Kontrolle des Versilberns

  • Hallo zusammen,


    ich habe vorgestern einen Versilberungsversuch meines 10" f4,75 Selbstschliffes gewagt und es hat soweit ganz gut geklappt, bin aber auf das ein oder andere Problem gestoßen.


    Verwendet habe ich den Prozess nach Twyman, den Amateurastronom mal auf a.de geposted hat. Reinigung zunächst dreimal mit Spüli, dann mit Reinigungsbenzin, anschließend mit Aceton und dann viermal mit konzentrierter (aber nicht rauchender) Salpetersäure und Autopolierwatte abgerieben.


    Probleme: die Watte wird zwar nicht von der Salpetersäure angegriffen, wird aber trotzdem ziemlich "matschig" und Fasern verteilen sich über den ganzen Spiegel. Die können zwar wieder mit dest. Wasser ohne Probleme abgespült werden, aber das bei Texereau beschriebene "Quietschen" von Watte auf der reinen Glasoberfläche hat sich nicht eingestellt. Auch war das Muster beim Anhauchen der Oberfläche nicht ohne Wischspuren, Reste von Fetten müssen also noch vorhanden gewesen sein.


    Da sich auch bei der dritten Reinigung mit HNO3 keine Änderung gezeigt hat, habe ich ein viertes mal abgerieben, den Spiegel mit dest. Wasser gespült und in einer Schüssel mit dest. Wasser gelagert.


    Wie sah es bei euch mit dem Anhauchmuster aus, war das völlig gleichmäßig? Die aufgebrachte Silberschicht haftet zwar sehr gut (hält auch dem anschließenden Polierprozess mühelos stand), insofern nehme ich an, daß die Reinigung ausreichend war, mich interessieren aber trotzdem eure Erfahrungen.


    nächstes Problem: ich habe mit einem Kragen aus Gewebeklebeband, Fläche nach oben gearbeitet und während der Reduktion ständig mit einem Wattebausch die Lösung in Bewegung gehalten und leicht über die Oberfläche gewischt. Da das Versilberungsbad aber ziemlich von Anfang an trübe war, habe ich die Oberfläche gar nicht sehen und den Fortschritt insofern auch nicht kontrollieren können. Wie kontrolliert ich den Fortschritt der Versilberung?


    Ich hab dann einfach nach 12 Minuten das Bad ausgegossen und den Spiegel mit dest. Wasser abgespült, wobei ein cremefarbener Schlamm auf der Oberfläche zurückblieb. Den hätte ich wohl besser mit einem Wattebausch entfernt, er schien jedenfalls noch mobil genug um das zu tun. Nach Texereau hab ich aber den Spiegel mit Brennspiritus abgespült und mit dem Fön mit Kaltluft getrocknet. Der Belag ließ sich dann zwar anschließend teilweise wegpolieren (Chamoisleder mit Ceri bestäubt, anschließend Silberputztuch), aber es bleiben einige belegte Stellen, die im Tageslicht nicht sehr homogen aussehen. Wie gleichmäßig kann man überhaupt die Versilberung durchführen? Blieben bei euch auch solche Stellen übrig oder kann man es gänzlich ohne hinkriegen?



    Ansonsten ist die Versilberungsschicht in einem Bereich des Spiegels etwas dünner, was man an dem schwachen Durchscheinen einer 60 Watt Birne sehen kann, aber ich denke, das fällt nicht so sehr ins Gewicht, oder doch?!


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Andreas_D</i>
    <br />
    Verwendet habe ich den Prozess nach Twyman, den Amateurastronom mal auf a.de geposted hat. Reinigung zunächst dreimal mit Spüli, dann mit Reinigungsbenzin, anschließend mit Aceton und dann viermal mit konzentrierter (aber nicht rauchender) Salpetersäure und Autopolierwatte abgerieben.


    Probleme: die Watte wird zwar nicht von der Salpetersäure angegriffen, wird aber trotzdem ziemlich "matschig" und Fasern verteilen sich über den ganzen Spiegel. Die können zwar wieder mit dest. Wasser ohne Probleme abgespült werden, aber das bei Texereau beschriebene "Quietschen" von Watte auf der reinen Glasoberfläche hat sich nicht eingestellt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Besteht diese Watte aus reiner Baumwolle? Ich benutze immer
    Verbandwatte nach DAB (Deutsches Arzneibuch). Dabei quietscht
    es schon mal etwas.


