Ein paar Anfängerfragen...

  • Erstmal Hallo, Ich frage mich schon länger, wie man spezielle Objekte am Himmel finden kann. So ohne Computersteuerung und so. Ich halte jetzt schon länger ausschau nach Jupiter. Soll ja zurzeit das hellste Gestirn am Himmel sein. Ist auch schnell gefunden, nur erkennt man nicht, dass es Überhaupt ein Planet ist. Ich beobachte mit einem Newton 114/910. 10mm Okular. 1. für welche Planeten brauch ich welche Vergrößerung? 2.Ist eine drehbare Sternenkarte zu empfehlen? 3. Leider sehr grobe beschreibung: ich schau gestern so gegen 20:00 Uhr
    in Richtung süden. Hoch am Himmel ist ein ziemlich heller Stern. So ungefähr 2cm liks daunter war ein in die länge gezogener, Rinförmiger Nebel(es war 100 %ig kene wolke am Himmel)Wie könnte der Nebel heißen?
    Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.

  • benjamin,


    das mit der orientierung am himmel ist wie die orientierung in einer fremden, grossen stadt. dort irrt man auch eine weile umher, bis man die strassen kennt und seine ziele findet.


    der 'stadtplan' fuer den himmel ist eine ''drehbare sternenkarte', mit der du ermitteln kannst, welche sternbilder wann und wo zu finden sind. die hellen objekte in der naehe des tierkreises, die nicht auf der sternkarte eingezeichnet sind, sind dann die planeten (wandelsterne). SEHR zu empfehlen als ergaenzung zur drehbaren sternkarte ist ein himmelsjahrbuch, beispielsweise das 'Himmelsjahr' von H.-U. Keller aus dem kosmos-verlag. dort ist jedem monat ein umfangreiches kapitel gewidmet, in dem zu lesen steht, wo welche planeten zu finden sind, wie der lauf des mondes aussieht, was es sonst noch an interessanten dingen zu sehen gibt u.v.m.


    zu deiner frage nr. 1: die antwort ist schwierig. wenn dein newton eine gute optik hat und ordentlich justiert ist, sollte die maximal sinnvolle vergroesserung ca. 220-fach betragen, die wuerdest du mit einem 4mm-okular (besser: 5mm und 182-fach) erreichen. das ist dann auch die 'idealvergroesserung' fuer alle planeten, wenn die luftunruhe mitspielt. meist wird das bild dann nur noch wabbern und du musst dich mit weniger vergroesserung zufriedengeben. das ist mit jedem teleskop so.


    deine frage nach dem nebel kann ich nicht beantworten. distanzen am himmel lassen sich nicht in zentimeter angeben. besser ist die einheit grad (z.b. hat der vollmond 0,5 grad durchmesser).


    der helle stern im sueden gegen 20.00 uhr muesste sirius sein (weisslich-blau). dort in der naehe befindet sich aber kein hellerer nebel. hast du den nebel mit blossem auge oder mit dem teleskop gesehen?

  • Hallo Benjamin -
    erstmal von mir ein herzliches Willkommen 'on Board' [:)]
    Es ist nicht so einfach, spezielle Objekte zu finden, die man vielleicht mit blossem Auge nicht sehen kann. Da hilft eine gute Sternkarte - oft zitiert wird der Karkoschka. Dann brauchst Du natürlich ein Sucherfernrohr. Wenn Du dir dann eingepägt hast, wo das Objekt Deiner Begierde liegt, versuche zunächst einmal die helleren Sterne in der Umgebung zu identifizieren. Dann weißt Du in etwa auch wo Dein Objekt liegt. Dorthin peilst Du mit dem Sucherfernrohr. Mit ein wenig Übung geht das recht schnell.


