Mehr Mond bei Tiefstand

  • Hallo,


    wenn es euch also nicht nervt, dann zeige ich auch etwas Mond bei Tiefstand.
    Letzte Woche hatte ich gleichzeitig den Mond mit der EOS1300D am EdgeHD 8" und mit dem SW114/450 Newton aufgenommen. Es war noch ziemlich warm und waberig und der Mond nur noch 15° hoch. Mit der EOS habe ich nur 4 Bilder des Grünkanals gestackt. Obwohl ich schon auf 1/3 verkleinert habe, bin ich von der Schärfe nicht sehr begeistert. Ich denke bei dem Gewabere war das nicht die Schuld des EdgeHD. Lucky Imaging greift hier ja auch nicht.



    Größer:https://cdn.astrobin.com/thumb…_16536x16536_wmhqkGbg.jpg


    Dann habe ich noch ein Minimosaik aus zwei Stacks mit dem SW114/450 und einer QHY5LII-Monokamera gemacht. Die Verwendungsrate war je 75 von 100 bei 18 ms. Das sieht schon besser aus. Der Trick war, ich hatte einen 12 nm-H-Alphafilter statt einem Rotfilter benutzt. Vielleicht ist das ja gar nicht so schlecht gegen schlechtes Seeing - muß ich mal weiterverfolgen.



    Größer:https://cdn.astrobin.com/thumb…_16536x16536_lrCqQOeD.jpg


    Viele Grüße


    Heiko

  • Hallo Heiko,


    die Fotos finde ich sehr interessant, zumal bei mir visuell die letzten Tage seeingbedingt praktisch nichts "zu holen" war. Insbesondere den Stack mit dem 114er finde ich für ein Teleskop dieser Klasse sehr gelungen. Es ist vielleicht geringfügig überschärft, aber sonst sehr schön.


    Der H Alpha-Filter scheint das Bild enorm zu verbessern. Wie wirkt sich der Filter auf die Belichtungszeiten aus?


    VG Christian

  • Hallo Christian,


    auch bei mir ist das Seeing in letzter Zeit eher mau gewesen. Deshalb habe ich einfach mal ein paar Sachen ausprobiert.
    Die Einzelbelichtungszeit mit dem H-Alphafilter war ca. 18 ms. Also gerade noch so, daß man von "Lucky-imaging" profitieren kann. Ich schätze der Filter verlängert die Belichtungszeit um den Faktor 20 gegenüber einer normalen Monoaufnahme. Bei sehr hellen Objekten (Mond und Jupiter - vielleicht Mars) könnte man damit vielleicht schmalbandiges Lucky-Imaging machen. Saturn hatte ich mal ausprobiert, aber da hat es nichts gebracht - das wird zu dunkel.
    Ich könnte mir vorstellen, daß Turbulenzzellen in der Luft auch so etwas wie eine chromatische Aberration verursachen und man dies durch schmalbandige Aufnahmen vermeidet. Aber ob das eine Rolle spielt und ob es da ein Optimum gibt, wenn man berücksichtigt, daß die Aufnahmezeit auch länger wird, kann ich nicht sagen.


    Viele Grüße


    Heiko

  • Hallo Heiko,


    vielen Dank für die Rückmeldung. Eine Verlängerung um den Faktor 20 finde ich schon eine ganze Menge.


    Bei der visuellen Mondbeobachtung habe ich sogar den Eindruck, dass ein normaler, einfacher Rotfilter, wie er auch zur Marsbeobachtung zur Kontraststeigerung verwendet wird, das Seeing leicht, aber sichtbar verbessert.


    Da in den Turbulenzzellen das Licht auch gebrochen wird, halte ich es für gut möglich, dass hier eine minimale chromatische Aberration entsteht. Wahrscheinlich flimmern helle, weiße Sterne wie Sirius deshalb auch in den Regenbogenfarben. Im Teleskop erscheinen weiße Sterne bei schlechtem Seeing auch in Spiegelteleskopen eher unregelmäßig bunt.


    VG Christian

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