    Allerdings hatte ich mit wasserfreier Salpetersäure das
    Problem, dass sich auf dem Glas ein Film bildete.
    Ob der aus Verunreinigungen in der Säure aufgrund
    eines Produktionsfehlers stammte oder ob es sich
    um Cellulosenitrat handelt, ist noch nicht geklärt.
    Es ist jedenfalls ungewöhnlich, dass sich Cellulosenitrat
    in Salpetesäure löst und dann auf dem Glas abscheidet.
    Das habe ich auch vorher nie beobachtet.
    Dieser Film ließ sich nur mit starkem Reiben entfernen.
    Ich werde demnächst mal testen, ob dieser Film von
    Verunreinigungen der Säure stammt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Auch war das Muster beim Anhauchen der Oberfläche nicht ohne Wischspuren, Reste von Fetten müssen also noch vorhanden gewesen sein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die können aus den organischen Lösungsmitteln stammen. Die enthalten
    gerne, wenn sie nicht sehr rein sind, Spuren von Fett. Konz. HNO3
    kann solchen Schmutz im Unterschied zur wasserfreien Säure nicht
    zu CO2 oxydieren.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wie sah es bei euch mit dem Anhauchmuster aus, war das völlig gleichmäßig?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich konnte keine Schmutzreste nach dem Reinigen mehr erkennen,
    nachdem dieser seltsame Film entfernt war.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    nächstes Problem: ich habe mit einem Kragen aus Gewebeklebeband, Fläche nach oben gearbeitet und während der Reduktion ständig mit einem Wattebausch die Lösung in Bewegung gehalten und leicht über die Oberfläche gewischt. Da das Versilberungsbad aber ziemlich von Anfang an trübe war, habe ich die Oberfläche gar nicht sehen und den Fortschritt insofern auch nicht kontrollieren können. Wie kontrolliert ich den Fortschritt der Versilberung?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich hebe den Spiegel ganz kurz an, so dass die Lösung
    in die entgegengesetze Richtung abläuft und sehe mir die
    dann kurz freiliegende Silberschicht an.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich hab dann einfach nach 12 Minuten das Bad ausgegossen und den Spiegel mit dest. Wasser abgespült, wobei ein cremefarbener Schlamm auf der Oberfläche zurückblieb. Den hätte ich wohl besser mit einem Wattebausch entfernt, er schien jedenfalls noch mobil genug um das zu tun. Nach Texereau hab ich aber den Spiegel mit Brennspiritus abgespült und mit dem Fön mit Kaltluft getrocknet. Der Belag ließ sich dann zwar anschließend teilweise wegpolieren (Chamoisleder mit Ceri bestäubt, anschließend Silberputztuch), aber es bleiben einige belegte Stellen, die im Tageslicht nicht sehr homogen aussehen. Wie gleichmäßig kann man überhaupt die Versilberung durchführen? Blieben bei euch auch solche Stellen übrig oder kann man es gänzlich ohne hinkriegen?
    [quote]


    12 Minuten ist auch eine etwas lange Versilberungszeit. Ich hatte
    kürzlich hier und auf astronomie.de dazu etwas geschrieben.
    Länger als 10 Minuten bei 19-20°C würde ich den Spiegel nicht im Bad belassen, eher 5-8 Minuten. Denn bei zu langer Einwirkung besteht die Gefahr, dass die Silberschicht dick und unebener wird. Mir ist das vor einiger Zeit ebenfalls mal passiert, als ich nach langer Zeit wieder einen Spiegel versilbern wollte. Der war auch nicht gut gelungen.


    Ein Teil des Belages kann man allerdings mit dem Leder entfernen
    und der ist normal.
    Der besteht aus mikroskopischen Silberkugeln, die auf der Oberfläche
    haften. Unebenheiten sind jedoch ein Indiz für eine zu lange
    Versilberungsdauer. Das kann man normalerweise vermeiden.


    [quote]
    Ansonsten ist die Versilberungsschicht in einem Bereich des Spiegels etwas dünner, was man an dem schwachen Durchscheinen einer 60 Watt Birne sehen kann, aber ich denke, das fällt nicht so sehr ins Gewicht, oder doch?!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mich wundert, dass sie in einem Teil etwas dünner ist. Das ist mir
    auch noch nicht passiert. Liegt die dünne Schicht am Rand? Das könnte
    auf ungenügendes Wischen/Umrühren im Randnähe hindeuten. Das ist mir auch noch nicht passiert. Allerdings achte ich darauf, die gesamte Fläche abzuwischen. Normalerweise scheiden solche stromlosen
    Bäder Metalle sehr gleichmässig (sogar in Bohrungen) ab, wenn
    die Objekte richtig bewegt werden.


    Der Glühfaden so einer Birne ist sicherlich bei Spiegeln oft
    zu erkennen. Wenn die ganze Lampe zu erkennen ist, deutet das auf
    eine zu niedrige Temperatur des Bades hin. Optimal sind eigentlich
    18-20°C für den Brashear-Prozess.


    Ich würde den Spiegel jedenfalls erstmal so benutzen. Mein
    aktueller Spiegel sieht aufgrund einer Panne (beim Transport und
    einem hierdurch notwendigen Nachschleifen der Randfacette)
    auch nicht perfekt aus, liefert aber sehr gute Bilder.

  • Hallo


    ich habe auch erst kürzlich verspiegelt
    Waschbenzin würde ich aber durch Isopropanol ersetzen, und auch die Watte aus der Apotheke, Hno3 Habe ich nicht benutzt nur Viss und am Ende Salmiakgeist.
    In der Beschreibung die ich hatte stand nach dem versilbern spiegel mit dest. Wasser abspühlen aus diesem herausnehmen und mit naßer fettfreier Watte mit zunehmenden Druck abreiben, dann gibt es auch keinen Belag, Kratzer macht das auch nicht.


