Angaben der max. Größenklasse bei Teleskopen ...

  • Hallo Andi,


    jetzt hast Du parallel fast das Gleiche geschrieben wie ich - nur ist mein Rechner zwischendurch abgestürzt :(


    Ergänzen würde ich gern noch: wenn man die Normzahlen der ISO 3 kennt, wird das alles ganz einfach. Ein Faktor 1.25 beim Objektivdurchmesser entspricht nämlich ziemlich genau 0.5 mag. Damit gilt:
    Faktor 1.25 -> 0.5 mag
    Faktor 1.6 -> 1 mag
    Faktor 2 -> 1.5 mag
    Faktor 2.5 -> 2 mag
    Faktor 3.15 -> 2.5 mag
    Faktor 4 -> 3 mag
    Faktor 5 -> 3.5 mag
    Faktor 6.3 -> 4 mag
    Faktor 8 -> 4.5 mag
    Faktor 10 -> 5 mag
    Wenn man lieber mit Öffnungsflächen statt Durchmessern rechnet, sind die Sprünge nur 0.25 mag. Ein Faktor zwei bei der Öffnungsfläche sind also 0.75 mag.


    Ausgehend von 5 mag bei 5 mm Austrittspupille hat man dann z.B. sofort
    5 mm -> 5 mag
    31.5 mm -> 9 mag
    50 mm -> 10 mag
    80 mm -> 11 mag
    100 mm -> 11.5 mag
    125 mm -> 12 mag
    200 mm -> 13 mag
    300 mm -> 13.9 mag


    Einen "individuellen Korrekturfaktor" kann man ja noch anbringen... und sich zusätzlich merken, dass ein Faktor 3 ziemlich genau 2.4 mag sind, dann kann man wirklich alles im Kopf rechnen.


    Viel Spaß dabei!


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Omegon_Tassilo</i>
    <br />Um zur vollständigen Verwirrung beizutragen, hier noch Vergleiche aus zwei Literaturquellen von namhaften Autoren:
    http://www.twcac.org/Tutorials/limiting_magnitude_table.htm<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Für das blosse Auge mit 7 mm Pupille käme Patrik Moore auf eine Grenzgrösse von 6,7m und Roger N. Clark auf 7,9m [:D].

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mintaka</i>
    Für das blosse Auge mit 7 mm Pupille käme Patrik Moore auf eine Grenzgrösse von 6,7m und Roger N. Clark auf 7,9m [:D].
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich hab das mal gerade bei Roger N. Clark nachgelesen (Visual Astronomy of the Deep Sky, Cambridge University Press, 1990). Seine Gleichung basiert tatsächlich auf der Annahme (oder Erfahrung, wie man will), dass mit bloßem Auge bei bestem Himmel die Grenzgröße bei 7,8 mag liegt.


    Dass bei bestem Himmel "nur" 7,8 mag gehen, liegt am natürlichen Airglow. In absoluter Dunkelheit schafft das menschliche Auge laut Clark sogar 8,5 mag!


    Ich habe auf die Angaben der Grenzgrößen in Teleskop-Prospekten noch nie etwas gegeben. Die Grenzgröße ist aus vielen Gründen - wie von anderen hier bereits dargelegt - keine harte Größe. Es ist eine weiche Größe, die letztendlich nur das wiedergibt, was man ohnehin schon weiß: Mit mehr Öffnung sieht man mehr.


    Wer es genauer wissen will, weil er z.B. Pluto oder Makemake beobachten will, dem hilft die simple Tabelle aus den Prospekten alleine sowieso nicht.


    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo Leute,


    Stichwort 7m8 als Basis von Clark...


    Da sieht man mal, dass Formeln oftmals nicht geeignet sind, um die Realität abzubilden. Weil Faktoren aus diversen Gründen anders gewichtet, nicht richtig gewichtet oder gar vergessen werden.


    So haben verschiedene Beobachter am Beispiel von 12" gezeigt, dass 16mag eine solide Kennzahl ist, die man mehr oder minder als Maximum unter gutem Landhimmel mit dieser Öffnung erwarten kann. Das sind Erfahrungswerte - von durch die Bank langjährigen Beobachtern unter deutschem Landhimmel. Und diese 16mag sind ja weit mehr, als die verlinkte Tabelle prognostiziert.


    Es gibt ja den Artikel "how faint can you see", der mal in S&T erschien: Ich hole nicht zu weit aus, aber im Prinzip sind über dieses "normale" Maß (am Beispiel 16 mag für 12") noch deutlich tiefere, schwächere Grenzgrößen jenseits 17mag drin, nur dass wir hier dann in Bereiche kommen "zu 10% zu halten". Bereiche, wo Profis der Szene souverän drin arbeiten (nein, nicht ich ;-)) - die aber für den Durchschnittsbeobachter keine Rolle spielen - also schon gar nicht für Katalogbeschreibungen ;)



    Was ich schlussendlich vorschlagen würde, wäre entweder das Darstellen von großzügigen Spannen bei den GG´s, oder in einer langjährigen Testreihe von renommierten Beobachtern ermittelten Werte mit allen gängigen Teleskopgrößen unter durchschnittlichem, guten deutschen Landhimmel.


    Und selbst diese Ergebnisse werden Spannen darstellen und keine Absolutwerte. Jedoch wären diese Minispannen, sagen wir mal 0m3 als Varianz, immer noch viiiiel genauer als jede Formel.
    Aber braucht das jemand? ;)


    Um mich selbst zu widerlegen: dieser Telscope Limiting Magnitude Calculator hat für mich immer sehr gute Werte ausgespuckt, die ich in der Praxis so bestätigen konnte.


    Man sieht also, es ist ein sehr spannendes Thema!


    Aber nicht auf den Seiten der Händler sinnvoll, sondern genau hier... in einem praktischen Forum.


    CS!
    Norman

  • Als völligen Unsinn würde ich so eine Grenzgrösse nicht bezeichnen.
    Ich hatte selber mal vor vielen Jahren auf La Palma ein faszinierendes und zugleich verstörendes Erlebnis. Ich kam abends aus unserer Finca, ging in den Garten und schaute Richtung Orion. Der stand in einer riesigen Anzahl kleiner Lichtpünktchen. Mit offenen Mund stand ich wie angewurzelt, denn mir war klar, dass ich gerade etwas sah, was jedem Lehrbuch widerspricht. Nach geschätzten 20 Sekunden verschwanden dann die kleinen Sterne und kamen nicht wieder.
    Laut Karkoschka dürften die Sterne 8. bis 9. Grössenklasse gehabt haben und ich war nicht dunkeladaptiert! Und Alkohol hatte ich auch keinen [;)].
    Hat schon mal jemand von euch Ähnliches erlebt?

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