Hallo Astrotreff,
zunächst einmal das Bild:
die volle Auflösung ist wichtig, gibt es hier:
http://www.astrofototeam-niede…fotografien/99924_6_g.jpg
Die vorletzte Neumondphase habe ich in der ersten Nachthälfte dem Kokon-Nebel gewidmet. Das Feld mit dem 135 mm Objektiv ist groß genug um auch den Dunkelnebel Barnard 168 komplett mit abzubilden. In 7 Tagen gab es 5 sehr gute Nächte und die ca. 44 Std. Belichtungszeit kamen schnell zusammen. Ein richtiger Schnellschuss also. Allerdings habe ich mit 2 Objektiven parallel fotografiert, eines mit der ASI178 MM und eines mit der MC bestückt. Pro Stunde habe ich so 2 Std. Belichtungszeit gesammelt und wenn ich mal im Lotto gewinne, dann baue ich mir ein Array von 5x5 Objektiven ;-).
Mit der Bildbearbeitung habe ich mir richtig viel Mühe gegeben, weil so mitten drin in der Milchstraße ist es ganz schön schwierig die Sternfülle unter Kontrolle zu bekommen. So musste ich denn auch noch mal 3 Schritte zurück und vieles neu bearbeiten, bis ich endlich zufrieden war. Die Darstellungsgröße beträgt 120% vom Original. Die Herausforderung bestand darin die Sterne klein zu halten und trotzdem den Nebel ordentlich zu strecken und das auch noch möglichst linear, weil ich wollte die Helligkeitsstufen einigermaßen realistisch wiedergeben. Gerade im dunklen Nebel kommen so interessante Details heraus.
Schwierigkeiten gab es auch mit den helleren Sternfarben, die nicht realistisch waren. Der Grund liegt darin, dass das Objektiv im Roten tatsächlich einen minimal anderen Fokus hat. Bei 2,4 µm Sensoren fällt das ins Gewicht. Rote Höfe um helle Sterne waren die Folge. Das Problem konnte ich in den Griff kriegen indem ich ein paar Minuten etwas unscharf belichtet hatte. Die hellen Sterne waren alle da und zeigten dann auch ihre echte Farbe. Die Unschärfe selber hatte keine Nachteile, denn helle Sterne haben ja auch einen gewissen Durchmesser.
Bleibt noch zu sagen, dass mehr Belichtungszeit vermutlich nicht mehr Details gebracht hätte. Die Sterne sind zwar subjektiv klein, weil sie nur unwesentlich gestreckt wurden, aber dazwischen noch Nebelchen heraus zu kitzeln geht ab einem gewissen Punkt gar nicht mehr, weil dort eben doch Stern an Stern steht und das Licht eher von einem nahen Stern kommt als von schwachen Details im Hintergrund.
Dieses Bild widme ich meiner Tochter Emma, die sich ein Astrobild von mir gewünscht hat, damit sie es in ihrer Studentenbude aufhängen kann, eine große Ehre für mich
Ich hoffe euch gefällt das Bild auch.
Viele Grüße,
ralf