    Gruß Frank

  • Hallo Amateurastronom,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Besteht diese Watte aus reiner Baumwolle? Ich benutze immer
    Verbandwatte nach DAB (Deutsches Arzneibuch). Dabei quietscht
    es schon mal etwas.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Autopolierwatte ist aus Viskose, hat also wahrscheinlich eine glattere Oberfläche als die Arzneibuch Verbandswatte (hab allerdings keine Ahnung wie die behandelt / hergestellt wird). Ob die beim Prozess eingebrachten Stoffe die Reinigung verschlechtern weiß ich nicht, kann ich mir aber nicht vorstellen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dieser Film ließ sich nur mit starkem Reiben entfernen.
    Ich werde demnächst mal testen, ob dieser Film von
    Verunreinigungen der Säure stammt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn es Cellulosenitrat war, hättest Du es ja bequem abflammen können [:D]. Schießbaumwolle läßt sich ja auch schön auf der flachen Handfläche verbennen ohne daß die Haut Schaden nimmt...




    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die können aus den organischen Lösungsmitteln stammen. Die enthalten
    gerne, wenn sie nicht sehr rein sind, Spuren von Fett. Konz. HNO3
    kann solchen Schmutz im Unterschied zur wasserfreien Säure nicht
    zu CO2 oxydieren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe auch das Waschbenzin aus dem Baumarkt im Verdacht ein paar höher siedende Bestandteile zu enthalten. Lieber wäre mir gewesen, ich hätte Pentan p.a. bekommen, aber das ist nicht in jedem Baumarkt zu bekommen, und in Köln, wo ich studiert habe, bin ich nicht mehr so häufig.


    Wenn alle Stricke reißen, muß ich halt doch mal hin, um vielleicht ein Chromschwefelsäurebad aufzutreiben...




    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich konnte keine Schmutzreste nach dem Reinigen mehr erkennen,
    nachdem dieser seltsame Film entfernt war.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Regelrechter Schmutz war bei mir natürlich auch nicht mehr zu sehen, aber der Hauchtest ist ja sehr empfindlich. Da ein völlig gleichmäßiges Bild von Mikrotropfen ohne jede Schlieren oder Wischstreifen zu sehen stelle ich mir sehr schwer vor.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich hebe den Spiegel ganz kurz an, so dass die Lösung
    in die entgegengesetze Richtung abläuft und sehe mir die
    dann kurz freiliegende Silberschicht an.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ging bei mir leidern nicht, da dann das Bad übergeschwappt wäre, der Damm war nur ca. 4 cm.


    Die Stelle mir geringerer Schichtdicke ist nicht direkt am Rand, sondern hat etwa die Ausdehnung eines Handballens und ist ungefähr in der 70% Zone. Aber es kann durchaus sein, da ich ja nicht weiß, wie dick und homogen die optisch dichten Stellen sind, daß die Schichtdicke über den ganzen Spiegel variiert. Viel Verlust ist dadurch nicht zu befürchten und ein erster Test am Jupiter ergibt ein schönes Bild bei niedrigeren Vergrößerungen, für höhere Vergrößerung hat es wegen der Turbulenzen nicht gereicht (weiß noch nicht ob es an meiner Körperwärme am offenen Gitterrohrtubus, am nicht ausgekühlten Spiegel oder am generellen Seeing lag). Die optische Leistung kann ich noch nicht so beurteilen, da ich noch wenig Beobachtungserfahrung habe.


    Ich werde ihn jedenfalls erstmal so lassen und mich an 10" Beobachtungen erfreuen.


    Vielen Dank für deine wie immer kompetente Hilfe und viele Grüße,


    Andreas

  • Hallo Verspiegelungstest


    ist mir gerade was zu eingefallen, wenn du mit einem Laser durch einen Alufangspiegel strahlst wird auf einer weißen Fläche bei gedämpftem Licht noch einiges durchkommen, bei guter Versilberung mit höherer Reflektivität (vor allem für Rot) sollte das weniger sein.
    Ich habe das noch nie miteinander verglichen, sollte aber wegen der unterschidlichen Reflektivität so sein.


    Gruß Frank

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Andreas_D</i>
    <br />
    Die Autopolierwatte ist aus Viskose, hat also wahrscheinlich eine glattere Oberfläche als die Arzneibuch Verbandswatte (hab allerdings keine Ahnung wie die behandelt / hergestellt wird). Ob die beim Prozess eingebrachten Stoffe die Reinigung verschlechtern weiß ich nicht, kann ich mir aber nicht vorstellen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich würde dennoch mal die Verbandwatte aus reiner Baumwolle probieren.
    Da ist vermutlich die Reinheit im Arzneibuch geregelt. Sie kostet
    auch nicht viel mehr als solche Polierwatte.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wenn es Cellulosenitrat war, hättest Du es ja bequem abflammen können [:D]. Schießbaumwolle läßt sich ja auch schön auf der flachen Handfläche verbennen ohne daß die Haut Schaden nimmt...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Klar, das kenne ich (das wäre übrigens eine lustige Variante
    der bei manchen Astronomen beliebten Reinigung mit Collodion ;) ).
    Nur habe ich erhebliche Zweifel daran und befürchte, dass
    es sich um Verunreinigungen aus der Säure handeln könnte, welche
    wie sich später leider herausstellte durch einen Herstellungsfehler
    verursacht worden sein kann.