    Jupiter -
    wie meinst Du das: 'Man erkennt nicht, dass es ein Planet ist'?
    Jupiter ist schon im Fernglas als kleine Scheibe zu sehen - und die Monde dazu auch. Mit 90-fach solltest Du schon einiges ekennen können.
    Auf die weiteren Fragen:
    1. Allgemein gilt für Planeten - vorausgesetzt die Optik des Teleskops ist gut genug - wähle die Vergrößerung so hoch wie möglich, ohne daß das Bild unscharf oder flau wird.
    2. Eine drehbare Sternkarte ist gut, da immer zur Hand, hat aber den Nachteil, daß nur ganz wenige Nebel, Sternhaufen oder so eingezeichnet sind und die Genauigkeit nicht sehr hoch ist. Um sich am Himmel zu orientieren, ist sie aber immer geeignet.
    3. Das ist schwierig - '2cm links unterhalb' ist sehr ungenau. Etwas, was man mit unbewaffnetem Auge als Nebel sieht, ist u.U. auch ein Sternhaufen. Schau mal mit einem Feldstecher dorthin oder mit schwächster Vergrößerung (mit dem Okular mit der größten Brennweite) mit dem Teleskop dorthin.
    Beschreib dann genauer was Du gesehen hast - vielleicht auch WO genau.


    Hoffe Dir ein bisschen geholfen zu haben -


    Gruß


    ullrich

  • Also @ Nafpie:Im süden ziemlich hoch am Himmel. Der Stern ist ziemlich hell, leuchtet aber nicht weiß-bläulich.Im 10mm Okular ein etwas größerer, heller, weißer Stern. Ehm, wenn der Vollmond 0,5 Grad durchmeser hat, dann wäre das ja weniger als 0,1 Grad oder so.[?] (Keine Ahnung)
    Und den Nebel habe ich mit meinem Teleskop (20mm Okular) entdeckt. Mit blosem Augen nicht zu sehen.
    @ Ulrich: Kann sein, dass der helle Stern, den ich gesehen habe dann nicht der Jupiter gewesen sein kann. Meiner Meinung nach waren 3 ziemlich helle Sterne am Himmel zu sehen.(da hab ich wohl den falschen erwischt)
    Gibt es vielleicht eine einfache Möglichkeit entfernungen genau abzuschätzen?
    -ich hab das mit Süden so gedacht: Im Osten geht die Sonne auf, im Süden steigt sie hoch hunauf, im Westen will sie Untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen. <u>Es muss Süden sein</u>

  • Benjamin,


    also entweder hast du durch zufall den grossen orionnebel erwischt (der ist aber nicht ringfoermig), oder es handelte sich schlichtweg um eine reflektion von sternenlicht in deinem okular. ich tippe auf letzteres.


    das ist mir auch schon passiert. auf diese weise haette ich fast den ersten venus-mond entdeckt!


    [:D]


    weiterhin viel entdeckerfreuden wuenscht
    stefan

  • Mhhh... das kann natürlich auch sein. Nur würde der "Nebel"(keiner weis es)sich dann auch bewegen? Na ja ich hake da nochmal nach. Hab mir schonmal ne drehbare Sternenkarte von Kosmos besorgt. Und für alle Fälle den Atlas für Himmelsbeobachter in unserer Bibliothek ausgeliehen. [:D]

  • Hallo Benjamin,
    die Sonne steht zur Zeit um 12.34 Uhr für einen Ort 10° östlicher Länge, z.B. Ulm oder Hamburg, genau im Süden. Wohnst Du östlicher, z.B. in Chemnitz (12,9° östliche Länge) steht die Sonne 12 Minuten eher und in Saarbrücken (7,0° östliche Länge) steht die Sonne 12 Minuten später im Süden. Für deine Südbestimmung sollten die Angaben reichen.
    Jupiter steht heute um 21 Uhr ziemlich genau im Südosten, ungefähr 45° über dem Horizont für Hamburg. Wenn Du von Süddeutschland beobachtest, in Ulm rund 5° höher.
    Ein DIN A5 Blatt hochkant (21 cm Kantenlänge) in ca. 70 cm Abstand (entspricht rund einer Armlänge) vom Auge entfernt gehalten sind am Himmel ungefähr 15° Abstand. Ich nehme manchmal ein 40 cm Holzlineal zum Abstandschätzen mit raus.

  • Mal sehen ob das klapt.Also ich wohne an der Ostsee in der Lübecker Bucht. Mitten im Ort sind genau , und auch durch einen Streifen markiert, 55° nördliche Breite. Und so in etwa (aus dem Atlas)10,8 östliche Länge.


