Regeln für HDR-Bilder

  • Hallo Sternenfreunde,


    mich würde interessieren, ob es irgendwelche (Faust-)Regeln für die Erstellung von HDR-Aufnahmen gibt.
    Insbesondere für:
    1. welche Art von Objekten sich diese Methode empfiehlt
    2. die Anzahl der verschiedenen Belichtungszeiten (ok, mind. 2 ist klar, aber vllt. auch 3, 4 oder gar 5?)
    3. die Abstufung der Belichtungszeiten (z.B. jeweils halbieren bzw. verdoppeln der Belichtungszeiten, also etwa 15s, 30s, 60s, 120s etc.?)
    4. das Verhältnis der Gesamtzeit der einzelnen Belichtungszeiten (z.B. 8x15s + 4x30s + 2x60s + 1x120s?)
    5. sonstiges, auf das ich jetzt nicht gekommen bin [:D]


    Viele Grüße
    Oliver

    TS UNC 10" f/5 Carbon-Newton, Sky-Watcher Explorer 200 PDS, Sky-Watcher Explorer 150 PDS, TS PhotoLine 60/360 Apo, AZ-EQ6 GT SynScan, HEQ5-Pro SynScan, MGEN II & 3, Baader MPCC Mark III, TS Maxfield Komakorrektor, PlayerOne Uranus-C Pro, Nikon D5100a, Nikon D5300a


    Bildergalerie:

    Oliver_Schulz's gallery - AstroBin

  • Hallo Oliver sag mal ein konkretes beispiel von was du ein hdr machen möchtest?


    Bist du vertraut mit der vorgehensweise bei deepsky aufnahmen: so viele bilder, und so lange belichten wie möglich und diese dann mittels stacking zu einem summenbild verarbeiten?

  • Hallo Simon,


    ja, das Prinzip des Stackens ist mir durchaus bekannt, wobei die Aussage "so lange belichten wie möglich" so wohl auch nicht mehr haltbar ist, wenn man bedenkt, welche Ergebnisse hier einige mit Einzelbelichtungen von unter einer Sekunde erzielen. Davon dann halt einige zehntausend Aufnahmen. Ich glaube "30sec" heißt der Herr.
    Spontan fallen mir der Orionnebel als Beispiel ein, wo wohl verschiedene Belichtungszeiten verhindern sollen, dass der Kern ausbrennt. Neulich war hier M92 im Bilderforum mit Einzelbelichtungen von 15s, 60s, 240s. In diesem Fall wurde die Zeit um den Faktor 4 verlängert. Ich frage mich, ob es dafür eben irgendwelche Faustregeln gibt.


    Viele Grüße
    Oliver

    TS UNC 10" f/5 Carbon-Newton, Sky-Watcher Explorer 200 PDS, Sky-Watcher Explorer 150 PDS, TS PhotoLine 60/360 Apo, AZ-EQ6 GT SynScan, HEQ5-Pro SynScan, MGEN II & 3, Baader MPCC Mark III, TS Maxfield Komakorrektor, PlayerOne Uranus-C Pro, Nikon D5100a, Nikon D5300a


    Bildergalerie:

    Oliver_Schulz's gallery - AstroBin

  • Hallo Oliver,


    von Faustregeln habe ich hier noch nie gehört. Rein Erfahrungstechnisch habe ich verschiedene Belichtungszeiten Mehrwert stiftend bisher nur beim Orionnbel einsetzen können. Und das dürfte so ziemlich mit der "hellste" Nebel dort oben sein und die größten Helligkeitsunterschiede zeigen. Die verschienden Aufnahmen wurden dann auch nicht zusammen gestacked, sondern separat und nachher die fertigen Teilbilder überblendet. Von daher versuche lieber gleich lange Aufnahmen und damit einen sauberen Stack zu erzeugen.

  • Hallo Oliver,


    für HDR Komposite gibt es keine feste Regeln, dafür sind die Himmelsobjekte zu unterschiedlich in ihren Eigenschaften. Experimentieren ist da angesagt, für jedes Objekt erneut.


    Auch ich habe bislang nicht viel Einsatzgebiete in der Astronomie gefunden. Generell, wenn große Helligkeitsgradienten im Objekt vorhanden sind, wird es etwas bringen (Orionnebel, Kugelhaufen mit ihren sehr hellen Zentren, wenn man schwache Umgebungssterne mitnehmen will, etc).


    Ob das Stacken der Bilder vor dem 'HDR-isieren' etwas bringt, hängt ua. auch von der Kamera ab. Wenn diese sehr viel Rauschen aufweist wird man es machen müssen. Allerdings wird dann das Zusammenfügen als HDR uU. schwieriger oder sogar merkwürdige Ergebnisse liefern, man sollte also zumindest alle Stacks gleich bearbeiten.


    Die Aussage 'so lange belichten wie möglich' eines Kollegen sollte nicht mißverstanden werden als 'solange bis die Sonne aufgeht'! Ein HDR-Bild wird nur dann erfolgreich werden, wenn in keinem der Bilder/Stacks Bereiche des Objektes in die Sättigung des Sensors gefahren wurden.


    Grüße, Gerd

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


    Bresser 102/460 | Tasco 76/1200 | Tasco 60/1200 | Tasco 60/900 | Tasco 60/700 | Tasco 50/600 | Minolta Bino 10x42 | Kasai s'Gucki 2.3x40

  • Hallo


    Dann müsste man zb bei einem Kugelsternhaufen den ausgebrannt Kern im Historismus auf eine geringere Helligkeit setzen und die kurz berichtete Aufnahme als Spitzen wieder oben drauf setzen.
    Ist schwierig und das Ergebnis meist schlecht, schon wegen der dicken Halls die dann noch bleiben.


    Wesentlich einfacher ist.es darauf zu achten das die Details welche man will gar nicht erst ausbrennen. Dafür saufen die Schwachen Gebiete im Rausch ab, das kompensiert man mit mehr Aufnahmen und schon kann man es Strecken wie man will.


    Gruß Frank

  • Hi Oliver,


    Du hast recht es gibt hier auch spezialisten die sehr kurz belichten und damit fantastische Resultate erzielen.
    Ich kann dir dazu nichts sagen da ich da keine Erfahrung zu habe. Das mit "so lange Belichten wie möglich" war natürlich so gemeint bis das Histogramm passt und die Sterne noch rund bleiben ;)
    Wobei man hier durchaus auch die geplante Gesamtbelichtungszeit miteinbeziehen darf. Sprich wen man nur 2h fotografiert lieber doch die ISO verdoppeln (sofern Rausch-technisch vertretbar) um die doppelte Anzahl Bilder zu erhalten und damit ein glatteres Ergerbnis nach dem Stacken.

  • Hallo
    M 31 ist typisch für HDR. Zeit muss man ausprobieren, Hängt von Kamera und Optik ab. Bei F4,5 und der 460 exm mache ich jetzt 45,600,900.RGB,RGB,HA. Luminanz genauso. Kugelstenhaufen eher nicht, sondern HDR Kompression.
    Grüße
    Karl

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!