    Wenn das normal wäre, hätte davon außerdem in der Literatur eigentlich etwas stehen müssen.
    Obendrein bleiben beim Nitrieren eigentlich die Cellulosefasern erhalten. Und Cellolosenitrat löst sich in Aceton, Alhohol/Ether etc. aber soweit mir bekannt ist nicht in HNO3.
    Außerdem habe ich mit konz. HNO3 sowas noch nicht erlebt.


    Ich werde die Säure demnächst mal untersuchen. Wenn ich Pech habe,
    muss ich die Säure deswegen durch Vakuumdestillation reinigen.
    Da hätte ich sie mit exakt dem gleichen Aufwand gleich viel billiger (und wirklich rein) selbst herstellen können...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich habe auch das Waschbenzin aus dem Baumarkt im Verdacht ein paar höher siedende Bestandteile zu enthalten. Lieber wäre mir gewesen, ich hätte Pentan p.a. bekommen, aber das ist nicht in jedem Baumarkt zu bekommen, und in Köln, wo ich studiert habe, bin ich nicht mehr so häufig.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich weiß nicht, ob das empfehlenswert ist. Das wäre dann hoffentlich
    sauberer aber es könnte noch minimale Spuren von Fetten enthalten.
    Ich würde eine wässrige Lösung bevorzugen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wenn alle Stricke reißen, muß ich halt doch mal hin, um vielleicht ein Chromschwefelsäurebad aufzutreiben...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit aber wasserfreie Salpetersäure würde ich dennoch bevorzugen, da die Reinigung
    bequemer ist und weniger nachgespült werden muss. Nur muss
    man im Freien oder unter einem Abzug oder Atemschutz arbeiten.


    Als Alternative hierzu und zu Chromschwefelsäure wäre evtl. die Erzeugung auf dem Spiegel denkbar, indem man mit einer Mischung von konz. Schwefelsäure und KNO3 reinigt. Daraus entsteht wasserfreie
    HNO3. Nur ist es dann wie bei Chromschwefelsäure lästig, die
    konz. Schwefelsäure wieder vollständig vorsichtig abzuspülen.
    Das wäre aber evtl. die einfachste Lösung.


    Denkbar wäre evtl. auch eine Reinigung mit "Piranha"-Säure (30% H2O2
    und konz. Schwefelsäure 1:3), siehe z.B.:
    http://www.cup.uni-muenchen.de…k/Grundpraktikum_09n.html
    http://web.princeton.edu/sites…nual/cheminfo/piranha.htm
    Die ist allerdings bei Lagerung instabil und sollte aus
    Sicherheitsgründen nur in kleinsten Mengen (25 ml) angesetzt werden, da das Mischen von wässrigen H2O2 und konz. Schwefelsäure
    wegen des Erhitzens und möglichen Spritzens selbst unter
    Kühlung gefährlich ist.
    Organische Lösungsmittel wie Aceton darf man dann auf keinen Fall verwenden, da sich sonst hochexplosive Peroxide bilden können.
    Ein Nachteil ist außerdem, dass sie von selbst sehr heiß (&gt;&gt;100°C) werden kann und sich explosionsartig zersetzen kann.
    Da ist die Salpetersäure insofern angenehmer im Umgang...


    Eine Alternative wäre evtl. auch Ammoniakwasser mit H2O2 (3:1) bei 60°C nur stinkt das dann extrem nach Ammoniak, was auch inakzeptabel
    ist.


    Mit Chromschwefelsäure oder anderen Lösungen mit konz. Schwefelsäure sollte man aber lieber keine Watte benutzen. Die verwandelt sich darin nämlich tatsächlich in eine klebrige Pampe des Schwefelsäureesters...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Regelrechter Schmutz war bei mir natürlich auch nicht mehr zu sehen, aber der Hauchtest ist ja sehr empfindlich. Da ein völlig gleichmäßiges Bild von Mikrotropfen ohne jede Schlieren oder Wischstreifen zu sehen stelle ich mir sehr schwer vor.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das sollte eigentlich möglich sein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Das ging bei mir leidern nicht, da dann das Bad übergeschwappt wäre, der Damm war nur ca. 4 cm.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dann war die Schichtdicke der Versilberungslösung aber etwas hoch.
    Normal sind glaube ich ca. 2-2.5 cm. Ich habe Paketklebeband benutzt
    und den Spiegel in eine Kunststoff-Schale gestellt, um ihn dann
    während des Versilberns generell etwas hin und her zu wippen, um die
    Lösung zusätzlich zu durchmischen. Speziell am Anfang ist das sinnvoll, um Konzentrationsunterschiede im Bad auszugleichen und
    eine gleichmässige Schichtdicke zu erhalten.
    Das Paketklebeband kann man innen mit Teflonband bekleben, so
    dass der Klebstoff nicht in die Lösung gelangen kann.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Die Stelle mir geringerer Schichtdicke ist nicht direkt am Rand, sondern hat etwa die Ausdehnung eines Handballens und ist ungefähr in der 70% Zone. Aber es kann durchaus sein, da ich ja nicht weiß, wie dick und homogen die optisch dichten Stellen sind, daß die Schichtdicke über den ganzen Spiegel variiert.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Eigentlich ist das automatisch der Fall, wenn das Bad am Anfang
    beim Eingiessen der Silberkomplex-Lösung gut durchmischt wurde und
    auch während des Versilberns gut bewegt und durch das Wischen gerührt
    wird.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Viel Verlust ist dadurch nicht zu befürchten und ein erster Test am Jupiter ergibt ein schönes Bild bei niedrigeren Vergrößerungen, für höhere Vergrößerung hat es wegen der Turbulenzen nicht gereicht (weiß noch nicht ob es an meiner Körperwärme am offenen Gitterrohrtubus, am nicht ausgekühlten Spiegel oder am generellen Seeing lag). Die optische Leistung kann ich noch nicht so beurteilen, da ich noch wenig Beobachtungserfahrung habe.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der Lichtverlust ist sowieso zu vernachlässigen. Da die Silberschicht
    sehr dünn ist (vielleicht 100-150 nm an den dickeren Stellen, &lt;=70 nm
    an den dünneren), dürfte sich ein Schichtdickenfehler hoffentlich auch nicht besonders auswirken.