    Mal nebenbei:Mit meinem 114/910 Newton kann ich doch wohl mindestens 180 mal sinnvoll vergrößern. Was würde denn dann für ein Okular in frage kommen??? So für Planeten.
    Kennt ihr im Internet ein Geschäft, wo es relativ erschwingliche Okulare gibt? Wenn möglich, dass die Versandkosten nicht alzu hoch sind? Bei Teleskop-service.de kostet das ja 18€ Versand. ich finde das ist ein bisschen happich.

  • 18 € Versand? Woher hast du diese Zahl?
    Vielleicht gilt das für ein komplettes Teleskop. Ich habe mir von Teleskop-Service letztens erst ein paar Okulare schicken lassen und 6 € für Versand bezahlt.
    Zur Frage nach den Okularen: Wenn Du kurze Brennweite mit gutem Einblickverhalten und einigermaßen großem Gesichtsfeld kombinieren willst, mußt Du schon ein bißchen was anlegen. Andererseits ist ein gutes Okular eine Anschaffung fürs Leben und kann auch an späteren Teleskopen noch verwendet werden. Also lieber etwas länger sparen und dafür etwas vernünftiges kaufen, wäre so mein Rat.

  • So habe ich das nun auch nicht gemeint. ich meinte es müssen nicht die 200€ Okulare sein.
    Zu Teleskop-service:Ich habe da vorn paar Tagen mal angerufen, wieviel Versandkosten Okular und ander Kleinteile Kosten. Die Frau meinte das wären 18€ (ächs)Als ich mir vor ein paar Wochen mein Teleskop bestellt hatt kostete der Versand angeblich 35€. Als meine Mutter angerufen hat waren es 25€ und bei der Antwort per E-Mail waren es 18€. Bei denen weis man ja nie. Ich schreib denen mal ne mail

  • Hallo Benjamin,
    das mit dem ringförmigen, in die Länge gezogenen Nebel klingt tatsächlich so, als hättest du durch eine Fensterscheibe beobachtet! Also bei Doppelglasfenstern zumindest entsteht genau dieser Effekt bei hellen Sternen oder Planeten! Wenn ich aus Zeitgründen und extremer Kälte bei einer Kurzbeobachtungsnacht aus meiner Wohnung durchs Dachfenster beoabachte, dann ist der Himmel ebenfalls mit den bizarrsten "Nebeln" übersäht. [:)] Aber um richtig beobachten zu können, mußt Du schon rausgehen und am besten das Teleskop mind. ne halbe Stunde vorm Beobachten auskühlen lassen.
    Also lieber dick anziehen und es mal im Freien versuchen! [;)] Dann wirst Du den Jupiter auch als Planeten wahrnehmen..


    Stefan
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">das ist mir auch schon passiert. auf diese weise haette ich fast den ersten venus-mond entdeckt!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Du solltest mal die Fülle an Nebeln sehen, die bei einer Planetenbeobachtung durch mein Dachfenster entstehen - ich war das erste mal völlig aus dem Häuschen, hell wie der Emissionsnebel M42, aber immer mit einer länglichen, ringförmigen Struktur wie planetarische Nebel - und der ist ja gar nicht eingezeichnet, hurra![:D]


    Grüße

  • ne ne ich hab mal irgendwo gelesen nie ausm Fenster mit einem Teleskop sehen. Brauch ich auch net, denn wir wohnen im zweiten Stock und genau bei uns geht ein Flachdach zum nächsten Haus hinüber. Ich brauch nur das teleskop aus dem Fenster aufs Dach stellen und los gehts. dauert nichmal 5 minuten [:D]
    Also entweder habe ich sehschäden, mein Okular war dreckig oder der Hauptspuegel war beschlagen.[?]
    -Vom Dach beste Sicht nach Süden, osten und Norden. Im Westen ist das Haus im Weg.

