probieren, am besten selber anrühren mit dem Pulver, da kann man noch mehr Pigmente in der Lösung erreichen so man will.


    Gruß
    Norman

  • Glückwunsch!


    Sowas selbst gefertigt, mit den vielen liebevollen Details, wäre echt mein Traum.


    Hast den ICS Spiegel eine würdige Bleibe verschafft. Viel Spass beim Spechteln!


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Bengt,


    Habe Deinen Thread die ganze Zeit mitverfolgt.
    Danke, dass Du so detailliert berichtet hast.
    Da ich zur Zeit, für meinen 21" auch einen Dob drumherum baue, war ich immer wieder baff welche Qulaität Du hier an den Tag legst. Da liege ich weit hinten.
    Und das Ergebnis krönt noch zusätzlich Deine Arbeit.
    Da macht das Spechteln sicher doppelt Spaß.
    Wünsche viel Freude damit.

  • Nach und nach die letzten Feinheiten... Zusätzliche Verstrebungen. Verwindungen machten sich beim Benutzen der Schubkarrengriffe/Rädern bemerkbar. Eine Bekannte nähte mir ein paar schöne Staubschutzhüllen. Hauptspiegel wurde in Italien "entspiegelt" und mit einer neuen Schicht AL samt SiO2 bedampft. Der Harald Feigel hatte mir die EQ Plattform angefertig. Kann ich nur empfehlen, ein Genuss. Und zu guter Letzt, ein neues Projekt ?! Wer weiß. Vermutlich etwas Klassisches gepaart mit einer Note "Moderne". Ein Achromat, denke ich... Bis dahin. Bengt

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