    Ich hatte gestern die Gelegenheit genutzt, Jupiter anzusehen.
    Das Seeing war mittelgut. Allerdings muss man ca. 30-60 Minuten
    Zeit zum Auskühlen mit anderen Beobachtungen verbringen. Ich wäre
    schon froh, wenn kommerzielle Optiken ein halbwegs vergleichbares
    Bild lieferten... Auch erscheint mir das Bild erfreulich hell.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich werde ihn jedenfalls erstmal so lassen und mich an 10" Beobachtungen erfreuen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das würde ich auch raten. Ich werde heute mal testweise so ein
    Bismuthnitratpapier herstellen, um den Spiegel vor dem Anlaufen
    zu schützen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Vielen Dank für deine wie immer kompetente Hilfe und viele Grüße,
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das war doch selbstverständlich. Angesichts der astronomischen Preise von Aluminiumbedampfungen in Deutschland bleibt einem bald nichts mehr übrig als solche Beschichtungen selbst zu machen.

  • Hallo Frank, hallo Amateurastronom,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ich habe auch erst kürzlich verspiegelt
    Waschbenzin würde ich aber durch Isopropanol ersetzen, und auch die Watte aus der Apotheke, Hno3 Habe ich nicht benutzt nur Viss und am Ende Salmiakgeist.
    In der Beschreibung die ich hatte stand nach dem versilbern spiegel mit dest. Wasser abspühlen aus diesem herausnehmen und mit naßer fettfreier Watte mit zunehmenden Druck abreiben, dann gibt es auch keinen Belag, Kratzer macht das auch nicht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Isopropanol ist aber als polares Lösungsmittel nicht sooo gut für unpolare organische Verunreinigungen geeignet, außerdem habe ich ja mit Aceton nachgespült. In der präparativen metallorganischen Chemie im Studium haben wir immer Pentan in p.a. Qualität zum Entfetten der Glasapparaturen insbesondere der Normschliffe benutzt (pro analysis: reinste Qualität, die Abstufung der Reinheitsgrade geht i.d.R. von technisch über rein, reinst und zum Schluß p.a.).


    Nachbehandelt nach dem Versilbern habe ich nach der Anleitung im Texereau, erst mit einem neuen, trockenen Chamoisleder, dann etwas Ceri HPC draufgestäubt und vorher auf einem Glasrest ins Leder eingearbeitet und dann trocken poliert. Ging auch soweit ganz gut, bis auf besagten Restbelag. Ich nehme an, ich hätte etwas früher abbrechen sollen, Texereau beschreibt ja auch, daß es in manchen Fällen nicht gelingt, den Belag ganz abzupolieren, dann empfielt er eine Neuversilberung. Aber so schlimm ist es nicht, beim Benutzen ist davon nichts zu sehen. Gestern M13 war für mich jedenfalls ein Aha-Erlebnis. In einzelne Sterne aufgelöst und schön scharf im 12 mm LV. Das war mein erstes "richtiges" Deep-Sky Objekt, wenn ich mal vom enttäuschenden M42 im Lidl absehe, das macht Sucht nach mehr...


    Kurts Methode mit Viss zu reinigen ist mir immer noch ein bischen unheimlich. Er hat zwar sehr schön dokumentiert, daß keine Änderung der Form zu beobachten ist, aber ich hätte trotzdem Angst, daß ich mir Mikrokratzer einfangen würde, die man, soweit ich weiß, nicht im Foucaulttest oder Interferogramm sehen würde. Vielleicht wäre hier der Lyot-Phasenkontrasttest besser geeignet? Wenn er mitliest schreibt er vielleicht auch noch was dazu...