  • Hallo Benjamin,
    am 114 Newton würde ich ein 6 mm Okular empfehlen. Du hast dann 152fache Vergrößerung und eine Austrittspupille von 0,75 mm am Okular. 182fach gibt es bei 5 mm Okularbrennweite und die Austrittspupille ist rund 0,63 mm. Austrittspupillen um 0,7 mm sind als maximale Vergrößerung ok. Aber manchmal ist weniger mehr. Wie Meinolf bin auch ich der Meinung, keine billigst Okulare kaufen.
    Da Du in der Lübecker Bucht wohnst, hast Du schon mal Kontakt mit den Lübecker Sternfreunden aufgenommen? Wenn Du Interesse hast such ich dir die Rufnummern raus. Bei denen könntest du vielleicht auch Okulare testen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: nafpie</i>
    <br />benjamin,


    das mit der orientierung am himmel ist wie die orientierung in einer fremden, grossen stadt. dort irrt man auch eine weile umher, bis man die strassen kennt und seine ziele findet.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kann ich nur bestätigen! Was habe ich in Hamburg schon nach der Milchstrasse gefragt! Bisher ohne Ergebnis... [;)]

  • Hallo Benjamin,


    ein paar Takte zu den Okularen:


    Mir scheint es besser und auch günstiger mit einer Barlowlinse und einem Okular längerer Brennweite zu arbeiten. Deren Enblickverhalten ist in der Regel besser, der Preis - bei etwa vergleichbarer Leistung - günstiger.


    Mit der Vergrößerung würde ich nichtc so "ran" gehen.


    Ich habe einen Newton von TAL auf der GPE mit Barlow 2x und Barlow 3x.
    D ist 150 mm, f/5.


    Die kürzeste Okularbrennweite ist ein VIXEN LV mit 10 mm. Rechnerisch komme ich auf 235 - fach, nutze ich aber selten aus.


    mfg


    Julius

  • Hmmm. Also was für eine Barlow Linse würde denn für mein 114/910 mm Newton von Celestron in frage kommen. Ich habe bisher ein 20 und ein 10 mm Okular.(war dabei) Darüber hinaus habe ich ein relativ beschrenktes Budge (bin Schüler). Natürlich bin ich euer Meinung, dass es kein billiges Gerät sein darf. Nur muss ich eben viel länger sparen.[:(]

  • Also....du kannst dir ganz einfach mit der folgenden Formel die jeweiligen Vergrößerungen berechnen.


    Teleskopbrennweite / Okularbrennweite = Vergrößerung


    in deinem Fall


    910 / 10 = 91 fache Vergrößerung (rechnerische Vergrößerung)


    oder:


    910 mm / 20 mm = 45,5 fache Vergrößerung (rechnerische Vergrößerung)


    beim einsatz einer Barlow vergrößert sich die Teleskopbrennweite um den jeweilige Faktor.
    Es wäre auf jeden Fall eine Barlow mit multivergüteten Linsen anzuraten, da die Teile eh schon kleine Qualitätsbremsen sind.


    PS: ich hab mir ne Exceltabelle gebastelt...da hab ich die Vergrößerungen immer zur Hand...irgenwann kannst du sie auswendig

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es wäre auf jeden Fall eine Barlow mit multivergüteten Linsen anzuraten, da die Teile eh schon kleine Qualitätsbremsen sind.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi,


    eine mehrfachvergütete APO Barlowlinse ist keinesfalls eine Qualitätsbremse. Sie hilft durch das verlangsamte Öffnungsverhältnis dem mässigen Okular auf die Beine (bei schnellen Newtons, z.B. f/4, gamnz erheblich!). Und sie ebnet das Blickfeld.


    Kostet dann halt nur leider richtig Geld.

  • Hi Tom -

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">eine mehrfachvergütete APO Barlowlinse ist keinesfalls eine Qualitätsbremse. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nun ja - ich hab gestern abend mal probiert:
    die Vixen Deluxe Barlow gegen die Billigbarlow von Antares...
    Rate mal welche besser abgeschnitten hat.


    Richtig: die 'billige' von Antares...die zudem noch ein T2 Gewinde hat...


    Welche Apo-Barlow meinst Du denn?


    Gruß


    ullrich

  • hi benjamin,


    Die Vergrößerung ist für jeden Planeten natürlich anders.
    Und die Sternkarte ist sehr zu empfelen.
    Aber was der ringförmige Kreis ist weiss ich nicht.


    Holger

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