Mond im 120er Farbwerfer
Hallo Mondfreunde,
am 19. und 20.04 war hier so schönes warmes Wetter, dass ich schon am Nachmittag damit begann, mein bescheidenes Setup aufzubauen.
Zum Einsatz kam wieder der „Weltblick“ 120/1000 mm Achromat, der ja eigentlich ein 1999er Bresser Pulsar ist.
Ziel war mal wieder Väterchen Mond, nur entschloss ich mich diesmal gegen die DSLR und nutzte die kleine Kompaktkamera Fujifilm Finepix AX250. Warum ?
Bei der Sony Alpha SLT 37 nervt mich zusehends der grobpixelige Monitor ! Ich hatte früher die SLT-33 und beim Kauf der 37er den Fehler gemacht, zu wenig Infos eingeholt zu haben. Eigentlich sollte die 37er der modernere Nachfolger der A33 sein. Nur war Sony leider so „schlau“ die Auflösung des Monitors drastisch zu senken und auch ist der Monitor leider nicht mehr frei schwenkbar, sondern nur noch nach unten zu klappen. Im Liveview ist der flimmrige und grobpixelige Monitor so leider kaum astrotauglich ! Hier war die SLT A33 mit ihrem hochauflösenden Monitor um Welten besser.
Selbst die Fuji AX250 hat da einen fein aufgelösteren Monitor, was beim Scharfstellen natürlich hilft.
Schon eine Stunde vor Sonnenuntergang begann ich mit dem Videografieren. Moni hatte es sich bei wohl noch angenehmen 26 °C mit dem Labtop ebenfalls auf der Terrasse gemütlich gemacht und guckte ....natürlich : Schuhe !
Leider plagte mich wieder extrem der Heuschnupfen und so hockte ich mich mit juckenden und tränenden Augen hinter den Refraktor.
Die Fuji AX250 war mittels Digiklemme befestigt. Zum Einsatz kamen wahlweise das Baader Classic Ortho 18 mm in Kombi mit der Baader Turret 2,25x Barlow. Auch das 6er Ortho wurde versuchsweise genutzt.
Die nachfolgenden Bilder sind sicher eher auf Anfänger-Niveau, mir hats aber mal wieder Spaß gemacht mit technisch recht einfachen Mitteln diese Bilder zu „fabrizieren“:
Natürlich ist der 120/1000 mm Refraktor keine Foto-Maschine, aber rein visuell macht er doch einen Riesen-Spaß ! Die Baader Classic Orthos bringen für den Preis wirklich eine tolle Abbildungsleistung !
Fotografisch muss man ehrlich sein: bei der EBV ist fast immer mein erster Schritt, die Aufnahmen in Graustufen umzuwandeln....bei den Videos habe ich mich auf relativ kurze Videos beschränkt, bei denen die Frame-Zahl zwischen 990-2400 schwankte. In der Regel habe ich dann mit AS2! Nur 20-25% der frames gestackt. Die Nachbearbeitung war marginal: lediglich ggf. etwas nachgeschärft ( obwohl die Schärfung von AS schon toll ist ); Kontrast angehoben, viel mehr nicht.
Ein EBV Profi würde sich nich viel mehr rausholen...aber wie gesagt, für mich stand der Spaß im Vordergrund und recht gechillt bin ich mir bewusst, dass ich an die vielen Bilderprofis hier im astrotreff nie heranreichen werde.
Aber es war ein schöner, lauschiger und entspannter warmer Abend auf der Terrasse. Man hört wieder einmal die kleinen und verstohlenen Geräusche und Stimmen der Nacht, die im Alltagslärm so schnell untergehen und verstummen.
Auch das simple Abschalten vom Berufsalltag ist ein Geschenk, welches ich gern nutze. Das hobbymäßige Beobachten des Mondes hilft mir dabei ungemein.
Und so war es doch ein schöner Abend !
Herzlich grüßt euer, Michael