    Kann es sich eigentlich auch um Rückstände von Poliermittel handeln? Visuell habe ich auf der Spiegeloberfläche nichts gesehen, aber ich habe ziemlich lange an der Phase und am Rand mit einem Radiergummi rumrubbeln müssen, um die Reste des festgebackenen HPCs zu entfernen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich weiß nicht, ob das empfehlenswert ist. Das wäre dann hoffentlich
    sauberer aber es könnte noch minimale Spuren von Fetten enthalten.
    Ich würde eine wässrige Lösung bevorzugen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie gesagt, in der präparativen metallorganischen Chemie haben wir bei Reaktionen die sehr empfindlich auf organische Verunreinigungen reagieren auch immer Pentan p.a. zum Entfetten benutzt und das hat prima geklappt, besser als mit Aceton oder anderen polaren Lösungsmitteln. Aber wässrige Lösungsmittel sind diesbezüglich natürlich inherent sicherer, da hast Du sicherlich recht.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Als Alternative hierzu und zu Chromschwefelsäure wäre evtl. die Erzeugung auf dem Spiegel denkbar, indem man mit einer Mischung von konz. Schwefelsäure und KNO3 reinigt. Daraus entsteht wasserfreie
    HNO3. Nur ist es dann wie bei Chromschwefelsäure lästig, die
    konz. Schwefelsäure wieder vollständig vorsichtig abzuspülen.
    Das wäre aber evtl. die einfachste Lösung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Konzentrierte Schwefelsäure ist mir im Umgang aber unsympatischer, außerdem entfällt dann die mechanische Reinigungskomponente, da man, wie Du auch schreibts, Watte nicht benutzen kann (ich dachte allerdings, daß die in konz. H2SO4 ganz einfach verkohlt wegen der wasserentziehenden Wirkung).


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das würde ich auch raten. Ich werde heute mal testweise so ein
    Bismuthnitratpapier herstellen, um den Spiegel vor dem Anlaufen
    zu schützen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich hab ja schon an anderer Stelle mal geschrieben, daß ich ein Tuch mit kolloidalem Silber benutzen möchte, wie sie für Mussen mit Silberkunstgegenständen komerziell hergestellt werden. Das in Verbindung mit Silicagel zum Lufttrocknen sollte die Standzeit der Versilberung wesentlich erhöhen. Einen passenden luftdichten Deckel habe ich mir schon aus einer Tortenhaube mit einer Dichtung aus Isomattenschaum gebastelt.


    Wenn sich das bewährt, ist es, denke ich, eine wirklich auch qualitativ gute Alternative zur Alubedampfung.


    Viele Grüße und eine schöne Beobachtungsnacht,


    Andreas

  • Hallo


    na immerhin kannst du alle 4 Monate auch neubelegen, dann hast du Qualitativ warscheinlich in 3 Jahren die Nase vorn, auch auf einem Aluspiegel setzt sich mal was ab das nicht richtig abgeht und ein Kratzer kommt zum anderem.


    Gruß Frank

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Andreas_D</i>
    <br />
    Isopropanol ist aber als polares Lösungsmittel nicht sooo gut für unpolare organische Verunreinigungen geeignet, außerdem habe ich ja mit Aceton nachgespült. In der präparativen metallorganischen Chemie im Studium haben wir immer Pentan in p.a. Qualität zum Entfetten der Glasapparaturen insbesondere der Normschliffe benutzt (pro analysis: reinste Qualität, die Abstufung der Reinheitsgrade geht i.d.R. von technisch über rein, reinst und zum Schluß p.a.).
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, so sollte das eigentlich sein.
    Zumindest sofern der Hersteller keinen Mist gebaut hat wie das in
    meinem Fall passiert ist.
    Manchmal ist man allerdings schon erstaunt, was man (in seltenen
    Fällen) in p.a.-Chemikalien schon finden konnte. Einmal war eine
    Fliege mitverpackt worden. In einem anderen Fall enthielt eine Packung
    Thiosulfat (allerdings nicht analysenrein) ein Stück Papiertüte...


    Ich habe für die Reinigung von Normschliffen meist Ether benutzt,
    sofern ich nicht auf PTFE-Manschetten zurückgegriffen habe.
    Mit Ether würde ich aber auf keinen Fall an den Spiegel gehen,
    da er selbst auch leicht lästige Verunreinigungen enthalten kann.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Nachbehandelt nach dem Versilbern habe ich nach der Anleitung im Texereau, erst mit einem neuen, trockenen Chamoisleder, dann etwas Ceri HPC draufgestäubt und vorher auf einem Glasrest ins Leder eingearbeitet und dann trocken poliert.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So mache ich das auch und das klappt ganz gut.
    Hans Rohr beschreibt es in seinem Buch genau so.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ging auch soweit ganz gut, bis auf besagten Restbelag. Ich nehme an, ich hätte etwas früher abbrechen sollen, Texereau beschreibt ja auch, daß es in manchen Fällen nicht gelingt, den Belag ganz abzupolieren, dann empfielt er eine Neuversilberung. Aber so schlimm ist es nicht, beim Benutzen ist davon nichts zu sehen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dann würde ich den Belag erstmal so lassen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Gestern M13 war für mich jedenfalls ein Aha-Erlebnis. In einzelne Sterne aufgelöst und schön scharf im 12 mm LV. Das war mein erstes "richtiges" Deep-Sky Objekt, wenn ich mal vom enttäuschenden M42 im Lidl absehe, das macht Sucht nach mehr...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was im Moment recht hübsch ist sind die Galaxien beim Grossen
    Wagen (M81, M82, M51, M101 usw. - z.Z. hoch am Himmel) und zu später
    Stunde dann schon z.B. der Ringnebel und Hantelnebel.
    Dann solltest Du aber unbedingt nochmal M42 unter dunklem Himmel im Winter mit dem neuen Teleskop ansehen und Du wirst staunen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Kurts Methode mit Viss zu reinigen ist mir immer noch ein bischen unheimlich. Er hat zwar sehr schön dokumentiert, daß keine Änderung der Form zu beobachten ist, aber ich hätte trotzdem Angst, daß ich mir Mikrokratzer einfangen würde, die man, soweit ich weiß, nicht im Foucaulttest oder Interferogramm sehen würde. Vielleicht wäre hier der Lyot-Phasenkontrasttest besser geeignet? Wenn er mitliest schreibt er vielleicht auch noch was dazu...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Solange man nicht allzusehr damit herumscheuert und wenn
    Viss nur weiche Schlämmkreide und keine starke Lauge enthält,
    dann wird sich das nicht so sehr auswirken.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Kann es sich eigentlich auch um Rückstände von Poliermittel handeln? Visuell habe ich auf der Spiegeloberfläche nichts gesehen, aber ich habe ziemlich lange an der Phase und am Rand mit einem Radiergummi rumrubbeln müssen, um die Reste des festgebackenen HPCs zu entfernen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das habe ich auch immer. Irgendwie haftet das CeO2 am Rand stark am
    Glas.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wie gesagt, in der präparativen metallorganischen Chemie haben wir bei Reaktionen die sehr empfindlich auf organische Verunreinigungen reagieren auch immer Pentan p.a. zum Entfetten benutzt und das hat prima geklappt, besser als mit Aceton oder anderen polaren Lösungsmitteln. Aber wässrige Lösungsmittel sind diesbezüglich natürlich inherent sicherer, da hast Du sicherlich recht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe das eigentlich in der Elektrochemie gelernt. Dort
    benutzt man je nachdem, ob man Kationen oder Anionen
    untersuchen will stets entweder Chromschwefelsäure oder KOH zur
    Reinigung der Elektrodenoberflächen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Konzentrierte Schwefelsäure ist mir im Umgang aber unsympatischer, außerdem entfällt dann die mechanische Reinigungskomponente, da man, wie Du auch schreibts, Watte nicht benutzen kann (ich dachte allerdings, daß die in konz. H2SO4 ganz einfach verkohlt wegen der wasserentziehenden Wirkung).
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Richtig, das ist insofern weniger praktisch. Zucker und einige
    weitere Stoffe verkohlen mit konz. Schwefelsäure, aber
    Cellulose wird scheinbar verestert.
    Dieses Produkt findet scheinbar übrigens in der Medizin Anwendungen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich hab ja schon an anderer Stelle mal geschrieben, daß ich ein Tuch mit kolloidalem Silber benutzen möchte, wie sie für Mussen mit Silberkunstgegenständen komerziell hergestellt werden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So ein Tuch müsste ich mir erst beschaffen. Das Bismuthsalz habe
    ich jedoch zur Hand.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Das in Verbindung mit Silicagel zum Lufttrocknen sollte die Standzeit der Versilberung wesentlich erhöhen. Einen passenden luftdichten Deckel habe ich mir schon aus einer Tortenhaube mit einer Dichtung aus Isomattenschaum gebastelt.


    Wenn sich das bewährt, ist es, denke ich, eine wirklich auch qualitativ gute Alternative zur Alubedampfung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Preiswerter ist es ohnehin und angesichts der Möglichkeiten,
    selbst einen angelaufenen Spiegel noch mehrfach zu reinigen/polieren
    lohnt sich das schon. Obendrein hat Silber im Vergleich
    zu Aluminium gerade im Roten und speziell im nahen IR
    (-&gt;CCD-Kamera etwa für Marsaufnahmen) mit 97-99%
    ein deutlich besseres Reflexionsvermögen als Aluminium
    (88%, im nahen IR ca. 80%).


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Viele Grüße und eine schöne Beobachtungsnacht,
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Danke, gleichfalls. Hier sind leider dichte Cirruswolken
    aufgezogen, so dass man noch nicht mal Jupiter sehen kann... :(

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Nachbehandelt nach dem Versilbern habe ich nach der Anleitung im Texereau, erst mit einem neuen, trockenen Chamoisleder, dann etwas Ceri HPC draufgestäubt und vorher auf einem Glasrest ins Leder eingearbeitet und dann trocken poliert.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo


    Interessanterweise fängt nach Wenskes Buch das putzen schon im nassem Zustand an, vieleicht ware der Belag dann ausgeblieben?
    Man sollte das vieleicht alles mal zur Steigerung der Erfolgsquote so mischen wie es bei heutigen Gegebenheiten am besten ist.
    Leider hat nicht jeder Zugriff auf alle Chemikalien, so das man noch eine 2. Variante zusammenbringen müsste.


    Gruß Frank

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Interessanterweise fängt nach Wenskes Buch das putzen schon im nassem Zustand an, vieleicht ware der Belag dann ausgeblieben?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Den Eindruck hatte ich jedenfalls. Ich bin nach dem Spülen des Spiegels mit dest Wasser nach erfolgter Versilberung am Rand mit einem Wattebausch langgefahren und just dort ist der Belag nicht zu verzeichnen. Kann also gut sein, daß der Belag hätte besser abgeswischt werden können. Naja, fürs nächste mal probier ich das...



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was im Moment recht hübsch ist sind die Galaxien beim Grossen
    Wagen (M81, M82, M51, M101 usw. - z.Z. hoch am Himmel) und zu später
    Stunde dann schon z.B. der Ringnebel und Hantelnebel.
    Dann solltest Du aber unbedingt nochmal M42 unter dunklem Himmel im Winter mit dem neuen Teleskop ansehen und Du wirst staunen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da freue ich mich schon drauf, nachdem ich gestern M13 sehr schnell wiedergefunden habe, will ich mich jetzt natürlich steigern. Obwohl ich mich eher als Genußspechtler einschätze kann ich mir schon gut vorstellen, daß einem bei dem Hobby auch der Ergeiz packen kann. Ohje, ist das schon die erste Stufe des Öffnungsfiebers [:D]?


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankH</i>
    <br />
    Interessanterweise fängt nach Wenskes Buch das putzen schon im nassem Zustand an, vieleicht ware der Belag dann ausgeblieben?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das muss man dann aber sehr vorsichtig machen.
    In feuchtem Zustand ist der Film evtl.
    noch empfindlicher und man kann soweit ich mich erinnere nur
    vorsichtig über die Schicht wischen, ohne sie abzulösen.
    Beim Wischen während des Versilberns muss das auch ohne
    Druck (fast noch mit Anheben der Watte) geschehen.


    Die Haftung von Silber und Gold usw. auf Glas ist ohnehin
    delikat, wenn es nicht wie bei Biergläsern bei hohen Temperaturen
    mit Flussmitteln eingebrannt wird.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Man sollte das vieleicht alles mal zur Steigerung der Erfolgsquote so mischen wie es bei heutigen Gegebenheiten am besten ist.
    Leider hat nicht jeder Zugriff auf alle Chemikalien, so das man noch eine 2. Variante zusammenbringen müsste.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das wird leider durch immer neue Schnapsideen unserer Politiker
    immer schwerer. Zum Glück gilt der neuste Unsinn (Gefahrstoffverordnung vom 1.1. 2005 mit ihren neuen unerfüllbaren
    Pflichten, die z.Z. die Universitäten in Aufregung halten) in Haushalten weitgehend nicht.


    An Varianten habe ich schon getestet:


    -Brashear-Verfahren nach Twyman (das benutze ich immer)
    -original Brashear-Verfahren (liefert ähnliche Ergebnisse
    aber Flüssgkeitsmenge beim Versilbern ist geringer)
    -Lundin-Verfahren (mit Formaldehyd als Reduktionsmittel,
    scheidet Silber in wenigen Sekunden ab, aber Schicht ist
    trotz Vorbehandlung mit Zinn(II)-chlorid und AgNO3 sehr kratzempfindlich, deshalb kaum zu polieren und haftet
    schlecht)
    -Seignettesalzprozess (bei diesem Verfahren mit Seignettesalz (KNa-Tartrat) als Reduktionsmittel muss bei &gt;=40°C gearbeitet
    werden. Die Schichten ähnelten denen nach dem Brashear-Verfahren.

  • Hallo


    vieleicht kannst du falls du vor der nächsten Beschichtung einen Aufpolierversuch wagen willst den Spiegel nochmal eineichen?
    Soll ja möglich sein einen angelaufenen Spiegel aufzupolieren.


    muß aber erlich sagen den Planspiegel den ich für Interferometrie belegt habe der ist sogar noch nicht vom blauschimmer befreit weil ich erst mal etwas testen will ehe ich meine Versilberungskunst auf so eine harte Probe stelle, hoffe das man das jederzeit nachholen kann. Immerhin geht das Silber am Rand kaum mit dem Fingenagelrunter (frevel)


    Gruß Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Andreas_D</i>
    <br />
    Da freue ich mich schon drauf, nachdem ich gestern M13 sehr schnell wiedergefunden habe, will ich mich jetzt natürlich steigern. Obwohl ich mich eher als Genußspechtler einschätze kann ich mir schon gut vorstellen, daß einem bei dem Hobby auch der Ergeiz packen kann. Ohje, ist das schon die erste Stufe des Öffnungsfiebers [:D]?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, das ist ganz interessant. Mit einem etwas grösseren Teleskop
    sind viele Objekte, die vorher unscheinbar waren, zum Teil
    richtig spektakulär zu sehen, gerade wenn der Himmel dunkel genug ist.
    Vor ein paar Wochen war auch M104 in der Jungfrau noch ganz hübsch. Interessant ist auch der Virgo-Galaxienhaufen. Schön sind auch alle planetarischen Nebel.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Amateurastronom</i>
    <br />Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankH</i>
    <br />
    Interessanterweise fängt nach Wenskes Buch das putzen schon im nassem Zustand an, vieleicht ware der Belag dann ausgeblieben?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das muss man dann aber sehr vorsichtig machen.
    In feuchtem Zustand ist der Film evtl.
    noch empfindlicher und man kann soweit ich mich erinnere nur
    vorsichtig über die Schicht wischen, ohne sie abzulösen.
    Beim Wischen während des Versilberns muss das auch ohne
    Druck (fast noch mit Anheben der Watte) geschehen.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich hatte mindestens für 100gr Druck gemacht, langsam gesteigert.
    Ein Kratzer hätte ich verknusen können das fällt beim Interferonmeter nich weiter auf, aber es hielt zu meiner Verblüffung.


    Gruß Frank

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